Überrascht Analogklang noch?

Analog kann nix, was noch überrascht..?

  • stimmt.. ist dennoch fein

    Stimmen: 32 24,2%
  • stimmt.

    Stimmen: 12 9,1%
  • nö, da geht noch was..

    Stimmen: 70 53,0%
  • schwachsinn, das einzeln zu sehen, nie analog pur.. aber auch..

    Stimmen: 18 13,6%

  • Umfrageteilnehmer
    132
kommt drauf an, ob man den puren Sound meint oder die Musik...


"Handgespielte" Sachen auf dem Synth (nicht nur dem analogen) sind zB mE noch lange nicht ausgereizt (nicht nur per Keyboard, sondern auch per Blaswandler etc....), zumal die meisten die das tun dann auch noch klanglich nicht weit über das "Steve Emerson/Keith Wonder-Mooglead Version 666" hinauskommen...
 
Das gleiche wie "Ein Ton" wollte ich auch gerade schreiben. ;-)

Die musikalischen Möglichkeiten der analogen Synthese sind ja gerade erst mal angekratzt worden.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Das gleiche wie "Ein Ton" wollte ich auch gerade schreiben. ;-)

Die musikalischen Möglichkeiten der analogen Synthese sind ja gerade erst mal angekratzt worden.

Gruß,
Markus

sicher? wie du die "alten" Sounds spielst bringt so viel, das die HÖRGEWOHNHEITEN gesprengt werden?.. siehe auch Acids post..
 
Moogulator schrieb:
wie du die "alten" Sounds spielst bringt so viel, das die HÖRGEWOHNHEITEN gesprengt werden?

Ich meinte mehr den Einfluss des Potentials analoger Synthese auf die Konzeptions- und Kompositionsebene. Sieh und höre Dir z.B. mal Sirius von Stockhausen (mit dem EMS 100 realisiert) gründlich an, dann wirst Du feststellen, dass die Möglichkeiten, die sich diesbezüglich eröffnen, erstens fast nicht zu überblicken sind und zweitens kaum mal ernsthaft weiterverfolgt wurden.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Moogulator schrieb:
wie du die "alten" Sounds spielst bringt so viel, das die HÖRGEWOHNHEITEN gesprengt werden?

Ich meinte mehr den Einfluss des Potentials analoger Synthese auf die Konzeptions- und Kompositionsebene. Sieh und höre Dir z.B. mal Sirius von Stockhausen (mit dem EMS 100 realisiert) gründlich an, dann wirst Du feststellen, dass die Möglichkeiten, die sich diesbezüglich eröffnen, erstens fast nicht zu überblicken sind und zweitens kaum mal ernsthaft weiterverfolgt wurden.

Gruß,
Markus

Das stimmt, aber die SOUNDS als solche sind nicht wirklich neuartig aus heutiger Sicht.. Ja, man sieht hier natürlich das man das Instrument nicht immer von der Musik trennen kann, aber ungehörtes?.. Gibt es das? Ich würde meine Frage fast noch weiter ausdehnen können, aber Überraschungen hab ich seit Jahrzehnten keine mehr gehabt.. ;-)

@Einton: Ja, hier spielt man anders, man trennt sich sowohl vom 12-Ton System als auch von der "Quantisierung" auf den Tasten, eigentlich auch etwas, was wenig in die Musik fließt.. Hörgewohnheiten brechen könnte auch dies sein, vielleicht klingt das dann "Fremd", aber .. DAS wäre ein Ansatz der nicht mit dem "Analog"-Ding zu tun hätte, auch auf Sinus wäre das schon "anders".. Auch wenn das schon gemacht wurde, aber nicht zB in der Popmusik.. oder genauer: SELTENST.. ebenso andere als 4/4tel Takte..
 
Moogulator schrieb:
Auch wenn das schon gemacht wurde, aber nicht zB in der Popmusik.. oder genauer: SELTENST.. ebenso andere als 4/4tel Takte..

Natürlich wurde es (auch in der Popmusik!) gemacht, nicht zuletzt auf Saiteninstrumenten, Fretless Bass eingeschlossen. Du musst dich damit ja nicht gleich vom Zwölftonsystem lösen, sondern kannst damit einfach Sachen machen, die über eine Klaviatur nicht gehen (bei Streich - und Blasinstrumenten dagegen sehr wohl gehen!), zB Vibrato per Finger (was sehr viel lebendiger klingt und individuell nuancierbarer ist als der übliche LFO ;-) ), Portamenti in beliebiger Geschwindigkeit oder Crescendo auf einem gehaltenem Ton.
Ja, ich weiss, das geht alles irgendwie auch mit konventionellen Tastaturen + entsprechenden "Spielhilfen" (seit dem Clavia Pitch Stick sogar manuelles Vibrato...;-) ), aber du brauchst dafür eine zweite Hand zum Controllerdrehen und im Vergleich zur direkten Kontrolle mit der Spielerhand sind das alles mE eher Krücken.

Ich finde solche Ansätze zumindest sehr viel interessanter als einen radioaktiven UV-Laser-gesteuerten Gurucontroller, der zwar kurzfristig einen gewissen Showeffekt haben mag, musikalisch aber hintenheraus nicht sinnvoller ist als ein ganz normales Modwheel... 8)

Allerdings muss man sich mit dem "Continuum" wohl erstmal auseinandersetzen (v. a. längere Zeit Spielen üben... ;-) ) damit das richtig gut klingt - bei vielen der Demovideos auf der Website merkt man halt schon, dass die Spieler oft nicht ganz intonationssicher sind (was bei bundlosen Saiteninstrumenten generell nicht leicht fällt), und das "fingered Vibrato" (in manchen Videos mit abgespreizten Fingern gespielt, was (nach Streichererfahrungen geurteilt) technisch eher unvorteilhaft sein dürfte) klingt zumeist noch etwas leiernd...
 
Ob jemanden etwas überrascht, hängt nicht nur mit einer Klangfarbe zusammen, sondern besonders wie sie eingesetzt wird.

Falls Du meinst: Aus analogen kommen keine "neuen" Klänge raus, dann kann das sein, was aber auf einen Versuch ankommt.

Für mich ist das kein Kriterium. Aus einem Analogen kommen genau die Sounds raus, die die gut können. Das ist bereits mehr als gut. Ich habe schon Presetversuche von Leuten gehört, die dringend was "neues" aus Analogen rausholen wollten. Das klang durch die Bank so: #*ö--§<°

Man kann auch aus einem Klavier und einer Blockflöte überraschende neue Klänge rausholen, man kennt diese Prepared Piano Sachen und Multiple Sounds, White Noise und was alles. Das ist manchmal ganz nett.
 
Man kann, Können und Phantasie vorausgesetzt, mit allem Möglichen Musik machen, die dann viele Menschen überrascht. Sicherlich gibt es noch andere Ziele beim musizieren. Der Sinn der Fragestellung in der Überschrift mag sich mir nicht so recht erschließen, stellt er das Medium Klangerzeuger unsinnigerweise in den Vordergrund.
 
Moogulator schrieb:
Auch wenn das schon gemacht wurde, aber nicht zB in der Popmusik..

Wenn Du sagst "Ich mache Popmusik", unterwirfst Du Dich halt auch von vornherein einer gewaltigen Beschränkung, die den Raum für Innovationen natürlich unnötig schrumpfen lsäst.

Gruß,
Markus
 
Da geht schon noch was... Jomox M-Resonator und das andere Mörderteil vom Jürgen sind die besten Beispiele. Gerade da, wo es in die chaotischen Wertebereiche geht, ist analog aufgrund des kontinuierlichen Verlaufs (nicht diskret wie bei VA) prädestiniert. Klar, mit Fließkomma usw. kommt man recht nah, aber eben nur fast.
 
Analog (SYNTHESIZER) kann/können nix, was noch überrascht..

hey, moogulator - die Aussage hätt ich aber jetzt nich von Dir erwartet...

Vielleicht kommt es einfach auf die Sichtweise an: Der, der sich bis heute nur einen Davolisynth leisten konnte, und nun durch einen Lottogewinn zu einem BigMoog, Arp2600, etc. kommt, für den geht die Sonne auf.

Derjenige, der schon immer reich war und sich von Anfang an solch edle Teile wie oben genannt (und noch vieeeel mehr) leisten konnte, wird langsam nachdenklich und süchtig nach was neuem...

Das schöne bei den Analogen sind die Modulationsmöglichkeiten. Das Problem bei den Analogen ist, das man nicht über die Grenzen des "Grundsounds" hinauskommt. Will sagen: Rechteck, Sägezahn, Dreieck und co sind nun mal die Ausgangsbasis eines jeden "echten" Analogen - da kann man noch so viel modulieren, wheelen und stöpseln - es klingt im Grunde immer ähnlich... ;-)
 
Markus Berzborn schrieb:
Moogulator schrieb:
Auch wenn das schon gemacht wurde, aber nicht zB in der Popmusik..

Wenn Du sagst "Ich mache Popmusik", unterwirfst Du Dich halt auch von vornherein einer gewaltigen Beschränkung, die den Raum für Innovationen natürlich unnötig schrumpfen lsäst.

Gruß,
Markus

"Meistens ist es so, dass Musik, die kaum mehr süßliche Akkorde enthält und nur wenige periodische Rhythmen - überhaupt wenig Elemente, die man schon kennt -, die Menschen sehr viel wacher macht. Es ist so ähnlich, als wenn man eine Reise in ein Land macht, wo man noch nie gewesen ist. Das ist einfach aufregend - man ist in der Fremde viel interessierter an sich selbst als in gewohnter Umgebung: »Wie reagiere ich jetzt - und jetzt - und jetzt?« >Popmusik< berührt ihre 'Fans' so wie Leute, die immer in derselben Gegend Ferien machen, nicht wahr? Es soll nicht ganz dasselbe sein wie beim letzten Mal, aber auch nicht zu verschieden und erst recht nicht zu ungewohnt: das wäre ja viel zu anstrengend ... und wozu auch ... "
 
Anna_Lüse schrieb:
stellt er das Medium Klangerzeuger unsinnigerweise in den Vordergrund.

Wieso unsinnigerweise ?

Die Frage (bzw. das Statement) war
Analog (SYNTHESIZER) kann/können nix, was noch überrascht..

Also geht es hier doch um den Klangerzeuger, nicht um die Musik, die damit gemacht wird.

Seltsamerweise werden in letzter Zeit hier im Forum die threads von manchen Leuten immer wieder in eine Richtung gedrängt, die wohl eher dem Drang entspricht, gewisse Statements loszuwerden, anstatt auf das Thema einzugehen. (sorry, auch offtopic, musste mal raus.)

Daß die Musik immer wieder überraschen kann, steht schließlich außer Frage, das braucht nicht diskutiert werden.
(Bestes Beispiel war für mich das in diesem Forum gepostete
Video von Fred Frith und Evelyn Glennie, die Sounds die Fred mit der G.itarre macht kenne ich, seit ich das erstemal eine E-Gitar.re in einen Amp gestöpselt habe, die Musik war jedoch eine Überraschung.)

Also geht es um Analoge Synths und deren Sound.
Und da muss ich schon klar sagen: NEIN. Da gibt es nichts Neues.
Alles schon mal gehört.
Und nicht nur seit gestern, nein, schon seit 20 Jahren.
Auch wenn Geschichten wie Zero-Oszillator neu scheinen - FM machen die DXe seit Jahrzehnten schon besser.

Was nicht bedeutet, daß die Analogen keine Berechtigung haben, wie kpr schon bemerkte, das was sie können, können sie am besten.

Ganz abgesehen von der intuitiven Bedienung, dem Erstellen von Sounds, dem "Weg durch Klanglandschaften".
Ich habe noch keinen Digitalen erlebt, bei dem diese Klangreise so viel Spaß machte, (wohlklingende) Überraschungen brachte und nebenbei eine ganze Menge Wissen mit sich brachte.
 
Mag ja sein, dass ich blöd bin oder noch nicht genug gehört habe, aber selbst wenn ich nur an meinem MS50 "schraube", entdecke ich immer wieder Klänge, die ich so noch nicht gehört habe. Wie die musikalisch verwertbar sind, ist dann wieder eine andere Frage.

Gruß,
Markus
 
Anna_Lüse schrieb:
Der Sinn der Fragestellung in der Überschrift mag sich mir nicht so recht erschließen, stellt er das Medium Klangerzeuger unsinnigerweise in den Vordergrund.
Das liegt mit Sicherheit daran, dass Klangerzeuger im Allgemeinen und Synthesizer im Besonderen Kernthema dieses Forums sind.
 
Acidmoon schrieb:
Anna_Lüse schrieb:
Der Sinn der Fragestellung in der Überschrift mag sich mir nicht so recht erschließen, stellt er das Medium Klangerzeuger unsinnigerweise in den Vordergrund.
Das liegt mit Sicherheit daran, dass Klangerzeuger im Allgemeinen und Synthesizer im Besonderen Kernthema dieses Forums sind.
NEIN! Sag doch SO was nicht! :mrgreen:
 
Alles Unsinn, huh?
All die Diskussionen sind nur Teil meiner Hirngespinnste! Euch gibbet alle gar nicht, ihr seid die Hauptdarsteller meiner Alpträume.
Yo! Deswegen mach ich auch so kranke Sounds - eure Stimmen zwingen mich dazu! :-x
"Das sind nunmal die Fakten!" :opa:
 
Acidmoon schrieb:
Anna_Lüse schrieb:
Der Sinn der Fragestellung in der Überschrift mag sich mir nicht so recht erschließen, stellt er das Medium Klangerzeuger unsinnigerweise in den Vordergrund.
Das liegt mit Sicherheit daran, dass Klangerzeuger im Allgemeinen und Synthesizer im Besonderen Kernthema dieses Forums sind.

Versuche einmal, beide richtige Aussagen zu verknüpfen - harhar
 
Das ganze Forum ist Unsinn?
Skandal! Steinigt ihn! Hängt ihn höher! :harhar:

On Topic: Ich glaube es ist lange her, dass mich ein analoger Sound wirklich überrascht hat. Aber wer weiß, kann ja wieder kommen. ;-)

Eine echte Überraschung war z.B., wie scheiße die Korg MS Synths wirklich klingen.
 
Anna_Lüse schrieb:
Versuche einmal, beide richtige Aussagen zu verknüpfen - harhar
Du meinst, die Überschrift stellt das Forum selbst in Frage?

Radio Eriwan würde sagen: "Im Prinzip hamse ja recht, aber es gibt ja auch noch Digitale und rattenscharfe Software, woll!"
[das ist auch meine Meinung, dabei hab ich gar kein Radio]
 
Jörg schrieb:
Eine echte Überraschung war z.B., wie scheiße die Korg MS Synths wirklich klingen.

Dann hör Dir mal an, was Leute wie Thomas Lehn und Konrad Döppert damit machen. Wenn Du das auch scheiße findest, ist es OK, dann ist das Geschmackssache. Bevor dies allerdings nicht geklärt ist, könnte es auch sein, dass Du einfach nicht mit den Geräten umgehen kannst.

Gruß,
Markus
 
50JahrePanzerknackerGrafik1.jpg


http://forum1.keyboards.de/archiv/04/03/07/r026/74801.html
 
Jörg schrieb:
On Topic: Ich glaube es ist lange her, dass mich ein analoger Sound wirklich überrascht hat. Aber wer weiß, kann ja wieder kommen. ;-)
:idea: Ich hab die ultimative Idee:
Du kommst nach HH und bringst deinen Andro mit. Dann setzt du dich hin und harrest der Töne die da kommen.
Wenn du sie langweilig findest, kann ich ihn behalten (wat willste mit der öden Gurke).
Wenn du es irgendwie überraschend findest, nimmste ihn halt wieder mit (dann hab ich meinen guten Kaffee unsonst verbraten)

:floet:
 
Markus Berzborn schrieb:
Jörg schrieb:
Eine echte Überraschung war z.B., wie scheiße die Korg MS Synths wirklich klingen.

Dann hör Dir mal an, was Leute wie Thomas Lehn und Konrad Döppert damit machen. Wenn Du das auch scheiße findest, ist es OK, dann ist das Geschmackssache. Bevor dies allerdings nicht geklärt ist, könnte es auch sein, dass Du einfach nicht mit den Geräten umgehen kannst.

Gruß,
Markus

Lieber Markus!

Ich bin kein Idiot. Selbstverständlich kann man auch mit einem MS10/20/50 tolle Musik machen. (Ich selbst besitze allerdings nur den MS10). Wir müssen zwei Dinge trennen: Die Qualität des Musikinstruments und die Qualität der Musik. Erstere ergibt sich nicht aus der Letzteren. Das wär ja noch schöner, denn dann bräuchte ich im Umkehrschluss nur ganz viele tolle Synths kaufen und würde automatisch super Musik damit machen.
Wenn du mich durch die Blume fragst, ob ich in der Lage bin, mit einem analogen Synthesizer vom Schlage eines Korg MS umzugehen, dann möchte ich dich fragen, ob deine Ohren noch ganz ok sind. Sollten Sie das sein, dann wirst du bei einem MS20 vor allem eins hören: Müllsound. Zu wenig Bass im Vergleich zu besseren Analogen und zu viele Nebengeräusche. Bei aufgedrehter Resonanz wird der Sound unkontrolliert und wüst. Glaubst du etwa, das war von Korg so gewollt? "Kaufen Sie den MS20, die ideale Industrial-Maschine!" :?:
Diesen Krach kann man gut finden, das muss man aber nicht gut finden. Ich persönlich mag das ganz gerne - ich hab ja auch einen DX7 Mark I, der rauscht und knackt wie wild. Ich mag diesen ungeschliffenen Sound, muss aber zugestehen, dass es sich um eigentlich unerwünschte Artefakte handelt.

Und wenn der liebe Gott persönlich MS20 spielt: Verzerren tut er trotzdem, der MS20. :P

Gruß,
Jörg


P.S.: Und nicht zu ernst nehmen, ich mein´s nicht böse! :)
 


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