Nun, er hat die Jahrhunderte überlebt, ist Weltkulturerbe - und Dein frisch proklamiertes Naturgesetz nicht nur damit widerlegt.
Mitnichten. Ich bleib dabei: Je invarianter der Klang, umso stärker muss die Musik diese klangliche Armut mit Reichtum an Rhythmik, Metrik, Melodie und Harmonie ausgleichen, um die Aufmerksamkeit des Hörers zu fesseln. Insoweit ist meine These nicht widerlegt, denn statische Klänge schönzureden, indem man berühmte Musikstücke anführt, die gerne mit diesen Klängen umgesetzt werden, das ist eine argumentative Finte.
Du hättest von einem 24h durchgehaltenen Orgelakkord auch kein geistiges Erbauen, hoffentlich bleibt dir auch ein Tinnitus erspart. Weltkulturerbe hin oder her.
Ich könnte meiner These den Anstrich eines mathematischen Axioms geben, was natürlich nicht ganz ernstzunehmen ist, da die beteiligten Variablen nicht genau definiert sind:
MG = Kv × Mv
MG = Musikalischer Gehalt, annähernd konstant über die Jahrhunderte. Ebenso hoch, um die jeweilige Zielgruppe anzulocken und zu fesseln.
Kv = Klangvarianz
Mv = Musikalische Tonvarianz (Rhythmik/Metrik, Form, Melodie, Harmonie).
Klang und Ton zu definieren, wo wir schon mal dabei sind diese Begriffe froh durcheinander zu werfen, ist in einem Synthesizer Forum wahrscheinlich Eulen nach Athen, aber hier ein Versuch:
Klang
= Physikalisches Ereignis, dass das Ohr wahrnimmt und aus einem Strauß von Schwingungen besteht, die simultan beginnen und enden, getreu der Wellenlehre kongruent sind und deren Frequenzen jeweils ein grobes Vielfaches der gleichen Grundfrequenz sind. Unterbegriff des Geräuschs, wofür letzteres Kriterium nicht gilt.
Ton
= Klang eingebunden in einen musikalischen Kontext. Akustische Umsetzung einer Note, wenn die Musik schriftlich fixiert ist.
Es nimmt somit kein Wunder, dass mit Aufkommen der Synthesizer die Popmusik in ihren Formen zu einem 4-Harmonien-Bingo verkam.