Grundlagen halt. Wie man unterschiedliche Geräte so wie im Video zusammen betreibt...
Ganz grob unterscheidet man drei Arten von Interfaces:
Audio Interfaces
Diese werden zumeist über USB an den Computer angeschlossen und übersetzen analoge Audio-Signale wie z.B. von einem Eurorack-Modulsynthesizer in digitale Signale, die dann im Computer von einer DAW (Digital Audio Workstation) Software wie z.B. Live oder Logic aufgenommen, bearbeitet und wiedergegeben werden können. Bei der Wiedergabe der DAW-Signale werden diese vom Audio Interface wieder in analoge Audio-Signale gewandelt, die Du dann z.B. über Kopfhörer oder Aktiv-Lautsprecher (Lautsprecher mit eingebauten Leistungsverstärkern) abhören kannst. Der Anschluss von Synthesizern an Audio-Interfaces erfolgt zumeist über sogenannte Klinkenstecker.
MIDI Interfaces
Diese werden ebenfalls über USB an den Computer angeschlossen und sorgen dafür, dass die DAW MIDI-Daten von Hardware-Synthesizer oder Grooveboxen aufnehmen, bearbeiten und wieder an diese Hardware-Synthesizer oder Grooveboxen (wie die im Video zu sehenden Elektron Octatrack und Analog Rytm) zurücksenden kann. MIDI steht für
Musical
Instruments
Digital
Interface und bezeichnet einen Kommunikationsstandard für musikalische Steuersignale, also z.B. wann welche Taste auf einer Tastatur wie stark gedrückt wurde, oder welcher Drehregler an einem Instrument wann wie weit gedreht wurde. Diese MIDI-Steuerdaten werden aufgenommen, bearbeitet und wiedergegeben. Über MIDI werden Steuerdaten ausgetauscht, die in einer DAW oder einem Synthesizer Klangereignisse oder Klangveränderungen auslösen. Zu diesen Steuerdaten zählen auch Informationen über das Tempo eines Songs (z.B. MIDI Clock), die Position in einem Song (z.B. MIDI Timecode) sowie Start/Stop-Informationen. Es werden über MIDI keine Audio-Signale übertragen. Der Anschluss von Synthesizern an MIDI-Interfaces erfolgt zumeist über fünfpolige DIN-Buchsen.
MIDI/USB-CV Interfaces
In einem Modulsynthesizer werden Klangereignisse über sogenannte Steuerspannungen kontrolliert, so kann man über Steuerspannungen z.B. die Tonhöhe, Klangfarbe und Lautstärke eines Klanges steuern. In einem Modulsynthesizer ist die Klangerzeugung zwischen verschiedenen Modulen aufgeteilt. Ein Ton wird von einem Oszillator erzeugt, dessen Tonhöhe kann von einer Steuerspannung gesteuert werden. Die Klangfarbe wird üblicherweise von einem Filter gesteuert, wie hell oder wie dunkel der Klang ist, kann ebenso von einer Steuerspannung gesteuert werden. Die Lautstärke wird üblicherweise von einem Verstärker gesteuert, dessen Lautstärke wiederum von einer Steuerspannung gesteuert werden kann. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Modulen, die Steuerspannungen erzeugen. Das können Tastaturen sein, Sequencer (diese geben sich immer wiederholende Abfolgen einer geringen Anzahl von einstellbaren Steuerspannungsstufen aus), Hüllkurven (diese geben einen einstellbaren Steuerspannungsverlauf aus, der auf Kommando einer weiteren Spannung gestartet werden kann), sog. LFOs (geben sich zyklisch verändernde Spannungsverläufe aus) und so weiter.
Ein MIDI/USB-CV Interface oder kurz CV-Interface wandelt nun MIDI-Signale in Steuerspannungen (engl.
Control
Voltages) um. Z.B. kann damit eine MIDI-Note in eine Steuerspannung umgewandelt werden, mit der die Tonhöhe eines Oszillators gesteuert wird, sowie in ein sog. Gate-Signal, mit dem eine Hüllkurve gestartet wird, deren Verlauf die Lautstärke der Note formt.
Oft setzt ein CV-Interface auch die MIDI-Clock-Daten (Tempo-Informationen der DAW) in eine Folge von Gate-Signalen um, die z.B. einen Sequencer im Tempo der DAW von einem Schritt zum nächsten weiter schalten.
Soviel für den Anfang. Viel Erfolg!