Wieviele der neuen (digitalen) Supermodule veträgt ein Musikergehirn?

Mr. Roboto

Mr. Roboto

positiv eingestellt
Provokanter Titel, klar, aber hier eine kurze Erklärung zu meiner Frage.

Gekommen bin ich darauf, als ich mir gestern ein Video von loopop (der übrigens immer ganz ausgezeichnete Videos macht) zum relativ neuen Spectral Wavetable Navigator von 4MS angeschaut habe. Das Modul ist toll, sowohl vom Klang als auch von seinen Möglichkeiten. Andererseits ist es halt auch extrem komplex. Im Video wird ja auch mehrfach auf das kleine Heftchen (Anleitung im Miniformat) hingewiesen und erwähnt, dass man das wohl immer neben dem Modularsystem liegen haben sollte.
Nun have ich alle Anleitung im PDF-Format auf meinem iPad und eben dieses neben meinen Modularsystemen liegen. Einige Anleitungen haben ich mir im Copyshop auch beidseitig, farbig ausdrucken und laminieren lassen. Die habe ich halt auch noch daneben liegen.

Ich zähle hier einfach mal ein paar Module auf, welche ich besitze (bzw. besessen habe) und welche ohne Anleitung kaum zu handhaben sind (jedenfalls nicht, wenn man alle Möglichkeiten nutzen möchte):
  • Disting mk3/mk4
  • MI Clouds
  • MI Peaks (ganz schlimm: mit Dead Man's Catch)
  • MI Braids (noch schlimmer: mit Bees in the trees)
  • Delta Cep A
  • Winter Modular Eloquencer
  • Demnächst: Sinfonion
  • Strymon Magneto
  • Flame 4Vox
  • SE Quadnic
  • 4ms Spectral Multiband Resonant Filter
  • Pittsburgh Modular Organism KB-1
  • Pittsburgh Modular Percussion Sequencer
  • SDS Reflex LiveLoop
Ich denke die meisten der Modularbesitzer sind in der Lage die Liste locker um das doppelte zu erweitern.

Es ist ja nicht so, dass ich nicht in der Lage bin mir die Details eines komplexen Modules zu merken aber in Ihrer Summe ist es halt mittlerweile einfach zuviel. Man benutzt ja nicht permanent und regelmäßg alle Module. Manchmal macht man auch eine musikalische Pause oder benutzt einfach einzelne Module über einen längeren Zeitraum nicht. Da ist es doch immer wieder ärgerlich, wenn man sich da in die Details erneut einlesen muss.

Was meint ihr dazu? Wie steht ihr dazu und nutzt ihre solche komplexen Module? Habt ihr viele davon? Seid ihr genervt oder findet ihr die vielen Optionen toll und könnt auch zwanzig solcher Module locker in- und auswendig bedienen? Wie seht ihr die Zukunft solcher komplexen Module im Modularmarkt?
 
Ich hab keins der Module, aber generell nutze ich nichts wo das Handbuch daneben liegen muss.
Oder nutze ich dann entsprechende Funktionen nicht.
Ich kann mir sowas nicht merken.
 
Die 4ms Module sind schon komplex, schwierig wird es nochmal durch Systemsettings mit dem Blinken etc durchzusteigen, mein DLD ist da eine Herausforderung, in der für die Musik relevanten Bedienung aber sehr einfach.
Ich mag komplexe Module, habe selbst Shapeshifter, CV Trinity, Klavis Waves und O+C, da muss man sich bei allen diverse Befienvorgänge merken, dafür hat man aber auf kleinen Raum vieles an Möglichkeiten.
 
Ich hab keins der Module, aber generell nutze ich nichts wo das Handbuch daneben liegen muss.
Oder nutze ich dann entsprechende Funktionen nicht.
Ich kann mir sowas nicht merken.
Das halte ich für einen durchaus nützlichen Standpunkt - desto mehr je älter ich werde. Man hat irgendwann nicht mehr die Kapazität und die Zeit jeden Sch... zu lernen. Zumal nächstes Jahr garantiert Module erscheinen die alles bisher dagewesene blaß aussehen lassen... und alles geht von vorne los. Trotzdem gibt es für mich Ausnahmen wie Disting 3/4 und uO_C / uTemps und da hab ich ebenfalls die laminierten cheat sheets (kennt noch jemand Spickzettel ;-?).

Andererseits gibts es so schöne Module wie Plaits die zwar intern komplex sind aber sich trotzdem intuitiv benutzen lassen, zumindest in den Grundzügen. Plaits zeigt daß bei der Benutzerschnittstelle noch ungenutzte Potentiale warten. Erinnert sich noch jemand an [+1/YES] und an [-1/NO] im Kombination mit 4 Menüebenen und dem krönenden Abschluß in Gestalt der Frage: "ARE YOU SURE? Y/N" ? Von da war es ein langer Weg.
 
also der liste nach bis du eindeutig modulabhängig und die einzige lösung ist einfach aufzuhören module zu kaufen, egal welche. digital lässt sich theoretisch jedes auch noch so überflüssige plugin in ein modul verwandeln also wann hört das auf wenn nicht bei dir? ich bin seit ein paar jahren clean, mir geht nichts ab und ich hab deutlich mehr geld auf dem konto. mit einer vco/vcf/vca kombi lässt sich nebenher sowieso alles produzieren was interessanrt ist.
 
Auch wenn natürlich Alles seinen Nutzen / Rechtfertigung / Liebhaber hat so wäre für mich doch grade bei Modular der intutitive und spontane Zugriff eines der wichtigsten Elemente.

Wenn das flöten geht kann man doch auch gleich zu eine Laptop greifen um damit über CV Interfaces etc. jene Sachen zu machen die halt komplexer sind.

Ich hätte keinen Spass mit so Frickelmodulen -> Modulen mit Mehrfachbelegungen / Submenues etc.

Am Ende ist so ein Modul dann ja auch nur ein Computer - aber ein übetreurtere mit geringem Bedienkomfort :)
 
Ich mag allgemein Dinge, die man intuitiv bedienen kann am liebsten. Es muss auf jeden Fall immer möglich sein annehmbare Ergebnisse zu erhalten ohne zu viel im Manual herumzulesen. Für eine spezielle Idee würde ich auch mal etwas mehr Zeit investieren. Aber ab einer gewissen Komplexität geht das nicht mehr.
 
Es ist ja nicht so, dass ich nicht in der Lage bin mir die Details eines komplexen Modules zu merken aber in Ihrer Summe ist es halt mittlerweile einfach zuviel.
Was meint ihr dazu?
sehe ich auch so !!!
war ein grund wieso ich die lust am modular komplett verloren hatte !!!
2-3 jahre lang nur mehr ein bisschen drumbeats gemacht mit drummodulen

was mich zurück zu modular gebracht hat:
das natural gate und vor allem der E370 VCO haben mich wieder zurück zum patchen gebracht.


ich bin SEHR vorsichtig geworden was neuanschaffungen angeht.
Nebst manual lesen bezüglich "gut funktionierender Funktionalität" kommen ja noch die ganzen unzulänglichkeiten in den modulen dazu !
zu kompliziert geschriebene manuals ! ungereimtheiten manual vs. Modul ( z.bsp. unzerschiedliche begriffe für dasselbe).
Dazu dann noch "NO state save" beim power cycle !
Das ist ein ganzer Berg voll affen der aus so nem modular rauskommt, haha.



ja GENAU:
_ man hat ja nicht nur 5-6 module wo JEDES permanent im zenter des interesses steht
_modular als solches über wochen unbenutzt !
_Module als solches über monate unbenutzt
_eigentlich will man ja GENAU am modular keine manuals lesen, und es soll alles super flutschen
 
Was meint ihr dazu? Wie steht ihr dazu und nutzt ihre solche komplexen Module? Habt ihr viele davon? Seid ihr genervt oder findet ihr die vielen Optionen toll und könnt auch zwanzig solcher Module locker in- und auswendig bedienen? Wie seht ihr die Zukunft solcher komplexen Module im Modularmarkt?
Ich habe eigentlich nur ein einziges wirklich so kompliziertes Modul, und das ist der 4ms Spectral Multiband Resonant Filter. Ich hab den gehört, wollte den Sound sofort haben, bin aber noch ein Jahr lang drum herum gestrichen, bis ich ihn wirklich gekauft habe. Klar kommen da tolle Sachen raus, aber kontrolliert einsetzen? Nee, sorry, das werde ich nicht mehr schaffen. Ich hab damit nur (mal wieder) gelernt, dass so weit auseinanderliegende Voicings cool sind. Aber den Haupt-Sound (Noise durch resonierendes, oktavreines Bandpassfilter) kann jeder mittelprächtige VA-Synth. Und die ganzen Spezialfeatures wie "CV rausgeben" oder "einige Filter freezen und andere nicht" geben mir relativ wenig.

Weniger kompliziert, aber trotzdem manchmal außerhalb der vollen Kontrolle für mich sind
Intellijel Metropolis (wie war das nochmal mit teilern, steps und stages....)
MI Elements (aber da nur die Klöppel-Erreger-Sektion - den eigentlichen Resonator und Pluck und Streich kenn ich)
MI Braids - da liegts aber vielleicht daran, dass ich ihn derzeit zu selten benutze.

Insgesamt geht bei mir die Anschaffungstendenz immer mehr zu den Geräten mit ganz offensichtlicher Bedienoberfläche. Der neu bei mir gelandete Microfreak ist wieder so ein Grenzfall, aber dank Display zumindest in weiten Teilen schon gut bedienbar.
 
Bin ganz der Meinung vom Threadersteller. Da ist weniger mehr.
Am besten, ein so modul pro skiff bzw stimme, nicht mehr.
Meine Kandidaten sind:
Plaits
Hyperfist
Clouds
Und die Mother32 wenn ich ihren Sequencer nutzen möchte. Ganz schlimm.

Als ich nur eine reihe hatte, hatte ich viel viel besseres ergebniss als bei 3 reihen weil ich den überblick verliere.
 
Ich bin da auch ganz beim Threadersteller.
Ganz schlimm wird es für mich beim Pittsburgh Percussion Sequencer, geniale Funktionen, aber wenn man vor der Bedienung („äh, wieee ging das nochmal?“) nicht nur in die Anleitung schauen muss, sondern auch eine Brille aufsetzen muss, weil die Beschriftung soo unglaublich klein auf dem Modul ist (6pt.?), da vergeht der intuitive Zugriff und der Spaß.
Dagegen hat sich ein doch recht komplexes Modul wie der Varigate4+ doch ziemlich schnell erschlossen und ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal in die Anleitung geschaut habe.
Liegt wohl daran, ob einem die interne Logik liegt, oder man das „um die Ecke gedacht“ empfindet.
Vorbildlich finde ich da z.b. die Module von Qu-Bit: „Form follows function“.
 
Zuletzt bearbeitet:
Früher habe ich immer behauptet, ein Modular sei der simpleste Synthesizer überhaupt. Heute nicht mehr.
Ich persönlich habe aber kein Interesse an Modulen bei denen ich eine Bedienungsanleitung brauche. Das muss alles intuitiv laufen. Wenn ich Lust zum Frickeln habe setze ich mich lieber an den DX7.
Deswegen habe ich mich von Eurorack schnell wieder verabschiedet.
 
Wenn ich ewig auf einem Display in Menüs rumsteppen muss oder Knöpfe mehrfach belegt sind, ist für mich der modulare Gedanke schnell ad absurdum geführt. Da kann ich dann auch gleich einen Rechner nehmen und damit wesentlich komfortabler arbeiten.

Beim Modular ist die Idee ja gerade, möglichst kleine Funktionsblöcke einzeln zur Verfügung zu haben.
 
Wenn ich ewig auf einem Display in Menüs rumsteppen muss oder Knöpfe mehrfach belegt sind, ist für mich der modulare Gedanke schnell ad absurdum geführt. Da kann ich dann auch gleich einen Rechner nehmen und damit wesentlich komfortabler arbeiten.

Beim Modular ist die Idee ja gerade, möglichst kleine Funktionsblöcke einzeln zur Verfügung zu haben.
Das dachten wir ja schon bei den ersten Drum-Modulen, hat mit modular eigentlich nichts mehr zu tun, aber sie sind halt so klein und sooo praktisch.
Die "Computer" im Modulbereich haben da nochmal satt einen draufgesetzt: es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Trigger/Gate-Sequencer habe, der aus CMOS-Bausteinen besteht oder im Grids ein kleiner Computer vor sich hin werkelt. Auch Hüllkurven kann ich analog erzeugen, oder im Arduino berechnen, die formen zwar nicht den Klang - der soll natürlich analog sein - aber ein Computer mehr, auch wenn er sich gibt wie analog.
Das muss jeder seine Grenze selbst bestimmen und auch ich bin genervt, wenn ich beim Clouds oder SMR jedes Mal wieder in das Manual sehen muss. Dann benutzt man das Zeug halt weniger und es wird zu totem Kapital.
Also nur so viel verwenden, wie man noch überblickt, der eine hat mehr, der andere weniger Zeit sich damit auseinanderzusetzen. Und ich bin der Letzte, der sich daran hält - und fluche halt regelmäßig.
 
Digital oder analog ist mir ziemlich egal - für Sequencer, Modulationen etc. mag in vielen Fällen ein Microprozessor die beste Lösung sein.

Das Problem ist halt, dass bei digitalen Sachen schnell zuviel reingepackt wird - "kann alles, aber hat nur ein Display und 3 Tasten", "das wäre noch ein tolles Feature", "hier noch schnell über Doppelbelegung eine tolle Funktion dazugebaut", etc., da ist man dann schnell wieder zurück in den späten 80ern ;-)

Man sollte konsequent das eine oder andere machen - ich hab auch viele Synths, die ohne Menü-Steuerung absurd groß und unbezahlbar teuer wären. Da spiel ich halt dann entweder Presets oder bau mir in Ruhe neue mit einem Editor am PC. Aber wenn ich am Modular bin, brauch ich intuitiven und direkten Zugang auf alles.
 
Früher habe ich immer behauptet, ein Modular sei der simpleste Synthesizer überhaupt. Heute nicht mehr.
Ich persönlich habe aber kein Interesse an Modulen bei denen ich eine Bedienungsanleitung brauche. Das muss alles intuitiv laufen. Wenn ich Lust zum Frickeln habe setze ich mich lieber an den DX7.
Deswegen habe ich mich von Eurorack schnell wieder verabschiedet.
Na ja, Eurorack geht prinzipiell auch ohne Bedienungsanleitung - kauft man halt weniger bei Mutable und mehr bei Doepfer.
 
kauft man halt weniger bei Mutable und mehr bei Doepfer.
die digitalen module haben schon neue Welten erschlossen für innerhalb des modulars.
Wenn man das mal hatte will man auch nicht mehr zurück ;-)....ging mir jedenfalls so.
( ich hab dann lieber gar nicht mehr gepatcht, haha)

Aber wenn ich am Modular bin, brauch ich intuitiven und direkten Zugang auf alles.
das seh ich auch so !
und nach 13 Jahren Modular-Foren surfen weiss ich das "Das" ganz viele Leute auch so sehen.



aber wenn man anfängt gegen Drummodule zu wettern weil ja alles aus funktionsblöcken bestehen soll Bitteschön,
dann hat man einen an der schüssel.
Ich hab auch nichts gegen mehrfach belegungen. Aber dann muss der konstrukteur wissen was er tut !
und er muss gut sein indem was er tut !

Ein Rings kann man per Gehör umhersteppen und einstellen z.bsp. Da stören die modi nicht, und selbst ich kann sie alle nutzen,
OHNE zu wissen wie die einzelnen modi heissen oder was die jetzt *genau* tun.
Bei Clouds hab ich mich dann mal auf einen modus beschränkt. Wie die anderen zu handeln sind habe ich mittlerweile vergessen.
ahh ne, zwei modi kann ich bedienen, Der Kammerl beat repeat geht auch. Hab aber auch die kammerl frontplatte druff, d.h. die beschriftung stimmt dann für den modus.

Weniger kompliziert, aber trotzdem manchmal außerhalb der vollen Kontrolle für mich sind
Intellijel Metropolis (wie war das nochmal mit teilern, steps und stages....)
MI Elements (aber da nur die Klöppel-Erreger-Sektion - den eigentlichen Resonator und Pluck und Streich kenn ich)
die "erreger" sektion am Elements ist aus meiner sicht versaut worden !
dort finden ungereimtheiten statt in der Bedienung.
Und auch nebst dem ist sie nicht soooo gut gelungen........IMHO.
Genau das sind dann punkte die beim anwender für konfusion sorgen und einen ein modul nie richtig lernen lassen.
ich hatte mir mal die zeit genommen das genau auszutesten......
war dann auch ein hauptgrund wieso ich Elements verkauft hatte. ( nebst dem dass eh der Gedanke im Raum war "dafür" dann zwei Rings zu holen)
 


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