Warum haben Modularsysteme keinen EIGENEN Sound!?

Re: Warum haben modularisten keinen EIGENEN sound!?

bartleby schrieb:
Warum haben modularisten keinen EIGENEN sound!?
warum haben vegetarier keine stubenreine hunde?
warum pinkeln raucher immer im sitzen?
warum sind linkshaender die schlechteren liebhaber?
warum waehlen radfahrer immer csu?
ueber was man hier so alles eine 'diskussion' losbrechen kann... :selfhammer:

[edit:] da koennte vielleicht mal jemand so einen generator programmieren.
so wie diesen goldigen random module generator von music thing. :D [/edit]

Wenn du nicht genau liest - ist das nicht mein problem - du darfst nicht nur die überschrift zitieren!

Das war auch hier bei weitem nicht als gedizze von modularleuten gedacht - zu dem wird das von euch jetzt gemacht!
Wer mich liest, wird feststellen, dass ich auch fragen stelle und auf probleme hinweise, die nicht bearbeitet werden.

Aber wenn´s keinen inetressiert - so what!!

Der einzige der habwegs darauf eingeht ist "verstärker" gerade im letzten absatz.
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Nick Name schrieb:
Christl Mess schrieb:
... Klänge und musikalische Strukturen sich von Grund auf neu auszudenken, ohne Vorbilder und ohne sich selber zu wiederholen.
Sehe ich auch so - dafür steht für mich als synonym das "Modularsystem" - Das M-system gibt einem das ja quasi als "geschenk" in die hand.


Die frage ist, warum macht das keiner - so das man es auch hört!?

ich könnte jetzt frech sein und behaupten: du hörst es einfach nicht .. ;-)
wenn ich noch weiter ausholen wollen würde, würde ich sagen, evtl. fehlt dir die kulturelle oder musikalische/soziologische vorbildung das zu hören/erkennen..aber nein, so böse bin ich doch nicht :lollo:
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Warum haben Modularisten keinen eigenen Sound
Weil alle das Anwander Buch gelesen haben!!! :mrgreen:

Naja... es kommt doch darauf an wie man sein Modular nutzt und sieht. Ich habe mir bewusst einen Analogen Synth nach meinen Vorstellungen bestückt. So nutze ich mein Modular auch, und innerhalb meines bescheidenen Schaffens habe ich durchaus einen eigenen Sound. Da muss ich, ohne mich zu vergleichen, dem Florian durchaus Recht geben, der Hendrix war nicht nur seine Gitarre!
 
Re: Warum haben modularisten keinen EIGENEN sound!?

fanwander schrieb:
Trigger schrieb:
Das muss "1+" heissen (bist auch noch Legosteiniker?)

sorry, ist mir sowas von latte,

denke meine kernaussage ( wahnsinnsdialektisch metaphorliteratisches meisterwerk der forenlinguistik ) ist rübergekommen und darum geht es.. oder berichtigst du auch menschen mit sprachfehler während dem gespräch oder korrigierst liebesbriefe mit dem rotstift ?

wobei das " auch noch " ja impliziert das da noch etwas anderes sein könnte das du an mir nicht magst oder tolerierst ?
was das wohl sein könnte.... tja.
Übrigens finde ich die veralberung der legasteniker deiner nicht würdig, lego-steiniker.. und so.
Da sind wir dann gleich beim mongo und so.

naja, warum immer das forenrauschen interpretieren, gell ? nützt ja nix.

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


schönen abend :peace:
 
Re: Warum haben modularisten keinen EIGENEN sound!?

Nick Name schrieb:
OK, also nochmal sei bitte die frage erlaubt:

Das modularsystem legt nahe, das jeder seinen unverwechselbaren sound hat - aber genau das gegenteil ist der fall.

Meine simple frage ist: Warum ist das so!?

Dafür gibt es meiner Meinung nach mehrere Gründe.
Vielen fehlt jede Basis von musikalischem Grundwissen und, was noch schlimmer ist, das musikalische Gehör.
Da kann man sich die teuerste Superküche in die Bude nageln aber wenn man nicht kochen kann, bringt das doch alles nichts.

Ein weiterer Punkt ist die grundsätzliche herangehensweise.
Statt sich vorher am Schreibtisch gezielt nach System ein Konzept auszuarbeiten, mit Patches, Tonarten, Takten, Sequenzen usw., wird einfach nur völlig planlos drauflosgepatcht.
Standardpatch -VCO-VCF-VCA, keine ausgefuchsten Modulationen -gäääähmn, wie langweilig, das kann ja nix werden.
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Wieso habe ich keinen eigenen Sound? Alles bezahlt oder selbst gebaut und steht im Arbeitszimmer. Meins! Unikat! Klingt alle 5 Minuten anders ....

Mein Sound! In vielen Stunden erarbeitet. Wehe wenn noch jemand so klingt.

Meine Frau sagt immer "Klingt wie Peter..." muss also wiedererkennbar sein (zumindest hier im Haus, reicht mir) :mrgreen:

SCNR :floet:
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Weil Sie immer und immer einen wegstecken, das macht blöd, unmusikalisch und geht dem Instrumentalisten irgendwann auf die Eier :mrgreen:
Ausnahme gibt es natürlich immer mal :mrgreen:
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Nick Name schrieb:
Meine frage ist, warum fällt (mir) diese wiedererkennung bei modularisten so schwer; bzw stellt sich erst garnicht ein!?
(Selbst bei R.Devine habe ich das nicht - vielleicht am ehesten noch bei A. Cortini)
Äh, ist da nicht schon der Fehler? Du fokussierst Dich auf Modular System-only Nutzer, es wäre ungefähr das gleiche zu fragen warum Personen die ausschliesslich einen Virus C besitzen (und verwenden) sich klanglich nicht unterscheiden.

Grundsätzlich kann man natürlich jeden Sound mit dem Modular System patchen. Das macht aber niemand, weil viel zu umständlich. Und so kommen halt die Ergebnisse zustande die man allgemein kennt....
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Äh, ist da nicht schon der Fehler? Du fokussierst Dich auf Modular System-only Nutzer, es wäre ungefähr das gleiche zu fragen warum Personen die ausschliesslich einen Virus C besitzen (und verwenden) sich klanglich nicht unterscheiden.

Wieso nicht - wenn´s mich interessiert!?
Genauso könnte ich fragen, warum alle tenorsaxophonisten so klingen wie J: Coltrane 1967
...

MIch interessieren Modularisten sehr, weil ich selber wieder dabei bin mir ein system zusammen zustellen und ich möchte weiterkommen...
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Es klingt etwas komisch, aber grade modulare Synthesizer sind sehr sperrig, fast etwas unbeweglich in ihrer klassischen Struktur. Es muss viel geplant, aufgebaut und nachgedacht werden. Ein gutes Patch ist nicht per Zufall da sondern muss schon richtig erarbeitet werden und als Perfromance-Instrument ist es zu mindest nicht in erster Linie gemacht - Das manche das jedoch kultiviert haben wie zB Sean McBride für sein Genre bedeutet, man hat Wege gefunden, dies zu tun. Das dauert doch etwas länger das zu entwickeln. Und besagter Musiker hat sicher die elektronische Musik nicht neu erfunden, er hat diesen Anspruch auch gar nicht.

Man darf nicht jedem der einen Malkasten bekommt unterstellen, dass da jetzt die Revolution an gezeichneter Kunst raus kommen muss, aber durchaus kann sie toll sein.
Ich denke, dass die Leute durchaus ihren Sound haben, aber die Strukturen wollen verstanden sein. Ich würde sagen, dass es auch einen großen Teil Modular-Sounds gibt, die auch von Kompakten übernommen werden könnten. Das ist eine Frage der Perfektion könnte man sagen. Der Vorteil besteht zwar darin, beispielsweise mehr LFOs zu haben oder mehr FM durch mehr OSCs, aber - das ist am Ende bei einem guten Patch oft nicht, weshalb man sich das kauft - oder doch? Vielleicht merkt man sogar - hey, ich kann das mit nem Jupiter 6 machen, nur hätte ich da auf den LFO und diese Modulation verzsichtet, ok - das würde der Computer dann tun.

Hoch ich kann rüber bringen, was da wichtig ist - das Prinzip leeres Blatt ist toll. Ich meine als Idee. Es bedeutet totale Freiheit. Es ist sogar NOCH freier als die ohnehin schon als neu und freier bewerteten neuen Instrumente. Aber viele von uns machen Pop oder Tanzmusik - Muss man dazu ein neues musikalisches Alphabet aufstellen oder reicht hier eher der Klangansatz und wie weit muss und soll das gehen oder ist schon ok wenn es einfach Spaß macht weil es eben offen ist? Die Frage bedeutet ja, dass man dem Musiker bestimmte Dinge unterschiebt, also positiver Rassismus wäre sowas wie "der is ja Neger, der hat Rhythmus im Blut" - vielleicht ist ein Musiker mit 808 einer mit mehr groove? Ist der Musiker mit Modular per se befähigter? Ja, in Teilen kann er mehr machen, aber Modular bedeutet auch meist wenige oder nur eine Stimme, extreme Kontrolle aber auch meist hohe Komplexität, eine Art Starre. Dies gilt es abuzgleichen. Vielleicht suchst du ja selbst grade nach dieser Frage - was bringt mir das eigentlich am Ende?
Es gibt hier im Forum die Frage welcher %-Satz an Sounds ist mit deinem Standardsynth auch machbar - wärest du auch ohne den Modular darauf gekommen könnte eine weitere Frage sein.

Inspiration ist etwas, was einige sehr gern über solche Elemente rein holen wie Bedienung und Konzept. Ich denke, dass es auch Menschen gibt die sagen werden - das ist unnötig - wer nachdenkt und plant, kann das mit jedem Synth tun oder auf Papier.

Aber - wenn du nach Ausdruck fragst - es ist durchaus so, dass es Elemente gibt, die mit dem wie heute Modulars gesehen werden ein anderer Ausdruck möglich ist, welcher nicht an Kompaktsynths zu finden ist. Das kommt zur Zeit so langsam auf, Touch und Controllerkram, verzwackelte Sequencerkonzepte und Sensoren, die CVs verarbeiten und direkt zurück geben mit sehr eigenen und individuellen Ansätzen, ich finde schon - das alles ist relevant für deine Frage.

Wenn du nach Musikern fragst, ja - es fehlen noch große Jazzgrößen die den ein oder anderen Modular groß machen oder ihren eigenen Euromodular oder sowas, aber ein paar gute Musiker mit Modular mit Signatur gibt es - eine typische Klangstruktur wird man so nicht finden, eher eine die für eine Person typisch ist - das liegt an Dirks ziemlich guter Wortvorlage - also der Tatsache, dass man sein Ding macht, sich nicht kopieren will (wobei das könnte durchaus auch ohne diesen Anspruch sein) - ich kenne viele Musiker die ihr Ding aufbauen und das perfektionieren, sie drehen sich nicht immer um 1870" und jedes Mal neu.

Deshalb wird ein Modular schon deshalb nicht typisch klingen, da Module sehr individuell zusammengestellt werden. Es kann ja ein Moogfilter sein oder ein Makenoise Module oder Mutable Elements, was die Zentrale deines Sounds ist - oder ein Zusammenspiel davon. Und das wird so unterschiedlich sein für die meisten Hörer wie zwischen Moog und Roland oder SCI vs Elektron. Ich hoffe du kannst sehen, was hier drin los ist - das ist so nuanciert - das ist kein merkbarer Unterschied, während ein Synthesizer zu einer akustischen Trompete schon deutlich verschieden klingt in ALLEM..

Das ist sicher "wenig" und nicht so "geil" formuliert - aber vermutlich der eigentliche Grund, weshalb man es nicht so wahrnehmen wird.
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Nick Name schrieb:
Äh, ist da nicht schon der Fehler? Du fokussierst Dich auf Modular System-only Nutzer, es wäre ungefähr das gleiche zu fragen warum Personen die ausschliesslich einen Virus C besitzen (und verwenden) sich klanglich nicht unterscheiden.
Wieso nicht - wenn´s mich interessiert!?
Das ist okay.

Nick Name schrieb:
Genauso könnte ich fragen, warum alle tenorsaxophonisten so klingen wie J: Coltrane 1967
Das allerdings nicht. :)

Darauf wollte ich ja hinaus. Es gibt Nutzer die sehen das Modular System als eine "Stimme" von vielen und es gibt die Modular System-only Anwender die sehen ihre Module als das Ganze (-> Tenorsaxophonist, Schlagzeuger, Bassmann in einem). Und das führt meiner Meinung nach zu den Ergebnissen wie oben erwähnt.
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

PS noch: Divine wie in deinem Beispiel ist sehr sehr demohaft, sehr verfrickelt und ein bisschen fast so als sei das um des Frickelns willen. Ich kenne ihn fast nur aus der Synthszene, habe ihn aber auch 1x live gesehen, der macht auch auf der Bühne sehr schwer zu konsumierendes Zeug. Also der ist ein Extremfall - aber es ist schon immer so wildes Zeug. Vielleicht schwer als Stil zu erkennen!??

Cortini - da stimme ich dir zu hat mehr Signatur, aber auch er verwendet einige sehr typische Elemente seines Instruments, zB dem Buchla - und das ist oft durchaus ziemlich musikalisches Zeugs, seine Band Modwheelmood macht das eigentlich noch mehr und musikalischer, finde ich.

Und - das sind echte Nerds. Vielleicht sind Modularisten das meist - Mir fällt auch nicht sofort einer ein, der typisch für Modular klingt. Skinny Puppy nutzen auch viel sowas, dennoch ist es nicht als solches zu erkennen. Aber SP als Band erkennt man doch ziemlich schnell wieder. Wobei - ohne Gesang fällt das wieder schwerer.
Download zB ist da ein guter Test. Deren alter Manager bei American hat mal gesgt "mit eurem Keyboardgeklimper macht ich nicht viel, das interessiert keinen (oder nur ein paar Nerds), aber der Gesang - das ist wichtig, ohne den Nivek (der Sänger) seid ihr eigentlich nichts.

Das war ziemlich harsch, aber - ich befürchte sogar, dass das zu einem größeren Teil stimmen könnte.
Wo mache ich weiter?

Tenorsax - das ist ein fest konfiguriertes Instrument der zu einem SOUND gehört, man kann das Sax spielen wie man will, es wird immer als Sax oder ähnliches zu erkennen sein. Der Modular ist mit dem normalen Kompaktsynth aber sehr viel mehr verwandt, hier ist das wesentliche die elektronische Klangnatur, die für sich anders ist als die anderen - das Modulare ist nur die freie Struktur welche sich dann auch von Synths wie dem Solaris abheben müsste oder dem DX7 - ich bin nicht sicher, ob man das "raushören" wird in dem Sinne so wie man ein Sax von einem Klavier unterscheiden kann.
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

frage an peter und andere die der meinung des threadstartes sind, gibt es synthesizerleute mit einem eigenen sound?
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

tomk schrieb:
Weil alle das Anwander Buch gelesen haben!!! :mrgreen:

Florian durchaus Recht geben, der Hendrix war nicht nur seine Gitarre!

Da gebe ich Florian auch recht - das kann ja keiner ernsthaft behaupten - das war z.b. auch sein PEDAL-bauer!!
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

hertzdonut schrieb:
frage an peter und andere die der meinung des threadstartes sind, gibt es synthesizerleute mit einem eigenen sound?
Da würde mir spontan Geoge Duke einfallen.

Aber egal...
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

Nick Name schrieb:
hertzdonut schrieb:
frage an peter und andere die der meinung des threadstartes sind, gibt es synthesizerleute mit einem eigenen sound?
Da würde mir spontan Geoge Duke einfallen.

Aber egal

Ich möchte gerne mit jemanden über die besondere schwierigkeit, gerade am modularsystem einen eignen sound zu entwickeln, sprechen.

Ist das so schwer - muss man dann wieder anfangen nebenschauplätze zu eröffnen und leute dizzen!?
hmmm, ich finde die frage gerade sehr interessant...
weil ich stark das gefühl habe, dass sich deine "kritik" auf die ganze synthesizerwelt übetragen lässt. das wäre dann kein nebenschauplatz, sondern der grösste gemeinsame nenner.
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

frage an peter und andere die der meinung des threadstartes sind, gibt es synthesizerleute mit einem eigenen sound?

Yipp:

Synthesizerleute
- Moog
- Buchlar
uwm... aber das hast Du bestimmt nicht gemeint :selfhammer:

Ich denke schon. Wobei ich das nicht unbedingt an einzelnen Personen sondern eher an "Schulen" festmachen würde, wenn mich jemand fragt. Insofern halte ich die Eingangsfrage eher für nicht zielführend.

Es gibt sie einfach die GroßmeisterIn der elektronischen Musik. Namen die eben durchaus Stilprägend sind/waren. Messien, Stockhausen z.B. oder näher auch Carlos, Klaus Schulze (Berliner Schule), Kraftwerk nur um jetzt mal plakativ sie herauszulösen. Die Frage auf ein Modularsystemnutzer zu beschränken halte ich für unsinnig. Die wenigsten die ich kenne haben "nur" ein Modularsystem. Zumal die Kisten nur sehr speziell Live einzusetzen sind (zumindest die Schrankwände). Die versteckte Kritik gilt irgendwie in vielen Bereichen in der mit Maschinen gearbeitet wird. "Techno klingt auch immer nach TB-303" auch so ein Satz...
(Bitte nicht weiterdiskutieren, war nur ein Beispiel. Dafür gibt es schon ein Thread hier im Forum) :opa:

Ich habe die Tage ein Archiv mit ein über 100 Stunden von elektronischer Musik von 1937-2000 gefunden: http://www.ubu.com/sound/electronic.html frei zum herunterladen. Schwergängiges Zeugs :) Ich höre schon seit Monaten diese Aufnahmen mir an. Und es sind wirklich Leute dabei die man erkennt. Aber das setzt eben auch voraus, das man sich intensiv damit auseinandersetzt. Einfach so mal abhören ist nicht. Das ist irgendwie so wie mit Wein. Man kann sie schon ohne viel Übung in ein paar Klassen aufteilen. Aber wirklich feine Unterschiede bekommt man nur mit Übung hin.

Ich kann es auch anders herum sagen, wenn ich heute irgendwelchen HipHop oder Rap höre, klingt das für mich auch irgendwie immer gleich. Liegt schlicht weg dran, dass es einfach nicht meine Musik ist.

Elektronische Musik höre ich z.B. auch sehr analytisch. Mich als Technik Freak interessiert schon auch die Erzeugungsebene. Aber es gibt immer wieder Stücke die sind weit mehr als nur Klänge. Und die erkenne ich auch nach Jahren wieder. Also muss es auch bei der elektronischen Musik noch eine kompositorischen Teil geben, der trotz ähnlicher Basics den Unterschied ausmacht. Das tritt, insbesondere bei Youtubes, eh meist in den Hintergrund. Das ist nicht wirklich eine gute Quelle die suche nach "Signature Music". Ein Grund warum ich keine Musikvideos mache. Ich bin der bessere Techniker :floet: Der Rest ist nur wohnzimmertauglich, braucht die Welt nicht.

Live oder Tonkonserven. Da gibt es immer wieder Sachen, die einfach nur genial sind. Und die haben Stil. Gerade gestern eine Aufnahme von jemanden aus USA bekommen als Dankeschön für ein Eprom. Die höre ich heute schon zum dritten mal. Einfach gut. Stil? Keine Idee ob ich weitere Werke zuordnen könnte. Ist mir allerdings auch irgendwie vollkommen egal, wenn genau das eine Stück klasse ist. Gibt da so ein Beispiel: EROC -> Wolkenreise. Wer den Rest kenn weiß was ich meine. Möchte nicht wissen wieviel Leute sich deswegen Platten von denen damals gekauft haben. :peace:

Aber andererseits Teile ich auch durchaus die Ansicht, das viel Technik nicht unbedingt Interessantes hervorbringt. Man wird auch bei sehr viel Technik schnell mal Sklave der Maschine. Große Patches die einem gefallen einfach mal so aufgeben und neu Verkabeln? Also wird eher evolutionär mit kleinen Änderungen gearbeitet. Dann klingen hat 10 Aufnahmen hintereinander schon mal "gleich". Oder auch die Presetsounds sind auch so ein Thema.

Bis Anfang der 80er konnten sich noch "Experten" herausbilden. Mit der breiten Verfügbarkeit von elektronischen Instrumenten ist zwangsläufig auch die breite Masse mit dabei. Das ist ja bei Gitarren z.B. auch nicht viel anders. Wieviel Leute kennt Ihr, die einen eigenen Stil haben? Und wieviel Millionen Gitarren werden jedes Jahr verkauft? Eben. Gleiches Problem. Ein paar Prozent der Leute kommen überhaupt jemals über das Wohnzimmerniveau, ein paar überleben die Schülerband zeit und ein paar sind richtig gut und entwickeln wirklich einen eigenen Stil.

So reicht nun!

Ein letzer Satz: Was ist, wenn den Leuten genau das "Gedudel" gefällt und sie gar kein eigenen Stil, sondern genau den wollen und aus diesem Grund sich gar nicht davon wegbewegen wollen. Unglaubliche Vorstellung..... :mrgreen: Konservative Musiker, so was gibt's.
 
Ich möchte gerne mit jemanden über die besondere schwierigkeit, gerade am modularsystem einen eignen sound zu entwickeln, sprechen.

und ich möchte gerne so darüber sprechen, als sei das modularsystem eine art chello z.b. - also hat man nur ein stück holz vor sich und ein paar drähte! ( und trotzdem sind leute in der lage einen eigenen unverfexelbaren sound zu entwickeln)

Vielleicht heißt das ganze ja auch "Intonation"!?
 
Re: Warum haben Modularisten keinen EIGENEN Sound!?

mighty mouse schrieb:
ich könnte jetzt frech sein und behaupten: du hörst es einfach nicht .. ;-)
wenn ich noch weiter ausholen wollen würde, würde ich sagen, evtl. fehlt dir die kulturelle oder musikalische/soziologische vorbildung das zu hören/erkennen..aber nein, so böse bin ich doch nicht :lollo:

Ya, kann sein :mrgreen:
 
Ich habe den Eindruck es liegt am Instrument.

Die Mehrheit der Modularisten erscheinen mir als begeisterte Krachmacher mit Spieltrieb (Drones, piep, knarz...)
und mehr oder minderer musikalischer Begabung.

Dann ist es ein sehr technisches Instrument, deshalb gibt's viele Klempner, Ingenieure und Metallverarbeiter, die sich
über metallische und holzige Töne freuen, die sie dieser elektronischen Spieluhr entlocken, und sich stundenlang
über den reinen Sinus erfreuen, den sie mittels Schraubbewegung mit Hilfe zu drehender Knöpfe den Maschinchen entlocken.
Sicher brauchts da eine Form der Virtuosität, die aber sicher nicht mit dem Spiel z.B einer Geige oder Querflöte zu vergleichen ist.
Und vor allem, es kann sich schnell nach etwas anhören. Mit uns ist die Macht - über den Klang.
Ein Freund von mir drehte an paar Knöppen, und stellte fest - Huch, ich kann ja Musik machen...

Mir selber gings anfangs auch so, als ich die Typen in den YT-Videos sah, dachte ich, was für Spinner.
Und nun, gehöre ich auch dazu. Bin voll vom Virus befallen, empfinde es als genial kreativ.
Doch schiele ich manchmal etwas neidisch zu den virtuosen Klavierspielern.
 
Nick Name schrieb:
Ich möchte gerne mit jemanden über die besondere schwierigkeit, gerade am modularsystem einen eignen sound zu entwickeln, sprechen.

und ich möchte gerne so darüber sprechen, als sei das modularsystem eine art chello z.b. - also hat man nur ein stück holz vor sich und ein paar drähte! ( und trotzdem sind leute in der lage einen eigenen unverfexelbaren sound zu entwickeln)

Vielleicht heißt das ganze ja auch "Intonation"!?

War wirklich nichts dabei? Also ich hab mir Mühe gegeben, zu sagen warum das mit dem Cello wie beim Modular zu sehen ist. Ich finde das ist nicht Neben sondern Hauptschauplatz wenn man damit arbeitet.
Ich bin idR schneller mit anderen Konzepten als Modular.

Ausdruck - nennen wir es Ausdruck - dieser ist da einfach sehr sehr nahe an dem was man mit Kompakten auch macht, es ist nur ein wenig rudimentärer, außer wir dürfen auch den G2 mit einbringen, der nämlich einige Nachteile nicht hat, aber sehr viele Vorteile der Modularen - er ist speicherbar, er hat viele Stimmen - ist aber nicht so fett wie die meisten analogen Dinger.
Der Ausdruck kommt durch ein gutes Patch - ein gutes Patch ist eine wohlüberlegte Struktur - das ist die ,die du bei Kompakten geliefert bekommst - kannst du so nehmen oder nicht, bei Modular kannst du eine eigene Machen.

Ich nehme mal Aalto - der ist für mich sehr weitreichend effektiv - eine Meisterleistung in sich.
Aber der Ausdruck hier kommt dadurch geschickt die dort gebotenen Möglichkeiten nutzen zu können, bis hin ins mechanische sogar, du sprichst ja von Musikern und Instrumenten, die aktiv in Echtzeit gespielt werden, also geht es dir um die Performance und den Ausdruck, die Artikulation des Klanges und der Musik in allem was geht .

Das hat das Modular schon - aber hier würde ich fast die angeschlossenen Sensoren wichtiger finden, dazu die Kabel und das was du umsteckst in einer Performance. Die meisten MOdulars bremsen sogar etwas, da man nicht so leicht radikal etwas ändern kann mit wenig Aufwand, also ist expressiv spielen ein gutes Patch machen und Sensoren und wenige Kabel be"tätigen", sie spielen...

Das kann man, das ist auch schon auf den Modularmeetings zu sehen, ich finde da gibt es gute Anregungen und erkennbare Stile. Ja, sicher ist jemand der an alten Stilen orientiert ist da etwas im Nachteil, aber Ausdruck haben die auch. So viel wie sie sich nehmen!

Dh - du baust dir eben deinen ganzen Strang den du verwendest um zB einige Obertöne so zu steuern, wie du es in einem Teil deiner Show brauchst..

das mechanische ist hier ziemlich wichtig, bisher..
es gibt wenig Speicher und sowas. Und der Sequencer ist sehr eingeschränkt ..
auch die coolen sind das.

Also - ist das ein Ansatz oder nimmst du den auch nicht als zu deiner Frage passend an?
 
Ich weiss es nicht - ehrlich gesagt...
...
Meinst du Alvar Aalto?

Yow, danke für den hinweis - ich weiss jetzt womit ich mich wieder beschäfftigen muss - mit Architektur (theorie), Mies van der Rohe.
Mit sowas wie "materialgerechtigkeit".

Jetzt geht´s mir besser - das gibt mir ne ausrichtung (ob, das funktioniert weiss ich nicht)
 
Naja, wenn Dich Mics unfreiwilliger Einwurf Richtung Architektur auf neue Ideen gebracht hat, dann ist doch eigentlich alles gut... :)
 
Wen du suchst: Alva Noto, aber den meinte ich nicht.
ich spreche von einem Softsynth Aalto als Beispiel für ein gutes "Patch" im Sinne eines spielbaren Instruments auf einem Modular als Basis für die Erklärung wie man mit Modulars arbeiten kann und was ein gutes Patch und damit die Nutzung des Modulars aus macht. Es geht um .. ach sorry, egal.. Donuts und wie lecker die sind!

Mies ist schon richtig, aber nicht van der Rohe.
Für einen abfälligen Nebensatz hätte ich mir auch.. egal.

Achja, mit Nougatfüllung, total lecker.
 
Soundtechnisch kann ich die Frage vom Moogulator ein bishen verstehen, allerdings bin ich Riesen Villalobos Fan und da höre ich schon einen eigenen Stil raus. Auch wenn er sich eher Perkussiv darstellt.

Ich glaube es liegt daran was man macht, bei dem ganze Chaos Gezwirpe (ohne Abwertung) kann ich persönlich keinen Unterschied fessttellen, wobei ich auch nicht erkenne ob Eric Clapton oder Peter Maffay die Gitarre spielt (von der Spielweise).

Ich glaube als Anfänger ist es auch sehr schwierig sich ein Bild darüber zu machen, was man mit einem Modularsystem alles machen kann.
Auf Youtube sind eben sehr viele von diesen Chaos-Patches drin.
 


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