Mikrofonieren eines Flügels

binary_idol

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Ich möchte einen Flügel aufnehmen, keine Studioaufnahme, sondern das Instrument steht in einem großen Wohnzimmer. Ich dachte da an ein matched pair
z.B. Rode NT5 auf einer Stereoschiene, und das ganze vor dem offenen Deckel in 1-2m Abstand plaziert.
Ist das erstmal so möglich, oder schon ein falscher Ansatz?
Nächste Frage zum eigentlichen Aufnehmen, kann man da einfach zwei Kanäle vom Mischpult hernehmen, beide Gainregler auf gleicher Position, Panregler auf Mitte stellen?
Oder muss man manuell die Stereobreite mittels der Panregler nachstellen, weil sonst die Signale vom rechten und linken Mikro sich in der Mitte überlagern?
Ich habe da null Ahnung und versuche herauszufinden, was ich an Geräten so brauche und wie man sie am besten einsetzt. Ein Mikrofonbuch ist schon bestellt, aber hier gibt sicher auch Erfahrungen mit der Thematik.
 
Ich würde gar kein Mischpult nehmen, sondern vom Mikrophon-Vorverstärker direkt ins Aufnahmegerät.

Meistens positioniere ich auch die Mikros von schräg oben rechts ins geöffnete Instrument gerichtet.

Es lohnt sich aber, da ausgiebig zu experimentieren. Ich habe schon erlebt, dass ein Verschieben der Mikros um ein paar Zentimeter den ganzen Klangcharakter ändert.

Gruß,
Markus
 
@ Markus
z.Zt. ist das Mischpult der Mikrofonvorverstärker und AD Wandler in den Rechner, alternativ müßte ich mein Audiointerface zur Aufnahme mitnehmen und dessen Mikrofoneingänge nutzen, die ich in der DAW als Stereopaar route. Einen eigenen Mikrofonvorstärker haben wir nicht.

Gruß

Sascha
 
Hi.
Ich nehme zur Zeit bei einer Freundin auch einen Flügel auf.
Lustigerweise auch mit einem Paar NT5.

So wie das klingt willst du das mit einer AB Anordnung machen, da kriegt man manchmal richtige Probleme mit der Monokompatibilität.
Ich hab das letztens auch so versucht, bei mir war nur noch das Problem das der Flügel fast geschlossen war da das ein recht kleiner Raum ist und auch noch eine Band dazu spielt.
Die Mikrofone sind also sehr nah an den Saiten.
Hatte aber hier auch echt Probleme mit Auslöschungen.

Deswegen hab ich's jetzt ne XY Anordnung versucht und das noch mit einer Grenzfläche am Deckel gestütz.
Ist zwar jetzt nicht mehr so breit der Sound aber Monokompatibel.
Kann man natürlich falls der Raum gut klingt mit offenen Flügel auch etwas weiter weg aufstellen.
 
ich würd den flügel aufklappen (zB 30-45°) und die mics so daneben aufstellen, dass sie genau in der reflektion des schalls vom deckel stehen. ggf. einfach mal mit dem ohr während des probespielens die höhe und entfernung abchecken wo es am besten klingt und dann dort die mics positionieren (auch wenns doof aussieht so vor dem flügel rumzuhampeln).

direkt hineinpositionieren fänd ich nicht so gut da man so evtl zu viel spielgeräuche oder zu punktgenau auf paar saiten gerichtet ist.

ps: ich selber hab sowas noch nie gemacht, aber mein bruder ist toningenieur und hat schon mehrfach konzerte ab/aufgenommen (u.a. in kirchen usw) und wir unterhielten uns da mal drüber.
 
Danke für alle Antworten. Ich werde halt einfach experimentieren, der Raum ist relativ groß, hat dafür aber Dachschrägen. Mal sehen, wieviel Raumanteil ich mitaufnehme.
@ Morbid, mit welcher Aufnahmekette arbeitest Du, falls ich fragen darf? und hast du für die NT-5 Mikrofonspinnen eingesetzt, oder die mitgelieferten einfachen Klemmhalter genommen?
 
Wieso sollte in dem Fall Monokompatibilität wichtig sein?
Ich dachte, es geht um eine Soloaufnahme.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Wieso sollte in dem Fall Monokompatibilität wichtig sein?
Ich dachte, es geht um eine Soloaufnahme.

Gruß,
Markus

Ja, es ist eine Soloaufnahme, nur der Flügel.

Gruß

Sascha
 
Die Frage ist, ob man nicht mit einem hochwertigen Plugin, aufgenommen mit edlem Equipment in einem Top Studio, besser fährt.
 
64_QAM schrieb:
Die Frage ist, ob man nicht mit einem hochwertigen Plugin, aufgenommen mit edlem Equipment in einem Top Studio, besser fährt.
Nö, ist es nicht. Es geht nicht um eine Veröffentlichung, und wenn dann nur im Freundes- und Familienkreis. Mein Kollege will genau seinen antiken Blüthner Flügel aufnehmen lassen und nicht irgendein Plugin.
 
64_QAM schrieb:
Die Frage ist, ob man nicht mit einem hochwertigen Plugin, aufgenommen mit edlem Equipment in einem Top Studio, besser fährt.

Auf keinen Fall.
Akustisch ist akustisch.
Sofern der Pianist gut ist.

Gruß,
Markus
 
Morbid schrieb:
Hi.
Ich nehme zur Zeit bei einer Freundin auch einen Flügel auf.
Lustigerweise auch mit einem Paar NT5.

So wie das klingt willst du das mit einer AB Anordnung machen, da kriegt man manchmal richtige Probleme mit der Monokompatibilität.
Ich hab das letztens auch so versucht, bei mir war nur noch das Problem das der Flügel fast geschlossen war da das ein recht kleiner Raum ist und auch noch eine Band dazu spielt.
Die Mikrofone sind also sehr nah an den Saiten.
Hatte aber hier auch echt Probleme mit Auslöschungen.

Deswegen hab ich's jetzt ne XY Anordnung versucht und das noch mit einer Grenzfläche am Deckel gestütz.
Ist zwar jetzt nicht mehr so breit der Sound aber Monokompatibel.
Kann man natürlich falls der Raum gut klingt mit offenen Flügel auch etwas weiter weg aufstellen.


Wieso machst du dir Sorgen mit Monokompatibilität? Eine Flügelaufnahme klingt eh nur in Stereo gut. Einfach die klassische 90°-Aufnahme machen und gut ist. Als Abstand würde ich mehr als 2 Meter empfehlen, wenn hörbar Raum in der Aufnahme sein soll, ansonsten geht alles bis zur Nahmikrofonie, auch Deckel ab und 50 cm ran. Kommt nur drauf an, wie man den Sound haben will, erlaubt ist alles.

Dachschrägen sind nicht so problematisch, es sei denn sie reflektieren lange Wellen und damit vor allem den Bassbereich. Schlimmer in Wohnräumen sind normalerweise Kamine und andere Hohlräume, die man sonst nicht so beachtet, denn die können ungewollt Resonanzen erzeugen.

Viel wichtiger bei all dem ist die Verwendung von guten Preamps, damit das Resultat nicht zu sehr rauscht. Generell ist ein geringes Grundrauschen aber dann in Ordnung, wenn es eine typisch klassisch klingende Aufnahme sein soll, die etwas von einem Konzertraum hat. Zu wenig Raumanteil bzw. Grundrauschen kann dann nämlich steril klingen.
 
Monokompatibel weil es auch genug Menschen gibt die Musik auch auf billigen Küchenradios mit CD Funktion anhören.
Keine ahnung wie Audiophil der Freundeskreis ist.
Und AB kann je nach abstand schnell unatürlich klingen weil man schnell Löcher bekommt in der Stereobreite wenn man hart Rechts und Links Pannt.
Pannt man nicht zu heftig kriegt man evtl. wieder Auslöschungen.
Ich sagt ja aber auch nicht das es so nicht geht, richtig Positioniert kann das Super klingen, da muß man halt rumprobieren.
Deswegen hab ich XY vorgeschlagen weil man da jetzt nicht so die Probleme hat.
Klingt aber halt auch nicht so breit.

Am besten einfach ausprobieren was dir mehr zusagt,
hast ja kein Zeitstress oder so.
 
Markus Berzborn schrieb:
Auf keinen Fall.
Akustisch ist akustisch.
Sofern der Pianist gut ist.

Hm, ist ein VSTi Piano nicht akustisch? Ist andererseits ein richtiger Flügel nicht akustisch, wenn der Pianist schlecht ist?
 
64_QAM schrieb:
Hm, ist ein VSTi Piano nicht akustisch?


VST Pianos sind pauschal gesagt eine feine Sache. Nur kein Flügel, schon gar kein bestimmter (wie hier: vorhandener Blüthner). Was wann und wo "besser" ist, kommt auf den Einzelfall an. Manchmal ist es eine Geldfrage, weil eine Flügelaufnahme im Studio was kostet. VST Pianos sind MIDI-steuerbar, kleine Pannen beim Spielen lassen sich reparieren. Hat alles was für und wider.






Monokompatibel weil es auch genug Menschen gibt die Musik auch auf billigen Küchenradios mit CD Funktion anhören.


Ja, bestimmt. Denen sollte man den vollen Genuss ja auch keinesfalls vorenthalten, sich das pianistische Musikvergnügen auf dem heimischen billigen Küchenradio (neu: jetzt auch mit CD-Funktion!) reinzuziehen :D
 
64_QAM schrieb:
Hm, ist ein VSTi Piano nicht akustisch?

Nein.
Eine digitale Simulation klingt im Gegensatz zu einem Originalinstrument zuverlässig immer gleich.

Aber für normale Musik reicht es wohl, da spielen Nuancen sowieso keine Rolle.

Gruß,
Markus
 
Es ist eine digitalisierte Momentaufnahme einer akustischen Situation, nicht mehr nicht weniger.

Gruß,
Markus
 
Ich weiß natürlich, was Du meinst. Zugegeben, ich reite hier ein wenig auf Begrifflichkeiten herum, die eher technischer Natur sind.
 


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