Studio-Auflösung im Todesfall - wie könnte das laufen?

Meine Tochter hat letzt meine Vinylsammlung auf discogs gecheckt, und hat doch sehr gestaunt. … ich aber auch, und nein ich Tausch dat nicht gegen ein Pony.
 
…das ist - wenn ich mich umsehe und umhöre (nein, nicht nur daheim) sicher nicht der Normalfall…
Das ist lächerlich!

Meine Frau ist meine Partnerin, die ich liebe, schätze, der ich vertraue und mit der ich mein Leben teile. Warum sollte ich sie anlügen und vor ihr Geheimnisse haben?
Wenn ich mir etwas kaufe, dann stehe ich auch dazu. Und manchmal begleitet sie mich auch, um etwas abzuholen.
 
Ich habe allein schon für die Hausratsversicherung ein Excelfile mit den Seriennummern aller Geräte, Einkaufspreis, Einkaufsquelle, aktuell geschätzer Wiederverkaufswert.

Mache ich ähnlich, einfach in der fauleren Version: Laufe ein Mal pro Jahr mit dem Smartphone durch die Wohnung, Zimmer für Zimmer und dann wird alles, was aus Versicherungsgründen einen Wert hat, gefilmt und kommentiert (ähnlich wie bei dir, was ist es, grober aktueller Preisrahmen). Video geht auf einen USB Stick und dieser liegt mit ein paar weiteren Dingen im Safe bei der Bank.

Allerdings mache ich das nur für den Versicherungsfall, damit's einfach zu belegen ist. Für den Todesfall sach ich mal so: Da habe ich dann ja doch schon einen ordentlichen Abstand dazu, was dann mit meinem Zeug passiert, das tangiert mich nicht mehr wirklich :)
 
was dann mit meinem Zeug passiert, das tangiert mich nicht mehr wirklich
Das ist in Ordnung, wenn sich niemand finanziell auf Deinen Nachlass verlassen können muss. (was jetzt bei mir auch der Fall wäre). Aber es gibt Menschen in Lebenssituationen, bei denen für den Hinterbliebenen z.B. der von Kai_vD im Eröffnungsposting genannte Betrag sehr relevant sein kann. Da würde ich dann durchaus eine gewisse Verantwortung empfinden.
 
Mach doch einfach mal eine Liste oder setze ein Heft zusammen, mit allen Gerät und deren Werten. Mit dem Neupreis, aktuellen Marktwert, Verkaufspreis und natürlich Bildern, damit es übersichtlicher wird. Kannst auch für jedes Gerät sowas wie eine Verkaufsanzeige machen, dann ist es laiensicher.
Nicht vergessen quartalsmäßig aktualisieren... Ganz ehrlich, die Erben sollen sich jemanden suchen, der sich auskennt oder Preise im Forum oder auf Kleinanzeigen recherchieren, wenn es soweit ist. Was interessiert Käufer der Neuwert von 1987 oder der Gebrauchtwert von 2022 in ein paar Jahren. Wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, sind Sie vermeintlich auch nicht mehr in der Lage, die Geräte selbstständig vernünftig zu verkaufen.
Eine Aufstellung der Geräte ist in Ordnung, die Preisvorstellungen können nur einen ganz groben Richtwert darstellen, wenn sie nicht regelmäßig abgeglichen werden. Und hast du darauf wirklich Lust? Jedes Jahr einmal Preise recherchieren, weil du sterben wirst... Irgendwann... Da würde ich meine Lebenszeit angenehmer verschwenden bzw. anders nutzen.
Und mich von den Sachen trennen, weil ich mal sterbe... Auch kein toller Ratschlag an alle älteren Personen hier. Verkauft eure Staubfänger, ihr sterbt ohnehin alle. Mit dem Geld könnt ihr dann eure Freundin ins Kino und zum Essen einladen. Klingt wie ein Ratschlag auf Mydealz.
Wirklich euer Ernst?
Entschlacken kann man immer, aber der Grund kann nicht der sein, dass man unvorhergesehen sterben könnte. Die Geräte sind doch rin Teil von euch, ein Teil eures Lebens. Gebt das nicht aus diesem Grund weg.
Lebt bewusst, verkauft, woran ihr keine Freude habt, behaltet, was euch Freude macht, auch wenn es nur beim Abstauben ist. Und ja, sagt euren Lieben, dass das klobige alte Teil von Roland ein original Jupiter ist, für den irgendwelche Wahnsinnigen seeeehr viel mehr Geld auszugeben bereit sind, als für einen neuen Jupiter x. Das sollte reichen. Wobei, vielleicht ist das in ein paar Jahren nicht mehr korrekt. Wer weiß das jetzt schon so ganz genau...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht vergessen quartalsmäßig aktualisieren... Ganz ehrlich, die Erben sollen sich jemanden suchen, der sich auskennt oder Preise im Forum oder auf Kleinanzeigen recherchieren, wenn es soweit ist. Was interessiert Käufer der Neuwert von 1987 oder der Gebrauchtwert von 2022 in ein paar Jahren. Wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, sind Sie vermeintlich auch nicht mehr in der Lage, die Geräte selbstständig vernünftig zu verkaufen.
Natürlich sollte man zu jedem Gerät den Preis hinschreiben, der auch Sinn ergibt. Der Neupreis ist tatsächlich nicht die sinnvollste Angabe. Bei allen reicht der aktuelle Marktwert. Die Aktualisierungen sehe ich nicht als wichtig an. Wenn im Sortiment ein Jupiter 8 ist, dann dürfte man auch mit 20.000 Euro gut bedient sein, selbst wenn es in 20 Jahren Leute geben wird, die 50k dafür ausgeben würden. Es geht ja nur um die ungefähre Wertvorstellung sowie die Bestandsübersicht und nicht darum den höchsten Gewinn zu erzielen. Zumindest habe ich das so verstanden.
 
Den aktuellen Marktwert erfährt man aber auch nur selten durch eine schnelle Recherche. Gerade bei so alten Schätzen unter- oder überschätzt man den Wert schnell. Nur weil fünf Leute bei eBay Kleinanzeigen 1.000 Euro für einen Synth haben wollen, heißt das nicht, dass man das auch wirklich dafür bekommt.
 
Eigentlich alles sinnvolle wurde genannt.
A) Liste alle Gerätschaften mit Gebrauchtwert aktuell halten, für plötzlichen Tod durch z. B. Unfall.
B) Reduzierung zu Lebzeiten aus Altersgründen

Sich später auf andere verlassen ist halt so ein Vertrauensdings. Das kannst nur du selber beantworten ob du jemanden dafür hast.
Über einen Händler ist eine Möglichkeit, er muss aber auch leben und trägt das Risiko, gehe da mal von der Hälfte deiner Schätzung aus, die später durch Händler zu erzielen ist.
 
Oder gibt es irgendwelche "Gewerbetreibenden", die diese Aufgabe übernehmen könnten? Vielleicht professionelle eBay-Händler?

Ich denke, in diesem Bereich der (spezialisierten) Gewerbetreibenden könnten noch paar Ideen zusammengetragen werden.
Mir fällt z.B. nur Soundgas in England ein, die sowas professionell wuppen würden.
Eventuell auch analogia in Polen (allerdings nur Vintage-Instrumente).

Oder fallen euch vergleichbare Firmen in Deutschland ein, die gebrauchte Synthesizer und Studioequipment im Auftrag verkaufen würden?
 
Oder fallen euch vergleichbare Firmen in Deutschland ein, die gebrauchte Synthesizer und Studioequipment im Auftrag verkaufen würden?

…ja, aber nein: wir haben das spezielle Problem, dass der Gewerbetreibende ein Jahr (oder waren es 6 Monate?) lang Rücknahme anbieten muss…das ist bei 30 Jahren alten Synthesizern ein echtes Problem…

…ich wollte das schon mehrfach versuchen - jemand mit dem Verkauf von großen Teilen meines Studios beauftragen - und sogar mit dem Angebot die Einnahmen 50%/50% zu teilen wurde nur müde abgewunken…
 
Oder fallen euch vergleichbare Firmen in Deutschland ein, die gebrauchte Synthesizer und Studioequipment im Auftrag verkaufen würden?
Es gibt aber auch Firmen, die alles zusammen pauschal abkaufen und auch den ganzen billigen Schrott mit entsorgen.
Einmal Studio komplett ausräumen und besenrein übergeben -fertich.
Hier ist ja genug Vintagezeugs dabei, wo mancher drauf geiert.
Natürlich ist die erzielte Summe dann deutlich geringer, die Erben sind dann aber alles sofort los und müssen sich um nix mehr kümmern.
Bei der Menge an Zeugs hat meine Frau sicherlich keinen Bock drauf, hier tagtäglich mit fremden Hanseln im Keller zu verschwinden und stundenlang um ein paar Euro zu feilschen.
 
…ja, aber nein: wir haben das spezielle Problem, dass der Gewerbetreibende ein Jahr (oder waren es 6 Monate?) lang Rücknahme anbieten muss…das ist bei 30 Jahren alten Synthesizern ein echtes Problem…

…ich wollte das schon mehrfach versuchen - jemand mit dem Verkauf von großen Teilen meines Studios beauftragen - und sogar mit dem Angebot die Einnahmen 50%/50% zu teilen wurde nur müde abgewunken…

Ah interessant mit der Rücknahme-Pflicht.
Könnte man das nicht vertraglich quasi aushebeln? Gerade Vintage-Synthkäufer wissen ja oft, worauf sie sich einlassen...
Und z.B. in England ist das nicht so mit der Rücknahme-Pflicht?

Und was ist mit Personen, die sich gewerblich auf Ebay-Verkäufe spezialisiert haben?
Die müssen auch diese Rücknahme-Option anbieten?
 
Die müssen auch diese Rücknahme-Option anbieten?

...also: ich kenne mich da nicht wirklich aus, weil ich nur Nutzer, kein Anbieter bin...

...aber mir wurde in diesem Zusammenhang die Rücknahmeverpflichtung mehrfach als Grund genannt...

...die gewerblichen eBay-Verkäufer bieten (soweit ich das überblicken kann) grundsätzlich* die Rücknahme an...

...Großbritannien ist nicht in der EU - keine Ahnung wie die das regeln - allerdings habe ich in den letzten Wochen dort oft (ca. 35-40mal) gekauft und hatte jedesmal die Rückgabe-Option bei gewerblichen Verkäufern...

*grundsätzlich heißt: das ist die Theorie und jeder macht es dann doch so, dass das geschriebene Wort nix mehr wert ist...
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Ich werde mich nach meinem Tod ganz sicher nicht nochmal im Grab herumdrehen, weil etwas zu billig abgegeben wurde.
Du glaubst einfach nicht stark genug an die Kraft des Kapitalismus!

Für mich ist diese ganze Diskussion auch ziemlich absurd. Hier wird über die Zeit nach dem eigenen Tod diskutiert, die man in gar keiner Weise erleben kann, so als ob durch die hinterlassenen Geräte das eigene Leben irgendwie verlängert werden könnte.
 
Ich denke, in diesem Bereich der (spezialisierten) Gewerbetreibenden könnten noch paar Ideen zusammengetragen werden.
Mir fällt z.B. nur Soundgas in England ein, die sowas professionell wuppen würden.
Eventuell auch analogia in Polen (allerdings nur Vintage-Instrumente).

Oder fallen euch vergleichbare Firmen in Deutschland ein, die gebrauchte Synthesizer und Studioequipment im Auftrag verkaufen würden?
In Deutschland nicht.

Wie weiter oben schon erwähnt: Peter Forrest (vemia.co.uk / spheremusic.com) hat schon mehrfach solche Nachlassauflösungen in seinen Auktionen gemacht. Wenn interesse besteht, kann ich ihn mal fragen zu welchen Konditionen er das macht.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Für mich ist diese ganze Diskussion auch ziemlich absurd. Hier wird über die Zeit nach dem eigenen Tod diskutiert, die man in gar keiner Weise erleben kann, so als ob durch die hinterlassenen Geräte das eigene Leben irgendwie verlängert werden könnte.
Darum geht es nicht. Zumindest mir nicht. Es geht darum, dass ich zu meinen Lebzeiten anderen Leuten Mühsal nach meinem Tod ersparen möchte. Das gebietet mir mein Respekt, den ich diesen Leuten gegenüber zu meinen Lebzeiten (also jetzt) empfinde.
 
Du glaubst einfach nicht stark genug an die Kraft des Kapitalismus!

Für mich ist diese ganze Diskussion auch ziemlich absurd. Hier wird über die Zeit nach dem eigenen Tod diskutiert, die man in gar keiner Weise erleben kann, so als ob durch die hinterlassenen Geräte das eigene Leben irgendwie verlängert werden könnte.
Ich sehe das eher so, dass man den Hinterbliebenen etwas Hilfestellung leistet, da sie ja gezwungen werden, sich mit den ganzen Geräten auseinanderzusetzen und sie loszuwerden. Ob sie nach meinem Tod verkauft oder weggeschmissen werden, habe ich aber nicht zu entscheiden. Es gibt nichts Schlimmeres, als die Hinterbliebenen mit irgendwelchen "letzten Wünschen" zu belästigen. Sollen sie mit mir und meinem Kram machen, was sie wollen, aber da nicht wenig Geld darin steckt und man Geld immer gut gebrauchen kann, stelle ich mir vor, dass bei den Meisten doch ein Interesse am Verkauf bestehen wird.
 
Das mit der Hilfestellung kann ich nachvollziehen. Ich denke das wichtigste dabei ist, den Hinterbliebenen das richtige Gefühl dafür zu vermitteln und ihnen zu sagen, dass es OK ist den Kram auch billig zu verscherbeln, wenn sie keinen Bock drauf haben.

Schreibt man konkrete Preise auf oder gibt vor wie das alles vonstatten gehen soll, dann baut man Druck auf. Im Sinne der Entlastung der Hinterbliebenen oder auch um ihnen eine finanzielle Unterstütztung zu bieten, sollte man dann diese Sachen komplett alleine regeln.
 
Habe nochmal überlegt wegen nem Laden, der Vintage-Synths verkauft und mir ist Bitcrush aus Saarbrücken eingefallen.
Vielleicht würde sie auch einen Nachlass managen, man kann sie ja mal anschreiben und fragen, ob und wie das laufen könnte.

@fairplay laut FB-Seite bietet sie eine Garantie an

 


News

Zurück
Oben