Studien: Musik wird immer lauter aber nicht besser

Zotterl schrieb:
Moogulator schrieb:
Ja, ich habe schon mal ein Orchester gehört. Ist das besonders? ;-)
Wohl nicht für jeden :mrgreen:
Aber in Sachen Dynamik eine zusätzliche Dimension: leise Stellen, in denen Du den Klang eher SIEHST
(Bogen/Streicher) als hörst...bis zur vollen Lautstärke. Über das Spannungsfeld zwischen diesen beiden
Polen, kann man sich durchaus erfreuen; es kompositorisch nutzen; oder auch nicht.

Solche Orchester sind echt der Hammer. Unglaublich, wieviel Dynamik das hat. Wenn dann auch noch die Musik gut ist: Gänsehaut!
 
Moogulator schrieb:
In neuer Musik kommt sowas auch schon mal vor, im Jazz und da siehst du ggf. halt auch mal nur nichts. Das ist ja für den Lautsprecher gemacht ;-)
Das meinte ich weiter oben mit zeitgenössischer Musik. Muß nicht das Kaiserquartett sein ;-)
Jazz ist auch erlaubt. Latürnich!
 
Zotterl schrieb:
Interessehalber: hat jemand von Euch schonmal ein stinknormales Klassik-Orchester LIVE gehört?

(Wem das zu altmodisch ist und das "Alter-Sack-Alarmlicht" aufgeht, darf diese Frage ruhig
auf ein zeitgenössisches Orchester mit zeitgenössischer Musik ausweiten)


ja schon - auch opern, solokonzerte von geigern und pianisten und ich gebe zu auch ein musikal war mal dabei *schäm*

bekommn ich jetzt ein bonbon ? ;-)

...der berühmteste dirigent der (ö) nation ist übrigens ein guter freund der familie - habe mit ihm schon das eine oder ander tässchen tee mit kuchen alle gemacht
und mein ehemaliger studio partner in wien ist regelmässig mit seinem orchester in japan auf tour
...jetzt fällt es mir erst auf: warum hab es eigentlich ich zu nix gebracht ??? :lollo:
 
Ja, nur geht es hier ja um Popmusik und bei Clubkram ist das halt auch klar. Das ist eine andere Abteilung. Vermutlich muss man dann sogar irgendwann die Musiker fragen, wie sie das meinten und es bitte auch so machen. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann dynamische Tanzmusik, denn das ginge auch. Es ist ja auch schade, wenn dieses junge Gemüse nur tanzen kann, wenn da einer vorn laut die Pauke schlägt. Aber es gibt immerhin schon 2 Beats: 4 auf dem Flur und Dubstep ;-)
Beides komprimiert wie Sau, aber schon was. Auf der Hacienda brennt noch Licht. Bin mitm Honda Jazz da. Wo bleibt der VW Stockhausen?
 
Moogulator schrieb:
Ja, nur geht es hier ja um Popmusik und bei Clubkram ist das halt auch klar. Das ist eine andere Abteilung. Vermutlich muss man dann sogar irgendwann die Musiker fragen, wie sie das meinten und es bitte auch so machen. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann dynamische Tanzmusik, denn das ginge auch. Es ist ja auch schade, wenn dieses junge Gemüse nur tanzen kann, wenn da einer vorn laut die Pauke schlägt. Aber es gibt immerhin schon 2 Beats: 4 auf dem Flur und Dubstep ;-)
Beides komprimiert wie Sau, aber schon was. Auf der Hacienda brennt noch Licht. Bin mitm Honda Jazz da. Wo bleibt der VW Stockhausen?



ich hör immer nur "club"

maxi king war gestern

maxi böhm vorgestern - LOL

 
Cyborg schrieb:
Aufgefallen ist mir, natürlich weil das meine Meinung bestätigt, dass ein immer größerer Teil der Musik, auch der elektronischen Musik immer uniformer wird.

Hier ist mal ein Einstieg, weitergoogeln lohnt sich:

http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2012/fup_12_147/index.html

Die Studie stellt aber nicht Uniformität fest, sondern scheint im Gegenteil erhöhte Komplexität und emotionale Ausdrucksfähigkeit zu finden. Spannend eigentlich:

„Popmusik-Hörern gefallen heute emotional komplexere Stücke.“ Die Popgeschichte der letzten 50 Jahre weise so erstaunliche Parallelen zur musikalischen Entwicklung vom 17. zum 19. Jahrhundert auf. „Während in den im 17. und 18. Jahrhundert eindeutig fröhlich oder traurig klingende Musik dominierte, gibt es spätestens in der Romantik die Tendenz zu verschiedenen emotionalen Färbungen in einer Komposition.“ Eine größere Skala von Emotionen könne so in einem einzigen Musikstück ausgedrückt werden.

Randbemerkung: Das Thema "Emotion" in der Musik möchte ich gerne mit allergrößter Zurückhaltung sehen - aus meiner Sicht geht's in der Musik nicht (primär) um emotionale Inhalte, sondern um musikalische.
Andreas
 
AndreasKrebs schrieb:
Randbemerkung: Das Thema "Emotion" in der Musik möchte ich gerne mit allergrößter Zurückhaltung sehen - aus meiner Sicht geht's in der Musik nicht (primär) um emotionale Inhalte, sondern um musikalische.
Andreas
Wo ist der Smilie? ;-)
 
Zotterl schrieb:
AndreasKrebs schrieb:
Randbemerkung: Das Thema "Emotion" in der Musik möchte ich gerne mit allergrößter Zurückhaltung sehen - aus meiner Sicht geht's in der Musik nicht (primär) um emotionale Inhalte, sondern um musikalische.
Andreas
Wo ist der Smilie? ;-)
Wie jetzt? :lol: :lol: :lol:
Ist ansonsten eine ganz alte Diskussion, (die hier nichts weiter zur Sache tut) ob Musik Emotionen ausdrückt (vielleicht, aber bestimmt nicht umfassend), bzw. ob es überhaupt Aufgabe der Musik ist, Emotionen auszudrücken (nö). :phat: :opa: :school:
Andreas
 
AndreasKrebs schrieb:
Ist ansonsten eine ganz alte Diskussion,
Ich dachte eher, dass sich Musik und Emotionen bedingen*, wenn man nicht
gerade transzendierter Vollzeitbuddhist ist?

Edit: aus Sicht des Musikers
 
Moogulator schrieb:
In neuer Musik kommt sowas auch schon mal vor, im Jazz und da siehst du ggf. halt auch mal nur nichts. Das ist ja für den Lautsprecher gemacht ;-)

Wenns nur keiner von BOSE ist.
[Anektote]
Auftrag: Ausdrücklicher Kundenwunsch trotz "Warnung": 2 Bose-Boxen (901) auf Hochständer, eine 2x 400W Peavey Endstufe, 1 Mikro und ein kleiner Mixer auf einer Bühne aufstellen. (ca 400 Gäste erwartet) Musik: Jazzrock, die Band hat ansonsten alles, was sie braucht, spielt mit eigener Anlage. Der Saxophonist ist Gast, hat keine Anlage.

Veranstaltung beginnt, Redner, Redner, Blah Blah. Band fängt an zu spielen. Nach etwa 2 Minuten schleicht der Saxophonist langsam zum Mikro, seinen Einsatz erwartend, hält die "Kanne" so weit ans Mikro dass es im Trichter versinkt, holt kurz Luft und krrrrrrrrrrrrrrzchhhhhhhhhhhpüh. krcchh krcchhhhhhh krcccchhhh rrrch
[/Anekdote]
Soviel zu Jazz ist für Lautsprecher gemacht UND (Achtung Zugabe) BOSE Lautsprecher halten was die Firma verspricht ;-)

PS. Die Endstufe war nur ca 2/3 aufgedreht und der Mixer war nur leicht übersteuert. Die Boxen hatten wir von einer anderen Firma leihen müssen weil wir solchen Mist normalerweise nicht hatten
 
Zotterl schrieb:
AndreasKrebs schrieb:
Ist ansonsten eine ganz alte Diskussion,
Ich dachte eher, dass sich Musik und Emotionen bedingen*, wenn man nicht
gerade transzendierter Vollzeitbuddhist ist?

Edit: aus Sicht des Musikers
Ja nö, nee, eigentlich nicht. Das Problem ist, dass sich musikalische Inhalte so schwer fassen lassen, weil sie definitiv weder verbal noch bildlich sind. Si sind aber in der Lage, uns sehr stark zu berühren. Also liegen Emotionen nahe, sind's aber nicht. Dazu fehlt schon eine eindeutige Zuordnung. Wie machste "Ekel", musikalisch? Freude geht schon eher. Und Liebe? Fühlt sich "in Echt" dann dochg ganz anders an, als bei "Musik über Liebe", und so weiter.
Wenn man's nicht als Emotionen, sondern als "Kommunikation musikalischer Inhalte" (erstmal ein recht leerer Begriff) betrachtet, kommt man aber dazu, dass es da mehr gibt: man kann eine musikalische Gecshichte erzählen, einen Spannungsbogen aufbauen, man kann - wie ein Lyriker - Mikroebene und Großstruktur in Beziehung setzen, usw. Es macht vieles einfacher, wenn es keine verbal benennbaren inhalte ("Trauer" z.B.) mehr geben muss, sondern das Ganze als ganz reines Spiel von abstrakten Elementen sieht, die zueinander in komplexen Beziehungen stehen können. (Geht auch bei Popmusik :floet: )
Genug gelabert,
Andreas
 
AndreasKrebs schrieb:
...Wie machste "Ekel", musikalisch? Freude geht schon eher. Und Liebe? Fühlt sich "in Echt" dann dochg ganz anders an, als bei "Musik über Liebe", und so weiter...
Ich war da eher an der Basis, dachte an die Emotionen des Musikers, die er beim
Musizieren hat. Also nicht das, was er ausdrücken will (wenn überhaupt), sondern erst mal
das, was er bei der Kreation seiner Stücke fühlt. Und da war mein Gedanke: ohne Emotionen
wird keine Musik in die Welt gesetzt - muß mich aber evtl. gleich selbst widerlegen, wenn
ich z. B. an Xenakis denke, der eher mathematische Formeln als Geburtshelfer seiner Musik
nutzte. Oder waren da auch Emotionen mit im Spiel. Kann ein Mensch überhaupt Musik ohne
irgendwelche Emotionen machen? Falscher Thread, gelle?
 
Zotterl schrieb:
Also nicht das, was er ausdrücken will (wenn überhaupt), sondern erst mal
das, was er bei der Kreation seiner Stücke fühlt.
Versuche, das mal zu benennen. Ist meistens schwierig. Da sind durchaus sehr starke "Kräfte" am Werk (sowohl beim Schaffenden, als auch beim Hörer), aber das sind nicht die "Emotionen", wie wir sie aus dem Alltag kennen. Was ich da bei Musik erlebe, kenne ich aus anderen Situationen eigentlich nicht. Freude und Aufregung sind vielleicht noch am Nächsten dran. Und andersrum: hast Du dich schon mal beim Hören eines Musikstücks spontan verliebt gefühlt? Wäre ja eine naheliegende Emotion.
Bei jeder Musik ist vieles am Werke, das nicht rational-planerisch ist, sondern uns "über den Bauch" anspricht. Wir sind halt gewohnt, alles, das sich so verhält als "Emotion " zu betrachten. Ich glaube aber, dass es etwas Anderes ist.

Zurück zum Topic: jedenfalls gibt es auch eine Studie (die sogar Herr Cyborg selbst zitiert), die hier eher eine Zunahme der Komplexität in der Popmusik feststellt.
Alles wird gut. :selfhammer:
Andreas
 
AndreasKrebs schrieb:
...aber das sind nicht die "Emotionen", wie wir sie aus dem Alltag kennen. Was ich da bei Musik erlebe, kenne ich aus anderen Situationen eigentlich nicht...
Musik erweitert den Gefühlshorizont. Eine Art Add-on, Extension ;-)
 
AndreasKrebs schrieb:
Ist ansonsten eine ganz alte Diskussion, (die hier nichts weiter zur Sache tut) ob Musik Emotionen ausdrückt (vielleicht, aber bestimmt nicht umfassend), bzw. ob es überhaupt Aufgabe der Musik ist, Emotionen auszudrücken (nö). :phat: :opa: :school:
Andreas


eine kunst die keine emotion ausdrückt gibt es nicht - und basta!
und sei die emotion des künstlers lediglich "gleichgültigkeit"

mfg
 
Emotionen kann man auch anderweitig auszudrücken.
Wenn es nur darum in der Musik ginge, wäre sie mir zu banal.
Und letztlich auch überflüssig.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben