TD und die Post-Moderne (ex Modular Thread)

Wenn Musiker neue Dinge ausprobieren werden immer mal wieder tolle Sachen entstehen. Über die "Verdienste" derjenigen besteht gar kein zweifel. Ich bin mir sicher, dass das bei TD so ist (obwohl ich die immernoch nicht kenne) genauso wie bei Autechre oder Aphex Twin und noch einigen mehr die vielleicht sogar niemand kennt. Der Rest ist Geschmack. Keiner behauptet dass zB Pink Floyd nicht so einiges für die Musikentwicklung getan haben. Trozdem hör ich mir das nicht an, weil es mich kein bischen interessiert und mich auch nicht mitreißt.

Verpassen tut man da nichts. Man lernt vielleicht nicht alles gute kennen aber Verpassen geht imo garnicht. Es gibt eben zu viel gutes auf der Welt um alles kennenzulernen. Das ist doch toll!

Man darf auch nicht vergessen, dass man als Musikmacher relativ wenig Zeit die Ohren frei hat um sich bewusst Musik anzuhören. Wenn man dann keine Musik macht ist es ja auch mal nicht schlecht Ruhe zu haben. So fehlt mir zB einfach die Zeit alles Mögliche zu hören und die Lust es zu beurteilen.

Wegen Threadtitel Postmoderner sound Schreib ich mal ne kleine Meinung zu Warp:
(Vorher muss ich sagen, dass ich auch da nur einen Teil kenne und folglich nur über diesen Teil sprechen kann)
Mir fehlt da zB ein wenig "intension" oder "Luftigkeit". Vielleicht sogar Musikalität, Gefühl und Hingabe. Oft (nicht nur bei Warp) kommt es mir bei Elektonikern eher so vor als machen die halt ihren Job und haben diese kreative Hitzigkeit nicht mehr. Oft ist in diesen Kreisen sogar auch ne "Alles-schon-dagewesen" Mentalität die jede begeisterung etwas unterdrückt.

Vielleicht gibt es da sogar eine Paralelle zur Literatur wo der "Sturm und Drang" sehr schnell von der Klassik (Die zwar gut aber auch Langweilig war) abgelößt wurde.... weiss ich nicht.

Ich hoffe meine Kritik tritt niemanden auf den Schwanz. :roll:
 
TD Musik der 70er/80er klingt vielleicht relativ einfach, ist es aber nicht. Man sollte bedenken, zu welcher Zeit die Platten enstanden und das Produktionswerkzeug ala Multitracksequencing am Computer noch nicht erfunden waren. Da gab es lediglich 8 oder 16-Track Tonbänder, später dann mit dem Roland MC8 oder PPG Waveterm die ersten Digitalsequencer.
Johannes Schmöllig hat mir mal zur Produktion der "Thief" LP erzählt, dass dort viel mit Timingverschiebungen und zig Delays gearbeitet wurde. Auch Audio wurde durch die Sequencer gejagt, zerstückelt und und und.
Und gerade diese Details und Feinheiten fallen beim oberflächlichen anhören kaum auf. TD hatten schon immer reizvolle Rhythmen, abseits ausgelutschter 4/4 Phrasierungen "in Petto".
 


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