Synthis über Lautsprecher + Mikro aufnehmen

A

Anonymous

Guest
Ich mache mal einen separaten Thread auf, nachdem das Thema
mal in einem Thread, ich dem hier:
www.Sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?t=5865
vorkam.

Es soll hier gar nicht um eine Diskussion gehen, ob das Sinn macht,
sondern wer sowas schon mit welchen Lautsprecher/Mikro-Kombinationen gemacht hat und was er dazu sagen kann.

Es kam ja u.a. schon raus, dass E-Gitarren-Lautsprecher mitten-betont sind,
was beim Frequenzbereich, für den E-Gitarren zuständig sind, ja nicht weiter verwundert.
Daher gab es einen Tip Bassboxen und Verstärker zu benutzen. Blos gibt es da ja auch eine unüberblickbare Vielfalt.
Und die meisten dort betonen halt die Tiefen und vernachlässigen vor allem die Höhen.
Aber für Linearität jagt man Signale ja nicht durch Lautsprecher. ;-)

(Mein E-Bass Equipment hab ich leider wegen Synth G.A.S. verkauft, daher sträube ich mich ein wenig gegen Bass-Verstärker + Boxen
nur für die Synthis. Mit nem Synthi unterm Arm in den E-Bass Laden zu
gehen und zu testen, ist ja auch was schwierig)
 
Also eine Marshall 4 mal 12er Box für Gitarren liefert dir auch genug Bass wenn es sein muss. Die Boxen unterscheiden sich ja auch in der Art der Aufhängung ein wenig, das ist klar. Ich hab mal von Gallien Krüger einen ultra kleinen Basscombo mit einem 12er oder sogar 10er im Studio gehabt, der klang besser als manch grosses Trümmerteil, aber der Bassist war auch ein Profi...

Fakt ist eben das da alles erlaubt ist was rockt, ob es Leslie Cabinet oder ein VOX AC30 ist , egal, klingt anders aber auch sehr cool. genauso ob du ein dynamisches SM58 nimmst oder dir deinen Elephantenpimmel vor die Box hängst, egal, cool, klingt.

Es gibt ja für das Recording 2 unterschiedliche Anwendungen von Abnahme, close miking und field miking. Close miking geht direkt vor den Verstärker und field miking nutzt entfernungen um den Raumanteil mit auf die Aufnahme zu bekommen. Beides ist für elektronische Musik als Mittel der Kreativität geeignet um deinen Sound von dem platten 0815 Sägezahn mit Logic hat doch jeder Hall zu versehen und damit von der Masse abzuheben.. Synthetische Sounds die durch einen Echthallraum ein ganz anderes Leben bekommen, lebendig werden. Ist auch ein Psychischer Effekt, da bei uns nur die Response eines Raumes gleich zu einem Imaginären Raumbild im Kopf leiten , da wir diese Response im Alltag brauchen, meist unbewusst. Wenn sich jetzt ein Synthetischer Sound in einem echten Raumabbild bewegt, das dann über eine schöne Anlage, das ist toll.

/ zulaber Modus off
 
In der Zwischenzeit nach dem o.g. Thread habe ich mal bei Platten älteren Datums drauf geachtet. Mir scheint, dass viele Moogsounds bei Manfred Mann "Nightingales & Bombers" so aufgenmmen sind. War damals ja nicht ungewöhnlich, über Amp und Speaker ins Pult zu gehen. Ich hatte das gar nicht so fett in Erinnerung, aber das klingt schon genau so präsent, wie Plasmatron das beschreibt. Direkt ins Pult kriegt man den Moog speziell mit angezerrtem Sound so nicht hin. Oder ich wüsste jedenfalls mal ohne andere Sachen durchzuprobieren nicht wie. Für meine Ohren klingt es wie ein Marshall Amp mit 4x12" Box, eine 15"er Bassbox ist aber auch möglich, Manfred Manns Moog klingt ziemlich bassig bei den Aufnahmen. Tja, welches Mikro?
 
kpr schrieb:
Mir scheint, dass viele Moogsounds bei Manfred Mann "Nightingales & Bombers" so aufgenmmen sind. War damals ja nicht ungewöhnlich, über Amp und Speaker ins Pult zu gehen. Ich hatte das gar nicht so fett in Erinnerung, aber das klingt schon genau so präsent, wie Plasmatron das beschreibt. Direkt ins Pult kriegt man den Moog speziell mit angezerrtem Sound so nicht hin. Oder ich wüsste jedenfalls mal ohne andere Sachen durchzuprobieren nicht wie. Für meine Ohren klingt es wie ein Marshall Amp mit 4x12" Box, eine 15"er Bassbox ist aber auch möglich, Manfred Manns Moog klingt ziemlich bassig bei den Aufnahmen. Tja, welches Mikro?
Manfred Mann hat die meisten seiner Minimoog-Sounds erzeugt, indem er witzigerweise versucht hat, einen Gitarristen zu ersetzen. Der hatte einen richtigen Komplex. :roll:
Man darf nicht vergessen, Synthies galten damals als uncool und Gitarristen waren bei den Frauen mehr gefragt.

In Mann´s Signalweg waren meines Wissens nach ausserdem diverse Bodentreter wie Phaser, Wah-Wah, Big Muff etc. Spielte der nicht sogar über einen Roland Jazz Chorus-Amp ?

Den Synthie über Gitarren-FX oder Amps zu spielen klingt sicher gut bei Lead-Sounds. Als Mikro dürfte ein Shure SM-58 oder auch ein billiges Condenser-Mikrofon reichen. Der Sound wird dadurch schneidiger und prägnanter.
Leider kann man das nach meiner Erfahrung nicht mit billigen Amp-Simulationen wie Pod oder V-Amp nachahmen, denn die dünnen den Sound eher aus oder klingen unangenehm digital.

Falls kein Amp zur Hand, geht es auch annähernd, wenn man den Mischpult-Kanal übersteuert, die Höhen rausnimmt und Mitten bei ca. 1,5 Khz anhebt.
 
ich hab desöfteren mit 2 Micros von meinem kleinen Crate abgenommen , das eine war dabei close und das andere hat hauptsächlich den Raum aufgenommen.

Hab auch schon von meinen Philips aktivboxen abgenommen , wobei ein Micro den Sub und das andere einen Satteliten abgenommen hat... erlaubt ist was gefällt... 8)

ach so : hab mit 2 MXL990 aufgenommen , die find ich klasse da sie ziemlich ehrlich sind !
 
An das Raumbild hab ich jetzt gar nicht gedacht, dann würde es ja echt sogar Sinn machen, den Sound über Monitore mit dem Mikrofon aufzunehmen.

Klingt nach Beschäftigungstherapie. ;-)
 
Jo , am besten Stereo Mikrofonie, dann wirds breit und tief. Es soll Leute gegeben haben die Ihre Boxen an einer Mikrofonie vorbei getragen haben , anstatt das Stativ mal zu drehen... ;-)
 
Obwohl: Bei Stereo-Mikrofonen ist es sicher lustig, ne Box während der Aufnahme an den Mikros lang zu schleppen, muss man nur auf Störgeräusche achten, vielleicht besser Ballettschuhe tragen. ;-)

Naja, die Mikrofone zu tragen dürfte wohl leichter sein, blos muss man da mit den Störgeräuschen durch die Bewegung ja noch mehr aufpassen.
 
Bei Filmaufnahmen hängen die Mikros ja auch an einer Angel .. die dann von einem unterbezahltem SAE Student durch die Gegend getragen werden.... ;-)

MaN kann schon einiges machen um Vibrationen und Luftgeräusche zu minimieren. Aber einer bestimmten Signallautsärke wird dann dein Grundgeräusch auch wieder kleiner..
 
ach so was ist schnell gebastelt, man muss sich nur eine gescheite Entkoppelung einfallen lassen, irgendwas aus Gummis und einem Ring basteln., mehr machen die bei den Aufhängungen auch nicht....
 
Ich meine mich zu erinnern, dass Sven Väth sowas in den 90ern gemacht hat. 303 durch einen Gitarrenamp.
 
Ich hab mich ca. 1986 mal bei No.1 (Musikladen in Hamburg) zum Affen gemacht :meise: , indem ich mit meinem SH-101 einen Marshall-Turm angetestet habe. WAS FÜR EIN SOUND :banane: ! Mich deucht, das hätte ich hier schon mal erzählt :oops: ...

Und hat nicht Jan Hammer damals seinen Minimoog durch einen Pignose-Amp geschickt und mikrofoniert?
 
Was das Beispiel mit Manfred Mann mir gezeigt hat, ist die Integration im Gesamtklangbild. Ein Moog über Amp + Cabinet angezerrt gespielt ist eine rauhe Angelegenheit, das passt bei "Nightingales ..." gut, weil die Produktion überhaupt rough klingt. Heißt für mich, dass das nur Sinn macht, wenn man aggressive Leadsounds noch mehr anrauhen will und andere Methoden nicht fruchten. Zudem steht der Sound dann schnell mit der G_itarre im ziemlich ähnlichen Frequenzbereich. Kommt also drauf an, ob das gefragt ist im Einzelfall. Also eine gute Idee generell finde ich das auf jeden Fall und behalte mir das mal im Hinterkopf.
 
Das interresante ist eben das der Sound durch verschiedene Amps/Boxen auch einen vollk0ommen anderen Klangcharakter bekommen kann , bsw. geile LoFi Sachen sind da drin , die trotzdem Teuer klingen (wenn das Mic entsprechend ist )

Ausserdem , kann man die einzelnen Elemente des Mix einwenig "zusammen" bringen da gewisse Charakteristika durch die Aufnahme ja identisch sind... natürlich zuallererst der Raum selber.

Will immer mal hier im treppenhaus aufnehmen , aber meine Vermieterin wird sich sicher sträuben *g*

Muss mir unbedingt mal was mobiles kaufen , aber anständiges kostet ja unsummen...
 
Ich renne demnächst mit nem Ghettoblaster + Mikro im Kölner Dom rum. :lol:

Vorher muss ich mir nur was einfallen lassen, um die Touris rauszukriegen:
"Bombendrohung!" ;-)
 
Im Zusammenhang mit Räumen aufnehmen finde ich die Amp+Cabinet Idee noch besser. Das mit dem Dom, ist das wirklich zu machen ohne Publikum drin?

Im Rheingau gibt es eine Klosterkirche, finden jedes Jahr wegen der dort besonderen Raumakustik Konzert (Klassik) statt und es gibt einen Schweden, der hat in so ähnlichen Räumlichkeiten Samples aufgenommen. Klangraum´s Heimat? :D Air Lindhurst nicht zu vergessen ...
 
Im Osnabrücker Bahnhof gibt es einen alten riesigen Dieseltank aus Metall. Als ich da noch gearbeitet habe, bin ich da mal drin gewesen. Kam mir vor wie mindestens 30s Hall...
Da darf man aber natürlich nichts aufnehmen, weil man über drölfzig Gleise muss, um da hin zu kommen. Außerdem ist der ständige Zugverkehr natürlich auch leicht hinderlich.
Vielleicht gibt's ja anderswo geeignetere Tanks in alten Industriegebieten oder so. Ich hab zum Beispiel mal eine Live-Übertragung eines Konzerts aus einem (brandneuen, unbenutzten!) Faulturm einer Kläranlage gehört. Unglaublich!
 
Ich hab für diesen Zweck ein Apogee MiniMe und eine Tragbare Batterie ( ist eigentlich so eine Starter Batterie für Autos aus dem Baumarkt ) und dann zwei Oktava auf einer Schiene, das ganze am Schlepptop hängen.

Also reine Athmo Aufnahmen im RheinMain gebiet kannst du vergessen, ich hab mir die Aufnahmen zuhause angehört und neben Bachplätschern 3D war auh der ganze Grundnoise von LKWs und Flugzeugen drauf - also für saubere Freiluftaufnahmen braucht man echt geeignete Örtchen
 
Feinstrom schrieb:
Vielleicht gibt's ja anderswo geeignetere Tanks in alten Industriegebieten oder so. Ich hab zum Beispiel mal eine Live-Übertragung eines Konzerts aus einem (brandneuen, unbenutzten!) Faulturm einer Kläranlage gehört. Unglaublich!

Kennst Du den hier?

http://www.tank-fx.de/

8)
 


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