Wie mit Musik Geld verdienen? Labels? Demos? Selbstvermarktung? Oder einfach sein lassen und gut is?

Darüber ob meine Sachen gut oder scheiße finden kann man ja streiten... Aber wenn ich jetzt mal von mir absehe, dann behaupte ich, dass es viele Musiker gibt, die im Internet Sachen veröffentlichen, die wirklich gut sind, die auch im der Disco besser funktionieren würden als viele Sachen aus den Charts, aber selbst da, in diesem "Möchtegern kommerziell EDM Bereich" reicht es ja offenbar nicht einfach nur gute Musik zu machen. Da gehört ja offenbar irgendwas anderes dazu um damit was zu verdienen, Kontakte, Bla, was weiß ich.

Sorry wenn ich jetzt wieder mit solchem Kram komme aber ich behaupte mal: Es gibt hunderte Kiddies, die solche Sachen gemacht haben wie "Martin Garrix" gemacht hat. Er hat Glück geabt und aus irgendnem Grund Millionen damit gemacht. Und auch im nicht ganz so kommerziellen Bereich ist es ja ähnlich: Vor etlichen Jahren tauchten in einer ARTE Kultursendung zwei Typen auf, die sich "My fellow citizens" nannten und dort irgendwie total als die neuen Helden der elektronischen Tanzmusik gefeiert wurden. Ich hab mich nur gefragt "Wie sind die Gestalten denn da hin gekommen???" Und ich glaube nicht, dass das eine Scherzsendung war, die Macher der Sendung meinten das wohl wirklich ernst. Aber warum hat man die eingeladen und nicht Leute die genauso gute Sachen oder noch interessantere Sachen machen aber die keiner kennt?

So, ist es also so, dass diejenigen die ein Label haben sowieso nur ihre eigenen Sachen pushen und das was ihnen in den Kram passt?

Sorry wenn ich hier rumschwafel. Was ich mir wünschen wäre, wäre etwas was ich aus anderen kreativen Arbeitsbereichen kenne: Dass man irgendwie bei oder für eine (Musik)Firma arbeitet und dann Konzepte erarbeitet, diskutiert, etwas entwickelt, Ziele formuliert und dann guckt wie man sie umsetzt...

Oder macht das alles keinen Sinn, da es sowieso Milliarden Hobby Musiker gibt, und die Firmen einfach nur ab und zu sich fertige Sachen rauspicken können?

Ach keine Ahnung, schreibt einfach mal Gedanken dazu falls welche da sind... und sorry, dass ich Musik und Geld verbinde... ^^
 
Dann schreibe ich halt mal meine momentanen Gedanken dazu, zumindest was mich betrifft. Ich kann halt keine Dance-Sachen machen, dass liegt mir einfach nicht und von daher werde ich wohl ewig der rearlighter bleiben der ich bin. Ich glaube aber auch, aufgrund des Überangebotes, dass es heute viel schwerer ist da irgendwo ein Bein in die Tür zu bekommen als früher. Heute reicht ja ein PC mit ein wenig Software und man kann anfangen damit Musik zu machen. Ob dadurch aber die Qualität auf der Strecke bleibt weiß ich auch nicht, kann sein, oder auch nicht. Jedenfalls gibt es heute viel mehr Musik als früher, und kann ja sein, dass sich da die Plattenfirmen eben nur das herauspicken was wirklich gut ist, zumindest vermute ich das mal so (war früher ja wohl auch so). Mehr fällt mir dazu nicht ein.
 
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Früher war das auch nicht ganz einfach - die Tubular Bells von Mike Oldfield wollte zuerst ja auch keiner haben.
 
Also- meine Erfahrung als Profi:

Im U-Musik-Bereich ist so gut wie kein Geld da- das wenige, was es gibt, ziehen ein paar große Player, der Rest geht eher leer aus.
Das liegt zu einem großen Teil an der extremen Intransparenz und Ungerechtigkeit innerhalb der Verwertungsgesellschaften-
das Prinzip ist: wer viel mit der GEMA verdient bekommt auch den Großteil der Anteile der übrigen Mitglieder.
Diese werden mit lächerlichen Winzbeträgen abgespeisst.
(Das sage ich als stimmberechtigtes GEMA-Vollmitglied).

Das merkt man an den GEMA-Ausschüttungen:
Ich hatte ein paar Dance-Track-Kollaborationen auf verschiedenen Samplern und Alben, und es war immer höchst lächerlich, was da nach
50.000 verkauften Platten bei mir ankam -also mal 53,17€ und mal 12,78€...

Streaming ist noch wesentlich lächerlicher- da brauchst Du 3 Millionen Streams pro Monat um auf 2.000 € zu kommen.
Das schaffen nicht mal die großen Acts.
An Streamingkonzepten verdienen ausschließlich die Zwischenhändler (Plattenfirmen, Apple, Spotify etc.)

Das Problem ist, dasz das Konzept für die (meist jungen) Konsumenten bestechend ist und sich die Auszahlungen pro Stream auch in den
nächsten Jahren nicht groß ändern werden- da ist zu viel Marktmacht konzentriert bei zu wenigen Anbietern.

Geld ist noch im Bereich angewandte Musik (Theater, Film, Fernsehen, Events).
Da drängen allerdings die Mitglieder der Rock und Pop Fraktion massiv hinein (weil sie in ihrem Bereich nichts mehr verdienen) und
machen die Preise kaputt.
Die Preise purzeln gerade in den Keller.

Bei manchen Begabten geht in bestimmten Bereichen auch noch was über Live-Spielen; aber eher DJ-Gigs mit
kleinem Besteck oder man ist eine etablierte Band und spielt Europa und Asien Tourneen.
Da steckt auch noch etwas Geld drin.

Ist aber viel Arbeit und Touren muß man mögen...

Desweiteren kippt in absehbarer Zeit die GEMA-Vermutung.
Das bedeutet: Weil immer mehr Musiker zurecht keinen Grund mehr sehen, sich der GEMA anzuschließen, kann man im öffentlichen
und privaten Senderbereich auch immer öfter davon ausgehen, das die gespielten Stücke nicht Teil des GEMA Repertoires sind-
also nicht eingetrieben und ausgezahlt werden.
Da stehen demnächst Riesenumwälzungen an- ganze Geschäftsmodelle müssen neu gedacht und entwickelt werden.


Alles in allem ist die Branche gerade komplett im Todeskampf- es ist nicht klar, wo es am anderen Ende des Tunnels wieder rausgeht;
ich persönlich glaube, das es Richtung Digitale Selbstvermarktung mit einfachen und schnellen Dirketbezahlmodellen ohne Zwischen-
händlerplattformen geht.
Das braucht aber noch.

Grundsätzlich: Wenn Du Geld verdienen willst, sei entweder extrem Begabt, oder lerne Anlagenprogrammierung, gehe zu einem der vielen deutschen Mittelständler und sammel dann analoge Synthesizer als Hobby und Fetischobjekt.
 
Schick dein Zeug an passende Labels, es gibt genug, welche sich Demos anhören und in weiterer Folge veröffentlichen. Das ist wie ein Schneeballsystem, wenn das gute Label x was von dir rausgebracht hat, dann wird Label y genauer hinhören usw.
Man muss dann halt auch das Level halten, was auch nicht immer einfach ist. Reich wird man trotzdem kaum, es gehört definitiv auch Glück dazu, nur gut zu sein reicht meiner Meinung nach nicht.
 
Geldverdienen? Vergiss es!

Es gibt immer ein paar die zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind, Da kannst du aber auch Lotto spielen - ähnliche Quote
 
Ich habe hier eine sehr große Sammlung//Brainstorming/Diskussion geführt - die Idee war - zu zeigen wie das aktuell ist - und auch Ideen zu finden und Stimmen, wo es anders ist. https://www.sequencer.de/synthesizer/posts/1199781/

Vielleicht hilft es, es ist etwas wild - aber es kann ein bisschen helfen.
Ich habe sehr viele Dinge gemacht, wo andere den Kopf schüttelten. Das Magazin, meine Musik und genau diese Musik und so. Man muss nicht immer mit dem Strom gehen - man kann - aber dann ist man noch einer von denen die das machen was man macht nach Dubstep und so, hat was auf Beatport oder so und hofft. Die coolen Wege sind selten die ausgefahrenen.

Ich möchte daher dann hier die Lanze für das eigene Ding brechen, egal wie das aussieht. Auch hier im Forum gibt es Leute, die davon leben könnten oder können und sich dann entschieden haben - denn manchmal gibt es so eine Frage - meist im Bereich Zeit und Mobilität und so weiter.

Vielleicht nicht mit Tonträgern, aber mit Musik - das geht - es ist aber nicht leicht - und es ist manchmal in Verbindung mit anderen Dingen. Aber empfehlen kann ichs nicht, es ist nur für die die richtig Bock haben - und mach was richtig ist - nicht was man sagt.

Nicht immer mit der Methode der anderen vergleichen sondern einfach das sein was man ist und wenn das klappt und größer wird - wieso sollte man da nicht weiter machen? Auf der Bühne vor einer gut gefüllten Halle einer 21 Jahre existierenden Band hört ich eine Ansage für das 2.Set - also ich war ein Producer und meine Sachen waren denen nicht kommerziell genug - so wörtlich. Naja, und es war gut. Ich hab's genossen als Zuhörer des Konzerts.

Kann passieren. Muss nicht, aber kann.
Label und Co - wie der Name sagt ist das ein Etikett - sowas kann alles sein, auch du selbst-. Wichtig ist, dass du genug Leute erreichst mit deiner Musik, wenn du es irgendwie schaffst, dann ist das was - und es ist vollkommen egal wie du das machst. Man muss dazu nicht an den klassischen Deal glauben und so Sachen, die sind alle heute auch nicht mehr so groß - und deshalb muss man auch nicht machen was die vorgeben. Mach wie du das willst und wie es richtig ist - ob es richtig war, erfährst du dann - anhand der Menge von Leuten - und das ist nicht Magie, sondern die erspielst du dir ja am Ende eigentlich vorher. Das ist kein Nichts in einer Zufallstaverne.
 
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Live irgendwelche Coversongs spielen ist was, wo man immer noch Asche mit machen kann.
 
Wer es wirklich konkret wissen will, muss sich die Musiker anschauen, die tatsächlich heute Geld verdienen. Und es dann genauso machen. Zumindest wenn es wirklich nur ums Geld für den Lebensunterhalt geht.

Beispiel 1: Ein Produzent, der in den 90ern sehr viele bekannte Acts produzierte und auch Titel beisteuerte, hat keinen Major Label Vertrag mehr, sondern hat sein eigenes gegründet. Seine alten Kontakte verschaffen ihm gelegentlich Auftragsjobs für Tagesgage. Seine neuen Sachen vermarktet er selber und verkauft vor allem digitale Ware, keine CDs. Er hat sich ein Segment gesucht, das er kann, in seinem Falle Ibiza Chill Sound, und macht dieses Format einwandfrei. Dazu trommelt er in Social Communities selber die PR Trommel, und zwar mehr oder weniger täglich. Einkommen geschätzt ordentlich, reicht für passable City Wohnung in einer Metropole und gelegentliche Reisen.

Beispiel 2: Solo Künstlerin, tourt in größeren und kleineren Locations mit 6-Mann Band bis runter zum Trio. Ist Singer/Songwriter und hat Unterstützung, neben den Instrumentalisten, für Website und Gig Beschaffung. Spielt auch auf Eintritt (Hut geht rum) und nimmt bei kleinen Gigs brutto 500 bis 1000 Euro ein. Inklusive CD Verkauf, die Produktion hat sie selber bezahlt. Reicht für Leben in mittelgroßer Stadt und mit Hund. Zwischendurch 1 Urlaub.

Beispiel 3: Alte Hasen in Geschäft, mit 1 x Platin und 3 x Gold in der Geschichte. Touren permanent, produzieren andauernd, auch für andere Künstler, darunter US #1 Hits. Haben Kosten für komplette Crew und eigene Studios, lassen Fan Clubs PR machen. Sind nicht ganz Millionäre, leben gute Middle Class.

Beispiel 4: Drummer und Songwriter, der als Nebeninstrument Gitarre spielt. Hatte mit Rockband einige mittlere Erfolge, arbeitet nun für ein Library Music Label. Hat bislang etwa 1000 Titel produziert für die Library, ist alles Kategorie Fahrstuhlmusik, die auch für Telefonwarteschleifen und Werbespots genommen wird. Hat ein Haus in London mit eigenem Studio und ernährt eine ganze Familie. Ist nicht reich, aber doch recht wohlhabend.

Alle eint Fleiß ohne Ende, sie beherrschen ihr Instrument, oft mehrere, üben und sind sich nicht zu fein Klinken zu putzen, obwohl fest im Sattel sitzend. Aber Dinge ändern sich, und schnell muss sich jemand neu orientieren. Gute Netzwerkpflege gehört dazu, und damit ist nicht die Sorte Vitamin B gemeint, die sich als Seilschaft versteht. Ich kenne die Beispielkünstler auch persönlich, ist also nicht fiktiv.

Ich bin übrigens auch Musikprofi, lebe aber nicht von Gigs oder CDs, auch wenn ich da eine längere Referenzliste habe. Mir war die Branche nicht passend für mich, weil mir meine eigenen Ideen umsetzen wichtiger war als einem A&R es recht machen. Stattdessen verdiene ich meinen Lebensunterhalt als Sound Designer, seit über 20 Jahren. Gibt also noch andere Bereiche, die Spaß machen und die Miete erwirtschaften. Auch da heißt es, einen hohen Output zu haben und nicht nachlassen. Kommt für Maltodextrino also drauf an, ob die Passion und die Power es macht. Ich habe im Laufe der Jahre viele Leute hoch fliegen und tief fallen sehen, andere, die sich ziemlich verbogen haben, um Jobs zu kriegen. Jeder muss also selber sehen, für was er brennt und es dann einfach macht. Was dabei rauskommt, weiß man eh nie.
 
Wieso steht eigentlich "Geldverdienen" immer an allererster Stelle? An erster Stelle sollte professionelles Arbeiten stehen, danach kommt erstmal lange Zeit nichts (Freunde, Familie, Sozialleben, Urlaub, Besitztümer etc.) -- das sind nur unnötige Zerstreuungen.

Sein Ding durchziehen, einfach machen, nie aufhören zu lernen, immer versuchen besser zu werden, immer so professionell wie möglich arbeiten -- und nie irgendwelche Erwartungshaltungen haben, die enttäuscht werden könnten. Am Ende kommt vielleicht sogar etwas rein. Oder auch nicht. Aber dann hat man wenigstens Spaß gehabt.

"Das Geld ist wie eine Katze -- wer ihm hinterherrennt, vor dem wird es davonlaufen." (Taisen Deshimaru)

Stephen
 
Grundsätzlich: Wenn Du Geld verdienen willst, sei entweder extrem Begabt, oder lerne Anlagenprogrammierung, gehe zu einem der vielen deutschen Mittelständler und sammel dann analoge Synthesizer als Hobby und Fetischobjekt.
Na ja, oder mache das, was im Bereich der klassischen Musik immer schon alle mindestens nebenbei gemacht haben oder machen mussten - selbst Bach und Beethoven: gebe Unterricht.

In anderen Bereichen sagt man ja oft: "Wer es kann, macht es, wer es nicht kann, unterrichtet es." Im Fachbereich Musik ist es aber eher umgekehrt: "Wer es nicht kann, macht es, wer es kann, unterrichtet es." ;-) ...
 
Wer es wirklich konkret wissen will, muss sich die Musiker anschauen, die tatsächlich heute Geld verdienen. Und es dann genauso machen. Zumindest wenn es wirklich nur ums Geld für den Lebensunterhalt geht.


Vorssssicht - genau das ist nämlich dieses "machen wie's alle machen" - dazu zwei wichtige Gedanken:
1) Nur du kannst das künstlerisch so rüberbringen und musst als Macher ggf. genau auch das durchboxen, ggf. ist es unkonventionell oder anders und das darf - mir geht es nicht um das Frust-anders, sondern ein positives anders - das halte ich sogar für wichtig, wie und was man draus macht ist auch wichtig - eine Garantie gibt es für nichts - und schon gar nicht für das was andere vorgelebt haben.

2) Es mag und gibt Dinge, die gut funktioniert haben, aber sagen wir mal es so zu machen wie Depeche Mode - das wäre einfach albern heute - wir haben andere Zeiten und die Band ist heute irrsinnig bekannt - deshalb muss man es eben so machen wie es jetzt passt und wie es zu dir passt -
Das Beispiel soll nur zeigen - Wenn du als TV Sender auf 3 Sendern fast dieselbe Show siehst ist das etwas, was ich vollkommen dumm finde - ein echtes Gegenangebot wäre nicht eine Real-Life-Cast-Show gegen eine Kopie davon am anderen Sender sondern vielleicht eine ganz andere Sache, die ggf. andere Art von Leute interessiert. Anders gesagt - man kann auch mal was total anders tun, ggf. ist das besser als etwas zu kopieren mit der Hoffnung, dass man dann sich zwischen zwei gleichen Dingen entscheidet. Also Fußball auf Kanal 1 - wieso dann nicht nen Krimi auf 2 oder Musik oder .. was auch immer - was anderes halt.

3) Es gibt aktuelle Beispiele, die funktionieren - aber nicht alles ist übertragbar und heute gibt es neue Optionen und auch solche die eher nicht funktionieren, ggf. aber mit einem anderen Konzept in einer Gangart, die eben passt und so weiter. Es ist deine Idee - wenn sie rüber kommt - super! Das ist eine Chance, und die würde ich niemandem kaputtreden - in einem Magazin hab ich gelesen, dass man alles machen müsse und flexibel sein - also Mainstream - nur so ginge es - ich habe das anders gemacht und das war auch ok und einige Bands ebenso, eine Musiker etc.. es ist also möglich und sogar erst dann machbarer - manches ist austauschbar und anderes nicht - das ist also nicht pauschal zu sagen.

Damit will ich deine Worte nicht als falsch deklarieren, nur sagen - es gibt Wege - und sie sind alle schwer, man kann auch total reinfallen und Pech haben oder den Zeitgeist nicht treffen oder oder oder..
Was auch immer das Ziel war ..

Manchmal gibts Bands, die es nicht geben sollte… Das freut mich immer sehr.


Und ja - der eine macht halt nen Podcast, der andere Unterricht und ein anderer macht Bierzelt - und ist nicht mal unangenehm. Das muss man mit sich selbst ausmachen und schwer allgemein festzulegen - das geht, das geht nicht.

Es muss auch probiert werden. Ist wie Studium ;-)

Es gibt Menschen, die fast machen was sie lieben, wieso aber nicht genau das was man liebt? Man kann es immer probieren, es kann auch sein, dass ein anderer Weg besser klappt, also nicht sofort aufgeben - aber auch realistisch sein - wenn was nicht will, will es nicht. Und daher - das Ding machen ist sehr vielfältig.
Es ist aber immer mit langem Atem besser. So ist meine Erfahrung. Es nur ein bisschen wollen - da kenn ich wenige, wo das langfristig "klappt". Ah, was ist eigentlich klappen? Das wäre auch noch wichtig .. jaja, wenn man vor 20000 Leuten spielt oder wenn die Kohle stimmt oder wenn man glücklich ist? Wann?
 
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Es gibt Menschen, die fast machen was sie lieben, wieso aber nicht genau das was man liebt?
Ja, aber ist es nicht, wie sonst in der Liebe auch? Man kann immer nach Anderem, Neuerem, vermeintlich Besseren streben oder das zu lieben lernen, was man hat bzw. macht. ;-) ...
Das ganze Leben ist ein Kompromiss.
Vielleicht sollte man nicht immer nur nach Höherem streben, sondern einfach das Positive an dem sehen, was man bereits hat.
 
Vorssssicht - genau das ist nämlich dieses "machen wie's alle machen" ...
Sehe ich auch so.

Da fast alle bereits das machen, was alle anderen auch machen oder machen wollen, nämlich ihren großen berühmten Vorbildern nacheifern, sehe ich den besseren Weg darin, seinen eigenen Weg zu suchen, finden und zu gehen.

Nicht so viel nach links und rechts schauen, sondern immer nach vorne.
Warum sollte man für etwas bezahlen, das es überall schon kostenlos gibt?
 
Vorssssicht - genau das ist nämlich dieses "machen wie's alle machen" - dazu zwei wichtige Gedanken:
1) Nur du kannst das künstlerisch so rüberbringen und musst als Macher ggf. genau auch das durchboxen, ggf. ist es unkonventionell oder anders und das darf - mir geht es nicht um das Frust-anders, sondern ein positives anders - das halte ich sogar für wichtig, wie und was man draus macht ist auch wichtig - eine Garantie gibt es für nichts - und schon gar nicht für das was andere vorgelebt haben.

Gemeint ist mit "mach's wie die" die Rahmenbedingungen erfüllen, nicht das künsterlisch inhaltliche.
 
Eine andere Möglichkeit als die bisher genannten wäre, "richtiges Alter" und Studium oder Ausbildung voraus gesetzt, etwas mit Musikpädagogik, Musiklehrer, Musiktherapie etc.
Dann verdienst Du auch mit Musik Dein Geld, hast ein regelmäßiges Einkommen, als Musiklehrer nicht zu viel Arbeit, und damit noch genug Zeit ohne Druck Deinen künstlerischen Anspruch in Deiner Freizeit umsetzen zu können.
 
So ist es. Alex Merck hatte mal im Magazin Keyboards einen langen Artikel verfasst, der sich ums Geld verdienen in der Musik- und Musikinstrumentenindustrie drehte. Die Liste der Job Optionen ist lang und manche Leute machen das mit dem Prinzip Gieskanne und üben ihren Qualifikationen entsprechend gleich mehrere Tätigkeiten aus. So dass es in der Summe die Existenz sichert.
 
So ist es. Alex Merck hatte mal im Magazin Keyboards einen langen Artikel verfasst, der sich ums Geld verdienen in der Musik- und Musikinstrumentenindustrie drehte. Die Liste der Job Optionen ist lang und manche Leute machen das mit dem Prinzip Gieskanne und üben ihren Qualifikationen entsprechend gleich mehrere Tätigkeiten aus. So dass es in der Summe die Existenz sichert.
Ich denke mal, das es heute auch nicht mehr anders geht.
Ausschließlich von der eigenen Musik leben zu können, ist heute nur noch wenigen Musikern vorbehalten, auch viele bekanntere Act sind da am jammern.
Also muss man eben auch noch andere Dinge machen und sich breiter aufstellen.
Mancher gibt dann eben noch zusätzlich Unterricht oder nimmt diverse Auftragsarbeiten, wie Werbejingles, Mixing/Mastering, Restauration, Teaser, usw. an.
Unterm Strich kann es dann passen.
 
Ja. Die Profimusiker, die ich kenne, unterrichten in Musikschulen, verdingen sich für Unterhaltungsbands in Urlaubsclubs und/oder Kreuzfahrtschiffen (kann sehr schön verdientes Geld sein!), und machen ihre "ambitionierten" Projekte (Recording, Live-Gigs, Tourneen). Wie Bernie sagte: Man muss breit aufgestellt sein.

Wie es dann später mit "Rente" aussieht, will ich mir lieber nicht ausmalen...
 
Ich denke mal, das es heute auch nicht mehr anders geht.
Nicht nur "heute". Historisch war das so gut wie nie anders. Bach musste in Leipzig auch an der Thomasschule unterrichten, Beethoven hat Klavierstunden gegeben usw. - Nur für ein relativ kurzes Zeitfenster in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es in manchen Stilbereichen (und auch längst nicht in allen) möglich, ohne weitere Tätigkeiten nur von der eigenen Musik zu leben.
 
Ich kann faktisch alles hier irgendwie als gut bewerten, man tut was geht, wächst, hält das eigene Ziel im Auge, sorgt dafür dass es auch klappt, passt an was anzupassen ist, womit ich nicht zwangsweise meine, sich künstlerisch zu verbiegen, eher wie das hier gesagt wird.
Wichtig ist aber, dass man dabei bleibt und langen Atem beweist. Das Ziel ist das Ziel.

Hey, ich mache genau auch diese Dinge, Zeug erkären, son Magazin, bisschen bloggen, bisschen News machen und ich spiele halt live und so, kann man aber auch optimieren, studieren würde ich aber wicher nichts mehr, ich hab viel zu lang Schulbänke gesehen, hab ich nicht gebraucht - aaaber wer weeiss wozu et jood is. Bereue es nicht, also Irrwege und so sind normal, wichtig ist nur den Weg auf dem Schirm zu haben und Ideen die schlicht nicht funktionieren fallen zu lassen.
 
Ich kenne extrem gute Musiker, die nicht von den Gigs oder VÖs leben, sondern davon, dass sie Musikunterricht geben.
Die ganze Labelgeschichte kann man als Newcomer knicken: mit VÖs verdienen Labels kein Geld, warum sollen sie
also investieren? Die Zeiten sind vorbei, wo ein Label daran interessiert war, einen Künstler aufzubauen. Kommen keine Einnahmen, gibt
es auch keine Verträge.
Verkauft man bereits als Newcomer gut, dann interessieren sich auch Labels dafür. Aber man stellt natürlich zu Recht die Frage:
warum brauche dann noch ein Label?!
 
Ich kann faktisch alles hier irgendwie als gut bewerten, man tut was geht, wächst, hält das eigene Ziel im Auge, sorgt dafür dass es auch klappt, passt an was anzupassen ist, womit ich nicht zwangsweise meine, sich künstlerisch zu verbiegen, eher wie das hier gesagt wird.
Wichtig ist aber, dass man dabei bleibt und langen Atem beweist. Das Ziel ist das Ziel.

Eben.
Hab dieses Jahr einen Straßenmusiker kennengelernt, der es tatsächlich seit vielen Jahren schafft, davon zu leben. Und der hat sogar noch ne Tochter, die er mit durchbringen muss. Er hat sich vorwiegend in Südeuropa Touristengebiete ausgesucht, und das sind noch nichtmal besonders überfüllte Gegenden, da spielt er an gut frequentierten Stellen mehrmals pro Tag jeweils für etwa eine dreiviertel Stunde. Ist Singer/Songwriter mit einer ultraguten Stimme, Typ James Taylor meets Steve Perry, spielt Gitarre und hat eine Mini-PA dabei, die auf einem Fahrradanhänger transportiert wird, weil das Auto nicht in die Fußgängerzonen darf. Die Leute werfen Geld in den Gitarrenkoffer und er hat selbst produzierte CDs zum Verkauf dabei, auch SD Cards mit Musik plus Fotos und Lyrics. Er hat einige Jahre im Wohnmobil gelebt, seit einem Jahr aber ein Haus gemietet. Ob das ein Modell für die Altersversorgung ist? Wohl kaum. Aber er macht das, was ihm Spaß macht, hat keinen Chef und spielt in erster Linie eigene Songs, dazu das eine oder andere Cover, aber die eher weniger.

Soll heißen: Wenn man sich seine Nische sucht und ein Publikum findet, egal wo, und das einen entlohnt, dann kann man tatsächlich machen, wonach einem ist. Und wie schon mehrfach auch von den Kollegen hier betont, man hat unermüdlich zu sein, einigermaßen diszipliniert, nicht allzuviele Substanzen konsumieren und vor Arbeit nicht zurückschrecken. Abgesehen davon macht diese Art Arbeit allen die ich kenne, samt mir selber, ziemlichen Spaß, so dass das zwar durchaus anstrengend sein kann, aber eben nicht unangenehm ist. Eher im Gegenteil.
 
Verkauft man bereits als Newcomer gut, dann interessieren sich auch Labels dafür. Aber man stellt natürlich zu Recht die Frage:
warum brauche dann noch ein Label?!
Wegen dem Netzwerk, dem Marketing, der Promotion, Auftrittsmöglichkeiten und der ev. noch grösseren Verbreitung welche ein bekanntes Label mit sich bringen kann.

Je nach Genre garantieren einem gute Verkäufe noch keine Auftritte. Die paar Tausend Euro die da reinkommen können hat man mit einem vollen Terminplan, vor allem zu höheren Gagen, schnell wieder drin.
 
Als ich angefangen habe war ich mit 28 eigentlich ein Spätstarter. Für mich war der Aspekt schwerpunktmäßig Geld zu verdienen überhaupt kein Thema weil nur mein Brot/Butter-Job "Familie - Haus - Leben - Hobby" nach meiner Vorstellung ermöglicht. Meine musikalischen Nischen sind eh nicht dazu geeignet viel Geld zu machen.

Klar würde ich gerne mehr Zeit investieren aber mein Ziel (Musik die qualitativ an meinen musikalischen Vorbildern rankommt) erreiche ich dann etwas später.

Ich ziehe meinen Hut wenn sich Leute so breit aufstellen, dass es (oft nur gerade) reicht. Mir ist es aber lieber ich weiß am Ende des Monats was auf dem Konto ist und meine Kunst entsteht dann nur der Kunst wegen. Ohne Sicherheiten hätte ich gar nicht den Kopf frei für Musik.
 
Und wie schon mehrfach auch von den Kollegen hier betont, man hat unermüdlich zu sein, einigermaßen diszipliniert, nicht allzuviele Substanzen konsumieren und vor Arbeit nicht zurückschrecken. Abgesehen davon macht diese Art Arbeit allen die ich kenne, samt mir selber, ziemlichen Spaß, so dass das zwar durchaus anstrengend sein kann, aber eben nicht unangenehm ist. Eher im Gegenteil.
Nur so geht es aber.
Wer sich für den supertollen Künstler hält und ganz selbstverständlich erwartet, das er von einem der großen Majors entdeckt werden muss, der wird auch in 100 Jahren noch frustriert dahocken und depressiv in der Nase bohren.
Das Wichtigste ist sicherlich, das man tagtäglich seinen Hintern hoch bekommt und aktiv wird.
 
Ich kann faktisch alles hier irgendwie als gut bewerten.. .

Der Fredtitel stellt die Frage nach Geld verdienen mit Musik, das ist frei von "gut" Bewertung, sondern es sucht nach purer Funktionalität. Ich kenne Leute, die sind sehr zufrieden mit der Produktion von TV Werbespots, weil es ihnen die Miete bezahlt. Andere schreiben in Verlagen Songs für Interpreten, die selber kein Händchen dafür haben. Coverbands bespaßen in der Provinz ihr Publikum mit der Musik, die dort gerne gehört wird. Einer tingelt als Experimentalmusiker von einer Vernissage zur nächsten, die Gage reicht fürs Überleben. Also alles funktional und hat in erster Linie was mit Dienstleistung zu tun, die wie alle anderen Dienste mit Geld honoriert werden.

Die "gut" Bewertung von Außenstehenden ist völlig obsolet, das geht nur den Macher selber was an. Auch die "schlecht" Bewertung übrigens. Der andere Aspekt, nämlich die Selbstverwirklichung, umsetzen eigener Visionen, ist eine ganz andere Betrachtungsweise und hat mit Geld verdienen erstmal gar nichts zu tun. Auch hier kenne ich jede Menge Leute, die einen Day Job haben, und das deckt alle möglichen Berufsbereiche ab, die sogar sehr froh sind, Musik machen erst gar nicht mit Geld verdienen in Verbindung bringen zu müssen, weil sie das als Freiheit betrachten. Siehe Posting von nox70. Dort finde ich mich übrigens auch, ich produziere aufwendige Sachen, die obendrein noch eine Menge Geld verschlingen, und natürlich Zeit, ohne jegliche Ambition, dass das irgendeinen Cent einbringt. Weil es eben Day Job gibt, in meinem Falle glücklicherweise im Zusammenhang mit Musik bzw. Instrumenten. Was mir ermöglicht hat, nie Cover machen zu müssen, oder Werbemusik und dergleichen. Nicht weil ich das übel finde, obwohl manches schon, sondern weil das mir nicht liegt und ich nicht glücklich werde beim machen solcher Sachen. Ich hab schon im Studio plötzlich meinen Kram gepackt und gesagt, Leute, das ist nicht meins, sucht euch jemanden, der da besser geeignet ist. Das geht aber eben nur, wenn es andere Dinge gibt, die die Miete finanzieren.
 


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