Welcher moderner Synth sorgt heutzutage noch für....

S

synthfrau

.
Hallo liebste Synthgemeinde,

ich denke oft darüber nach welcher neueste Synthesizer heutzutage noch für ein AHA Erlebnis sorgt.

In den späten 60ern waren es die Moog Monster Modularsysteme. In den 70 ern war es der Minimoog. In den 80 ern war es der Yamaha DX 7 und der Roland D-50, vielleicht noch die Korg Wavestation. In den 90 ern erregten die Clavias Aufsehen und jetzt in den 2000 ern? Moog brachte den Voyager heraus, der sorgte in der Synthgemeinde schon sehr für Wirbel aber dann... Welcher moderne Synth sorgt für eure Augen für ein AHA Erlebnis und zaubert euch ein breites Grinsen auf euer Gesicht? :dunno:
 
Das hier will ich haben:
MM08-KorgDS10.jpg


Ansonsten gibt es von den aktuellen Geräten garnichts was mich reizen würde. Obwohl ein schönes Modularsystem vielleicht noch. ;-)
 
Für ein Aha-Erlebnis sorgen heute doch schon viele Geräte, der Markt ist überschwemmt. Ich denke da eher an so kleine Sachen wie zum Beispiel Monomachine.Steinigt mich nicht, ich denke aber auch, dass der Voyager kein sehr moderner Synth ist ;-) .

Grüße
 
die geschichte des synth-'mainstreams':

70er -> Minimoog / ARP Odyssey
80er -> DX7 / D50
90er -> Wavestation / Nord Lead
00er -> Microkorg / ????


;-)
 
also bei mir war das letzte eindeutig das dotcom system unter den fingern zu haben. aber eigentlich finde ich immer mal wieder ein aha erlebnis wenn sich der imaginäre sound durch meine hirnwindungen nach draussen und durchs kabel windet um mir dann in den ohren zu liegen...
 
warum kann "man" eigentlich nicht ganz normal in der titelzeile / überschrift des threads seine frage oder das thema eintippen?!

"Welcher moderner Synth sorgt heutzutage noch für...." ist ja nicht gerade sooooo sprechend und lässt ganz wenig die aussagekraft vermissen... :roll:
 
ich hatte ja gehofft der satz geht anders weiter:

"Welcher moderner Synth sorgt heutzutage noch für...."

...schmerzverzerrte gesichter.
...ausgepraegte langeweile.
...dauerhafte hoerschaeden
...impotenz/frigiditaet
 
Waldorfs Blohfeld. Möge der doch endlich mal in ausreichenden Stückzahlen lieferbar sein.
Und Arturias Origin! Preislich leider auch oberste Liega.
Korgs Oasis gehört auch dazu.
 
Jo der Blofeld auf jeden Fall und ich fand sogar den Tenori-On ziemlich AHA mäßig. Hmm, man sollte mal den Tenori-On als Sequencer für einen Blofeld verwenden, wo ich gerade drüber nachdenke, könnte das ein ziemlich nettes Live Set-Up sein, vor allem ein ziemlich kleines.

Aber, naja, für alte Hasen, die schon alles gesehen und gehört haben wird es mit weilen immer schwieriger was wirklich verblüffendes zu finden, für Anfänger hingegen kann fast jeder Synth noch was neues bieten, also für mich gibt es da noch einiges auszuprobieren.
 
Also um ehrlich zu sein finde ich sowohl MicroKorg, als auch Micron ziemlich :boah:

Aus den kleinen Kistchen kommt ganz schön Bums raus, finde ich ganz erstaunlich.

TenoriOn ist m.E. nicht unter Synthie einzustufen, das ist 'n ganz eigenes Instrument.
 
Wenn wir von HEUTE sprechen, dann würde ich die korg oasys workstation erwähnen wollen! Darüber hinaus (schon etwas älter) = hartmann neuron und/oder roland v-synth.

top_panel_extreme.jpg
 
SawSampleSquare schrieb:
Für ein Aha-Erlebnis sorgen heute doch schon viele Geräte, der Markt ist überschwemmt.

find ich auch

wenn du aber einen namen von mir hoeren willst faellt mir spontan nur ein

M5


aja jetzt noch mehr

...buchla ?

was gibts noch so ?
 
RolandSH201.jpg



Aha ? ! ? :roll:

Ja es gibt mehrere "AHA"...

Eben : Aha ? ! ? :roll: Kurz, sec, immer schön auf derselben Tonhöhe.

Oder : Ahaaaaa !!! :twisted: Mit einem langen "aaaa" am Schluss, leicht sarkastisch.

Oder : Aaaaaaha ! :shock: Mit dem lanben "aaa" ganz vorne. Wenn man recht hatte...und der ander lag falsch in seiner Behauptung.

Oder : AhaaaAAAAaaaa... :oops: Wenn es im letzten "aaaa" nochmals kurz rauf geht mit der Tonhöne. Erstaung, man lernt etwas.

Oder A-HA. Aber dann mit JX-8P und DX-7 und Mister Morten Harket am Mik.

Für den oberen Roland SH-201, da können sie wählen. Bei mir wäre es eher :

ahaaaa. :roll: "Gut zu wissen, aber mehr nicht" Punkt.

Das letzte richtige "AHA" war es mit dem Prophet 08.
 
Die beiden neuzeitlichen Synthesizer mit AHA-Effekt in meinen Augen: Clavia Nord Modular G2 + Roland V-Synth GT
 
Mit den exponentiell wachsenden technischen Möglichkeiten ist das klangliche Aha-Erlebnis immer weniger von technischen Gegebenheiten und mehr und mehr von konzeptionellen und user-interface-spezfischen Aspekten abhängig. Anders gesagt: Technisches Potential (Rechenleistung etc.) hat man (zumindest meiner Meinung nach) heutzutage mehr als genug, deshalb wird es immer ausschlaggebender, was man damit anstellt und wie es zu bedienen ist.

Z.B. einfach das Workstation-Konzept zum 100sten Mal nochmals aufkochen, einfach mit noch mehr Stimmen, noch mehr Sample-ROM und noch mehr Sequencekapazität ist eine Sackgasse, weil es konzeptionell keinen Paradigmenwechsel darstellt. Dasselbe gilt für die ganzen Analog-Emulationen auf Hard- und Softwarebasis. Die sind für mich nichts anderes als ein Zeichen von "Wir haben zwar die Rechenleistung, wissen aber nichts Kreatives damit anzufangen, deshalb klonen wir damit einfach die sagenumwobenen alten Kisten." Postmoderne Orientierungslosigkeit.

Ich muss mich den vorhergehenden Posts anschliessen, und als mein grösstes Aha-Erlebnis der letzten Zeit ebenfalls den Clavia G2 nennen. Auf den ersten Blick mag ja dessen modularer Aufbau ja konzeptionell auch nichts Neues sein. Aber die Art und Weise, wie das Hardware-Interface perfekt mit der Modularität zusammenspielt, mit den Displays, Morph-Gruppen und LED-Encodern, dann der kinderleicht zu bedienende Editor, UI Design per Drag&Drop, die vielen kleinen liebevollen Details (z.B. Oszillatoren auf 0Hz als Waveshaper) etc., das verdient in meinen Augen (Ohren?) das Prädikat "genial".

Ausserdem wird mit einer solchen flexiblen modularen Arbeitsumgebung die Verantwortung für den klanglichen Aha-Effekt wieder eher in die Hände des Users gegeben -wo es eigentlich (zumindest meiner Meinung nach) letztendlich auch hingehört.
 
hmm..
was ist an einem M5 so innovativ, dass man ins staunen versetzt wäre? Der klang ist toll, aber die kiste selbst basiert in etwa auf dem, was ARP schon in den 70er vorgestellt hat.
Buchla?... es geht doch um synthesizer von heute, die neues zu tage bringen.
Die resynthese z.b. (ob sie nun gut oder schlecht, interessant oder nicht ist, sei vorab dahingestellt) gab es in der form, wie man sie beim grossen neuron vorfindet, nicht. In meinen augen schon ein aha-ding, dass ein synth anhand von samples die klänge selbst analysiert und nachbaut (..und natürlich mehr).

Roland V-synth (XT oder nicht) hat viel ähnlichkeit (konzept) mit der heutigen oasys. Es sind für den user offene und sinvoll erweitbare plattformen, wie man sie sonst nur vom rechner her kennt - aber mit innovativen und sinnvollen interfaces.

Etwas innovativ könnte man vielleicht auch den virus ti mit seiner total-intergr., VA + variablen wavetables bezeichnen - vielleicht ein kurzer, leichter aha! (zu der damaligen zeit = 2004?), mehr aber auch nicht.

Dann wurde hier der prophet 08 vorgeschlagen. Sicherlich eine tolle kiste, aber - an sich ein neuer analoger incl. midi. Vom hocker haut der doch keinen.

Eine echte aha!-situation bekommt man heute event. beim reactable.
-> http://de.youtube.com/watch?v=0h-RhyopU ... re=related
-> http://de.youtube.com/watch?v=WEDia3CFd ... re=related
 
synthfrau schrieb:
Hallo liebste Synthgemeinde,

ich denke oft darüber nach welcher neueste Synthesizer heutzutage noch für ein AHA Erlebnis sorgt.

In den späten 60ern waren es die Moog Monster Modularsysteme. In den 70 ern war es der Minimoog. In den 80 ern war es der Yamaha DX 7 und der Roland D-50, vielleicht noch die Korg Wavestation. In den 90 ern erregten die Clavias Aufsehen und jetzt in den 2000 ern? Moog brachte den Voyager heraus, der sorgte in der Synthgemeinde schon sehr für Wirbel aber dann... Welcher moderne Synth sorgt für eure Augen für ein AHA Erlebnis und zaubert euch ein breites Grinsen auf euer Gesicht? :dunno:

die gelisteten Teile sind eher sowas wie die Verkaufsstärksten..

Wirbel und diese Homogenisierung der Masse ist nicht so der Ansatz, den ich da sehe. Viele haben ja auch einfach keine Ahnung gehabt und es gab ne Menge Leute, die nur "drei Sounds gespielt" haben. Die zählt man besser nicht mit ;-) Wirklich verstanden und sinnvoll eingesetzt ist der Synthesizer fast weniger wichtig als sein Bediener, jedoch gibt es schon noch ein paar mehr, die zumindest gut sind. Der Andromeda könnte sowas sein aber auch der G2 / Nord Modular oder ein V-Synth, Reaktor. Ich lese ein bisschen heraus, dass "heutzutage alles öde ist"? Das liegt sicher auch daran, dass die Verkaufszahlen gefallen sind (Sättigung und Ende der großen Welle des Neuen im Sinne von: Man hat sich an den Synthesizer gewöhnt).

V-Synth: Der hat mit dem Oasys imho nicht sehr viel gemeinsam. der Kern ist nämllich die Sample-Technik Variphrase, welche den letzlich auszeichnen!

Die ganzen Emulationen und Rückbesinnungen sind zumindest eher nicht so sehr DAS Ding, wo man irgendwie mit offenem Mund davorstehen könnte ;-)

Das Ding muss klingen und ich hab grad nochmal geschaut: Das wichtigste hat tim geschrieben und da hätt ich das obige weglassen können: Das geht heute eher um eine Form der Darbietung und insofern passen da Tenori-On und Lemur oder sowas besser rein, die neuen Dinge sind eben keine Grundlagenforschung mehr in Sachen Synthese. Die gibt es eben heute.

Ich würde sogar sagen, dass die meisten Leute die vielen Möglichkeiten von heute garnicht wirklich nutzen. Das liegt natürlich an mehreren Faktoren. Ich bemerke das nicht nur in div. Demos und so, es wird immer wieder klar, dass die Leute oft mehr besitzten als sie davon wirklich beherrschen.

Diebezüglich finde ich den G2 als bemerkenswerteste Maschine mit erstaunlich einfacher Bedienung. Damit muss man erstmal an eine Stelle kommen, wo der G2 versagt und nicht der Nutzer. ;-)

Bis auf Sampling und im hier üblichen Sinne "Wavetables" kann man eigentlich die meisten Dinge hinbekommen und noch mehr.
Ich finde ihn übrigens diesbezüglich weit mehr "Aha" als die ganzen analogen System zusammen. Der 200e ist rel. bemerkenswert, jedoch in gewisser Weise irgendwie Barrock - verschnörkelt. Entspricht somit eher einem aufdigitalisierten Verbrennungsmotorauto mit superduper-Wahnsinnsdeisgn ist, während der G2 das Hi-Tech Elektroauto mit allem Zipundzapp ist. Schlichter und billiger, aber nicht minder funktionell. Buchla ist und wahr ein Pionier, jedoch sollte man nicht vergessen, wie das Ganze aufgebaut ist. Da würde ich dem G2 mehr "Future-Punkte" geben. ;-)

Ansonsten sind es eher gute Verfestigungen bestehender Konzepte, die einfach in guter Form angeboten wurden: Das Paradebeispiel dafür wäre der Microkorg, der deshalb auch sicher in die Liste dieser Meistverkauften gehört. Den hat jeder, weil er günstig und gut ist. Wieso? Weil er weder schlappe Hüllkurven noch lahme LFOs hat und vernünftig klingt. Er kann alles, was man so braucht und ist damit sowas wie ein Standardsynthesizer. Darunter geht nicht und man hat mit dem Radias dann noch ein bisschen weitergemacht, besonders beim Thema Modulation (Seq).

Die Electribes und die Monomachine und diese Sachen sind ebenfalls bei vielen Leuten beliebt, weil sie etwas besonders gut können: Schnell an Ziel mit wenig Aufwand. Das ist im Trend: Schnell schnell schnell!! (man stelle sich das von Steve Ballmer gesprochen vor)

Der Minimoog war übrigens erfolgreich, weil er einfach war und sogar von Rockern verstanden werden konnte ;-)
Der DX7 wurde von den meisten nie wirklich verstanden, was man auch an der Musik von diesen Leuten hört. Dafür kann der DX7 nichts.
 
Moogulator schrieb:
V-Synth: Der hat mit dem Oasys imho nicht sehr viel gemeinsam. der Kern ist nämllich die Sample-Technik Variphrase, welche den letzlich auszeichnen!...
Mit "ähnlichkeit / gemeinsamkeit" meinte ich die für den user offene plattform - nicht den eigentlichen kern der jeweiligen synthesizer.
Interessant wäre vielleicht etwas in richtung G2, jedoch völlig unabhängig vom computer. Dafür bräuchte er ein display, wie es beim v-synth der fall ist (z.b.). Auf der anderen seite gehört ein PC/MAC & co. zu jedem haushalt heute - also kompensiert sich das dann wieder.
 
tim schrieb:
Z.B. einfach das Workstation-Konzept zum 100sten Mal nochmals aufkochen, einfach mit noch mehr Stimmen, noch mehr Sample-ROM und noch mehr Sequencekapazität ist eine Sackgasse, weil es konzeptionell keinen Paradigmenwechsel darstellt. ...

.....deshalb wird es immer ausschlaggebender, was man damit anstellt und wie es zu bedienen ist.....
<img src="{SMILIES_PATH}/amen.gif" alt=":amen:" title="Der "normale" Glaube.." />

Ich hoffe auch beim Blo auf ein Aha-Erlebniss . auch wenn es ja nichts wirklich Neues ist - aber das gibts ja eh kaum noch.
Neu sind vielleicht noch einige Crossovers, sowie Additive Synthese + Sampling bei "The Trumpet".

Ich hatte aber mein größtes AHA, damals beim D10 - das war erst der 2. Synth und Kisten die danach kamen, Wavestation, K5000, SY 99, MW1, Virus...
konnten das auch immer wieder nochmal ankratzen, aber es wird einfach dann auch "gewöhnlicher".
Ich hatte allerdings noch nie einen Kurzweil unter den Händen - sowas würde mich schon nochmal reizen, ebenso der A6.
Zum G2 habe ich irgendwie gar keinen Bezug - weiß aber auch nicht genau warum.

Interessant wären doch wirklich Ansätze zu vereinfachen, die Sampling um längen schlagen und das ganze auch intuitiv und intelligent nutzbar zu machen. Also auch im Makrobereich für weniger eingefleischte.

Das wäre z.B. für mich in neuer WS-Ansatz.


.
 
synthfrau schrieb:
Hallo liebste Synthgemeinde,

ich denke oft darüber nach welcher neueste Synthesizer heutzutage noch für ein AHA Erlebnis sorgt.

Ich meine, viele verlangen von den Geräten zu viel und von sich selbst zu wenig ;-). Ich hatte bei unseren Synthykursen oft Leute sitzen, die sich ständig was neues kauften. Irgendwann merkten sie dann aber, dass sie nur an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt hatten. Anders gesagt: das AHA Erlebnis ist zum großen Teil Sache des Anwenders.
cyborg
 
rauschwerk schrieb:
Moogulator schrieb:
V-Synth: Der hat mit dem Oasys imho nicht sehr viel gemeinsam. der Kern ist nämllich die Sample-Technik Variphrase, welche den letzlich auszeichnen!...
Mit "ähnlichkeit / gemeinsamkeit" meinte ich die für den user offene plattform - nicht den eigentlichen kern der jeweiligen synthesizer.
Interessant wäre vielleicht etwas in richtung G2, jedoch völlig unabhängig vom computer. Dafür bräuchte er ein display, wie es beim v-synth der fall ist (z.b.). Auf der anderen seite gehört ein PC/MAC & co. zu jedem haushalt heute - also kompensiert sich das dann wieder.

Dann zählen wir alle Multi-Synthesis Maschinen da mit rein, oder?
Fusion, Z1, Prophecy, Oasys..?

Ich finde aber, dass Cyborg da nicht unrecht hat: Es kommt eben enorm auf den Nutzer an. Es gibt Leute, die sich sogar noch mit einem G2 oder Modular langweilen können. Das liegt dann aber auch echt nicht am Synthesizer.
 
Och, ich denke, es gibt heutzutage noch mehr als genug spannende Geräte, die man ausloten sollte:

Roland V-Synth
Hartmann Neuron
Dave Smith Instruments Evolver
JoMoX Resonator (der große)

Wenn´s nicht ganz so aktuell sein darf:

Technics WSA-1
Korg Wavestation (nach wie vor)
Kawai K-5000S
Kurzweil K-2000/2500
PPG Wave
Synclavier 2
DK Synergy m. Kaypro und entsprechender Software
Rhodes Chroma

Deine Frage ist insofern dämlich gestellt, als daß sie (für mich zumindest) impliziert, daß es schlußendlich wieder um irgendwelchen knopfbeladenen antiken oder auf antik getrimmten Plunder mit und ohne viele Stöpsel gehen soll :twisted: .

Auch wenn ich durchaus die Begeisterung für alte Synthesiser nachvollziehen kann und sie auch für mich jahrelang das "be all and end all" waren, auf Dauer geht diese Rechnung nicht auf.

Ich stimme zu, daß ein Großteil der Mainstream-Geräte heute ziemlich langweilig ist bzw. nicht wirklich prickelt, weil er einfach zu banal und zu oberflächlich vom Konzept her ist. Nichts für "Klangforschung", eher was für "Brot und Butter". Auch, was die "Wertigkeit" des Instrumentes als solches angeht, finde ich vieles einfach popelig (SH-201... uärgs, aber hey, das Ding *kostet* ja nun auch nicht die Welt!). Aber dennoch gibt´s genügend Geräte von Mainstream-Herstellern, die nie ihren Weg in den Mainstream gefunden haben -- wohl, weil sie zu "abseitig" oder zu weit voraus waren --, deren Erforschung sich nach wie vor lohnt.

Was einem am Ende die Grenzen setzt, sind die eigene Fantasie und der eigene Verstand. Was nutzt einem das entgrenzteste, grenzenloseste Gerät, wenn der eigene Verstand unendlich limitiert -- egal, ob freiwillig oder nicht -- ist? Oder die eigenen Erwartungshaltung maßlos übersteigert sind bzw. die eigenen Ansprüche auf ein Minimum heruntergeschraubt sind?

Stephen
 
Cyborg schrieb:
synthfrau schrieb:
Hallo liebste Synthgemeinde,

ich denke oft darüber nach welcher neueste Synthesizer heutzutage noch für ein AHA Erlebnis sorgt.

Ich meine, viele verlangen von den Geräten zu viel und von sich selbst zu wenig ;-). Ich hatte bei unseren Synthykursen oft Leute sitzen, die sich ständig was neues kauften. Irgendwann merkten sie dann aber, dass sie nur an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt hatten. Anders gesagt: das AHA Erlebnis ist zum großen Teil Sache des Anwenders.
cyborg


Das ist mit Sicherheit ein Teil der Wahrheit.

Als ich in Musikgeschäften meine Brötchen verdient hatte, gab es dort verallgemeinernd gesagt 2 Sorten Musiker:

- Solche, die nach 30 Minuten 5 Presets durch hatten und strahlend vor der Kiste sitzend kaum zum Heimgehen zu bringen waren. Auch wenn es bereits 18 Uhr 45 war.

- Solche, die nach 5 Minuten den kompletten Speicherinhalt durchgesteppt hatten und mit runtergezogenen Mundwinkeln suchend im Laden rumgestolpert sind.

Das Instrument war da zweitrangig und im Grunde austauschbar.


Aber:

Es ist immer der Sound bei Instrumenten, die den Aha-Effekt verursachen. Abgesehen davon, was jemand schon so alles gehört hat, sind es durchaus sich ähnelnde Faktoren, die das verursachen, was man als "ein Raunen geht durch´s Volk" bezeichnen kann. Dazu gehören

- starker Eigencharakter
- nicht den gängigen Klangbildern entsprechend (also neu)
- dem allgemeinen Zeitgeist und Bedarf folgend

Dass daraus u.U. ein Bestseller resultieren kann, ist sicher eine für den Hersteller willkommene Begleiterscheinung, ist aber nicht zwingend erforderlich. Die Branche ist vergleichsweise klein und es gibt zahllose Nischen und sogenannte Geheimtipps.

Was in den vergangenen Jahren häufiger vorkam, sind Allerweltstausendsassas, die zweifellos tolle Leistungen, Sounds und Klangbilder abliefern, aber gerade durch diese vielen Facetten kein klaren Ein-Charakter-Bild erzeugen. Gutes Beispiel ist da der erwähnte Fusion, der atemberaubende Sounds erlaubt und massenhaft Möglichkeiten bietet, aber eben nicht wirklich einen einzigen ganz klar erkennbaren Eigencharakter hat. Das ist das Los eines Workhorse heutzutage, den Aha-Effekt findet man da am ehesten in der trouble-free Arbeit mit denen, was meistens wenig spektakulär, dafür aber eben angenehm ist.

Den klassischen Aha-Effekt bieten sicher diese spezialisierten Instrumente, wie vielleicht das Memotron oder solche total bis zum Anschlag aufgepumpten Sachen wie Omnisphere. Nur um zwei Stellvertreter zu nennen.
 
AHA erlebnis:
Modcan




anosnten:

tim schrieb:
Mit den exponentiell wachsenden technischen Möglichkeiten ist das klangliche Aha-Erlebnis immer weniger von technischen Gegebenheiten und mehr und mehr von konzeptionellen und user-interface-spezfischen Aspekten abhängig.
Das problem ist dass meines erachtens sehr viel potential in der feinabstimmung von Parametern liegt.
die ganze Entwicklung lässt diesen aspekt aber links liegen und bläst lieber alles einfach mehr auf..........



Fängt man an diesem Aspekt der feinabstimmung rechnung zu tragen,
dann entstehen plötzlich ganz neue Ideen was man "an Modulen" noch einfügen kann.( bezieht sich nicht auf modular )
Neue geräte müssen nicht auf neuen Synthesen usw. basieren.
Feinabstimmung kann sehr vieles heissen............




Die Marktdynamik gibt nen Weg vor der es nicht realistisch erscheinen lässt dass mal wieder was ausgereiftes,
bis in die feinheiten gut abgestimmtes gerät kommen wird.
Feinabstimmung ist zeitaufwändig.........................UND:
Wer mag schon die neue feinabstimmung von parameter XY an der Messe präsentieren.......... :?:



UND: wer es wirklich wagen sollte an seiner kiste lang zu feilen,
geht das Risiko ein von nem andern überholt zu werden der einfach auf "äusserlichkeiten" setzt und die gut vermarktet.



----------> Sackgasse
 
Warum sollte auch ein Hersteller das Risiko eingehen was "Neues" zu entwickeln - wenn selbst richtig gute Konzepte wie Nord Modular oder V-Synth keine Kassenschlager werden.
Der Markt reagiert nicht oder nur ungenügend auf die neuen Entwicklungen. Lieber zahlen einige Leute selbst heute noch für die "alten" Synths wie Juno 106, Juno 60, PolySix, etc. Höchstpreise.
 
nanotone schrieb:
Warum sollte auch ein Hersteller das Risiko eingehen was "Neues" zu entwickeln - wenn selbst richtig gute Konzepte wie Nord Modular oder V-Synth keine Kassenschlager werden.
Der Markt reagiert nicht oder nur ungenügend auf die neuen Entwicklungen. Lieber zahlen einige Leute selbst heute noch für die "alten" Synths wie Juno 106, Juno 60, PolySix, etc. Höchstpreise.

Die Ursachen habe ich schon an anderer Stelle mal erläutert:

- dass unsere Gesellschaft sich mittlerweile am Konsum statt an der Produktion orientiert, eine weltweit sinkende Lohnquote für zur Senkung der Kaufkraft und der Binnennachfrage, das führt wiederum das Unternehmen ihre Realinvestionen einschränken anderseits zu einer Working poor Gesellschaft. Wir brauchen also höhere Löhne , und das geht da die Produktivität bedeutend höher ist als vor 30 Jahren , einführung einer Tobinsteuer um die weltweite Kapitalflucht einzudämmen, Auflösung der Kapitalmonopole und Beteiligung der arbeitenden Bevölkerung an das Produktivvermögen,dann klappts auch mit der Nachfrage und dann haben die Hersteller auch mehr mut großartige Instrumente zu bauen die für jedermann erschwinglich sind. Würden die Instrumentenhersteller sich zu Genossenschaften zusammenschließen und sich selbst verwalten, könnten dessen Produkte weniger Kompromisse unterliegen weil sie ja nicht mehr mit anderen Hersteller konkurrieren müßten. Kooperation führt dazu das Menschen ihre Kräfte bündeln und verstärken können und somit neue Synergyeffekte ausgelöst werden anstelle in einem mörderischen Konkurrenzkampf sich gegenseitig zu verdrängen. Wenn
man von vielen hört "ach ich brauch mir heute kein Synth zu kaufen,ich
kann mir NI Komplete via bitorrent kostenlos runterladen" dann sollten
die Alarmglocken klingeln. Solche Ramschprodukte wie der Microkorg oder VST-Software sind das Ergebnis dieser Konkurrenzgesellschaft.

- keine Aufklärung mehr bezüglich elektronischer Musikinstrumente.
Das haben früher die öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten besser gemacht. Dort gab es nicht nur Englischkurse sondern auch ein netter alter Herr mit Bart vom norddeutschen Rundfunkt der uns erklärt hat wie ein Vocoder funktioniert. Klar kann man sich heute über Internet informieren aber das scheint nicht wirklich gefruchtet zu haben. Welcher Schüler weiß heute was ein Synthesizer ist und wie der funktioniert??? Musikhören funktioniert halt auch so , ohne das man wissen muß welche Technologien und Arbeitsweisen dahinterstecken.

-allgemein schlechtes Marketing der Hersteller. Für solch belanglose
produkte wie Zahnbürsten wird viel Tam tam im Rundfunk und TV gemacht für Musikinstrumente nicht mal ein Finger gerührt. Wenn man bei den leuten die Bedürfnisse nicht auf breiter Front wecken kann, sprich ihnen zu sagen wie spannend und kreativ es ist Musik zu machen , dann
muß man sich nicht wundern über mangelnde Umsätze. Eigentlich müßte
übers Internet viel mehr gehen...

Ziel muß es sein eine Gesellschaft zu erschafffen in der die Macht u. Vermögensverhältnisse ausbalanciert sind , das also alle von profitieren und nur eine solche Gesellschaft kann dann auch gute Produkte hervorbringen.

Die Probleme sind also hausgemacht ,sie kommen aus dem System selbst.
 


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