Selbsthilfethread: Mentale / emotionale Probleme beim Fertigstellen! der eigenen Trax!

Ich würde jetzt nicht gleich von einer Depression sprechen, meist ist es auch das Leben an sich,
weshalb man nicht zur Ruhe kommt. Mir fiel es in jungen Jahren leichter, aber seit etwa 10 Jahren,
in etwa zum Wechsel in die 30er, habe ich das gleiche "Problem", einfach geistig ausgepowert von allem ...

Mir hat das erlernen eines neuen Instruments geholfen, auch das reinhören, also mit Festivals und allem pipapo,
in andere Musikrichtungen hat mir sehr geholfen, dass mir, sofern ich denn Zeit habe, die Ideen nur so sprudeln.

Schwierigkeiten habe ich nur noch damit, dass ich irgendwie an der Musik festhänge, rein strukturell, die alten
Sachen gefallen mir nach wie vor, neues nicht so, die ich früher semiprofessionell gemacht habe, ich aber sicher sein kann,
dass, und da kommen wir zum zweiten Punkt, diese Musik heute keine Hörer mehr findet wird. Zumindest nicht so leicht.

Ich hatte damals aus der Szene, zumindest von DJs und anderen Produzenten, recht viel Zuspruch / Bestätigung,
welcher mir heute fehlt.

Das muss auf Dich alles nicht zutreffen, aber aus meiner Sicht kannst du vlt was für dich hilfreiches abgewinnnen.

Grundsätzlich finde ich das Thema spannen, wenn sich Menschen trauen über ihre Krisen zu sprechen, wie sie
sie aus eigenem Antrieb bewältigt haben und wie sie dadurch gewachsen sind. Erkenntnis / Weisheit ist eine
Form mentaler Stärke !
 

Ich kenne das. Ich hab einen riesigen Fundus an eigenen Songs & Tracks. Diejenigen die sie bei mir gehört haben und etwas davon verstehen meinen sie seien durch die Bank überragend. Da um die Stücke richtig zu verwenden eine bzw. mehrere Bands benötigt werden liegen hier Tonnen an gutem Material brach bis sie dann villeicht mal weiterverkauft werden.

Denn: Es gibt jetzt grade keinen aktuellen Grund zu Potte zu kommen.
 
Kann es sein das Du keinen Grund und daher keine Motivation hast etwas daraus zu machen?
Es kann sein dass mir eine "positive zukunfts-perspektive" dafür fehlt und dann würde das "nichts daraus machen" einen sinn ergeben!
(Und mich lieber bei den kleinanzeigen aufhalte, bei dingen die ich mir nicht leisten kann)
Danke!
 
Verstehe ich das richtig :

Du weisst wie Du Deinen Qualitätsanspruch Deiner Songs erreichst und schaffst das auch, doch Dir fehlt die Motivation des "wozu das Ganze" ?

Gabs vielleicht mal die Hoffnung, dass man damit auch mal monetären Erfolg oder "Ruhm" erziehlt und Dir wird langsam bewusst, dass das heute nicht mehr so einfach möglich ist bzw. hast keinen Bock auf die Prozesse die dafür nötig wären ? Dir macht zwar der kreative Prozess spass, doch das Finalisieren empfindest Du eher "geht so" ?

Was bedeuten Dir selbst Deine Musikstücke ? Ist es das allein nicht wert genug ?
Falls dafür gar nicht soviel Studio nötig ist, wäre ein Reduktion ja eine Lösung. Oder geht es letztlich doch mehr um die Technik / den Besitz statt um die Musik ?

Ansonsten : Wäre es vielleicht eine Lösung nicht alles selbst machen zu wollen ?
 
Gabs vielleicht mal die Hoffnung, dass man damit auch mal monetären Erfolg oder "Ruhm" erziehlt und Dir wird langsam bewusst, dass das heute nicht mehr so einfach möglich ist bzw. hast keinen Bock auf die Prozesse die dafür nötig wären ?

That´s it!
 
ich hatte lange zeit einen Drang gehabt die Musik so zu produzieren wie es manche meiner Vorbilder vielleicht das tun oder überhaupt wie es gemacht wird. es hat mir nie spass gemacht.
mir hat es mehr spass gemacht an den schräubschen zu drehen. doch das hatte wenig mit 'produzieren' zu tun.
Nach einigen Jahren habe ich mir irgendwann mal gedacht: "hey, für wenn machst du das? ich habe es doch nicht vor einen hit zu machen oder jemandem was zu beweisen?? hör auf dir etwas vorzuschreiben und mach jetzt mal endlich einfach nur das, was dir spass macht und nenne das für dich persönlich 'musik machen'"
danach habe ich wieder richtig freude bekommen bei dem allem was ich mir in den ganzen jahren angesammelt habe :)
 
Ich weiß nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe, aber wenn es sich darum drehen sollte, dass Deine Stücke trotz entsprechender Gerätschaften nicht so klingen, wie Du es gerne hättest, dann könnte es doch sein, dass Deine Fähigkeiten eben nicht im Bereich Produktion und Mastering liegen, sondern eher im Bereich Komposition. In dem Falle würde ich an Deiner Stelle die Zusammenarbeit mit jemanden suchen, der die Bereiche beherrscht, die Dir nicht so zu liegen scheinen.

Aber wie gesagt, ich kann's auch komplett falsch verstanden haben.
 
Ja, EQen zb ist auch ein teil davon und und und...
einen track zum mastern fertig stellen...
Das ist nicht wichtig für die eigene Zufriedenheit. Deswegen magst Du es nicht.

Quasi der Einsatz der Paretoregel fürs Selbstwertgefühl. Für 80% Deiner Zufriedenheit brauchst Du 20% des Aufwandes (nämlich den Track ersinnen und einspielen). Für die restlichen 20% Zufriedenheit (vermutlich Erreichen der Vergleichbarkeit mit kommerziell erfolgreichen Standards) brauchst Du aber 80% Aufwand (stundenlang am EQ und Kompressor drehen). Von diesen vielen Stunden erkennst Du aber, dass sie eben nur 20% Zufriedenheit zurück kommen lassen werden, also wirst Du es nicht machen.

Diese 80% Aufwand sind wichtig für den Erfolg im Veröffentlichungsfall. Daher geben eigentlich alle Leute, die das beruflich machen, Ihre Tracks für genau diesen Schritt jemand anderem.


Ich persönlich habe noch festgestellt, dass das Live präsentieren meine 80% Zufriedenheit gewaltig nach oben drückt. Die Reaktion des Publikums ersetzt mir jede Masteringperfektion.
 
Also bei mir ist es jetzt genau 27 Jahre her als ich mein erstes Lehrjahr hinter mir hatte und mir ein Casiokeyboard mit Sequencer gekauft hatte.
Die Zeit davor war hatte ich verschiedene kleine Yamaha Keyboards und einen Amiga mit denen ich mein Unwesen trieb. Für mich war das was ich aufgenommen
hatte eh und je etwas besonderes weil es immer anders klang als alles was ich sonst so hörte. Ich wollte nie so klingen wie andere sondern habe mir
lediglich von dem und das eine Inspiration gezogen. Als ich dann ca. 1994 einen Atari St und ein paar Synthesizer hatte ging es los. Haschisch rauchen mit den Kumpels
und dann klamheimlich nach Hause verschwinden um Musik zu machen. Heute trink ich nur noch Bier und mache tracks. Und nie soll es genauso klingen wie ich
es im Kopf habe. Ich habe im Kopf eine Inspiration ,eine Idee, und Zu Hause lasse ich mich einfach nur leiten um am Ende auf das Ergebniss gespannt zu sein welches dann aber
mit allen Mitteln und bis auf's letzte Detail ausgefeilt wird. Das kann bei einem Track schonmal insgesammt Monate dauern bis ich ihn abschließe. Und letztendlich auch das abschließen will
gekonnt sein. Hat was mit loslassen können zu tun. Wichti: Nie,als damit anfangen mehrere versionen zu speichern sonder immer nur eine Sicherheitskopie.
Ich hoffe ich konnte dir helfen ;-)
 
Diese 80% Aufwand sind wichtig für den Erfolg im Veröffentlichungsfall. Daher geben eigentlich alle Leute, die das beruflich machen, Ihre Tracks für genau diesen Schritt jemand anderem.

Wenn man aber gar nicht an den "Veröffentlichungsfall" glaubt, was das zu heutiger Zeit auch immer sein mag, wird der ein oder andere sich die Frage stellen : "wozu soll ich mir diese 80% antun". Das wird man auch nicht extern geben, weil das je nachdem kostet, ausser man kennt jemand der an sowas Spass hat und kann über seinen Schatten springen dies in die Hände einer anderen Person loszulassen.

Ich meine es so verstanden zu haben, dass es nicht um die (fehlende) Fähigkeit geht sondern mehr um die Motivation dahinter.
 
Ja, alles richtig...
....

Mir ist mal aufgegangen, dass meine tracks grossen qualitätsschwankungen unterliegen und ich denke, das kann ich nur selber lösen.
(Musikalisch bin ich zufrieden - es ist mehr der sound und die dynamik: mal ist ein track ganz dünn, mal wieder fett, mal schwammig und mal so diffuse wie ich es gerne hab...)

Zu meiner "entschuldigung" muss ich sagen, dass sich jetzt erst sowas wie ein workflow einstellt (Da ich jetzt alles geräte habe, die ich wirklich mag)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich meine es so verstanden zu haben, dass es nicht um die (fehlende) Fähigkeit geht sondern mehr um die Motivation dahinter.
Ja, blockaden, die mir noch nicht bewusst sind...
(Ich hab auch nicht vor mastering-engeneur zu werden oder Produzent - sicher gebe ich das weg, falls eine VÖ ansteht!)
 
Interessant: Ich hab jetzt mal meine geräte umgestellt - Jetzt komme ich viel besser an meine EQs kann - Vorher hatte ich mich immer unwohl gefühlt und mich gestreubt dort hinzugreifen - weil ich auch immer aus dem sweetspot der boxen musste...
Jetzt ist das nicht mehr so und es fängt an spass zu machen, weil ich viel besser hören kann, was ich tue!
 
Ja, alles richtig...
....

Mir ist mal aufgegangen, dass meine tracks grossen qualitätsschwankungen unterliegen und ich denke, das kann ich nur selber lösen.
(Musikalisch bin ich zufrieden - es ist mehr der sound und die dynamik: mal ist ein track ganz dünn, mal wieder fett, mal schwammig und mal so diffuse wie ich es gerne hab...)

Zu meiner "entschuldigung" muss ich sagen, dass sich jetzt erst sowas wie ein workflow einstellt (Da ich jetzt alles geräte habe, die ich wirklich mag)

Ein guter Tipp der für fast alles Tasks zutrifft ob Sounddesign, Arraging, Mixing, Drumprogramming etc. Je mehr du es durchziehst und machst desto mehr kannst Du Dich verbessern. Vielleichts wird es zu Beginn nicht optimal doch wenn Du Dich in Schritten verbessert wird fällt alles immer leichter.
 
Und immer Gute Laune dabei haben ist auch wichtig. Haste Mal 'n' Scheiß Tach dann lieber alles auslassen.;-)
 
Jetzt habe ich alles, was ich mir immer gewünscht habe (ist für jeden anders!) - mal abgesehen davon dass ich nur 8 spurig recordern kann.

Und jetzt sitz ich hier und bekomm als erstes eine krise und weiss nicht weiter und ich fummele lustlos und ohne plan in meinen recordings rum (Ihr dürft mir glauben, das ich duzende videos gesehen habe, wie man produziert... und blogs gelesen...usw)
Gab es denn ein Indiz dafür, dass die Werkzeuge die du jetzt verwendest dir den Mixdown erleichtern werden?

Bei mir bestand bis vor nicht allzu langer Zeit eine Differenz zwischen Vorstellung und Realität. Sachen die ich einsetzen wollte, und die Sachen die tatsächlich für mich funktionieren.....
 
Ich habe es schon tausendmal gesagt und sage es immer wieder. Macht es wie ihr wollt, aber ich würde meinen Kram niemals an jemanden geben damit der dann
meine Einzelspuren "aufmischt". Ich bin in all den Jahren diesbezüglich erfahren genug das ich das wirklich nicht brauche und meinem hart erarbeitetem arangement
lieber meine eigene Note gebe , nach meinem Gehör als daß ich das jemand anderem überlasse. Während des arrangements, indem man step bei step seine Audiospuren aufnimmt
wird Lautstärke, Eq, Kompressor (sehr behutsam) und panning am besten von demjenigen der arrangiert gemacht denn nur dann klingt es am Ende auch so wie sich
der Macher das auch vorgestellt hat. Dazu ist natürlich Erfahrung und Geduld notwendig, aber ich sage daß somit das mastering schon gemacht ist und am Ende in der Summe
einfach nur noch ein bißchen mit Loudnessmaximizer die Lautstärke angehoben werden muß und fertig ist der Lack. Es braucht dafür kein Studium sonder ein gutes Gehör.
Und was hast du davon wenn der Masteringengineer es am Ende mit mehr höhen besser findet als du? gar nichts... also selbst ist der Mann!
 
Das ist ein guter Ansatz!
Versuche ich selbst gerade in die Tat umzusetzen.

Reduktion auf das Wesentliche (Maschine Studio, Komplete Kontrol, DSI Tetra) habe ich hinter mir, hat gut getan.

Danach habe ich mir wieder einen Blofeld und eine Electribe 2 gekauft, und jetzt überlege ich, was ich noch kaufen könnte.
 
einfach nur noch ein bißchen mit Loudnessmaximizer die Lautstärke angehoben werden muß und fertig ist der Lack. Es braucht dafür kein Studium sonder ein gutes Gehör.
naja, so wird das Ergebnis dann auch klingen.
Und was hast du davon wenn der Masteringengineer es am Ende mit mehr höhen besser findet als du? gar nichts... also selbst ist der Mann!
Ich würde den Leuten einfach schon deshalb vertrauen, weil sie da wesentlich mehr Erfahrung im Mastering haben als du.
Denn die machen das den ganzen Tag, hören täglich sehr viele verschiedene Produktionen und kennen ihre Anlagen.
 
ich mache das zwar nicht den ganzen Tag aber so gut wie jeden Tag. Ich kenne meine Anlage auch. Ich kenne meine Tracks besser.Wo ist da der große Unterschied bis auf das ich selbst die
Möglichkeit habe meinen Klang so aufzunehmen wie ich es für richtig halte? Da ist ein Unterschied, nämlich der daß ich am Ende mit meiner Arbeit rundum zufrieden bin
und nicht denken muß "oh Mann , was hat der da für höhen reingeknallt" Nein ganz ehrlich ich lass mir da auch nicht reinreden. Ich mach ein Arrangement von A-Z oder gar nicht.
Ganz einfach. Was panning betrifft würde ich besonders niemand anderen ranlassen.
Das ist Chefsache und nix anderes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zudem gibt es ja auch immer noch die Möglichkeit Feedback zur ersten Version oder gleich ein eigenes Master oder gar Referenzstücke mitzugeben.
 
naja, so wird das Ergebnis dann auch klingen.

Wieso?
In der Summe sollte man nichts mehr machen außer die Lautstärke anzuheben. Alles andere habe ich schon
in den Eizelspuren getan vor dem rendern. Ich habe mit meinen Ergebnissen keine Probleme. Ich kenne jemanden der
sich Materingtechnisch bestens auskennt und der sagt daß sie absolut in Ordnung sind.
Wenn man in der Summe mit dem Eq oder Kompressor rangeht verfälscht man doch den
Sound so wie er ursprünglich gedacht war/ist.
 
Zwischendrin:

Sowas hängt auch vom Skillset, dem Veröffentlichungszweck, dem Material, der Abhöre und den Ohren ab. Ich halte mich in dengenannten Punkten zwar fit, würde aber nichts ohne zumindest den Check eines Experten ins Presswerk schicken.

Wurde letzten von jemandem mit ca. 10 Millionen Views per Video für ein Mastering angefragt. Ich hab mich geehrt gefühlt aber den Schuh mag ich mir nicht anziehen wollen.
 


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