Moogulator schrieb:
Großflächensensor bringt mehr Licht rein, oder? Bessere Abbildung quasi, nicht?
Größerer Sensor bedeutet in erster Linie geringere Pixeldichte. Weniger Pixeldichte = weniger Rauschen bei höheren Lichtempfinglichkeitswerten (ISO). Meint: ein APS-C-Sensor, wie wir ihn von den handelsüblichen DSLRs kennen, rauscht bei ISO 800 (oder höher) wesentlich weniger, als der kleine Sensor einer Kompakten. Freilich haben die in der internen Bildverarbeitung alle einen "Limiter", der das Rauschen unterdrückt. Dadurch gehen aber Details verloren, was man bei feinen Strukturen schnell sieht. So 'ne Art Schwurbel entsteht.
Weil das vielen Leuten auf den Zeiger ging und gerade die Hobbyisten (also der große Teil des Marktes) gern im Dunkeln, bzw. mit wenig Licht experimentieren, also hohe ISO-Werte brauchen, wurde den Herstellern irgendwann klar: ISO ist das neue Megerpitzel. Und dann kamen die Systemkameras. Also ein kompaktes Gehäuse mit größerem Sensor und Wechselobjektiven. Die Objektive machen aber den Vorteil der Mobilität größtenteils zunichte, denn die fahren ja nicht ins Gehäuse nei. Die kleben da vorne dran und das war's mit der Jackentaschentauglichkeit. Vielleicht kommen die Hersteller irgendwann dahinter, größere Sensoren auch in den Edelkompakten (Canon G ect.) zu verbauen. Das wäre wünschenswert.
Größerer Sensor bedeutet auch mehr Spielraum in Sachen Schärfentiefe. Wir nennen das "Freistellen". Das ist z. B. bei Portraits meist hübsch: Fressbrett schön scharf, Hintergrund weich/unscharf. Das realisiert man mit Offenblende. Je lichtstärker dein Objektiv ist, umso größer ist die maximale Blendenöffnung (kleine Zahl = große Öffnung). 1/1,2 ist besser als 1/1,8. Aber auch wesentlich teurer. Zwischen dem Canon 50mm 1/1,8 und der 1/1,2er-Version liegen rund 1200 Euro. Je größer der Sensor, umso besser muss das Glas sein, die ganze Konstruktion des Objektivs. Die kleinen Sensoren sind da wesentlich genügsamer. Nachteil: selbst mit einem lichtstarken Objektiv ist meist alles knackscharf, auch der Hintergrund. Der Vorteil ist, dass sich so ein Mordszoom, wie das der neuen SX30 wesentlich günstiger und vor allem leichter (auch im Sinne von Gewicht) realisieren lässt. So haben auch die Winzchips ihre Daseinsberechtigung.
Vergleich mal:
840mm an der SX30.
800mm für 'ne DSLR. Die weiße Tonne kostet rund 11.500 Euretten. Aber die Jungs die sowas kaufen,
können auch was.
Was ist denn für Doofe mit Videowunsch in HD und guten Ergebnissen cool mit guten Bildern und so?
Olympus PEN E-P1. Weil die gerade abverkauft wird, kostet mit (gutem) Kitglas rund 360.-
Künstlerischer Aspekt schnuppe? Dann immer noch die Pana TZ10. Passt inne Jackentasche.
Etwas mehr Geld am Start und Full HD ist ein Must Have? Panasonic
GH2 oder Canon 550D oder gar 60D.
Die Fausregel ist halt: Je mehr du ausgibst und mit dir rumschleppest, umso besser wirds.