Es kommt auf die einzelne Elemente an, einen Röhrenamp im Falle MM muss man nicht überbewerten. Hat die angeschlossene Box nämlich hart aufgehängte 12"er Speaker, dann bleibt von der Cremigkeit der angezerrten Röhre nicht mehr viel übrig. Außerdem kommt es drauf an, ob die Endstufe angezerrt wird, das kriegt man etwa ab Volume7-8, oder die Vorstufe. Letzteres eignet sich eher für Gitarren, für den MM aber nicht unbedingt. Für Volume 7-8 eines 100 Watt Röhrenamps braucht es die passende Umgebung. Außerdem kriegt man selber vom Gesamtsound nur was mit, wenn man die Basswellen auch hört, das passiert dann nicht vor 3-4 Meter Abstand von den Speakern. Das kann man alles wirklich ganz fein machen und sowas wie Wisseloord Studios (Hilversum) setzen sowas dann mit der entsprechenden Wandbespannung und Bodenbelag so um, dass die verlangte Cremigkeit tatsächlich dann auch auf der Produktion landet. Live ist das dann wieder alles sehr relativ, von Open Air bis kleiner Club etc. sind die Akustikverhältnisse so derart unterschiedlich, dass man auf den Faktor Cremigkeit auch ziemlich ignorieren kann. Immerhin ist man dann eh dem Toning auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und wenn man bei MM dann noch alle Volumes einfach so aufzieht, anstatt sehr dosiert besonders in der OSC Volume Sektion nur so um 6-8 unterwegs ist, je nach OSC Mischung durchaus auch weniger, und stattdessen den Master am MM hochzieht, dann hat es sich auch schnell mit dem Vorhaben. Anstelle Amp/Speaker und Effekte große Aufmerksamkeit zu schenken, liegt es beim MM eher an den sehr mit Bedacht gewählten Parameterwerten. Trotz Grobmotoriker-Regler und weil er auch meistens so auf Anhieb gut klingt, egal was man einstellt, sind die Reglerwege eigentlich sehr feinfühlig zu justieren und ein Millimeter mehr oder weniger macht richtig was aus, gerade in der Interaktion der Sektionen. Ist ein bisschen wie B3 Drawbars, sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt.