Tja... Was soll ich sagen?! Daß ich durchaus gerne JMJ anhöre, dürfte bei meinem Benutzernamen kaum zu verbergen sein. Tatsächlich ist Oxygène dasjenige Album, das mich zum Synthesizer gebracht hat. Ich kann mich daran erinnern, daß ich mal als ca. Zehnjäriger ein Video von JMJ im TV gesichtet habe, bei dem zu den Klängen von Oxygène Part 2 ein kleiner Spielzeugroboter über einen Pulk von Drehreglern hnweggestolpert ist. Das fand ich damals alles total futuristisch und innovativ, und es hat mich definitiv enorm inspirirert, selber "irgendwann mal" mit solchen Intrumenten etwas anzustellen.
Zum Interview muß ich sagen, daß ich mit den meisten Punkten konform gehe. Zwei Aussagen muß ich herausheben:
"Für mich dagegen haben Synthesizer etwas sehr sinnliches, ist die elektronische Musik viel menschlicher, als zum Beispiel die klalssische Musik."
Als jemand, der Klassik wirklich GERNE hört, muß ich doch sagen, daß ich der Aussage von JMJ zustimme. Bei klassischer Musik fällt nämlich ein Hauptteil der "Aufwendung" auf das Handwerkliche, d.h. jemand muß das Spielen eines klassischen Instrumentes erlernen, was einen jahrelangen Prozeß darstellt, bei dem zu Beginn noch gar nicht mal sicher ist, ob er am Ende dann auch tatsächlich von Erfolg gerönt sein wird. Nur sehr wenige Benutzer klassischer Instrumente entwerfen mit diesen dann neue Stücke, d.h. der eigentlich kreative Akt verbleibt bei den Komponisten.
Bei elektronischen Instrumenten sieht das etwas anders aus: Deren Benutzer verbrauchen die meiste Zeit mit kreativen Vorgängen. Sie basteln entweder neue Klänge, schalten Module auf ungewöhnliche Arten zusammen, oder sie erzeugen ihre eigenen Musikstücke.
Dieser Unterschied macht für mich eine Menge aus. Wie schon gesagt, mag ich klassische Musik ausgesprochen gerne, aber das Instrument meiner Wahl ist und bleibt der Synthesizer, da nur er mir das ermöglicht, was ich in der Hauptsache mit einem Instrument tun will, und zwar kreativ sein.
"Für mich ist der wichtigste Aspekt des Projekts, den alten analogen Instrumenten die Ehre zu erweisen. Es gibt mythisch überhöhte Instrumente in der Klassik... .....aber in der elektronischen Musik redet man höchstens mal vom Moog-Synthesizer. Ich finde, das schade. Schließlich gibt es fantastische analoge Synthesizer."
So, hierbei muß ich JMJ allerdings deutlich widersprehen! "Höchtens mal ein Moog"? Mittlerweile sieht es doch so aus, daß analoge Synthesizer eines gewissen Alters einen wirklich hohen Status erreicht haben, egal ob Moog, ARP, Oberheim oder Roland. Mag sein, daß sie zwar nicht die Preise ganz bestimmter Streichinstrumente erziehlen, aber auch sie werden von Sammlern erspäht und gehortet wie Kostbarkeiten, und die Musiker aus dem Elektronikbereich lassen nie ein böses Wort über sie kommen.
So, genug geschrieben ...
