Perfekte Synthesizer…?

Mir fällt an einigen aktuellen Diskussionen auf, dass man wirklich als Hersteller von Synthesizern es heute recht schwer hat. Die Leute haben vorrangig eigentlich gar nicht so exotische Wünsche, aber die am Markt erscheinenden oder auch nur die Studien werden sehr kritisch geprüft. Sicher, weil man schon vieles hat und aus einer sehr sicheren Stellung auf Neuigkeiten warten kann. Ich mein - die meisten Leute hier hätten sich noch vor wenigen Jahren für einige Konzepte den Verkauf ihrer Oma plus X vorstellen können.

Was ist passiert? Woran liegts? Was muss ein Synthesizer wirklich können, damit er wirklich von vielen Musikern (Nerds eingeschlossen) genommen wird? Gibt es den? Muss man den noch bauen? Wie sieht's aus? Und selbst? Satt? Oder gibt es etwas, was du wirklich gern haben wolltest? Gibt es etwas, was den Preis einer Oma rechtfertigen würde?
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Moogulator schrieb:
Mir fällt an einigen aktuellen Diskussionen auf, dass man wirklich als Hersteller von Synthesizern es heute recht schwer hat. Die Leute haben vorrangig eigentlich gar nicht so exotische Wünsche, aber die am Markt erscheinenden oder auch nur die Studien werden sehr kritisch geprüft. Sicher, weil man schon vieles hat und aus einer sehr sicheren Stellung auf Neuigkeiten warten kann. Ich mein - die meisten Leute hier hätten sich noch vor wenigen Jahren für einige Konzepte den Verkauf ihrer Oma plus X vorstellen können.

Was ist passiert? Woran liegts? Was muss ein Synthesizer wirklich können, damit er wirklich von vielen Musikern (Nerds eingeschlossen) genommen wird? Gibt es den? Muss man den noch bauen? Wie sieht's aus? Und selbst? Satt? Oder gibt es etwas, was du wirklich gern haben wolltest? Gibt es etwas, was den Preis einer Oma rechtfertigen würde?


Die "armen Synthesizerhersteller" haben vor allem ein martwirtschaftliches Problem: Die Kunden wollen ständig neue Geräte und diese müssen sich natürlich von den Vorgängern und Konkurrenten unterscheiden. Ansonsten ist es viel leichter und billiger geworden solche Geräte zu bauen: Motto: 3 hochintegrierte Chips, einer für die Klangerzeugung, einer für die programmiertechnischen Spielereien und ein weiterer für Audio- und Lichteffekte. Wenn dabei die Präzision auf der Strecke bleibt, wird das nicht als Mangel erkannt sondern mit trendigen Begriffen als Vorteil (z.B. "individueller sound") beworben. Die Kunden sind in der Mehrheit auch viel unkritscher geworden und lassen sich schnell von ein paar (technisch billigen) Zugaben ködern.
Ja, man könnte "den perfekten" Synthesizer bauen, nur wer würden den kaufen wollen und: können? Aus meiner Erfahrung 8auch im Einzelhandel) gibt es eine beachtliche Anzahl von Leuten, die totunglücklich wären, könnten sie nicht ständig auf etwas neues warten. Sammler und Jäger, der Urmensch kommt durch ;-)
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Es gibt freilich auch ein Borg-Netzwerk wo man besser prüfen KANN, ist schon klar. Transparenz bringt alles hervor. Da musste man früher lange nach Leuten suchen und reden.

Bauen und kaufen können? Also ich würde dies oder das gern kaufen. Das mit dem immer auf der Suche sein verstehe ich schon, aber ist das der Wunsch eines Millionenvolkes? Aber nunja, neue Ansätze - Sagen wir mal. Auch Ableton Live und NI klingen nach etwas, dh man kennt irgendwann diesen typischen Klang und wünscht sich ggf. Alternativen. Und es gibt auch das was du beschreibst und was immer das wünscht, was nicht da ist. Aber nunja, wenn man dies durch Ideen ersetzt und Diskussionen im Forum 3.0, so wäre da der ein oder andere Wunsch schon bedient?
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Hallo!

Ich hätte da einfach mal einen Vorschlag:

1. Bauform:

- Desktopgerät mit Rackeinbaumöglichkeit/schwenkbaren Anschlüssen, des weiteren gibt es dazu ein Midikeyboard(25/37/49) an/in das der Synthesizer integriert werden kann.
Das kann auch ein zusätzliches "Gestell" sein was den Synth an ein schon bestehendes Midikeyboard anbindet.
So kann ich frei entscheiden, ob ich ein Desktop, Rack oder Keyboard möchte und die Produktionskosten bleiben geringer, da es nur "EIN" einzelnes Modell gibt.

2. Architektur:

- Bitte erweiterbar!!!
Erste und günstigste Erwerbsmöglichkeit: Monophon ! - und dann je nach Finanzlage erweiterbar.
Von monophon über mehrstimmig polyphon, zusätzliche Effekte, bis TI-Integration alles sollte modular über Erweiterungskarten(z.B.) erweiterbar sein.
So kann sich jeder je nach Geldbeutel das Gerät stricken was er braucht. Die Produktionskosten bleiben geringer, da es nur "EIN" einzelnes Modell gibt.
Der Hammer wäre natürlich wenn diese "Erweiterbarkeit" auf einem Standard der Hersteller beruhen würde, würde heißen: Kaufe Synthi XY und bestücke mit Effektkarte von "Lexikon", z.B..

3. Bedienung:

- Bitte möglichst viele Regler für fast alles. Mopho Keyboard ist ein guter Kompromiss.

4. Stimmenarchitektur:

- Tja darüber kann man sich streiten!
Ich könnte auch mit VA leben, würde aber analog auch super finden.
Multimodefilter ist ein muß, genau wie FM oder RM. Das aktuelle "gelbe Beispiel" ist da nicht vielseitig genug.
Kann man ja ruhig weiter diskutieren!

Riesenproblem von einigen "aktuellen" Analogsynthis ist die Reglerauflösung!!!
Mein kleiner gelber ist eigentlch analog sprich stufenlos!!! Nur leider kann ich ihn nur extrem abgestuft programmieren weil meine regler digital gestuft sind.

- Neidisch schiele ich auf den LFO der die gesamt Bandbreite der PWM modulieren kann, nur ich sitze da mit meinem 100 Schritt-gestuftem Regler und finde die schönste Position leider nicht!!! -Und das trotz "PE"...

usw....

Diese Vorschläge sind einfach und würden auch dem Hersteller helfen seine Kosten gering zu halten.


Schöne Grüße!
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Für mich war der Clavia Nord Modular G2 der perfekte Synthesizer, solange er bei mir uneingeschränkt funktionierte. Als er nicht mehr funktionierte, habe ich lange gebraucht, um mit Hilfe des Supports den Fehler ausfindig zu machen und ihn letztendlich "vorläufig" reparieren zu lassen. Was ich daraus gelernt habe: Synthesizer, die nicht als Hardware standalone voll editierbar sind, sind schon von der grundsätzlichen Konzeption her "NICHT" perfekt. Früher oder später werden sie selbst bei einwandfreier Funktionsweise nicht mehr kompatibel sein zur verwendeten Editor-Software bzw. zum verwendeten Betriebssystem. Demzufolge kann der "perfekte Synthesizer" (wenn überhaupt) nur ein Standalone-Gerät sein.

Der Schluss für mich persönlich: wenn es den perfekten Synth gäbe, würde ich den sofort kaufen, da ich im Hauptfach Gitarrist bin und eigentlich nur EINEN Synth haben möchte, der für mich das Einsatzgebiet "Synthesizer" abdeckt. Einen solchen Synth gibt es derzeit m.E. aber nicht. Nichtsdestotrotz nähert sich der Clavia Nord Lead 2 meiner Vorstellung von einem perfekten Synth derzeit am ehesten an. Er lässt sich wie ein analoger Synth bedienen, klingt gut, ist klar strukturiert und liefert die richtige (weil hinsichtlich der "Features" reduzierte) Balance zwischen Synthese-Möglichkeiten und Klangqualität.
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Von monophon über mehrstimmig polyphon, zusätzliche Effekte, bis TI-Integration alles sollte modular über Erweiterungskarten(z.B.) erweiterbar sein.
So kann sich jeder je nach Geldbeutel das Gerät stricken was er braucht. Die Produktionskosten bleiben geringer, da es nur "EIN" einzelnes Modell gibt.
Der Hammer wäre natürlich wenn diese "Erweiterbarkeit" auf einem Standard der Hersteller beruhen würde, würde heißen: Kaufe Synthi XY und bestücke mit Effektkarte von "Lexikon", z.B..

leider/komischerweise? sind Geräte, die genau diese "modularität" aufweisen, sehr teuer (StudioElectronics, SPL, diverse modulare Mixer- bzw. FX Systeme.... oder auch Modularsysteme).

Nichtsdestotrotz nähert sich der Clavia Nord Lead 2 meiner Vorstellung von einem perfekten Synth derzeit am ehesten an. Er lässt sich wie ein analoger Synth bedienen, klingt gut, ist klar strukturiert und liefert die richtige (weil hinsichtlich der "Features" reduzierte) Balance zwischen Synthese-Möglichkeiten und Klangqualität.

genau, das hat Clavia immer wunderbar geschafft, leider hatte ich mich irgendwann an meinem NordLead2 "sattgehört" und ihn verkauft....
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Mich interessiert letztendlich nur, wie das Instrument klingt, und meine Idealvorstellung ist das Moog Modularsystem. Leider gibt es das nicht mehr als Neugerät zu kaufen (alten Geräten mangelt es oft an der gewünschen Zuverlässigkeit), sodass ich, die entsprechenden finanziellen Mittel vorausgesetzt, dann zu der Replika von "Club of the knobs" greifen würde.

Die Menschen sind unterschiedlich, haben somit auch die unterschiedlichsten Ansätze, was sie als wichtig erachten.

3P.JPG
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Moogulator schrieb:
Bauen und kaufen können? Also ich würde dies oder das gern kaufen. Das mit dem immer auf der Suche sein verstehe ich schon, aber ist das der Wunsch eines Millionenvolkes?

Meinst Du, es ist ein Millionenvolk, dass sich für Synthesizer interessiert? Wäre es so, könnten auch und gerade diejenigen Betriebe gut davon leben, die eben keine Massenware dafür aber hochwertige, innovativeGeräte entwickelten. Tatsache ist, dass der Markt in diesem Segment total kaputt ist und, wie überall, nur auf den Preis geschaut wird. Schau Dich mal in anderen Musikerkreisen um: Niemand würde es in den Sinn kommen die hohen Preise von edlen Gitarren, Flügeln, Geigen usw. anzuprangern. Folglich gibt es dort noch eine breite Oberklasse. Bei den Synthesizern sind gerade die hochwertigen Geräte, die Klassiker, vom Markt verschwunden. Viele der Klangschlachtschiffe stehen sorgsam behütet (und ungepielt) in Lagerräumen, sie wurden als lohnende Geldanlage aus dem Verkehr gezogen. Spekulanten aus USA und Japan sind in der Hinsicht "ganz vorne".
Wie könnte ein perfekter Synthesizer aussehen? Wenn ich mich mal auf die analoge Schiene beschränke und den Synthesizer als das verstehen, was er eigentlich ist, ein Instrument zur Erzeugung von Klängen, könnte er in etwa diese Eigenschaften haben:
Es wäre ein modular aufgebautes Gerät bei dem sich die Vorteile aus der analogen und der digitalen Welt die Hände reichen. Es würde über beliebig bestückbare Steckplätze für Module verfügen, jedwede Bastelei müsste unnötig sein. Das System müsste komplett programmierbar sein, dennoch aber sollte es frei patchbar sein. Sowas geht auch ohne Patchcords!. Jedes der zukaufbaren Module sollte mit großer Präzion arbeiten, nur dadurch wäre die Austauschbarkeit gegeben und nur mit wirklich präzise arbeitenden Baugruppen ist es möglich auch gewollt "Chaos" zu veranstalten. Mit Murkselektronik kämpft man nur ständig gegen dessen Macken, erreicht zwar dann auch irgendwas, aber selten das, was man eigentlich erreichen wollte. Um den Tüftlern auch eine Chance zu geben, sollte es zusätzlich eine Art "Workbench-Modul" geben, einen Adapter mit dem man jedes beliebige Klang/ Steuerspannungs - erzeugende oder -verändernde in das System integrieren kann.
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Ein paar Kriterien, die mir wichtig sind:

1) Einfachheit: Die Interaktion zwischen mir und dem Instrument muss nahezu reibungslos (insbesondere live) funktionieren. Das heißt bei mir: Einfache Konzeptionen, Beschränkung auf das Wesentliche. Das Instrument muss sich mir zu großen Teilen leicht ohne Bedienungsanleitung erschließen.

Dazu folgende Story: Als ich 2003 finanziell dazu in der Lage war, wollte ich mir unbedingt einen Moog kaufen. Stefan Hund vermittelte mir den Kontakt zu Dirk Krause, der sowohl ein Model D als auch einen Voyager bei sich hatte. Schon nach kurzer Zeit war mir klar: Der Voyager ist super, klingt toll, aber hat mir zu viele Features, die ich nicht brauche und die mich vom Musikmachen ablenken würden. Es wurde ein Model D. Diese Entscheidung habe ich nie bereut.

2) Sound: Das Instrument muss relativ wenig können, dafür aber auf seinem Sound-Gebiet unschlagbar sein. Der Klang ist ausschlaggebendes Kriterium, um mir den Spaß am Musikmachen zu erhalten.

3) Originalität: Es muss ein "Original" sein. Bei der DX-Reihe von Yamaha war der DX7 das "originale" Teil (DX9 war die abgespeckte Variante, DX5 und DX1 waren die komfortablen gedoppelten Varianten. TX816 war etwas anderes). Ähnlich mit Rolands D-Reihe: Der D-50 war das Kerngerät, alles andere war abgespeckt oder aufgemotzt.

Ich bin sicherlich nicht der typische Synthesizerkäufer. Beispiel: Meinen DX7 - erworben im Oktober 1983 -- spiele ich bis heute täglich (zugegeben: Kein einfaches Gerät - dennoch klappt die Interaktion nach 28 Jahren ganz gut:)). Immer noch entdecke ich neue Möglichkeiten. Mit Röhrenvorstufe und dem entsprechenden Drahtsound kann man den Eddie Van Halen oder Jan Hammer geben, mit einer Rocktron Banshee dahinter kannst Du leicht den Roger oder Zapp machen, und das Blasmundstück taugt zu weit mehr als nur zur Simulation eines Saxophons. Mit der Jahn-Erweiterung sind schöne Pads möglich. Und mit der auch nach heutigen Maßstäben guten Tastatur und einem dynamischen E-Pianoklang (+Sustain-Pedal Einsatz) kann man schön Jazz-Piano spielen. Undundund...

Ich will sagen: Die Industrie hat in der Vergangenheit immer wieder tolle Sachen auf den Markt gebracht. Aber oft sind die Geräte besser als ihre User. Will heißen, nur relativ wenig Leute nehmen sich die Zeit (ich spreche hier von Jahren), um ein Instrument wirklich auszuloten. Dann wird es schnell wieder verkauft, und etwas neues muss her. Oft wird das eigene Versagen dem Instrument angelastet.

Dennoch gibt es ja so etwas wie schlechte Instrumente, und es gibt Fehlkäufe. Aber auch ein Fehlkauf ist nicht immer Schuld des Instruments...
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

moogist schrieb:
Die Industrie hat in der Vergangenheit immer wieder tolle Sachen auf den Markt gebracht. Aber oft sind die Geräte besser als ihre User. Will heißen, nur relativ wenig Leute nehmen sich die Zeit (ich spreche hier von Jahren), um ein Instrument wirklich auszuloten. Dann wird es schnell wieder verkauft, und etwas neues muss her. Oft wird das eigene Versagen dem Instrument angelastet.

Volle Zustimmung !
Die Frage ist doch auch: Selbst wenn es den (persönlichen) 'perfekten Synthesizer' gäbe, würde die Musik, die damit erzeugt wird, so viel anders klingen als das, was mit den schon existierenden Synth möglich ist?

Ich erlebe das hier in der Werkstatt sehr oft, wenn Kunden ihr Rhodes oder Wurlitzer abholen, daß -sagen wir mal- 80% der gaben Geschichte VOR dem Instrument passiert, das also selbst durchschnittliche Instrumente, richtig 'bedient' plötzlich super klingen. Wenn jemand gute Ideen hat und sein Instrument kennt tritt das Instrument selbst immer mehr in den Hintergrund, da funktioniert ein gutes Bassriff auch auf der Bontempi.

Jenzz
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Leute, das geht ja hier schon wieder in die Richtung "egal wie die Möhre klingt oder was sie kann, das macht die Musik auch nicht besser".
Jaja, stimmt natürlich. Geschenkt.

Trotzdem kann ich mich über einen gut klingenden Synthesizer freuen, sogar dann wenn ich nicht willens oder in der Lage bin bis in seinen hinterletzten Winkel vorzudringen.

Ich vermisse hier in letzter Zeit die Leidenschaft für das Instrument. So was findet man heute wohl eher bei Gitarristen und Bassisten. Schade eigentlich. Insofern ist auch die Frage nach dem "perfekten Synthesizer" obsolet.
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

moogist schrieb:
... Aber oft sind die Geräte besser als ihre User. Will heißen, nur relativ wenig Leute nehmen sich die Zeit (ich spreche hier von Jahren), um ein Instrument wirklich auszuloten. Dann wird es schnell wieder verkauft, und etwas neues muss her. Oft wird das eigene Versagen dem Instrument angelastet. Dennoch gibt es ja so etwas wie schlechte Instrumente, und es gibt Fehlkäufe. Aber auch ein Fehlkauf ist nicht immer Schuld des Instruments...

Hallo
vorweg hast Du vieles geschrieben, was eine sehr individuelle Sicht ausdrückt. Im letzten Absatz steht dafür nur die eherne Wahrheit! :nihao:
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Den perfekten Synth fuer jeden gibt's genauso wenig wie die perfekte Frau oder das perfekte Auto, denn... Wat dej een sien Uuhl, is dej anne sien Nachtigall oder auch einfach der Synth den man sich gerade nicht leisten kann oder gerade erst angekuendigt wurde, denn nur die Liebe aus der Ferne ist die perfekte Liebe... ;-)
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Die perfekten Synthesizer sehen dann wie aus? Dazu sind alle Sichtweisen erlaubt, BWL, Träume, Nerds, Musikernaturen, Bratschisten, Hobbyisten, Revolutionäre und Kommunisten.
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

irgendwie ist der ansatz "der perfekte synth" viel zu monogam. ich liebe alle meine synths - weil jeder kann irgendwas total geil, manche auch mehre sachen. wenn es nun einen gäbe, der alles könnte wäre das doch total langweilig.
praktisch ist das aber gar nicht möglich. es ist ja nicht nur der sound entscheidend sondern auch die handhabung. und bei jedem sound den ich so brauche hat nicht nur der sound selbst bestimmte spezifische eigenschaften, sondern auch der weg wie ich zu diesem sound komme ist anders. darum sind auch verschiedene bedienkonzepte im endeffekt sinnvoll. und nicht zuletzt ist der ewige reiz des neuen für sich selbst was tolles. ein neuer synth bedeutet immer neue inspiration und damit neue sounds.

lange rede kurzer sinn: irgendwie ist jeder synth ein perfekter synth mit dem ich was machen kann was ich toll finde und wobei ich auch noch spaß habe.
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

naja, nee, so einfach ist das nich ;-)

wie gesagt, irgendwie hab ich alle meine synths lieb. jeder kann was (oder mehre sachen) die ich ganz besonders gerne mag. klar, im prinzip bei allen synths bin ich schon an stellen gelangt wo ich dachte "hm...hier jetzt noch die funktion XY wäre toll" oder "hm, wenn diese funktion jetzt so klingen würde wie bei synth YZ wäre das aber noch cooler". aber daraus lässt sich ja kein perfekter synth bauen. die schon so oft bemühten unzulänglichkeiten machen ja manche synths auch erst interessant. oder der ärger das irgendwas gerade nicht geht kann eine bestimmte inspiration auslösen. naja, also das soll nun nicht heißen alles ist perfekt so wie es ist. das wäre ja blöd, weil mich dann neue kisten nicht interessieren würden. mich interessieren aber (fast) alle neuen synths erstmal prinzipiell. und das obwohl ich so richtig konkret eigentlich nichts vermisse. aber das bessere ist des guten feind. und wenn ein venom nunmal hammergeil klingt, dann kann ich mit dem auch was anfangen. und wenn ein ultranova coole features bietet, dann komme ich damit vielleicht zu sounds zu denen ich mit anderen synths nicht kommen würde.
hm...irgendwie ist perfektion in diesem kontext zu undefiniert. was bedeutet denn perfekt? erstmal doch eigentlich nur irgendwie besonders toll und ohne nennenswerte schwächen, oder? ja, dann ist es ja einfach: der perfekte synth ist ganz besonders toll und hat keine nennenswerten schwächen :)

naja, mal konkreter. was erwarte ich denn von einem synth:
- tollen sound in mindestens einer klangkategorie (bass, pad, rotzig, kalt, warm, fett, durchsetzungsfähig, ...)
- tolles bedieninterface -> einfache bedienung; übersichtlichkeit; "läd zum schrauben ein"; inspiriert zu neuen sounds; ich kann möglichst einfach den sound umsetzen, den ich im kopf habe,...
- eine vielzahl an features -> es darf möglichst nichts fehlen; die funktion die ich gerade im kopf habe will ich auch umsetzen können
- tolle optik
- problemlose integrationsmöglichkeit in meine bestehende studioumgebung (anschlüsse, einbindung als plug-in in meine DAW, etc)
- ich mag bewegung, also (mod) sequencer, arps, etc. - diese müssen problemlos einzusetzen sein (timing muss passen) und mich möglichst auch inspirieren (das gehört zwar auch zu features und bedienung, ist mir aber so wichtig, dass ich es nochmal expliziet erwähnen wollte)

tja, ja, wenn ein synth alle diese anforderungen erfüllt, dann ist er wohl perfekt. mein kaufinteresse kann aber auch schon geweckt werden, wenn nur einige dieser punkte zutreffen, wobei der sound wohl am wichtigsten ist.
und die einzelnen punkte können natürlich auch immer wieder ganz anders erfüllt werden. es können also durchaus vollständig unterschiedliche synths perfekt sein.
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

Was zeichnet denn einen perfekten Synthesizer aus?

Der Weg zum Ziel oder das Erreichendes Ziels? Sprich, die Möglichkeiten den subjektiven "perfekten Klang" erzeugen zu können oder auf einen "perfekten", bereits bestehenden Klang zurückgreifen zu können?

Für mich ist z.Zt. der Emulator III DER Synthesizer, blässt ein "bestehendes Klangereignis" von der Mücke zum Elefanten auf und dieses lässt sich zusätzlich in geringem aber wirkungsvollem Umfang noch subtraktiv verbiegen.
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

Die Reihenfolge ist meine Prirorität

sehr gute Klangeigenschaften
eigenständiger, unverwechselbarer Klang
einfach und intuitiv bedienbar
optisch ansprechend
hochwertige Verarbeitung
lieber weniger aber durchdachte Features
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

RetroSound schrieb:
Die Reihenfolge ist meine Prirorität

sehr gute Klangeigenschaften
eigenständiger, unverwechselbarer Klang
einfach und intuitiv bedienbar
optisch ansprechend
hochwertige Verarbeitung
lieber weniger aber durchdachte Features

:supi: Dem schließe ich mich zu 100% an. Genau in dieser Reihenfolge
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

RetroSound schrieb:
Die Reihenfolge ist meine Prirorität

sehr gute Klangeigenschaften
eigenständiger, unverwechselbarer Klang
einfach und intuitiv bedienbar
optisch ansprechend
hochwertige Verarbeitung
lieber weniger aber durchdachte Features

dito

ergänzend:

erstmal sollte man selber wissen, was für einen sound man möchte :!:

das was man nicht möchte überrascht einem dafür oft um so mehr, wenn man mal zugang dazu hatte :mrgreen:

es sollte 2-3 parameterebenen geben, die je nach level der zeit und arbeitslust erschlossen werden können d.h. es können sehr viele features sein, nur eben in leveln eher abgegrenzt, damit man sich nicht ständig verrennt :!:
modualtionen sind ja toll, nur muss man meist vorrauschauend proggrammieren, um alles im griff zu behalten und dann hat man ja nur 2 hände und muss sich doch wieder am besten was aufschreiben :roll:

jörg schaaf macht da schon einen super job, vorallem klanglich :!:

und die elekrons und controllierte novations, systemübergreifende AKAIs :shock:

und man sollte nie vergessen ein regel:

oft ist weniger mehr :mrgreen:

und:

man will doch immer das, was man gerade nicht hat :mrgreen:
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

BWL denkend dazu:

wenn man zum schluß moddular bauen kann und es dann auch wieder nur um:

software vs hardware geht, dann ist schlußendlich wohl doch immer der preis entscheidend, wenn der markt wann und warum anspricht :shock:

einen super dienst machen wirklich sehr viele heutzutage und die vielfallt ist durch den dummen ablenkend zeitraubenden computer und seine mittlerweile vielen schnittstellen und das es immer mehr in diese rechnerbasierte richtung läuft :!:

d.h. alles muss schnell austauschbar sein und konsumierbar :shock:

da ist vieles ne formatfrage, wie so oft im leben :idea: vorallem mit seinen regionalen unterschieden :!:

und was mir noch dazu einfällt:

ist ein synthi nicht eh eine beschäftigungstherapie für verrückte (hier perfektionisten :mrgreen: )

der rest hört radio oder geht tanzen ;-)

derzeit macht mir jörg schaf mit den besten job, dazu noch nahezu fast allein :!:

dann novation wegen seiner full integration, so lange die schnittstellen konform bleiben :roll:

wirklich cool finde ich zur zeit die monofone bewegung und die DIY projekte wie xoxbox, shruti synth

für alle die, die es möglichst vollgestellt, teuer und max flexibel haben wollen und zum anfassen gibts moduale schränke ohne beschränkung :mrgreen:
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

chain schrieb:
es sollte 2-3 parameterebenen geben, die je nach level der zeit und arbeitslust erschlossen werden können d.h. es können sehr viele features sein, nur eben in leveln eher abgegrenzt, damit man sich nicht ständig verrennt :!:
modualtionen sind ja toll, nur muss man meist vorrauschauend proggrammieren, um alles im griff zu behalten und dann hat man ja nur 2 hände und muss sich doch wieder am besten was aufschreiben :roll:

Ein meines Erachtens sehr wichtiger Aspekt, um eine breite Anwenderschicht zu erschließen.
Gerade die "beschränkten" Klassiker sind sehr schnell und intuitiv bedient, bieten aber für Klangtüftler nicht ausreichend Nährboden.
Die Industrie hat reagiert, man kann plötzlich alles editieren, bis zum kleinsten Parameter. Was natürlich toll ist, steht aber einer schnellen und intuitiven Bedienung im Weg.
Der XP-50 (speziell meine Erfahrung) ist ein sehr gut klingender Synthesizer. Die meisten benutzen ihn aber nur als Presetschleuder (was er zugegebenermaßen auch sehr gut kann). Das ist der eine Anwenderkreis.
Wenn man sich aber durch 100.000 Untermenüs gekämpft hat und die Klangerzeugung versteht entdeckt man die enormen Möglichkeiten der Engine. Aber fehlende Komplexitätslevel behindern auch hier eine intuitive Arbeitsweise.
Trotzdem eine Spielwiese für das "Frickelvolk". Der andere Anwenderkreis.
Wenn man es schafft, ein Gerät für diese beiden Anwenderkreise miteinander zu kombinieren und dabei gleichzeitig ein optisch ansehnliches, ausgezeichnet klingendes, gut verarbeitetes Instrument entsteht...so ist es der perfekte Synthesizer. Vollkommen egal, welcher Klangerzeugung er sich bedient, ob analog oder digital, PCM oder FM oderoderoder

Ach ja, was kostet das Teil?? ...na gut, dann nehm ich ne Cola.
 
Re: Der perfekte Synthesizer?

Moogulator schrieb:
Die perfekten Synthesizer sehen dann wie aus? Dazu sind alle Sichtweisen erlaubt, BWL, Träume, Nerds, Musikernaturen, Bratschisten, Hobbyisten, Revolutionäre und Kommunisten.

Ich würde mir wünschen, dass neue Geräte nicht schlechter sind als "alte". Ich will es nicht einsehen, dass es heute bei den technischen Möglichkeiten und dem KnowHow, was sich über Jahrzehnte angesammelt hat, vielen Herstellern nicht möglich ist, Geräte zu bauen die man auch über mehr als 2 1/2 Oktaven tonal sauber spielen kann. Ich komme nicht dahinter was der Grund für den verbreiteten Pfusch ist. Liegt es wirklich am Unvermögen der Hersteller stabile, präzise Schaltungen zu bauen? Liegt es an Konstruktionen die zu 90% auf Rendite und nur zu 10% auf die Anwendung hin optimiert werden? Liegt es am Ende daran, dass heute trotz grober Mängel vieles verkauft werden kann wenn man es nur geschickt vermarktet?
Liegt es daran, dass in Testberichten gerne um den heißen Brei herumgeredet wird? Ich würde meinen, ein perfekter Synthesizer muss seinen Benutzer immer wieder erfreuen. Und: Wer sagt, dass man nicht mehrere, perfekte S. haben kann? ;-)
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

Grade im Cwejman Thread kann man auch gut sehen, dass "besser" auch unterschiedlich gewertet werden könnte.
zB durch bessere Bauteile ist alles auch besser, aber klingt nicht mehr "retro-vintage-warm" oder wie diese Begriff dazu heißt.
Hersteller haben hier und da ebenfalls Dinge als Verbesserung einfach gemacht, wo sich Nutzer bis heute drüber unterhalten, ob das richtig war oder besser - Rev 1, 2, 3... oder DER MKS80 mit DEN richtigen Chips, DER Ms20 mitohne™ dem Tochterplatinenzeug und weniger Rauschen aber dem weniger rauhen Sound?
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

Es gibt keinen analogen (komplett) Synth der den Midi-Microtuning Standart voll und ganz unterstützt. Das würde ich mir wünschen.

Synthese / Hardwaremäßig würde ich mir eine Groovebox mit Touchscreen, Motorfadern und Potis sowie hybrider, modularer Klangerzeugung wünschen, am besten noch unter 2000euro :fawk:
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

Ich würde mir wünschen, dass neue Geräte nicht schlechter sind als "alte". Ich will es nicht einsehen, dass es heute bei den technischen Möglichkeiten und dem KnowHow, was sich über Jahrzehnte angesammelt hat, vielen Herstellern nicht möglich ist, Geräte zu bauen die man auch über mehr als 2 1/2 Oktaven tonal sauber spielen kann. Ich komme nicht dahinter was der Grund für den verbreiteten Pfusch ist. Liegt es wirklich am Unvermögen der Hersteller stabile, präzise Schaltungen zu bauen? Liegt es an Konstruktionen die zu 90% auf Rendite und nur zu 10% auf die Anwendung hin optimiert werden? Liegt es am Ende daran, dass heute trotz grober Mängel vieles verkauft werden kann wenn man es nur geschickt vermarktet?
Liegt es daran, dass in Testberichten gerne um den heißen Brei herumgeredet wird? Ich würde meinen, ein perfekter Synthesizer muss seinen Benutzer immer wieder erfreuen. Und: Wer sagt, dass man nicht mehrere, perfekte S. haben kann? ;-)

Alles richtig und zusätzlich liegt es daran das von Käufern oft mehr Wert auf Quantität anstatt auf Qualität gelegt wird. D.h. muß viel können, auch wenn man nur die Hälfte nutzt und muß Tonnen von Presets haben, ach und kosten darf er auch nicht zuviel. Ich denke das es heute auch mehr verschiedene Käuferschichten gibt als früher, die total verschiedene Ansprüche haben. Soundfrickler, DJs und Hip Hop Typen, Band Musiker, Homerecorder, Techno - Minimal ect. , usw. usw. . Da wird die Antwort auf den perfekten Synth jeweils deutlich unterschiedlich ausfallen.
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

Der Origin hatte auf dem Papier den Ansatz, durch das modulare Konzept könnte er unterschiedliche Zielgruppen befriedigen.

Leider hat er den Dornröschenschlaf noch nicht beendet - über die Gründe will ich jetzt nicht spekulieren.
 
Re: Der/Die perfekte/n Synthesizer?

RetroSound schrieb:
Die Reihenfolge ist meine Prirorität

sehr gute Klangeigenschaften
eigenständiger, unverwechselbarer Klang
einfach und intuitiv bedienbar
optisch ansprechend
hochwertige Verarbeitung
lieber weniger aber durchdachte Features


100% zustimmung auch von meiner Seite, besonders der letzte Punkt. Da sind viele Kisten auf dem Markt, die entweder gut klingen und bei denen man vor den Menüs verhungert oder der x-te Aufguß mit neuen 1024 Ingenieuerparametern haben die letztlich doch keiner nutzt, weil nicht bedienbar. Man denke nur an die Hüllkurven eines K5000 - das war übers Ziel hinausgeschossen und nur was für Spezialisten.

Ich sehs ja hier deutlich, vor allem was hier über die Jahre an Geräten hier durchlief (darf man keinem erzählen) und was davon überblieb. Was einfach fehlt, sind so Simpelteile wie Polysix oder Juno-60/106: einfach, bezahlbar, gut klingend. Ausgefuchste Modulationsmatrix ist nett, aber wenn sie nur per 2x16 Zeichen Gucklochdisplay programmierbar ist eher nicht.

Ein MicroQ ist ein wirklich schönes Gerät (hatte ihn schon 2x), aber ohne Editor einen Sound dran erstellen erfordert doch eine gewisse Leidensfähigkeit, die mir zB abgeht. Da geh ich lieber an einen ollen K5 dran, der ist durchaus komplex, aber noch zu beherrschen, weil sich da einer bei der Bedienung Gedanken gemacht hat. Ebenso die gerne verschmähten GEM S2/S3: das sind Dinger, die man bedienen kann finde ich (wenn schon nur Menüs und Display). Ebenso Kawai K5, damals seiner Zeit bei der Bedienung durchaus seiner Zeit voraus.

(viele) Knöppe alleine machens ja nicht. Novation KS-Serie sind auch schön, endlich mal wieder schrauben, aber warum zu Henker muß die Oszillatorwellenform per Drehknopf gewählt werden statt Taster und warum verstecken sich noch zuviele Parameter im Menü, die vorne gebraucht würden? Potential verschenkt IMHO. So oft mich mein JX-10 mit Aftertouch und Sysex auch geärgert hat: Sound und Bedienbarkeit trauer ich immer noch etwas hinterher ...

Genug gemosert :)
 


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