Zukunftsmusik

Sehe ich auch so, daher elektroakustisch und so weiter - und der Hinweis auf Musik mit Gitarren etc.
Es ist eben die Frage- was genau macht das Gefühl für "Zukunft" aus? Es ist vermutlich nicht zu formulieren, da wir ja das alle nicht wissen können. Es wäre aber eine Spekulation, so wie Utopien und Visionen - wie könnte es…?

Das ist auch schon gut - ggf. traut man sich nicht mehr so, weil man nur reinfallen KANN -
daher - die ersten Posts waren da "mutiger"

Man hört ja durchaus gern Nils Frahm und Bodzin etc. - alles keine Revolution, aber halt schön. Pop im weiteren Sinne ist eben auch nur selten "Revolution" aber es sind auch so Zeiten, wo die eher bei Politik und Weltgeschehen liegen - indessen liegt man vielleicht lieber auf weichen Kissen. Das ist natürlich Küchenpsychologie und vermutlich Quatsch, aber sowas ist es ja meist, was man versucht zu bündeln zu einer Art Trend und es bekommt einen Namen, und so kann man drüber reden als Element, als Bewegung oder als Gruppe - und solche Gruppen sind meist "per Verabredung" da - wie EBM und New Wave auch .. oder was auch immer - in der Vergangenheit. New Wave klingt ja dem Namen nach neu. Aber die neue neue Welle, wie klingt die? Kann es Wellen geben oder wären das nicht kleinere Dinger innerhalb Szenen oder so? Dann würde man sie ggf. nicht bemerken. Es gibt ja für jede Gruppe ein Medium, TV für die Alten, Instagram für die aktuellen und … die Groups und so hier und da für alle Gruppen, die ihr Ding machen. Eine gemeinsame Zukunft haben wir womöglich nicht als Vision. Und wie dreckig oder lieb ist die? Weiss man das? Wie klingt das? Was ist das größte was wir ausdrücken wollen werden?
 
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Vielleicht traut sich auch keiner was zu posten weil dann bestimmt jemand anders "aaaalt" schreibt.

Ich fands ganz interessant in der Afterlife Sound Diskussion, fanden ja viele alt oder unoriginell oder was immer,
aber an der Kritik kam zwischen den Zeilen meistens raus daß es en doch irgendwie neu ist.
Modern, wie auch immer. Fusion, ein Stück weit.
Vielleicht nicht der große Durchbruch und die große Überraschung, aber es tut sich was im Sound.
 
Ja, denke ich auch.
Das ist halt schwer zu sagen, dabei kann es mehr als je zuvor stimmen, gerade in einer bestimmten Ecke, die aber groß genug ist oder so..
Was weiss ich denn zB schon über die Szene mit dem Pinnggg oder so..

Alt - ja, seicht halt - das kann sein, weil das von einer Menge Mensch X halt nicht so das Ideal ist - muss halt Impact haben. Das ist immer gut, dass es immer schon alles gibt, Techno mag sehr groß gewesen sein und Hiphop - aber das waren Moden und damit war das nicht mal alles Future, manches war auch nur "mitnahme" - Stilübernahme, und das ist einfach in allen Richtungen so - wenn was gut geht und ankommt, kommen andere dazu. Wäre Donna Summer so spacig und würde man nicht im Schlager oder Pop nicht auch ein bisschen Sphärensynthsound haben wollen, wäre der Sound ja auch total anders. Man hätte ja auch konservativ bleiben können, nein - es gab halt sogar Schlagertechno ;-)

Und es ist möglich, dass gerade eine seichte und schöne Musik viele Leute erreicht und ggf. sogar nach Zukunft klingen könnte. Muss aber alles nicht, es kann. Und das zu relativieren ist auch nur, damit keiner sagen kann - nee, du - du has' ja keine Ahnung!

Neu ist was noch nicht war in den Ohren derer, die es hören.
Und die die Innovation suchen, müssen in der Zone zwischen superanders und bisschen anders graben, die superanderen werden idR aber nicht gut angenommen, weil ist noch zu schräg, zu anders eben. Schräg kann anders bezeichnet werden. Anders eben.

Das aber ist Trend und Mode, was ist mit dem Sound der Zukunft an sich? Gibt es das? Kann man sowas an etwas fest machen? Das was man denkt wie es wird - das ist am Ende ja oft bezugnehmend auf Trends, aber was man so gerade als Elektronikmensch will ist oder war lange - INnovation, eine neue DM musste auch innovativ sein, so wie eine neue Skinny Puppy oder so - und irgendwann klappt das mal nicht so oder kopiert sich etwas selbst. Und das ist schon ziemlich negativ ausgedrückt, denn sagen wir mal Autechre - die haben genug Innovation bewiesen, sie waren für mich einige Zeit die Neue Musik, sie haben gemacht, was sich Kraftwerk nie getraut hat und hatten eine Ästhetik, die das gut vorgab - Algorithmisch.Abstrakt.Rhythmisch und dennoch melodisch. Das ist aber jetzt auch "bekannt" und auch die abgedrehtesten Sachen sind eben - irgendwie 2000er - dadurch, dass man es kennt als Idee. Neu sind also meist die Ideen. Die Struktur ist gemacht worden und ist dann allgemeines Gut. Egal ob man das so haben will oder nicht. Das ist dann manchmal doch schnell bei denen, die eh Lust auf Neues haben, die saugen und suchen dann schnell die nächste Ecke ab.. wo ist Post-IDM-Glitch? Post-Everything? Post-Dubstep hieß es noch vor einigen Jahren. Und Dubstep ist schon futuristisch - irgendwie- mit dem ganzen Geschepper und Granular, aber sobald es in einer Werbung ist, ist es eben auch jedem bekannt, ist es dann keine Zukunft mehr? Sportschaumusik? Bei Arte gabs auch Klack-Drums und kurze sehr minimale Sachen als Titelmusiken und Jingles - vor Jahren. Also - das ist halt dann auch schon - bekannt. Muss Zukunft unbekannt sein? Oder?

Vor einiger Zeit klar Holly Herndon, Sophie, Musik die auch neue Stile wagt, auch ungewöhnliche die sich zunächst "seltsam" anhören (iamiwhoami und Björk zu ihrer Zeit als sie Microcosmen erfand) und auch irgendwo sowas wie das was AE und Raster Noton und Mille Plateau hinterlassen haben - Arca vielleicht? Was mit Gesang, es ist nämlich nicht so, dass wir die guten Stimmen verlieren, es wird nur krasser, komplexer.

Die anderen wollen das ja schnell und holen sich das einfach.
So sind wir und so lernen wir. Allgemeingut, ob wir das wünschen oder nicht.

Musik wird immer weiter gehen. Und ich wette, es kommt was, was super ist und auch was neu ist. Aber ich muss zugeben, ich bin nicht leicht dazu zu bewegen, etwas so zu benennen, weil man ist so versorgt und verwöhnt, ..
Aber - es wird das geben..

Was nicht Nostaligie ist und wirklich pur und direkt Zukunft?
Egal ob Trend oder Struktur, Musik, Idee, Gefühl.. das alles muss ja ein bisschen drin sein..
 
Holly Herndon hab ich vor 1-2 Jahren mal gepostet, Sophie, so Musik wie auch Lucretia Dalt mit dem gelben Album wirkt auch fortschrittlich weil technisch aber auch anders. Glaube ich mal jetzt. also ja - ich versuche da sowas zu finden, was irgendwie neu ist. Bin also dabei! Ja, das ist Pop mit genug Neu drin.

Son Lux würde ich auch nennen. Organisch und irgendwie cool, siehe Thread jeweils dazu, damit ..
Crossovers mein ich nicht, eher Leute die Sounds und Struktur und Musikalität können! James Blake fand ich auch mal ziemlich spannend. Ich nehm bewusst mal gesungene Zukunftsmusik. Yyes de Mey ist auch ziemlich cool, aber das Dark-Schwer-Ambient ohne Kitsch ist eher Gegenwart. Lorn und sowas.

Gibt schon ein paar coole Acts, die nicht primär Retro sind aber Elemente verwenden, die man "kennt" - auch Holly macht das. Wenn auch anders. Super Sache.

Like !
 
Ja, hab ich durch Dich kennengelernt - fand ich damals nicht gut, beliebig, aber das Stück gefällt mir doch.
 
Ja, auch sowas kann sein - ich finde eine Menge Sachen, wo ich sehen kann -. verdammt das hätte ich 2013 schon kennen können, so ist es dann für mich halt "neu" .. man kann nicht alles kennen *G*

Gerade im Pop mit Innovationszipfel..
Und die machen immer ein bisschen neu, nicht alles. Sonst hört die keiner. *G*

Was wir uns fragen "dürfen" ist -
Gibt es Zukunft per se als Sound und Struktur - als Gefühl? Als Erwartung? Sehnsucht? Oder bewegt sich das permanent?
 
Ich habe ja erwartet daß in der Musik das auftaucht was auch in der Kunst, bzw in der Architektur aufgetaucht ist:
dekroative Versatzstücke und Organik. Solarpunk.

Und der Afterlife Sound spiegelt das für mich wieder.
 
In 50 Jahren wird es keine Musik mehr im eigentlich Sinn geben.

Gefühlszustand, Aktivität, Gedanken und Gefühle steuern über Sensoren und Elektroden eine KI, die dann generativ entsprechende Klänge abspielt um sie der aktuellen Situation anzupassen.
Dabei trägt jedes Individuum (heute eher noch bekannt als Homo Sapiens) ein kleines biometrisches Gerät, mit dem man 24/7 aufspürbar, nachverfolgbar, erreichbar und kontrollierbar ist. Darin enthalten ist die Aufenthaltsbewilligung, ID, Pass, Steckbrief, Lebenslauf und weitere relevanten Daten. Das Gerät ist an den Mensch gekoppelt und kann/darf nicht entfernt werden. Die Musik wird dann nicht mehr über Kopfhörer übertragen sondern direkt ins Nervensystem eingespeist.

Alles schön und gut aber Utopie. In 50 Jahren wird vieles immer noch so sein wie heute.
Es gibt dann zwar das Iphone 523 und Galaxy S382, Behringer hat alle Musikinstrumente als Budgetversion herausgebracht und die Autos werden immer noch hässlicher, aber im Grund genommen bleibt vieles so wie es ist.
 
Ich mag die Diskussion um Zukunftssounds, das sind aber so Themen wie in Motorradforen ums beste Motorenöl... man weiss schon vorher, dass es kein Ergebnis geben wird.

Warum will man immer neue Stile und Sounds erfinden? Warum immer das drohende Damoklesschwert von Klonen, Epigonen, Trittbrettfahrern und Nachahmern? Gerade die, die immer von sich glauben, sie machten was anders, bleiben musikalisch stets im Ungefähren und klingen nachher doch nur so wie viele andere vor ihnen, vergessen aber vor lauter klanglichem Innovationseifer, dass gute Musik von Ideen und Inhalt lebt und nicht primär von der Form.

Ich wollte persönlich immer nur so klingen wie Kraftwerk, Jean Michel Jarre und Jan Hammer; warum Stile neu erfinden, wenn es sie schon ausreichend gibt? Das Rad neu zu erfinden wird hier im Forum keiner schaffen, sondern alle werden sich auch weiterhin stilecht oder in Mischformen bei existierenden Sounds bedienen... diese dann mit wertigem Inhalt zu beleben, ist schon schwer genug und viele scheitern doch schon daran krachend.

90% aller "Musiker" schaffen es nicht ein einziges Mal in ihrem Schaffen eine tragende Melodie zu komponieren. Irgendwelche Beats und Sequenzen zu arrangieren, ist sehr viel einfacher.

Meine Gegenthese ist: Es gibt in der Elektronischen Musik nichts mehr zu revolutionieren, sondern einfach nur Versatzstücke kreativ neu zu ordnen. Ich bleibe da lieber ganz konservativ und klinge voller Überzeugung und mit Absicht altmodisch. Neue Strukturen, Melodien und Themen zu finden, die in diesen Kontext passen, macht imho viel mehr Sinn.


Der Punkt ist: In der Kunst gibt es beides, sowohl zeitlose (eine "starke" Melodie), wie auch zeitabhängige Qualitäten ( zb ein gutes aktuelles Avantgarde Album)*
Zweiteres auf Dauer erkennen zu wollen ist nicht einfach, erfordert konstante Offenheit und Neugier, die man der eigenen Erschöpfung entgegensetzen muss.

* im Idealfall einer "Zukunftsmusik" natürlich möglichst viel beider Qualitäten versammelt. Und selbst dann bedeutet das noch lange nicht, dass sich die Zukunft immer angenehm anhört...
 
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Nach aktueller politischer Lage werden die Zeiten des Aufstands wieder kommen. Die Leute in unserem land fühlen sich so unsicher wie. Die Demokratie in Europa fängt an zu kippen.
Immer mehr Menschen lassen sich von ihren Gefühlen und leichtsinnigen Ideen leiten. Massenkonsum heißt sicherlich nicht Aufstieg. Es gibt nichts mehr, was die Welt noch nicht gesehen hat.
Es wäre nun an dem Zeitpunkt wieder von vorne anzufangen. Ein derartig langweiliges Jahrzehnt hat es nicht gegeben. Die heutige Musik im Radio ist mehr als langweilig und einfallslos.
Es fehlt der gewisse Pep. Heraus kommt ein Brei zu dem doch nicht tanzen kann. Ich sag nur "Mark Forster", "Ed Sheeran" und Co.
Das passt eindeutig in unsere "Gutmensch", "Hipster", "Yolo" und "Smartphone-Gesellschaft"...

Heute gibt es kaum noch Punker, Goths, Popper und Teds. Aufstand kennt man nur noch, wenn das WLAN ausgefallen ist.

In diesem Sinne "Neue Männer Braucht das Land" oder doch eher starke Frauen ?!? :


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=gc7YSX2CMYI
 
Mensch, Maschine und KI (software) werden verschmelzen (eins) und daraus wird der Mensch mit wesentlich effizienterer Hirnausnutzung und Maschinell optimierter Fähigkeiten, Biohacking, etc. pp. eine neue Kunst erschaffen. https://ars.electronica.art/prix/de/?s=musik
Das Fundament ist aber immer noch ein Individuum welches dank eigenständigem kritisches, abstrakten Denken/Fühlen Neuland betreten wird, sich über das "hier und jetzt"/die gesellschaftlichen "Normen und Werte (sofern es da welche gibt)" hinaus beweg.
Rudeltiere, welche versuchen "so wie zu sein" sind, wie immer schon, in der Kunst zum scheitern verurteilt.
 
Kann auch sein das viele es in Zukunft immer Downer, tempo gedrosselter und Deeper haben wollen. Dance auf 113 bis 115 bpm runter gibt der Musik nochmal andere Demensionen. Glaub auf sowas stehen die in ferner Zukunft noch doller wie Heute schon. Ist mir mal so aufgefallen. Ich hör das ja auch häufig gerne so. :agent:
 
Schaut man sich die musikalische Entwicklung in der Popmusik in den letzten 20 Jahren an, dann muss man objektiv eine Stagnation feststellen. Es kommt nichts neues. Keine neue Musik! Ich extrapoliere das in die Zukunft und prohezeie eine "vollendete Beliebigkeit", nur noch Rauschen. Signal-to-Noise < 1.

In 1000 Jahren, falls es da noch Menschen gibt, hören wir aber immer noch Bach!
Notfalls ohne Strom, weil die Zivisation Jahrhunderte vorher zusammengebrochen ist. Bach geht auch ohne Strom!

Vielleicht erheben die letzten Überlebenden dann Bach dann zu einer neuen philosophisch-abstrakten Entität (ehemals "Gott" genannt), welche man in Zeremonien huldigt. Die menschliche Gesellschaft rebootet. Alles geht von vorne los. Nur diesmal mit weniger Fehlern im System. Das wäre schön - vielleicht wird daraus aber nichts, weil es einfach keine Menschen mehr geben wird. Prost.
 
Och so Schwarz muss nicht unbedingt sein. Kann auch sein das irgendwann Geld nicht mehr die treibende Kraft ist. Und Raumschiffe durch das All fliegen. Und die Bewohner der Raumschiffe in ihrer Freizeit immer irgendwelchen Abstrakten Ambient zur Entspannung hören. Und wildes Party treiben mit schnellerer Musik exestiert nicht mehr weil den das zu primitiv ist. Denn wir wissen doch auch gar nicht wie die in der Zukunft mal so ticken. :dunno:
 
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Wir reden ja nur über die nahe Zukunft.
Ich fand damals Caberet Voltaire extrem futuristisch, so ca 1984, wie Musik vom Mars.
Sowas suche ich für heute.

Ich extrapoliere das in die Zukunft und prohezeie eine "vollendete Beliebigkeit", nur noch Rauschen. Signal-to-Noise < 1.
Das wäre ja dann doch neu.
 
Es fehlt der gewisse Pep. Heraus kommt ein Brei zu dem doch nicht tanzen kann. Ich sag nur "Mark Forster", "Ed Sheeran" und Co.
Das passt eindeutig in unsere "Gutmensch", "Hipster", "Yolo" und "Smartphone-Gesellschaft"...

Heute gibt es kaum noch Punker, Goths, Popper und Teds. Aufstand kennt man nur noch, wenn das WLAN ausgefallen ist.

Was an Ed Sheeran scheiße ist: Dass er nun wirklich überall totgespielt wird.
Was man ihm nicht vorwerfen kann: Schlechte Musik zu machen. Nicht tanzbar? Ich weiß nicht, auf welchen Parties du so unterwegs bist. Aber es kommt nicht von ungefähr, dass "Shape of you" der erfolgreichste Song des vergangenen Jahres war. 26,6 Mio verkaufte Einheiten weltweit. Das ist nun mal unstrittig einer der größten Hits aller Zeiten. Und auf Parties drehen die Leute durch dazu, tanzen, haben Spaß. Und daran ist nun mal nix auszusetzen, das ist das, wozu Musik schon immer gut war, und wenn sie das so wirksam schafft, erübrigt sich doch dieser Pessismismus. Sheeran steht völlig allein auf einer Stadionbühne. Ich bin kein Fan, ich geh da nicht hin, aber ich finde Sheeran eben die totale Gegenthese zu denen, die "echte" Musik vor Jahrzehnten für die Zukunft totgesagt haben.

Natürlich gibt es Trends, und ja, es ist heute alles im Mainstream glattgebügelt, konfektioniert, effektüberladen. Aber zu jedem Trend gibts auch wieder einen Gegentrend. Was innovativ ist, wird sich mit etwas Glück und/oder mit gutem Marketing seinen Weg bahnen.

Gegenbeispiel, von wegen unpolitisch: Childish Gambino. Das ist nun zwar kein Rage Against The Machine Riot-mäßiger Song. Aber halt doch ein sozialkritisches Stück, das durch eine eigenwillige Performance in einem interessant gemachten Video mehrere hundert Mio Klicks generiert hat.

Und aufgrund zunehmend ungemütlicher politischer Verhältnisse in der Welt wird ein gewisses "Anger management" auch weiterhin in der Musik stattfinden. Ist halt nur nicht das, was man mittags um 12 im Dudelfunk erwarten darf.

 
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Was an Ed Sheeran scheiße ist: Dass er nun wirklich überall totgespielt wird.
Was man ihm nicht vorwerfen kann: Schlechte Musik zu machen. Nicht tanzbar? Ich weiß nicht, auf welchen Parties du so unterwegs bist. Aber es kommt nicht von ungefähr, dass "Shape of you" der erfolgreichste Song des vergangenen Jahres war. 26,6 Mio verkaufte Einheiten weltweit. Das ist nun mal unstrittig einer der größten Hits aller Zeiten. Und auf Parties drehen die Leute durch dazu, tanzen, haben Spaß. Und daran ist nun mal nix auszusetzen, das ist das, wozu Musik schon immer gut war, und wenn sie das so wirksam schafft, erübrigt sich doch dieser Pessismismus. Sheeran steht völlig allein auf einer Stadionbühne. Ich bin kein Fan, ich geh da nicht hin, aber ich finde Sheeran eben die totale Gegenthese zu denen, die "echte" Musik vor Jahrzehnten für die Zukunft totgesagt haben.

Natürlich gibt es Trends, und ja, es ist heute alles im Mainstream glattgebügelt, konfektioniert, effektüberladen. Aber zu jedem Trend gibts auch wieder einen Gegentrend. Was innovativ ist, wird sich mit etwas Glück und/oder mit gutem Marketing seinen Weg bahnen.

Gegenbeispiel, von wegen unpolitisch: Childish Gambino. Das ist nun zwar kein Rage Against The Machine Riot-mäßiger Song. Aber halt doch ein sozialkritisches Stück, das durch eine eigenwillige Performance in einem interessant gemachten Video mehrere hundert Mio Klicks generiert hat.

Und aufgrund zunehmend ungemütlicher politischer Verhältnisse in der Welt wird ein gewisses "Anger management" auch weiterhin in der Musik stattfinden. Ist halt nur nicht das, was man mittags um 12 im Dudelfunk erwarten darf.



Bei "Shape Of You" gibt es keine starke Bassline, kein Snare/Bass/Snare/Bass und das Tempo ist einen ticken zu langsam um es als Tanzmusik zu bezeichnen. Wie kann mir nicht vorstellen, wie dazu getanzt wird :D Da wo ich abends hingehe, laufen auf jeden Fall keine Undercut-Shisha-Fitnesstudio Boys rum. Der enzige Song, der mich heutzutage überzeugt hat ist "Alice Merton - No Roots". Nicht ohne Grund lassen die "großen" (möchtegern) Stars unserer Zeit wie "Rihanna" und "Dua Lipa" ihre 80s-Remixe schützten. Das würden sie nicht tun, wenn es den Künstlern nicht selber gefallen würde. Wir können da jetzt noch viel diskutieren. Ich finde die heutige Mainstream-Musik aus den Charts einfach abscheulich. Ich ekel mich regelrecht davor :P

Da wo ich zum tanzen und Spaß haben hingehe, läuft so was:
Unter dem Motto ""No smartphones, no selfies, no duckfaces...""


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=L_-QrcbU5zs
 
Bei "Shape Of You" gibt es keine starke Bassline, kein Snare/Bass/Snare/Bass und das Tempo ist einen ticken zu langsam um es als Tanzmusik zu bezeichnen. Wie kann mir nicht vorstellen, wie dazu getanzt wird :D Da wo ich abends hingehe, laufen auf jeden Fall keine Undercut-Shisha-Fitnesstudio Boys rum. Der enzige Song, der mich heutzutage überzeugt hat ist "Alice Merton - No Roots". Nicht ohne Grund lassen die "großen" (möchtegern) Stars unserer Zeit wie "Rihanna" und "Dua Lipa" ihre 80s-Remixe schützten. Das würden sie nicht tun, wenn es den Künstlern nicht selber gefallen würde. Wir können da jetzt noch viel diskutieren. Ich finde die heutige Mainstream-Musik aus den Charts einfach abscheulich. Ich ekel mich regelrecht davor :P

Da wo ich zum tanzen und Spaß haben hingehe, läuft so was:
Unter dem Motto ""No smartphones, no selfies, no duckfaces...""

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=L_-QrcbU5zs

Wenn das deine Vorstellungskraft sprengt, muss man vielleicht auch an deiner Musikalität zweifeln. Wenn Tanzmusik für dich offenbar zwingend starke Bassline oder Four to the floor braucht, dann ist es mit deiner Flexibilität in Sachen Rhythmik nicht weit her.

Undercut-Shisha-Fitnessboys sind da auch nicht das Kernpublikum. Es handelt sich um eine alternative Party, die aber auch Mainstream in der Playlist einstreut, wo ich diesen Song als einen der absoluten Stimmungsbooster erlebt habe. Publikum zwischen 18 und 50 Jahren, ziemlich durchmischt.

Rihanna und Dua Lipa sind Megastars. Rihanna ist seit 2006 im business, wir haben nun 2018. Scheißegal, ob sie selbst schreibt oder nicht. Das hat Tina Turner auch nicht getan. Aber sie ist wahnsinnig erfolgreich. Get over it. Aber dein Name sagt ja schon, wie rückwärtsgewandt du zu sein scheinst.

Und die Künstler bzw. Verlage und Plattenfirmen lassen übrigens nichts aus persönlichen Geschmacksgründen schützen, sondern nehmen ihre Rechte an der Verwertung ganz generell wahr. Ganz normaler Vorgang.
 
Ich beschwer mich seit 30+ Jahren über´s Radio und dass da immer nur Scheisse kommt.

Aber alle 10 Jahre entdecke ich bei den "Retro Hits der 90er, OMG!" doch immer dass ich gut die Hälfte davon mitsingen kann.

NUR Scheisse ist es also nie ;-)

@ Zukunftsmusik:

Ich würde mal, so auf die nächsten 50 bis 100 Jahre gesehen, bei gleichbleibender Globalisierung eigentlich eine noch krassere Vermischung der regionalen Stile erwarten... als Ergebnis so eine Art "Ultimate World Music".

Und als -obligatorische- Underground-Gegenreaktion darauf wahrscheinlich eine Flucht in totale Atonalität, Harsh-Noise-Gerumpel meets Einschlaf-Drones mit IDM Struktur um ja nicht versehentlich bolivianische Buschtrommel-Rythmen abzukupfern.

An letzterem arbeite ich schon mal, bei meinem Arbeitstempo bin ich in 10 Jahren mit den ersten Demos fertig.
 
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Aber alle 10 Jahre entdecke ich bei den "Retro Hits der 90er, OMG!" doch immer dass ich gut die Hälfte davon mitsingen kann.
So war das z.B. mit Michael Jackson. Als der dann gestorben ist tanzten sogar haufen Leute auf dem Fusion Festival zu seiner Musik. Vorher war das Musik die im Radio lief und natürlich scheiße. Heute hat der Kult Status.
 
Ehrlich gesagt wenn ich das hier alles so sehe bin ich gar nicht mehr so scharf auf die Zukunft. Da ver miss ich doch glatt weg wieder die alten Zeiten. Anfang bis Mitte 90 gab es in Berlin Club's wo der DJ versteckt war und gar nicht zu sehen war. Und die Leute haben mit einander gefeiert und getanzt und nicht den DJ. Die kamen schon tanzend durch den Einlass. Und man bekam ein Sound um die Ohren den man vorher noch nie gehört hatte. Da war man überrascht und erstaunt. Das war viel Zukunft visionärer wie heute alles so. ;-)
 


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