Warum wieder Vinyl ?

Frage: Wie sehen eure Vinyl-Digitalisierungslösungen aus? Ich habe noch einen freien Ausgang an meinem Vorverstärker. Da steht zufälligerweise sogar "Rec-out" drauf. ;-)

Ich würde zusehen, dass das Signal so schnell wie möglich im Rechner landet.
Bei mir geht es vom 1210er in ein Allen & Heath Xone23C, der ein Audio-Interface in sich trägt.
Von da aus geht es schon direkt per USB in den Rechner (Steinberg Wavelab)
 
Frage: Wie sehen eure Vinyl-Digitalisierungslösungen aus? Ich habe noch einen freien Ausgang an meinem Vorverstärker. Da steht zufälligerweise sogar "Rec-out" drauf. ;-)
Bei mir geht das Ausgangssignal vom "tape out" meines Verstärkers in das Focusrite Scarlett 18i20, aufgenommen wird in Wavelab Pro bei 96 kHz/24 bit (WAV). Vor der Aufnahme wird die Platte gewaschen (Gläss Vinyl Cleaner Pro) und wird dann sofort und ohne Umweg abgespielt (Revox B790 mit Ortofon Vinyl Master Silver oder Red).
Wenn dabei sehr laute Knackser zu hören waren, wird die Platte nachbehandelt: Staubkorn mit der Lupe suchen, die Stelle mit Wattestäbchen/Isopropanol behandeln und wenn das Staubkorn immer noch da ist, ganz vorsichtig mit einem Holz-Zahnstocher nachhelfen. Danach noch eine kurze Runde in der Waschmaschine und nochmal abspielen. Normalerweise sind dann nur noch winzige Klicks vorhanden, die höre ich raus und "retuschiere" sie in Wavelab von Hand weg. Automatische Declicker benutze ich nur im allergrößten Notfall.

Ist das bei Vinyl-Mastering nicht ueblich, dass man irgendwo zwischen 15 und 18 kHz einen Cut macht?
Nein, das ist nicht üblich. Platten werden aber immer nach einer standardisierten Kennlinie mit reduzierten Höhen und erhöhtem Basspegel geschnitten, meinst Du das vielleicht? [Edit: Diese Aussage ist falsch, genau umgekehrt ist richtig!] Diese "Verbiegung" wird bei der Wiedergabe im Phono-Vorverstärker wieder rückgängig gemacht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schneidkennlinie#Standardisierung_und_RIAA-Kurve
Beim Schnitt wird zusätzlich aber schon auf den Hochfrequenzanteil geachtet, um Verzerrungen bei der Wiedergabe zu vermeiden (vor allem bei Zischlauten, Becken/Hihats usw.). Bei ganz extremen Höhen kann auch der Schneidstichel heißlaufen.
 
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Frage: Wie sehen eure Vinyl-Digitalisierungslösungen aus? Ich habe noch einen freien Ausgang an meinem Vorverstärker. Da steht zufälligerweise sogar "Rec-out" drauf. ;-)
Ich verwende ein Arturia AudioFuse zu diesem Zweck. Das hat einen sehr guten eingebauten Phono-Preamp. Der Plattenspieler (Reloop HiFi Turn 5) ist also direkt an das Interface angeschlossen. Das ist nach vielen Varianten, die ich im Laufe der Jahre hatte, eindeutig die bisher hochwertigste Lösung, die ich für mich gefunden habe.

 
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Platten werden aber immer nach einer standardisierten Kennlinie mit reduzierten Höhen und erhöhtem Basspegel geschnitten, meinst Du das vielleicht? Diese "Verbiegung" wird bei der Wiedergabe im Phono-Vorverstärker wieder rückgängig gemacht.
Nein, das meine ich nicht, das kenne ich bereits. Ich glaube ich meine schon eher das was Du danach schreibst, naemlich das Vermeiden von Verzerrungen im hochfrequenten Bereich. Also ich bin kein Experte was Vinyl-Mastering angeht, aber ich habe schon oefters gelesen, dass dort meist mit einem HiCut gearbeitet wird im Bereich 15-18 kHz. Natuerlich ist das ja deshalb nicht zwingend ein 100%iger Cut, aber eben ein starkes Absenken. Aber es kann auch sein dass das nur diejenigen so machen, von denen ich das gelesen habe. Und andere das evtl anders machen. Vielleicht kommts auch ein bisschen auf die Musikrichtung an, keine Ahnung.
 
Zufällig habe ich hier noch ein herrenloses Focusrite Scarlet und passende Audiokabel herum liegen. Danke für eure Tipps Jungs. Das werde ich gleich heute Abend mal testen. Einen Knosti besitze ich noch nicht. Der Thread hat mich allerdings dazu angeregt das auch mal auszuprobieren.
 
dass der Frequenzgang einer Vinylplatte nur bis 15 kHz geht, ist nicht richtig.
:peace:Ja, also es wird ,meint er, kaum Geräte und Tonabnehmer für den normalen Gebrauch geben die mehr wiedergeben können. Das entscheidende sind letztendlich Standartwiedergabegeräte.
Definitiv nicht. Und warum Dein Kumpel Frequenzen über 15 kHz abschneidet, statt sie einfach da zu lassen, erschließt sich mir nicht. OK?
Beim Mastering für Schallplatte werden nach oben hinaus Frequenzen abgeschnitten weil man da zusätzlichen Raum gewinnen kann. Der Höhenanteil der wichtig ist, bzw der unterhalb von 15 Khz liegt und der auf jeden Fall hörbar ist wird dann besser repräsentiert weil mehr Raum für ihn da ist. Schallplatten schwächeln im Gegensatz zur CD bei den Höhen. Ein Track der auf Vinyl geschnitten wird hat mehr präsenz in den unteren Frequenzen
und deshalb passt man ja auf (auch ich) daß man für den Vinylschnitt die Masters nicht zu sehr mit Bass zuhaut. Bei einer CD wäre das nicht dramatisch aber bei einer Schallplatte kann es dann am Ende zu viel Bass sein.


Bei der Maximalfrequenz einer CD habe ich die Formel aus dem Wikipedia-Artikel zum Nyquist-Shannon-Abtasttheorem benutzt (siehe Abschnitt "Tiefpass zur Verhinderung von Aliasing"). Da komme ich bei 44,1 kHz auf 20.045 Hz.
Ok ,wie rechnet man das aus? Nun gut, aber du hast gesehen daß es in dem anderen Eintrag anders steht? Aber is ja auch egal ,wegen 1,955 Khz wollen wir uns nicht in die Wolle kriegen oder ? :cool:
 
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Nein, das ist nicht üblich. Platten werden aber immer nach einer standardisierten Kennlinie mit reduzierten Höhen und erhöhtem Basspegel geschnitten, meinst Du das vielleicht? Diese "Verbiegung" wird bei der Wiedergabe im Phono-
Also mir wurde von je her gesagt daß die Masters zum schneiden eben keinen erhöhten Basspegel haben sollen. Mich hat das interessiert. Habe gerade folgende Infos dazu bekommen.

47053340hc.jpg


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47053342tv.jpg
 
Tut mir leid, das mit der RIAA-Kurve habe ich vorhin durcheinander gebracht, natürlich und logischerweise ist es genau umgekehrt. Beim Schnitt werden die Bässe reduziert und die Höhen angehoben. Asche auf mein Haupt, ich habe meinen Beitrag korrigiert.
Mit der RIAA-Kurve hat man als Auftraggeber eines Vinylschnitts aber gar nichts zu tun - die wird beim Schnitt angewandt und wenn man die fertige Platte in den Händen hat, erledigt der Phono-Vorverstärker die "Rückfilterung" zum Original-Frequenzgang.

@Rolo Noch ein letztes Mal zu Deinen 15 kHz: Ich mache seit 20 Jahren Mastering/Remastering hauptsächlich für Vinyl und habe bisher alles, was ich gemastert habe, genau so aus dem Presswerk zurückbekommen - einschließlich der Frequenzen oberhalb von 15 kHz. Und ich habe hier reichlichst Schallplatten stehen, die genauso das Gegenteil beweisen. Wenn Du lieber einem Redakteur vom Vinyl-Fachmagazin c't glauben willst, bitteschön. Ich bin raus.
 
:peace:Ja, also es wird ,meint er, kaum Geräte und Tonabnehmer für den normalen Gebrauch geben die mehr wiedergeben können. Das entscheidende sind letztendlich Standartwiedergabegeräte.
Da genügt z.B. ein Blick auf die Tonabnehmer-Auswahl bei thakker.de und das Plattenspieler-Angebot bei einem beliebigen Hifi-Händler, um zu sehen, dass auch diese Aussage Deines Kumpels nicht richtig ist.
 
Nein, das meine ich nicht, das kenne ich bereits. Ich glaube ich meine schon eher das was Du danach schreibst, naemlich das Vermeiden von Verzerrungen im hochfrequenten Bereich. Also ich bin kein Experte was Vinyl-Mastering angeht, aber ich habe schon oefters gelesen, dass dort meist mit einem HiCut gearbeitet wird im Bereich 15-18 kHz. Natuerlich ist das ja deshalb nicht zwingend ein 100%iger Cut, aber eben ein starkes Absenken. Aber es kann auch sein dass das nur diejenigen so machen, von denen ich das gelesen habe. Und andere das evtl anders machen. Vielleicht kommts auch ein bisschen auf die Musikrichtung an, keine Ahnung.
Was den eigentlichen Schnitt angeht, bin ich leider auch kein Experte... Ich war zwar einmal bei einem LP-Schnitt dabei, aber da war ich 10 Jahre alt und erinnere mich nicht mehr an alle Tricks... :lol:

Aber ich bin gerade über einen Artikel in einer alten "Stereo"-Zeitschrift von 1989 gestolpert, in dem es um Vinylplatten geht und auch Schnitttechniker zu Wort kommen. Einer beschwert sich sinngemäß, dass bei den modernen Produktionen durch die Synthesizer (!) im oberen Frequenzspektrum zu viel los sei, als dass es noch schneidbar wäre. Daher muss häufig ein Höhenbegrenzer eingesetzt werden, der den Frequenzgang oberhalb von 10 kHz beeinflusst.

Das klingt für mich eher nach einer dynamischen Absenkung "bei Bedarf" als nach einer generellen Höhenabsenkung, wahrscheinlich am ehesten mit einem De-Esser zu vergleichen. Da kann ich natürlich auch nur spekulieren und wahrscheinlich hat jeder Techniker sein eigenes Spezialrezept... Aber das Thema "Vinylschnitt" ist schon spannend - wenn mal wieder was ansteht, fahre ich vielleicht mal ins Presswerk und schaue dem Techniker beim Schnitt über die Schulter (und löchere ihn mit Fragen... ;-)).
 
Ich habe es nicht gesehen, aber da es hier diskutiert wurde, vielleicht interessiert es jemanden.
ab 15:48 geht es um Höhenbeschnitt

 
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" Weil Vinyl jetzt auch rund um die Uhr erhältlich ist."
Das ist ja cool! So nach dem Motto "komm Mäuschen wir holn uns paar Vinyl und machen einen drauf :cool: So war das mit einer romantischen Fahrt durch die Nacht verbunden was heute
nur noch trist zu Hause am Händi stattfindet. Man hat bald keinen Grund mehr vor die Tür zu gehen. Kinoleinwand zu Hause, Konserven werden gebracht, Getränke werden gebracht, Hund führt jemand aus
und alle Musik der Welt kommt aus dem Computer per Knopfdruck.Naja gut...man kann ja auch einfach so mal nachts rausgehen und spazieren. Wenn die Bequemlichkeit nicht siegt;-)
 
Ich habe es nicht gesehen, aber da es hier diskutiert wurde, vielleicht interessiert es jemanden.
ab 15:48 geht es um Höhenbeschnitt


Das ist ein sehr langer Bericht. Was ich jetzt schonmal für mich mitnehme aber auch schonmal von einem Kumpel gehört habe ist, daß der Lackschnitt tifere Frequenzen und tieferen Rillenschnitt ermöglicht
als wenn man auf Metall schneidet. Diesen Bericht werde ich mir mal runterziehen und dann mehrmals anhören. Interessanter Stoff um auch später drüber reden zu können.
 
Ja, damals gab es ja auch Plattenspieler fürs Auto :cool:
Stimmt :) Hab ich gesehen. Bernie hat mal so ein Bild gepostet vor Jahren. Crass! Aber so wars halt...irgendwie cool. Hauptsache Sound. Wie das bei unebenen Straßen oder wenn das Auto mal
beim Nummerschieben gewackelt hat funktioniert hat bzw. ob's funktioniert hat ist mir aber ein Rätsel.
 
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Die Cassette war für das Auto sicherlich die weit bessere Variante.

Mittlerweile habe ich nicht mal mehr einen CD-Player im Auto. Und da mir das Koppeln mit dem I-Phone für die tägliche Fahrt zur Arbeit zu lästig ist, höre ich jetzt halt einfach Radio. Was für ein Fortschritt ;-)
 
Mittlerweile habe ich nicht mal mehr einen CD-Player im Auto. Und da mir das Koppeln mit dem I-Phone für die tägliche Fahrt zur Arbeit zu lästig ist, höre ich jetzt halt einfach Radio. Was für ein Fortschritt
Hast Du keine USB-Buchse? Stick mit MP3's dran und auf Random gestellt. Besser als jedes Radio.
 
Hast Du keine USB-Buchse? Stick mit MP3's dran und auf Random gestellt. Besser als jedes Radio.
Da sind USB-Buchsen. Ehrlich gesagt habe ich noch nie versucht, da irgendwas einzustöpseln. Ist aber auch viel zu viel Gefummel. Wenn ich zur Arbeit fahre, muss es schnell gehen, denn ich bin immer knapp dran ;-) ... Früher hatte ich mal einen Audi TT. Der hatte einen Wechsler für 6 CDs und das wars dann. Alle paar Tage mal die CDs gewechselt und dann lief das. Bose Soundsystem. Das waren noch Zeiten :) ...

Früher war halt mehr Lametta.
 
Mittlerweile habe ich nicht mal mehr einen CD-Player im Auto. Und da mir das Koppeln mit dem I-Phone für die tägliche Fahrt zur Arbeit zu lästig ist, höre ich jetzt halt einfach Radio. Was für ein Fortschritt ;-)

Ich habe mir gerade vor einer Woche in meinem Auto, nachdem ich es bei einem Kollegen gesehen habe, App Connect nachrüsten lassen.
Also Android Auto/Apple CarPlay.
Ja, ich muss das USB-C Kabel auch jedesmal einstecken, aber dann ist es sofort da, man kann sogar im Auto Display in den MP3s vom Handy vorspulen.
Vorher habe ich aufgrund von Verbindungsstress auch lieber Radio oder eben gar nichts gehört.
 
Ich habe mir gerade vor einer Woche in meinem Auto, nachdem ich es bei einem Kollegen gesehen habe, App Connect nachrüsten lassen.
Also Android Auto/Apple CarPlay.
Ja, ich muss das USB-C Kabel auch jedesmal einstecken, aber dann ist es sofort da, man kann sogar im Auto Display in den MP3s vom Handy vorspulen.
Vorher habe ich aufgrund von Verbindungsstress auch lieber Radio oder eben gar nichts gehört.
Apple CarPlay habe ich auch, aber ich fummle doch nicht vor dem Weg zur Arbeit erst mal mein Handy aus der Tasche, um es dann mit Hilfe eines Kabels mit dem Auto zu verbinden. In der Zeit, die ich dafür brauche, habe ich die ersten 2 Kilometer schon zurückgelegt. ;-) ...
 
Mein iPhone carplayt mit bluetooth. Aber dann habe ich dort nur die Apps zu Verfügung, die auch mit CarPlay laufen und nicht meine Haupt-Musikapp (FileExplorer pro)
Und iTunes hab ich nicht
 
Da sind USB-Buchsen. Ehrlich gesagt habe ich noch nie versucht, da irgendwas einzustöpseln. Ist aber auch viel zu viel Gefummel. Wenn ich zur Arbeit fahre, muss es schnell gehen, denn ich bin immer knapp dran ;-) ... Früher hatte ich mal einen Audi TT. Der hatte einen Wechsler für 6 CDs und das wars dann. Alle paar Tage mal die CDs gewechselt und dann lief das.
Siehst Du, und das wechseln der CD entfällt dann auch. Einfach das gesamt MP3-Verzeichnis auf den Stick und einmal reingesteckt. Wenn's bei mir was Neues gibt, pack ich das dann gleichzeitig in's MP3-Verzeichnis und auf den Stick - einmal in 2-3 Monaten.
 
Wenn man über 50 ist, wird das schwierig, ja. In jungen Jahren habe ich diese Unterschiede schon gehört, aber mittlerweile ist bei knapp über 14 kHz bei mir Schluss. Das ist altersbedingt normal.
DAS ist genau einer der Gründe, warum die meisten vermeidlichen "Flöhe-husten-hörenden" HiFi-oder-Tonstudio-Nerds" daneben liegen - sie glauben zu hören, was die technischen Eigenschaften ihrer Edel-Anlage hergeben, aber sie KÖNNEN es gar nicht, weil ihre "Hörtechnik" längst abgenudelt ist, wie eine alte Vinylnadel.
Fazit: Wer mehr als ~ 45-50 Lenze auf dem Buckel hat, jahrelang in Tanztempeln, Tonstudio oder unter Kopfhörern zugebracht hat, KANN jenseits der ~ 14KHz definitiv nicht mehr mitreden. (Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel). So is dat numal mit der Biologie.
 


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