(Warum) gibt es kein Digitales-MusikAlbum-Format?

ZH

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Mir kam gestern so ein kleiner Gedanke...

Warum gibt es eigentlich kein standardisiertes (Datei-)Format fuer Musik-Alben? Und waere das nicht vielleicht sogar eine Bereicherung fuer die Musikwelt?

Ein Album besteht aus Songs, einem Cover, Liner Notes und Zusatzinfos. Das alles kann man natuerlich in ein ZIP packen oder in einem Ordner ablegen, oder in ein ISO-File mit CUEs und allem. Aber warum gibt es keinen Standard fuer eine solche Zusammenstellung von Musik (kann ja auch eine Compilation sein, muss also nicht zwingend ein typisches "Kuenstler-Album" sein), welches dann auch jeder Player usw versteht und damit umgehen kann. Klar, die meisten Player koennen Playlists, und sie koennen auch AlbumArt anzeigen usw, aber das ist alles irgendwie so "hingebastelt". Ein Album ist doch irgendwo ein abgeschlossenes Werk, eine Einheit, im Grunde analog zu einem E-Book, ein Gesamtwerk das man downloaden, kaufen, teilen, konsumieren kann usw.

Wenn jeder Player, egal ob Hardware, Software, App, Website, Browser-Plugin oder was auch immer dieses Format verstehen wuerde, genauso wie es einzelne Musikdateien versteht, dann waere das in meinen Augen schon ein Mehrwert. Ich habe mir selbst noch nicht genau Gedanken gemacht, welche Vorteile das alles haette, aber ich bin mir sicher es gibt welche, im Vergleich zu einzelnen Dateien die irgendwie in einem Ordner zusammengehalten werden oder ueber die Tags dem jeweiligen Kuenstler und Album zugeordnet werden.

Im Grunde koennte solch ein Format wie ein ZIP funktionieren oder sogar eines sein, aber eben mit dem Albumcover als Icon und mit den Liedern in der korrekten Reihenfolge, mit Zusatzinfos zum Lesen und irgendwo waere halt eine versteckte Datei mit drin welche die Meta-Informationen fuer das Album beinhaltet. Und es sollte auch moeglich sein, die einzelnen Songs herauszukopieren. Es sollte den Hoerer also nicht in irgendetwas einschraenken, es sollte lediglich einen Mehrwert darstellen, nichts wegnehmen. Natuerlich muesste solch ein Format ein allgemeiner Standard sein und nicht nur von gewissen Plattformen wie iTunes, Spotify oder sonstigem. Sondern es muesste universell funktionieren. Das koennte schon einer der Gruende sein, warum es solch ein Format NICHT gibt.

Ich habe auch mal gegooglet und gesehen dass auch andere Personen diese Idee in irgendwelchen Foren oder Chats mal vorschlugen. Kam aber meist nicht viel rum, ausser "es gibt doch ISO-Files mit CUE-Files", aber das ist es nicht worum es geht. Es geht ja nicht darum, dass ICH jetzt z.B. eine Moeglichkeit suche, Alben in meiner Musiksammlung irgendwie anders zu verwalten und dafuer jetzt eine pragmatische Loesung zu finden. Sondern es geht wirklich mehr um die Idee, und wie es waere, wenn diese sich etablieren wuerde.

Natuerlich habe ich nicht vor, so etwas umzusetzen, vielleicht ist auch der Zeitpunkt der falsche und man haette wahrscheinlich auch nicht genug Marktmacht, um so etwas hinzubekommen. Aber ich finde die Idee trotzdem cool und wollte sie einfach mal irgendwo gepostet haben und andere Gedanken dazu hoeren. Also was denkt ihr, waere so ein Format sinnvoll, und welche Vorteile wuerde es bieten zur jetzigen Handhabe? Oder gibt es vielleicht schon laengst einen solchen Ansatz und ich kenne ihn nur nicht?
 
Ich finde die Idee sympathisch, da ich sowohl als Musikmacher als auch als Hörer eigentlich immer in Alben denke. Gleichzeitig muss ich zugeben, dass mir die Vorteile dieses Formats nicht recht einleuchten.

Ich bin auch mit deiner Definition eines Albums - Songs + Cover + Liner Notes + Zusatzinfos - nicht ganz einverstanden. Für mich ist ein Album eine Sammlung von Songs, die oft aber nicht zwingend gedanklich/konzeptionell zusammenhängen, und diese Sammlung hat einen Namen. Mehr erst mal nicht. Cover, Infos, Liner Notes, das sind alles Add-Ons, deren Vorhandensein der lange verbreiteten Distributionsform von Alben - der Platte oder der CD - geschuldet sind, die aber weder zwingend noch exklusiv zu einem Album gehören. Sicher, ein Cover hat wahrscheinlich wirklich jedes - auch digitale - Album, aber der Rest ist absolut optional und könnte auch durch alle möglichen anderen optionalen Zugaben ergänzt werden. Warum sollen Liner Notes oder sonstige Textelemente grundsätzlich wichtiger sein als z. B. ein Musikvideo, ein begleitendes Making-of in Podcastform, ein zum Album gehörendes Videospiel oder eine getanzte Anleitung zum Nachstricken des Coverdesigns etc.?

Beschränkst du dich auf deine Album-Elemente, schränkst du Künstler unnötig ein, und in zwei Wochen wird irgendwer um die Ecke kommen und ein Poster (ziemlich gebräuchlich) oder das digitale Modell des Albumlogos für den 3-D-Drucker (habe ich mir ausgedacht, habe ich bisher noch nicht gesehen) als zugehöriges Albumelement einbauen wollen, und dein Format ist wieder unvollständig, weil du zwar an Bilddateien, aber nicht an 3-D-Modelle gedacht hast. Um dein Dateiformat universell und in Bezug auf die künstlerische Konzeption offen zu halten, müsstest du die Einbindung aller möglichen Content-Formen mitdenken, was das Dateiformat dann wahrscheinlich wiederum sehr ausfransen würde und letztlich gar nicht möglich wäre.

Und die entscheidende Frage wäre eben: Wofür? Was spricht dagegen, ein vorhandenes, sehr flexibles und extrem individualisierbares Format wie z.B. eine Website zu nutzen, auf der man alle möglichen Contentformen ganz prima anbieten und zueinender in Beziehung setzen kann? Klar, eine Website läuft nicht in deinem Player, aber es ist die Natur der Sache, dass nicht alle denkbaren Inhaltselemente mit einem Player wiedergegeben werden können - es sei denn, du schränkst wie beschrieben die Künstler in ihrem Output von vornherein ein - und das wäre dann wirklich ein deutlicher Nachteil.

Da sind meine - leider hauptsächlich kritischen und wenig konstruktiven - Gedanken dazu.
 
Vielen Dank fuer die Antwort, ich finde auch den Einwand bzgl. der Zusatz-Infos korrekt und interessant. Natuerlich muesste man das Album auf irgendetwas "begrenzen", weil man eben nicht ALLES includen kann, was sich ein jeder ausdenken koennte - andererseits geht das ja bei einem E-Book z.B. auch nicht, oder beim Musikstueck selbst, das kann ja auch keine Videodaten oder 3D-Modelle oder sonstwas beinhalten.

Die Vorteile wuerde ich erst dann sehen, wenn es auch wirklich etabliert waere und von den Playern unterstuetzt wuerde. Ein wichtiger Punkt: Nicht jeder Player muss zwingend alles unterstuetzen. Aber er sollte es grundsaetzlich "verstehen" koennen.
Ich nennen jetzt einfach mal spontan was, z.B. koennte in Musikplayer bei seiner Random-Funktion sowas wie "immer nur 1 Song pro Album spielen" beinhalten. Oder ein Browser koennte von Haus aus ein Player-Widget anbieten, welches Alben unterstuetzt und nicht nur einzelne Songs. Ich denke man koennte noch mehr brainstormen, aber das ist auch zum Teil etwas, was ich den Lesern des Threads hier nicht vorwegnehmen moechte - ich bin gespannt welche Vorteile (aber auch Nachteile) jemand anders in dieser Idee sehen kann.
 
Ich mag Cover/Inlays und schaue nicht nur schöne Bildchen und Lyrics, sondern mich interessieren auch die persönlichen Gedanken des Künstlers zum Album und vor allem wer so daran mitgearbeitet hat und recherchiere dann auch ganz gerne im Netz über die Leute. Kurz: Deshalb kaufe ich noch sehr gerne CD`s.
Vor allen Dingen, möchte ich dann auch gerne was in den Händen halten- und dabei dachte ich nicht an das Smartphone.

Ein wirklich gutes Album-Artwork ist auch eine sehr aufwändige und nicht ganz billige Angelegenheit.
Da denken sicher viele, weswegen man das seiner Musik auch kostenlos oder für ein Apple Enten Ei beilegen solle ?
Vom Finanzwesen einmal abgesehen, bliebe halt der Aufwand. Möchtest du für jeden Track wirklich ein Cover/Lyrics/Credits usw. anlegen ?
Käme man denn dann noch dazu, Musik zu machen ?
Ich denke, dass viele wiederum denken, was bin ich ? Musiker oder Grafiker ?

Ansonsten bin ich da auch bei @Henk Reisen.
Es gibt Websites, wo der Künstler/Fan-Kontakt gepflegt werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spinne jetzt mal weiter, auch der Upload eines solchen Albums waere dann vielleicht einfacher, z.B. wenn man sein Album auf YouTube hochladen moechte, koennte YouTube automatisch daraus einzelne Videos mit dem Plattencover generieren. Oder aber YouTube waere wiederum aufgrund des Vorhandenseins eines solchen Albums so programmiert, dass gar nicht erst Einzelvideos generiert werden sondern die YouTube-Website einfach das Album wie eine Playlist handhabt und dem User so anbietet.
Selbiges gilt fuer beliebige andere Upload-Ziele, Bandcamp oder Spotify oder was auch immer.

Auch das mit den Zusatzinfos saehe ich als Vorteil, bzw. als Moeglichkeit, einem digitalen Album einen Mehrwert zu verpassen. Vielleicht wuerden einige Kuenstler dadurch inspiriert, erst recht Zusatzmaterial oder Liedtexte oder Bilder aus dem Studio oder sonstiges zu ihrem digitalen Album hinzuzufuegen, was sie sonst vielleicht nicht taeten, weils ja nur ein digitales Album ist und sowas nicht kann. Bei einem CD- oder Vinyl-Album hingegen macht man sich diese Gedanken i.d.R. ja schon.
 
Ich nennen jetzt einfach mal spontan was, z.B. koennte in Musikplayer bei seiner Random-Funktion sowas wie "immer nur 1 Song pro Album spielen" beinhalten. Oder ein Browser koennte von Haus aus ein Player-Widget anbieten, welches Alben unterstuetzt und nicht nur einzelne Songs.
Es kann gut sein, dass ich es einfach nicht kapiere und eine schöne Idee unnötig kaputtquatsche, das wäre mir unangenehm, aber diese beiden Vorteile sehe ich nicht. Deine "ein Song pro Album"-Funktion müsste doch mit einem einfachen Skriptzusatz in jedem Player möglich sein, wenn man Dateien als Alben getaggt hat, oder? und das Album-unterstützende Widget auf der Website läuft doch für die Musikdateien z.B. per Bandcamp schon jetzt, und andere Content-Formen müsste man dann ja auch im universal Widget irgendwie anklicken, öffnen oder auch irgendweine andere Art abrufen - warum dann nicht einfach in die Website eingebunden?

Ach, hätte ich mal von vornherein den Schnabel gehalten. Ich finde es ganz und gar garstig, anderen ihre Kreativität zu zerstampfen, und ich glaube, das tue ich hier gerade. Entschuldige bitte!

Ich lasse deine Idee einfach mal sacken und in mir wirken, bevor ich weiter drauf herumkloppe.
 
Möchtest du für jeden Track wirklich ein Cover/Lyrics/Credits usw. anlegen ?
Käme man denn dann noch dazu, Musik zu machen ?
Ich denke, dass viele wiederum denken, was bin ich ? Musiker oder Grafiker ?
Aehm... nein. Nirgends habe ich gesagt man will zu jedem Track ein eigenes Cover anlegen. Aber die Lyrics und Credits stehen doch in einem normalen CD-Album meist auch dabei, also wo ist der Unterschied? Ausserdem schreibst Du ja selbst, dass Du es sehr geniesst, diese Dinge zu lesen/anzuschauen, also warum sollte dem Kuenstler dann der Aufwand nicht wert sein?

Auch zwingt einen ja keiner, Du kannst genauso bei einem CD- oder Vinyl-Release den minimalen Weg gehen. Viele Vinyls haben nichtmal ein Cover. Das naechste ist, wenn Musik veroeffentlicht wird, ist oft auch ein Label oder sonstwas dahinter, diese uebernehmen diese Arbeit ja auch.

Also ich verstehe ehrlich gesagt Deine Argumentation nicht ganz. Den Aufwand fuers Zusatzmaterial gibt es immer, sofern man es anfertigt, egal ob digital oder CD/Vinyl. Und jedem Kuenstler ist es selbst ueberlassen, wie viel Aufwand er da reinsteckt. Von daher ist das fuer mich kein Contra-Argument fuer das Format an sich, welches ja nur eine Moeglichkeit der Buendelung von Daten ist.
 
Es kann gut sein, dass ich es einfach nicht kapiere und eine schöne Idee unnötig kaputtquatsche, das wäre mir unangenehm, aber diese beiden Vorteile sehe ich nicht. Deine "ein Song pro Album"-Funktion müsste doch mit einem einfachen Skriptzusatz in jedem Player möglich sein, wenn man Dateien als Alben getaggt hat, oder? und das Album-unterstützende Widget auf der Website läuft doch für die Musikdateien z.B. per Bandcamp schon jetzt, und andere Content-Formen müsste man dann ja auch im universal Widget irgendwie anklicken, öffnen oder auch irgendweine andere Art abrufen - warum dann nicht einfach in die Website eingebunden?

Ach, hätte ich mal von vornherein den Schnabel gehalten. Ich finde es ganz und gar garstig, anderen ihre Kreativität zu zerstampfen, und ich glaube, das tue ich hier gerade. Entschuldige bitte!

Ich lasse deine Idee einfach mal sacken und in mir wirken, bevor ich weiter drauf herumkloppe.
Hmm ja ich denke Du missverstehst es ein bisschen. Klar, wenn alles korrekt getaggt ist, dann koennen die Player "intelligent genug" sein und was draus machen. Aber ich denke wenn ein Album als Dateiformat existieren wuerde, waere das deutlich einfacher und einige Player wuerden daraus mehr machen.

Das mit dem Widget bietet Bandcamp natuerlich, aber das macht Bandcamp anders als Spotify und wieder anders als YouTube. Wenn es "Album" als Dateiformat gaebe, dann koennte aber sogar Firefox direkt ein Plugin bieten, das halt ein Album-Cover anzeigt und durch alle Tracks durchlaufen lassen kann, somit koenntest Du Deine Album-Datei z.B. einfach auf Deine Website packen und per <audio>-Tag in Deine Website einbinden und den Rest macht der Browser. Und das wiederum wuerde halt wieder vieles ermoeglichen. Sowas ist aber schwer im Vorfeld abzusehen, was daraus alles wieder entstehen oder beguenstigt werden koennte.
 
Warum soll ich mir ein Album kaufen, wenn ich nur 2 Songs daraus gut finde?
Gesamtwerk hin oder her.
Bin froh das die Zeiten vorbei sind.
 
Ich liste mal noch ein paar Ideen auf. Und ich ermutige euch zu folgendem Gedanken: Stellt euch mal vor, das Format gaebe es seit 2001, kurz nachdem mp3 rauskam und populaer wurde. Wie wuerde die Welt heute aussehen.

- Alben koennten z.B. eine Information ueber die Durchschnittslautstaerke beinhalten und Player koennten die Musik automatisch pegeln sodass alle Alben gleich laut klingen
- Alben koennten z.B. Informationen ueber Track-Start und Ende haben, weil es ja bei mp3s das Problem gibt, dass man keine nahtlosen Uebergaenge machen kann
- Player koennten sich z.B. merken an welcher Stelle im Album Du das letzte mal aufgehoert hast zu hoeren
usw...

mag sein dass es die Dinge teilweise gibt ueber irgendwelche mp3-Tags, aber dann muss auch der Player das koennen und wissen usw, ich denke halt (aus Software-Entwickler-Sicht) dass die Unterstuetzung fuer saemtliche Features, die ein "Album" als Zusammenstellung bietet, um einiges groesser und interessanter waere, wenn das ein uebliches Format waere, anstatt wenn es halt wie ueblich immer nur um die einzelnen mp3s geht.
 
Warum soll ich mir ein Album kaufen, wenn ich nur 2 Songs daraus gut finde?
Gesamtwerk hin oder her.
Bin froh das die Zeiten vorbei sind.
Es geht hier ja nicht um eine Pflicht, Alben einzufuehren. Aber nichtsdestotrotz gibt es auch heute noch Alben, und es geht einfach nur drum dass es vielleicht cool waere wenn es dazu auch ein passendes Dateiformat gaebe.
 
Warum soll ich mir ein Album kaufen, wenn ich nur 2 Songs daraus gut finde?
Gesamtwerk hin oder her.
Bin froh das die Zeiten vorbei sind.

:school:
Was wir gerade erleben, ist ja eigentlich ein Revival. Bis in die 50er hinein hat man nur in Dimensionen von "Singles" gedacht. Der künstlerische Horizont ist halt eben immer nur so weit wie die maximale Spielzeit des jeweils angesagten Mediums.
 
Die Idee an sich finde ich gut, so eine Art Zip-Ordner der die Songs, deren Reihenfolge und das Artwork/Inlay beinhaltet, ja das hätte was. Vorallem das Artwork geht ja heute völlig unter. Wäre schön, wenn Spotify das viel mehr in den Vordergrund stellen würde.

Warum soll ich mir ein Album kaufen, wenn ich nur 2 Songs daraus gut finde?
Gesamtwerk hin oder her.
Bin froh das die Zeiten vorbei sind.


Du kannst ja trotzdem die 2 Songs einzeln bekommen, wenn dich der Rest nicht interessiert.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: ZH
Warum soll ich mir ein Album kaufen, wenn ich nur 2 Songs daraus gut finde?
Gesamtwerk hin oder her.
Bin froh das die Zeiten vorbei sind.
kommt bei Bandcamp meißt mindestens genauso "teuer" wie wenn du für 8 Euro alles kaufst. Außerdem
entpuppt sich manchmal erst später der ein oder andere Song als Perle die du später gar nicht mehr entdeckt hättest.
Ich kaufe daher immer das komplette Album.
 
Warum gibt es eigentlich kein standardisiertes (Datei-)Format fuer Musik-Alben?
Kannst Du selber machen: eine passende XML-Struktur basteln und die einzelnen Komponenten -Songs, Bilder, Texte, Videos usw.- darin verlinken. Dann hast Du eine kompakte Datei, die alle Informationen zum Album enthält. Die öffnende Applikation muss dann die benötigten Elemente aus dem Netz nachladen. Oder erst anzeigen, was alles enthalten ist, damit man Elemente auch abwählen kann die man nicht haben will. Zum Archivieren ersetzt die App die Internet-Links im XML durch die lokal vorhandenen Versionen und man kann einfach alles zusammen in ein ZIP-File packen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin zwar auch ein Freund von Covern, Artwork & Co. und vermisse dies ebenfalls
bei den Downloads (die wenigen, die ich mache), vermute aber, das die
Künstler-Homepage eine wesentliche Rolle spielt, bzw. die Leute eher auf dessen
Site nach weiteren Faninfos, Livetermine, Bilder & Co. suchen.
 
Konzeptalben können doch als eine MP3-Datei bereitgestellt werden inkl. Cover und Zusatzinfos im Kommentarfeld beinhalten dank ID3 Version 2, zusammen mit Cue-Angaben (mm'ss"), nicht?

Der Rest der Alben ist das doch aus rein wirtschaftlichen Gründen. Das Label will halt den Master füllen, damit sich die Pressung in einer gewissen Auflage lohnt. Da muss für jeden was dabei sein. Wie bei Medikamenten: Man wird nicht nur vom eigentlichen Leiden geheilt, sondern erhält noch einen Strauß von Nebenwirkungen, die man wiederum mit anderen Medikamenten behandeln kann. Gut, ob andere sich jetzt für die Nebenwirkungen interessieren, ist nicht ausgeschlossen, man nehme etwa Hustensaft auf Heroinbasis (braucht ned losrennen, ist aus seit einem Jahrhundert) ...

Also als Konsument bin ich froh, dass man heute lieber in Playlisten und Songs denkt statt in Alben. Pink Floyds Wall - ja, den Oldie hör ich mir hin und wieder ganz gern an - geriert sich wie ein Klops in meiner Sammlung. Wenigstens hat PF vorgesehen, dass man CD1 und CD2 sowohl in der einen als auch in der anderen Reihenfolge abspielen kann, da haben sie sich etwas bei gedacht.

Wenn schon ein Dateiformat, dann für einen Song mit Metainformationen über alternative Anfänge und Enden, die nur dann gespielt werden, wenn ein bestimmter Song in der vom Hörer zusammgestellten Playlist vorausgeht bzw. nachfolgt. Kann man ja mittels Prüfsummen feststellen. So hätte man kein 0815 Fade in/out, sondern ein vom Künstler/Produzenten konfektioniertes.
 
Wenn schon ein Dateiformat, dann für einen Song mit Metainformationen über alternative Anfänge und Enden, die nur dann gespielt werden, wenn ein bestimmter Song in der vom Hörer zusammgestellten Playlist vorausgeht bzw. nachfolgt. Kann man ja mittels Prüfsummen feststellen. So hätte man kein 0815 Fade in/out, sondern ein vom Künstler/Produzenten konfektioniertes.
Das ist jetzt z.B. mal ein wirklich ungewoehnlicher, aber interessanter Vorschlag - und wuerde auch wieder zum Album passen, z.B. indem man beim Anhoeren des Albums den Album-Mix hoert, waehrend wenn man den Song als einzelnes hoert (z.B. im Zuge einer Random-Playlist), der Radio-Mix gespielt wird. Zumindest koennte ein virtuelles Album eine solche Information beinhalten und ein Player koennte dies beruecksichtigen.

Es gibt ja durchaus Lieder, die ein doofes Ende haben, weil sie eigentlich direkt in das naechste Album-Stueck uebergehen. Oder bei Live-Liedern, da wird das Publikum oder die Ansage des naechsten Liedes gespielt und dann hart abgeschnitten. Auch sowas liesse sich bei einem Live-Album bei Einzel-Song-Anhoerung unterbinden indem anders gecuttet und gefadet wird.

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Zum allgemeinen Tenor des Threads: Ich habe den Eindruck dass fuer viele im Vordergrund steht, dass Alben doch doof sind oder ueberfluessig oder sonstwas, und deshalb gar nicht so recht auf die Idee eingehen. Sicher sind Alben nichts fuer jedermann, und auch ich bin froh dass man sich heute einzelne Songs kaufen kann, aber Alben gibt es nunmal weiterhin und in einigen Faellen passt es eben auch gut zum Gesamtwerk. Es geht mir aber bei der Idee nicht darum, dass man das Album als das einzig wahre Format durchdrueckt, es geht mir nur darum, dass WENN ein Album produziert wird, dass es DANN auch passen waere, wenn es ein dafuer eigenes Format gaebe - welches aber wie gesagt nichts einschraenken soll (Einzel-Songs kaufen oder rauspicken waere nach wie vor moeglich).

@tichoid Dass es technisch machbar ist, steht ausser Frage, ich will eher ueber den Sinn diskutieren.

@Otterl Natuerlich gibt es Zusatzinformationen, die eher auf die Website gehoeren, aber es gibt auch Zusatzinformationen, die direkt zum Album gehoeren, oder die man vielleicht auch erst deshalb anfertigt, weil es ein Album gibt. Vor allem in den Faellen, wo das Album eben als ein Gesamtwerk zu betrachten ist. Live-Termine und Artist-Bio sehe ich da jetzt nicht so mit drin.
 
Wenn ich mir anschaue, wie mein Sony-Smartphone mir grundsätzlich zu fast jedem Album ein zufällig ausgewähltes anderes Albumcover meiner Sammlung anzeigt, wäre ich für so einen Standard äußerst dankbar! Auch würde ich gerne im Zug (wo ich oft MP3s höre) wie zu alten LP-Zeiten das Cover-Artwork genau betrachten, die Texte mitlesen und alles Infos des Covers auch studieren. Zusätzliche Infos über den Künstler gleich dabei zu haben wäre natürlich auch toll.
Aber ich befürchte, all das sind Gelüste von alten Säck:innen wie uns, die von den Milliarden von Spotify-Teenies nicht geteilt werden und somit auch nicht umgesetzt werden werden (ja, 2x "werden"!)...

Schöne Grüße,
Bert
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: ZH
Meiner Beobachtung nach, sind sowohl Alben als auch ganze Compilations heute nicht mehr so gefragt. Selbst Maxis (oder EP) verkaufen sich im Ganzen schlecht. Nur Einzeltracks haben Erfolg (sofern man das so nennen kann).
Immer bezogen auf digitale Medien-Formate.
 
@tichoid Dass es technisch machbar ist, steht ausser Frage, ich will eher ueber den Sinn diskutieren.
ach so.. na dann :kiffa: also sinnvoll wäre es wenn man eine solche Albumdatei als Informationssammlung (URLs) verstehen würde, das wäre dann auch Internet-kompatibel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich genau das gleiche for einiger Zeit gefragt, und mich dann mal umgeguckt. Manche Player (Foobar2000, DeaDBeeF) koennen bereits ZIP files lesen. Die ZIP files, die man bei Bandcamp runterlaed lassen sich so z.B. direkt abspielen. Fuer Booklets koennte man lediglich ein PDF dazu packen, und die Player koennten dann implementieren das zu lesen. Ich glaube iTunes konnte das sogar mal.

Im Grunde ist also ales da, nur hat noch niemand einen Standard vorgeschlagen. Ich hab mich also mal dran probiert: https://github.com/zipped-album/zlbm/. :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab das mal weiter ausgearbeitet, insgesamt einem einfachen cross-platform Player, der das Format voll unterstuetzt:

 
Also eigentlich gibt es diese Möglichkeit schon. Man kann eine CD verlustfrei in FLAC oder so rippen und dabei das CUE File generieren lassen. Da steht drin wann welcher Track anfängt, inkl. Pausen vor dem Track und solche Scherze, die man wirklich nur mit einem CD-Player sieht. Alles kann dann in eine einzelne FLAC Datei eingebettet werden, auch mehrere Cover. Am Ende hat man einzelne eine Datei, aus der sich eine CD 1:1 wiederherstellen lässt.

Das könnte man also durchaus nutzen aber nicht jeder Audio Player unterstützt diese Sachen...
 


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