VCO-Frequenz bei CV=0V

Hallo,

ich hätte mal wieder eine Anfängerfrage, im Netz der Netze habe ich leider keine Antwort gefunden. Hier habe ich 2 Angaben gefunden 1. 0V=100Hz, 2. 0V=15Hz Gibt es wirklich keine allgemeine Festlegung, Norm oä. mit welcher Frequenz ein VCO schwingt, wenn man am Steuerspannungseingang 0V anlegt? Macht das dann jeder Hersteller/Selbstbauer also nach Gutdünken?


Gruß

Werner
 
Ich stelle mir die Footage bzw. Tonlage an meinen VCOs eh immer passend zum aktuell aufzunehmenden Track ein. Wenn Du mit Klaviatur / Keyboard spielst, liegen 0V in der Regel auf dem untersten C, wobei auch das kein Muss ist, aber auf den Standpunkt könnte man sich stellen. Und dann könntest Du, musst aber nicht, die Frequenz Deiner VCOs auf Bruchteile des 'C einstellen, wobei ich im Netz für selbiges 264 Hz und 261,63 Hz gefunden habe (???). Geteilt durch 8 dann 33 Hz, oder geteilt durch 16 halt 16,5 Hz, wobei dann irgendwann der Putz im Studio anfangen wid zu bröseln...
 
Hallo,

ich hätte mal wieder eine Anfängerfrage, im Netz der Netze habe ich leider keine Antwort gefunden. Hier habe ich 2 Angaben gefunden 1. 0V=100Hz, 2. 0V=15Hz Gibt es wirklich keine allgemeine Festlegung, Norm oä. mit welcher Frequenz ein VCO schwingt, wenn man am Steuerspannungseingang 0V anlegt? Macht das dann jeder Hersteller/Selbstbauer also nach Gutdünken?


Gruß

Werner
das stellst du doch mit den Frequenzpotis ein ... bei 0V erfolgt dann keine Änderung der von dir eingestellten Frequenz. Bei 1V sollte die Oktave +1 sein. Also ist es vermutlich sinnvoll den VCO auf C zu tunen .
 
Bei Eurorack gibt es ja auch negative Spannung. Am sinnvollsten ist es mit dem Keyboard eine Note zu spielen und den VCO dazu zu tunen. Was auch gut funktioniert ist die Autotune Funktion, zb im Bastl 1983 oder Klavis Caltrans, die können auch Schwankungen sehr gut ausgleichen und so für gutes Tracking über einige Oktaven sorgen.
 
Ich habe mich mal damit beschäftigt als ich Sequenzer zusammengebaut habe. Habe dazu auch mehrere Infos gefunden, bekomme das aber nicht mehr genau zusammen.
Hängengeblieben ist wie schon gesagt das man ein ganzes Volt auf C stimmt. Ein Volt mehr ist dann ein C höher.

Ein anderen Ansatzpunkt ist ein MIDI/CV Converter. Da stimmst du den VCO nach gedrückter Taste.

Ein weiterer Punkt ist der Bereich in dem das Tracking des VCO stimmstabil ist. Aber das ist eher eine Frage der Kalibrierung des VCO.


 
Bei den Moog Modularsystemen ist null Volt immer ein C.

Weil ein Stepsequenzer mit seinen Potis nur rechten und linken Anschlag als eindeutige Lage hatte, hatte man da deswegen nur ein tiefes C und eins zwei Oktaven darüber blind eingestellt. Vielleicht noch das C dazwischen in der Mittelstellung. Wenn man ausgehend von diesen Cs dann eine Sequenz in Moll nach Gehör einstellte, und ich rede hier nicht über Klavierstimmer Ohren, so kam man meist bei C moll raus.

Beim Minimoog hingegen waren null Volt die tiefste Taste, also ein F. Weswegen ein Minimoog als Transponierungstastatur an einem Moog Modularsystem leider nicht meist nicht den Ton spielte, den man grade gedrückt hatte.
 
0V=100Hz, 2. 0V=15Hz Gibt es wirklich keine allgemeine Festlegung, Norm oä. mit welcher Frequenz ein VCO schwingt, wenn man am Steuerspannungseingang 0V anlegt?
Da jeder VCO intern ja auch noch mal Steuerspannungsquellen hat (Oktav-Schalter, Fine-Tuning, Offset-Trimmer) ist es nicht ganz sinnvoll nach einer Frequenz bei externen 0V (also 0V vom Keyboard) zu fragen.

Nochmal drüber nachgedacht und dann EDITIERT:

Wegen dem Hinweis auf externe negative Steuerspannungen: nein, kein VCO kann im Core negative Steuerspannungen verarbeiten. Die externen negativen Steuerspannung werden nur so lange in Frequenzänderungen umgesetzt, wie die internen Steuerspannungen die Summe noch im positivien Bereich halten. Wenn zB intern +3 Oktaven (= plus 3V) eingestellt ist, dann bewirken -2,5 Volt von außen, das was man von ihnen erwartet, sie senken um zweieinhalb Oktaven ab. Wenn man aber in diesem Fall von außen -4V reingibt, dann senken diese eben nur um drei Oktaven ab. Alles unter 0V am Eingang des VCO-Kerns bewirkt nix.

Erst wenn man die oben genannten internen Quellen auch auf 0V setzen würde (zB Minimoog VCO 3 auf "LO", Finetune ganz nach links, OSC 3 Ctrl auf "off"), dann kriegt man die echte Frequenz bei 0V. Und die echte Frequenz ist ... tataaaa: 0Hz. Bei 0V Spannung fließt Null Strom in den exponentiator, worauf hin der Exponentiator null Ampere Ladestrom in den Kondensator des VCO-Kerns schickt, woraufhin sich da eben NIX tut.
Erst eine interne Offsetspannung vor dem Exponentiator sorgt dafür, dass überhaupt ein minimaler Ladestrom fließt und es somit eine Minimum-Frequenz des VCOs gibt. Die kann dann tatsächlich sehr niedrig sein, 0.1 Hz (wie zB vom VCO 3 des Mini) wären da nicht ungewöhnlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Eurorack gibt es ja auch negative Spannung.

Richtig!
Der sinnvoll nutzbare Bereich der Steuerspannungen für Pitch geht von -5V bis +5V.
Können allerdings nicht alle Geräte.
Mein Akai MPC Live II kann z.B. nur 0V bis +5V an den CV-Ausgängen.

Bei den Moog Modularsystemen ist null Volt immer ein C.

Auch bei Eurorack wird das normalerweise so gehandhabt.
Typischerweise uind sinnvollerweise wäre 0V ein C3 (130Hz), dadurch kommt man auf einen steuerbaren Tonumfang von C-2 (ca. 4 Hz) ... C8 (4186 kHz; drüber kann man Töne eh nicht mehr sinnvoll einer Tonhöhe zuordnen).

Ich hab's gerade mal kurz getestet, z.B. die Mother-32 und das DFAM von Moog sind in Neutralstellung genau so gestimmt.
Das Moog Subharmonicon spielt allerdings 2 Oktaven höher, da ist 0V (und alle Regler in der Mitte) ein C5.
Das ist allerdings eher der Tatsache geschuldet, dass da die 4 Suboszillatoren bis zu 4 Oktaven unter den 2 VCOs mitschwingen, d.h. da ist es sinnvoller, die VCOs höher spielen zu lassen.

Daran sieht man eigentlich schon: Ausnahmen bestätigen (wenn sinnvoll) die Regel. :supi:
 
Da ich auch seit einiger Zeit an einem digitalen Sequenzer arbeite, komme ich noch einmal auf diese Frage zurück — und gehe das nochmal praktisch in der Nutzung im Modular an.

sequencer-voltage.jpg

Wird das Doepfer MIDI-Interface A-190-3 zurückgesetzt auf die Werkseinstellungen und über MIDI damit der A-111-2 High-End VCO angesteuert, dann ist der tiefste über MIDI ansteuerbar mögliche Ton das C4 mit 261,626 Hz (durch Messung bestätigt), wobei beide Tune-Regler am VCO jeweils auf Mittelposition (5) stehen und der Oktavwahlschalter auf 0. Die so gespielte Oktavreihe enthält auch mit A4 den im Orchester zum Einstimmen verwendeten Kammerton (wenngleich oft einige Hertz höher gestimmt wird). Natürlich lässt sich normal auch mit jeweiligem Linksanschlag im VCO arbeiten, dann jedoch fehlt im praktischen Spiel Freiraum.

Der A-190-3 gibt hier 0 Volt aus, wie vermutet. Eine Oktave hochgespielt auf C5 gibt der MIDI-Controller dann 1 Volt aus (gemessen: 0,999 V, siehe Abbildung, entspricht auch der höchsten gemessenen Abweichung in der Reihe). Je Halbtonschritt (hier in der Tabelle vereinfacht gleichstufig temperiert) ergeben sich für die Stufen in der Kontrollspannung CV damit 1/12 Volt, etwa 0,083 Volt.

MIDI-Spannungsmessung-C5.jpg

Die Messung der Frequenz erfolgte mit einem akustischen Messgerät anhand der Analogausgabe des A-111-2 über einen Aktivmonitorlautsprecher. Errechnen lassen sich die Frequenzschritte je Halbton hier aus der Festlegung auf A4 mit 440,000 Hz und einer Verdoppelung der Frequenz zur nächsten Oktave mit A5 auf 880,000 Hz: der Multiplikationsfaktor zur Frequenz des nächsthöheren Halbtons wird somit über die 12te Wurzel aus 2 oder etwa 1,059463094359295 errechnet oder entsprechend um den Kehrwert dieses Faktors zum darunter liegenden Halbton.

Das Ziel hier ist es, auch andere Stimmungen (beispielsweise harmonische Intonation) zu verwenden oder zu laden.
 
Um es einfacher auszudrücken: Es gibt keinen allgemein gültigen Standard für die Fusslage eines Synth vs. Steuerspannung.
 
Ich verwende einen Arturia Keystep Pro um meinen Modular anzusteuern und die tiefste Taste ist dort ein C. Wenn ich diese Taste drücke (entspricht Null Volt) dann tune ich den VCO auch auf C.
 


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