Wie bekomme ich selber so etwas hin?

C

chino

.
Hey,

ich höre zur Zeit viel Musik die in etwa so klingt:
http://www.youtube.com/watch?v=96zB0oeWFXE
Ich weiß nicht, ob das Electro House ist, oder was auch immer :?
Aber wie wird diese Richtung von Musik gemacht? Sind das Samples, oder Klangexperimente durch diverse Synthis?
 
was für Klangexperimente? ;-)
ich höre ganz normale Synthies und Drums und einen Vocoder raus. Oder letzteres ein Sprachsample durch vocoderähnliche Effekte gejagt.
 
virtualant schrieb:
was für Klangexperimente? ;-)
ich höre ganz normale Synthies und Drums und einen Vocoder raus. Oder letzteres ein Sprachsample durch vocoderähnliche Effekte gejagt.

Dann mal viel Spaß beim spielen mit deinen Synthies, Drums und Vocoder... wenn das dabei rauskommen soll ;-)

Ich weiß was du meinst, ich höre auch viel Elektro dieser Richtung, der Sound geht vor allem am dancefloor ab die Hölle. Klangexperimente trifft es ziemlich gut, weils hier weiter geht als was sich zB mit nehm jx8p programmieren lässst. Da muss schon der Rechner her. Das sind natürlich ursprünglich die klassischen sounds der 80er, nur over the edge bearbeitet, verbogen und geboostet. Sind also massig Controller geroutet auf distortions, einzelne osc. pitches, punktierte bendings und viel live tweaken beim aufnehmen. vielleicht sogar direkt von einem analoger knarzsynth wie zB ein atc-xi. ja stimmt, formantfilter auf den vocoder, dann nach wunsch die recordeten audiofiles teilweise zerlegen und rumzerhacken. Die gesampelten Drumsounds von 80er Drum Machines gehören massivst komprimiert und teilw. mit Softdrumsynths gelayert. Und dann wird der gesamte track nochmal übers limit komprimiert. Produzenten dieser gangart spielen sich gerne mit digital artefakten.
 
eisblau schrieb:
Dann mal viel Spaß beim spielen mit deinen Synthies, Drums und Vocoder... wenn das dabei rauskommen soll ;-)

Ach, man kann doch auch ehrenvoll, beim Versuch das zu tun, aufs Maul fallen, und dann erst mal kleinere Brötchen backen.
 
Da wird mit Wasser gekocht, keine besonders aufwendigen Sachen gemacht. Zumindest sofern man ein paar Elektro-Standard-Tools besitzt und einige Samples und Synths hat.

Die Vocals sind einzelne Fetzen aus einfachen Vocoderaufnahmen oder Sprachsynths, die in einer Sequenz aneinandergereiht sind, und spielen den dominanten Part. Im Hintergrund sind typische trockene 606 Drumsamples o.ä., hin und wieder ein kurzes Analogsynth-Arpeggio, das auch mit VA oder nahezu beliebigem Softsynth gemacht werden kann. Bass findet mehr oder weniger nicht statt, stattdessen setzt es multiple Bassdrumhits. Flächen kommen auch keine vor. Einige Licks sind mit Butcrusher bzw. Decimator oder einfach per Audio-Editor Sample Rate runterregeln auf 8-Bit Sound getrimmt, damit es grob gepixelt klingt. Die Snare ist sehr laut rausgemischt und knallt die 1 rein. Der Beat selber wird z.B. mit Reverse Gate Reverb vermatscht, um es wuchtiger klingen zu lassen.

Da der Track auch mittels BPM und ständig fülligem Arrangement keine Luft zum Atmen lässt, sondern andauernd treibt, wirkt das Ganze sehr kompakt und animierend.

Schönes Beispiel für ökonomisches Songwriting, das Recording dauert ne halbe Stunde und das Resultat macht ne Menge her für Genre-Fans :D
 
Wenn du einen Sampler hast füttere ihn einfach mit Samples aus "praat" (VowelEditor)

1 Minute aufwand, geht sicher besser ;-)
 

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kpr schrieb:
Da wird mit Wasser gekocht, keine besonders aufwendigen Sachen gemacht. Zumindest sofern man ein paar Elektro-Standard-Tools besitzt und einige Samples und Synths hat.

Die Vocals sind einzelne Fetzen aus einfachen Vocoderaufnahmen oder Sprachsynths, die in einer Sequenz aneinandergereiht sind, und spielen den dominanten Part. Im Hintergrund sind typische trockene 606 Drumsamples o.ä., hin und wieder ein kurzes Analogsynth-Arpeggio, das auch mit VA oder nahezu beliebigem Softsynth gemacht werden kann. Bass findet mehr oder weniger nicht statt, stattdessen setzt es multiple Bassdrumhits. Flächen kommen auch keine vor. Einige Licks sind mit Butcrusher bzw. Decimator oder einfach per Audio-Editor Sample Rate runterregeln auf 8-Bit Sound getrimmt, damit es grob gepixelt klingt. Die Snare ist sehr laut rausgemischt und knallt die 1 rein. Der Beat selber wird z.B. mit Reverse Gate Reverb vermatscht, um es wuchtiger klingen zu lassen.

Da der Track auch mittels BPM und ständig fülligem Arrangement keine Luft zum Atmen lässt, sondern andauernd treibt, wirkt das Ganze sehr kompakt und animierend.

Schönes Beispiel für ökonomisches Songwriting, das Recording dauert ne halbe Stunde und das Resultat macht ne Menge her für Genre-Fans :D

Ganz so einfach ist es auch wieder nicht, der Hund liegt im Detail und dass alles trotz der Haker und Breaks zusammenpasst. Allein schon das Arpeggio ist irgendwie komisch gestottert. Dir wünsch ich auch viel Spaß beim sinnvollen setzen aller vorkommenden Drumsounds innerhalb von 30 Minuten ;-)

 
na endlich wiedermal ein track der mir gefällt - danke op :)

coole kombi aus allen gängigen klischees - aber frisch kombiniert und nett arrangiert - sowas würd ich auch gern mal producen


greetz
 
ein meister des modernen elektrosounds ist übrigens miles dyson... die crowd wird auch heute noch irre wenn ich diesen "alten" remix von 2007 auflege... und ja, die kommerzielle variante dieses sounds marschiert unter dem begriff electro-house qualitativ etwas stumpf durch die discotheken, während ich die bezeichnung "nu electro" und deren teilweise recht provokativ ambitionierte mitstreiter vorziehe.

 
eisblau schrieb:
ein meister des modernen elektrosounds ist übrigens miles dyson... die crowd wird auch heute noch irre wenn ich diesen "alten" remix von 2007 auflege...



jawoi oida des foad :)
 
eisblau schrieb:
ein meister des modernen elektrosounds ist übrigens miles dyson...

hmm, ja, Geschmäcker sind verschieden ;-) erkenne da ebenso wenig das Besondere wie im Ursprungsvideo. Aber das ist Geschmackssache.
Ansonsten, nur weil ich das nicht besonders interessant finde heisst das nicht dass ich das auch in einer gewissen Zeit selber hinkriegen kann. Ich könnte sowas vermutlich niemals hinbekommen, weil ich anders ticke: Beat, Melodien, Strukturen etc. bauen sich bei mir niemals so auf wie in diesen Beispielen.
In meiner ersten Antwort wollte ich ich vor allem vermitteln daß das für mich nichts experimentelles hat. Darunter versteh ich was anderes.
 
chino schrieb:
Hey,

ich höre zur Zeit viel Musik die in etwa so klingt:
http://www.youtube.com/watch?v=96zB0oeWFXE
Ich weiß nicht, ob das Electro House ist, oder was auch immer :?
Aber wie wird diese Richtung von Musik gemacht? Sind das Samples, oder Klangexperimente durch diverse Synthis?

Du kannst mit einem einzigen Knopfdruck daraus einen Videoplayer hier machen.
viewtopic.php?f=52&t=43183

Sieht dann so aus


Da das einige hier offenbar noch nicht wissen, weise ich nochmal drauf hin. URL pasten und YoutubeURL Knopf drücken, mehr braucht man da nicht. Genaue Erklärung siehe link..
 
Ich denk die Version ist ein klein wenig besser, sind sonst nur Remixe Online, die sich aber nicht so stark vom Original unterscheiden. Ich denk auch dass ein Vocoder nicht zwingend notwendig ist, der Voice Sound geht sicher mit 'nem dutzend Synthesizer...



@Chino

Womit willst du die Sounds denn machen?
 
Hui, so viele Antworten :shock:
Danke an euch alle! Und tut mir leid Moogulator, wegen dem URL Link.. wird nicht mehr vorkommen.
Jetzt bin ich schonmal etwas schlauer! :mrgreen: Ich werde demnächst mal, anhand von euren Tipps, auch mal etwas rumwerkeln und schauen ob ich etwas ähnliches hinbekomme.
 
Ganz schön anstrengend.Liegt vielleicht aber auch an der Uhrzeit :)
 
chino schrieb:
Hey,

ich höre zur Zeit viel Musik die in etwa so klingt:
http://www.youtube.com/watch?v=96zB0oeWFXE
Ich weiß nicht, ob das Electro House ist, oder was auch immer :?
Aber wie wird diese Richtung von Musik gemacht? Sind das Samples, oder Klangexperimente durch diverse Synthis?


Solche Voice-Artigen Sounds macht man mit Nord Modular G2 und auch 1er spielend. Stichworte Voice Filter / Formant Filter/Vowel Filter.
 
Man kommt schon mit dem Synth1 recht nah an den Sound...
 
eisblau schrieb:
Ganz so einfach ist es auch wieder nicht, der Hund liegt im Detail und dass alles trotz der Haker und Breaks zusammenpasst. Allein schon das Arpeggio ist irgendwie komisch gestottert. Dir wünsch ich auch viel Spaß beim sinnvollen setzen aller vorkommenden Drumsounds innerhalb von 30 Minuten ;-)

Anstatt zu fragen, wie man das beschleunigt? Chance verpasst :D
 
Ich finde der Track macht eine Menge richtig, was mir an vielen Tracks die hier vorgestellt werden, fehlt.
Und das scheint mir (ich bin da echter Noob) gar nicht so kompliziert gemacht zu sein, sondern oft "kunsthandwerklich" (schematisch/nach Plan ...).

kpr schrieb:
das Recording dauert ne halbe Stunde und das Resultat macht ne Menge her für Genre-Fans :D

Mal ehrlich: "Klaus zaubert den Track in einer halben Stunde nach" würde mich zwar echt beeindrucken - aber eigentlich wäre mir lieber, wenn wir deine Zeit und Qualifikation nicht mit Zauberkunststückchen verschwenden, sondern du uns lieber ab und an mal einen Teil des Tricks verrätst.

Ich fände es toll, wenn wir einfach mal die Frage des OP nehmen:
Wie bekomme ich selber so etwas hin?
... und genau damit anfangen.
Also erst mal "eine Seite Trackanalyse in Schönschrift".
Was passiert da wann. Welche Sounds werden verwendet - und welche Funktion haben die.

Ich hab mir den Track schon mal in die DAW geladen - sind 131BPM.

Intro: Viele Tracks die ich hier im Forum höre, klingen im Intro, also ob der Drumcomputer schon mal warm läuft. Finde ich doof.
Hier nicht: es läuft nicht nur der Drumcomputer, sondern ich habe schon Elemente drin, die das ganze zum richtigen Trackstück machen (dieser plakative Stöhner, wer will da nicht wissen, wie es weitergeht?).
Das ist dann auch so belastbar, das es ohne diese eher tumb-auffälligen "und noch einen Drum-Track unmuten"-Nummer 8 Takte durchlaufen kann. In Takt 7 kommen HH und in Takt 8 Splash-Becken, um die einsetzenden BD in Takt 9 "anzukündigen". Ist so einfach, das selbst ich das rauskriege - funktioniert aber.
 
Fetz schrieb:
Also erst mal "eine Seite Trackanalyse in Schönschrift".
Was passiert da wann. Welche Sounds werden verwendet - und welche Funktion haben die.
Ich hab mir den Track schon mal in die DAW geladen - sind 131BPM.
:supi: Prima Ansatz. Sollte öfter so gemacht werden - und nicht immer anders ;-)
 
Fetz schrieb:
Mal ehrlich: "Klaus zaubert den Track in einer halben Stunde nach" würde mich zwar echt beeindrucken - aber eigentlich wäre mir lieber, wenn wir deine Zeit und Qualifikation nicht mit Zauberkunststückchen verschwenden, sondern du uns lieber ab und an mal einen Teil des Tricks verrätst.

Bin ja gar nicht so verschlossen und habe so wie Kollegen Jeff Rona oder Simon Cann die Trickkiste immer wieder mal auf, gibt ja massenhaft Postings im Archiv. Dazu den Blog, und wer wenige Euro bereit ist auszugeben, kauft eins meiner Bücher. Aber all das ist nicht dazu da, Leute zu beeindrucken, sondern einfach nur das Leben des Musikers leichter zu machen.
 
kpr schrieb:
Bin ja gar nicht so verschlossen und habe so wie Kollegen Jeff Rona oder Simon Cann die Trickkiste immer wieder mal auf, gibt ja massenhaft Postings im Archiv. Dazu den Blog, und wer wenige Euro bereit ist auszugeben, kauft eins meiner Bücher.

lese deine posts ja schon eine weile mit, habe deine bücher angesehen, kenne deinen blog - aber wie man kommerziellen electro house produziert stand da so weit ich erinnere nirgends. wie man samplet oder einen synth programmiert muss man sowieso lernen, das ist schon klar. da fehlt dann aber noch einiges im mittelteil - wäre gespannt.
 


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