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Für mich ist fraglich, ob Blogs einen Vorteil vor klassischen Chats oder Newsgroups haben. Grundsätzlich finde ich gut, wenn es weniger Konzentration auf einige große Medienkonzerne gibt (das Gegenbeispiel haben wir ja gerade wieder mit Springer-TV

) und jeder alles sagen kann, was er will, und das vor einem breiten Publikum - wenn er was Wichtiges oder Unterhaltsames zu sagen hat.
Aber dass dadurch "das Establishment gestürzt" werden kann, halte ich für etwas gewagt. Jeder Schlumpf kann im Netz seine Meinung zum Besten geben - seit Big Brother oder Dieter Bohlen ruft allein diese Möglichkeit bei mir Magenschmerzen hervor.
Wird nicht eigentlich schon ZUVIEL gequatscht, und zwar über unwichtigen Schwachsinn? Dass Boris mal wieder eine neue gepoppt hat, Britney auf Entzug ist oder Schröder seine Haare färbt? Wenn man sich die "Boulevardmagazine" im Unterschichtenfernsehen oder die Blödzeitung anschaut, könnte man das doch behaupten. Und stimmt das wirklich, wenn ein Typ aus New Mexico im Blog behauptet, er sei schon 435mal von Außerirdischen entführt worden, die aussehen wie Bananen auf Rädern? Ist für mich genauso fraglich wie manche Berichte in Bunte oder Stern

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Und dann wird, denke ich, auch noch die Faulheit vieler Leute unterschätzt: Blogs muss man lesen, da verbraucht man ja Energie bei

das kann man nicht im Hintergrund beim Bügeln laufen lassen, und man kann auch kaum am nächsten Tag zu seinen Freunden sagen "hast Du gestern gelesen, daß ...".
"Menschen sprechen mit Menschen, von Hirn zu Hirn"? Erst, wenn Hirn vom Himmel gefallen ist
