Synth-Posts, die keinen eigenen Thread rechtfertigen…

für interessierte aus Berlin bietet die Zentral- und Landesbibliothek die ausleihe von diversen einsteigergeräten an. z.b. Korg Volcas, Yamaha Reface und ein paar weitere kleine kisten - alle schön verpackt in Thomann-cases.
dazu findet dort jeden ersten Sonntag im monat von 13.00 bis 15.00 Uhr ein kleiner kostenloser workshop statt.
der große T könnte diese schöne aktion ja eigentlich auch in anderen städten unterstützen ...

 
Ich musste vorhin überlegen, warum Aphex Twin so besonders ist. Er ist schon ein großer Künstler, aber es gibt viel größere wie Daft Punk.
Aphex Twin hat keine Mainstreamhits. Also keine typischen Hits. Windowlicker und come to daddy waren untypisch, besonders Ersterer. Der hat immer sein Ding gemacht, ohne irgendwas zu produzieren das im Trend liegt. Er hat seinen Stil und experimentiert dort einfach herum, manchmal auch darüber hinaus. Das könnte man auch über Autechre sagen, aber Aphex Twin hat mit seinem Gesicht und dem Logo eine wirkliche Marke geschaffen.

Viele andere Künstler haben den einen oder anderen Mainstreamausflug gemacht. Wie bekannt Aphex Twin wirklich ist, weiß ich nicht. Man muss auch die ganzen Leute abziehen die von TikTok kommen oder ihn nur wegen der Drukqs Pianostücke kennen. Aus meiner Erfahrung gab es kaum jemand der ihn kannte. Fand ich immer merkwürdig.

Aber da sieht man auch nochmal schön den Unterschied zwischen Autechre, squarepusher und aphex twin oder daft punk.
Letztere sind mehr als ihre Musik. Deswegen sind sie erfolgreicher. Auch boards of canada, understatement pur, sind ein Projekt, für das sich die Leute heute noch interessieren, weil es ein Mysterium ist. APhex Twin auch. Ein mysteriöses Genie zwischen Wahrheit und Fiktion. Eine Marke mit Logo. Daft Punk hat man auch nie gesehen und werden durch ihre Verkleidung zu mehr als Menschen.

Weil man sich hier darüber unterhalten hat, wie man heute noch erfolgreich sein kann, nur mit Glück?
Es braucht mehr als Musik und der beste Vergleich der mir einfällt ist ein Magier.
Mit seiner riesigen Show. Wenn man weiß, wie die Tricks funktionieren und das Funkeln wegnimmt, dann ist das langweilig und der übermenschliche Eindruck bricht zusammen.
Stellt euch mal vor, jemand zeigt wie er seine Tracks macht, trinkt kaffee, isst was vom chinesen im Unterhemd, ist eben ein ganz normaler Mensch. Dann kann man immerhin noch influencer werden.
Als Künstler verkauft man oft eine Gottheit. Eine idealisierte teilfiktionale Entität in welcher Form auch immer. Einfach etwas übernatürliches.
Man braucht genau sowas. David Bowie, Prince, Trent Reznor, alle haben sie ihre Faszination und werden (können ja nur) menschlich überbwertet werden.
Selbst Künstler die sehr populär sind, aber kein konzeptionales Image aufgebaut haben, besitzen trotzdem eines. Irgendwas interpretieren die Leute immer hinein und das wollen sie auch.
Am besten man kann das selbst kontrollieren.
Die Musik muss gut sein, dass ist Grundvorraussetzung, wenn man nicht ein dickes Label im Rücken hat, die künstlichen hype erzeugen können oder wenn es mehr um die Perona geht.

Aphex Twin hat keinen wirklichen Hit finde ich. DIe Leute mögen die verschiedensten Lieder von ihm, alles sehr eigen und oft keine leichte Kost.
Ein Image zu haben ist Teil der Kunst und sorgt für Langlebigkeit, weil die angesprochenen Motive auch unsterblich sind. Kennt man von den ganz Großen und unsterblichen, dass sie Übermenschlichkeit und göttlichkeit transportieren. In welcher Form auch immer.
Wenn ich bekannt wäre, dann würde ich auch versteckt agieren. Ich würde nicht in Erscheinung treten und wenn, dann nur mit Maske.
Ich würde mich hier und heute erschießen, wenn ich so bekannt wie manch ein Star, selbst in Deutschland wäre. Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als das jeder dein Gesicht kennt. Es ist einfacher abzulenken und das Geheimnis zu bewahren, als in der Öffentlichkeit zu leben.
Ich dene aphex twin wird trotz seines Bekanntheitsgrades nicht so oft angesprochen. Einfach weil es nicht viele Bilder gibt und er nicht sonderlich auffällt.

Ich fand eigentlich elektronische Musik immer auch deswegen toll, weil diese ganzen Leute oft einfache und ganz normale Typen waren, für die sich keiner wirklich interessiert hat. Es stand die Platte im Vordergrund, das Album, der Track. Aber um richtig groß zu werden, eine Legende zu werden, da kommt man an einem besonderen Image nicht vorbei. Zusätzlich zur Musik.
In jedem Fall ist es immer besser sowas zu bauen und geheimnisvoll zu bleiben.

Nur ein paar Gedanken.
 
Ganz ehrlich, mir ist es egal ob eine Künstler mit seiner Musik bei anderen Menschen erfolgreich ist, aktuell mag ich eher Musik die mich inspiriert oder berührt, um jetzt noch Fanboy zu werden bin ich wahrscheinlich schon zu alt ;-) Ende der 90er kamen so ein paar Tracks aus meiner Sicht genau zum richtigen Zeitpunkt und andere eher gehypte Sachen haben mich so gar nicht inspiriert oder berührt und das obwohl ich damals noch deutlich leichter zu begeistern war.
 


News


Zurück
Oben