Was macht das Synclavier so außergewöhnlich?

Ich habe mir gerade einige schöne Soundbeispiele zum Synclavier II angehört und stelle mir die Frage: was macht das Synclavier so außergewöhnlich?
Die Klänge scheinen mir trotz FM recht weit vom DX7 & Co entfernt zu sein:

Welche Alternativen bietet sich heute, dieses Sound-Spektrum zu erreichen?
 
Ich meine, daß es da mal ein, zwei interessante Threads zu gab. Mindestens ein Forumsteilnehmer hatte so ein Gerät ja auch mal (und dann auch wieder verkauft, den fetten Container).
Such mal, war so etwa 1 Jahr alt der letzte Thread.
 
Klanglich haut mich pesrönlich das II er nicht mal so vom Hocker (aus heutiger Sicht).
Bernie kann sicher mehr dazusagen.

Faszinierender finde ich eigentlich den Druck und Power der 9600er, da klingt jede moderne DAW-Umgebung wie eine Pappschachtel dagegen.
Ich habe seinerzeit auf der Messe eine Demonstration gesehen, u.a. wurden 16 identische Sequenzer-Spuren gestackt. Nicht mal ein Hauch von Flanging war zu hören, so tight war das System.
 
intercorni schrieb:
Ich habe mir gerade einige schöne Soundbeispiele zum Synclavier II angehört und stelle mir die Frage: was macht das Synclavier so außergewöhnlich?
Die Klänge scheinen mir trotz FM recht weit vom DX7 & Co entfernt zu sein:
[ http://www.youtube.com/watch?v=UaiBhPWWvKs (•Youtube VIDEOLINK) ]
Welche Alternativen bietet sich heute, dieses Sound-Spektrum zu erreichen?
Ich hatte über viele Jahre hinweg ein Synclavier S2 System genutzt, es war praktisch die Basis meines Studios.
Es ist wirklich sehr gut zu bedienen und die Sounds sind nicht nur FM-Klänge, sondern können auch Samples sein.
Alternativen gibt es bis heute nicht, denn alle bekannten aktuelleren FM-Synthesizer sind nicht bedienbar, das Synclavier
hingegen ähnelt von den Elementen einem "normalen" Synthesizer mit subtraktiver Synthese, es gibt Highpass, Bandpass und Lowpass-Filter,
Envelope-Generatoren, Verstärker, Sequenzer usw., wie man das gewohnt ist.
Leider ist es heute veraltet, die langen Boot- und Speicherzeiten nerven, man merkt eben, das hier alte Prozessortechnik von 1980 werkelt.
Hier sind Bilder von meinem System, die gemacht wurden als ich es verkauft hatte.
http://aliens-project.de/blog/2012/10/1 ... lavier-s2/
 
micromoog schrieb:
Klanglich haut mich pesrönlich das II er nicht mal so vom Hocker (aus heutiger Sicht).
Bernie kann sicher mehr dazusagen.

Faszinierender finde ich eigentlich den Druck und Power der 9600er, da klingt jede moderne DAW-Umgebung wie eine Pappschachtel dagegen.
Ich habe seinerzeit auf der Messe eine Demonstration gesehen, u.a. wurden 16 identische Sequenzer-Spuren gestackt. Nicht mal ein Hauch von Flanging war zu hören, so tight war das System.
Es ist aber weitgehend identisch. Einziger Unterschied ist die erweiterte Samplemöglichkeit, die gewichtete 88er Tastatur (identish mit Kurzweil K-250 und Prophet T8),
Midi-Schnittstelle (mein S2 er hatte nur Wordclock), Ribbon-Controller. Die beiden großen Türme sind überwiegend mit 4 uralten Winchester-Festplatten gefüllt, die ja damals ziemlich
gigantische Ausmaße hatten. Mein system war modernisiert worden, als Speichermedium nutzte ich 44MB Wechselfestplatten, die am SCSI Port angeschlossen waren.
 
Ich meine, dass man diese Klangcollagen eigentlich mit kaum einen anderen Synthi hinbekommen würde. Wie sind diese denn am Synclavier gemacht? Lassen sich Samples irgendwie umrechnen/resynthetisieren?
 
intercorni schrieb:
Ich meine, dass man diese Klangcollagen eigentlich mit kaum einen anderen Synthi hinbekommen würde. Wie sind diese denn am Synclavier gemacht? Lassen sich Samples irgendwie umrechnen/resynthetisieren?
Ich hab jetzt mal die Sachen durchgehört, finde jetzt taber nichts, wo mir nicht irgendwie einfallen würde, wie ich es mit einem anderen Synth realisieren könnte. Als ich letztes Jahr die lineare FM in meinen Jupiter 6 reingebaut hab, wurde mir klar, wie relativ simpel solche Synclaviersounds zu machen sind.
Insbesondere die Pitchenvelopes machen auf dies Demoplatte viel aus (das Video ist ja die zweite Demoplatte fürs Synclavier). Die nehmen die Leute bei Ihren Synths halt oft nicht her.
Ansonsten: auch bei der Platte wird halt clever von Hall und Delay Gebrauch gemacht...
 
Leider kein Xpander, aber mein Modular kann das. Probiere ich mal mit rum. Du meinst, dass linare FM dafür ausreicht und ich den modulierenden Osc per Envelope steuere?
 
intercorni schrieb:
Du meinst, dass linare FM dafür ausreicht und ich den modulierenden Osc per Envelope steuere?
Lineare FM und beide Oscis per Pitch-Envelope steuern, am besten auf die Keyboard-Spannung addieren. Aber wichtig: der Jupi 6 hat triangle based VCOs (CEM3340), das kommt schon deutlich näher an Sinus FM ran als VCOs mit Saw-Core.
Und auch relevant: Von Monosynths ist man solche Sounds durchaus gewöhnt. Das spektakuläre ist immer noch, dass solche Klänge Polyphon verwendet wurden.

Ansonsten Nord modular!
 
intercorni schrieb:
Ich meine, dass man diese Klangcollagen eigentlich mit kaum einen anderen Synthi hinbekommen würde. Wie sind diese denn am Synclavier gemacht?
Das sind ganz normale FM-Sounds, jedenfalls nix ungewöhnliches für ein Synclavier. Richtig abgefahrene Klänge sind hier drauf:
http://www.aliens-project.de/s_cd_badsamples.html
BBadSamples.jpg


intercorni schrieb:
Lassen sich Samples irgendwie umrechnen/resynthetisieren?
Ist abhängig von der Ausbaustufe. Das Synclavier ist ein relativ offenes System mit jeder Menge Einzelkomponenten, man stellt sich das ganz individuell zusammen und selbst bis heute erscheinen immer noch regelmäßig Updates usw., ein aktuelles Synclavier-System läuft sogar auf jeder Mac-Generation mit dem neuesten OS.
 
Ach ja, habe ich schon erwähnt, das es keinen schöneren Synthesizer gibt? Alleine die softigen Taster (wurden auch von Boeing in der B52 verwendet, deshalb auch der Bomben Sound)
 


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