Yep, da werden ein paar Sachverhalte durcheinander gebracht.
Sample Frequenz, Datenkompression, kurz geloopte Samples, mit Compressor aufgenommene oder editierte Samples usw.
Der Startfred erinnert an: Eine E-Gitarre spielen ohne Amp, und sich dann wundern, wenn der Sound dünn ist.
Ich rück das mal zurecht:
Die angemessene Samplefrequenz spielt eine Rolle hinsichtlich Originalsignal. Für 16 kHz Oberton benötigt man 32 kHz Samplefrequenz. Manche Instrumente geben solche Obertöne wieder, manche nicht. Das macht man sich zunutze, wenn der ROM-Speicherplatz knapp bzw. teuer ist. Also gibt es Instrumente, die ohne jeglichen Qualitätsverlust mit 8 kHz gesampelt werden, denn deren maximale Reichweite endet bei 4 kHz. Kann man sich im Audio Editor Spektrometer anschauen, wenn man das nicht mit dem Ohr einschätzen kann. Manche Engines arbeiten dennoch durchaus mit 52 kHz, weil sie so konstruiert sind. Brauchen täte man das nicht. Es gibt Engines, die operieren pro Ton mit unterschiedlichen Samplefrequenzen.
Datenkompression kommt bei einigen Herstellern vor, oft als Lossless Compression. Das lässt sich mit Audio Editor A <> B vergleichen. Passt. Das Schöne ist: Man spart jede Menge Speicherplatz (ROM, FlashROM). Unter guten Umständen bis zu 80 oder 90%.
Kurz geloopte Samples. Das ist alte Tradition, um ROM Speicherplatz zu sparen. Damit die meist steril und dünn und leblos klingen Klänge wiederbelebt werden können, bedient man sich Synthese Engines. Das klappt oft gut, manchmal überhaupt nicht.
Mit Compressor bereits aufgenommene oder so editierte Samples. Die gibt es, macht man gerne, wenn die Sounds von Haus aus Druck kriegen sollen, oder etwa bei Klavieren die Decay Phase etwas rasch abklingt. Ähnliches macht man schon in dieser Phase mit Excitern, so dass man per subtraktive Methode ein Sound Shaping hinkriegt, das eine gewisse Natürlichkeit im Klangverlauf bietet.
So, das alles machen die Hersteller recht unterschiedlich, denn dahinter stecken Konzepte und auch Klangphilosophien, manchmal Zwänge. Nimmt man sich einen solchen Rompler vor, schaltet alle Effekte ab und stellt die Hüllkurve auf Typ Orgel, dann kann man sich das anhören. Klingt oft schauderhaft, manchmal aber auch ready-to-produce.
Rompler mit guter Synthese Engine oder ordentlicher Data Compression (Lossless) kommen mit allem zurecht, andere halt weniger. Clavia Stage 2 ist ein guter Rompler, die Sample Library hat sehr wenig Short Loop Samples im Angebot. Das relativiert den etwas knappen FlashROM Speicherplatz. Kronos hat viele kurz geloopte Samples im ROM, da macht es dann die Synthese Engine. Wie das im Endeffekt dann klingt, kommt auf das Voicing der Presets an. Das gilt auch für Motif. Roland hat ein seit Jahren bekannt gutes Data Compression Verfahren, die Samples klingen in meinen Ohren oft sehr Exciter enhanced. Auf diese Weise kann man sich alle Rompler anschauen bzw. anhören und sich dann halt seinen Favoriten raussuchen, schließlich hat jeder eigene Idealvorstellungen, die erfüllt werden wollen.