Fender Rhodes ersetzen - das Leiden unmoralischen Handelns!

Ums nochmal klar zumachen um was es geht (ich hoffe @patilon ist nicht böse, dass ich das hier so darstelle):
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Das ist das Wohnzimmer von ihm. In der leeren weißen Fläche oben steht übliche Wohnzimmermöblierung. Die Türe ist an der unteren Kante zwischen dem Winkeltisch und dem Klavier. Kollege @patilon macht Musik mit seinem umfangreichen Modularsystem ganz links und spielt dazu Klavier. Das geht so Richtung Kiasmos / Olafur Arnalds und so. Das bedeutet aber, dass es vom Klavier zum Modular immer drei Meter sind: wenn er was am Sound des Modular ändern will, wenn er Sequencer starten / stoppen will, wenn er am Mischpult was machen will, muss er immer das Klavierspielen komplett unterbrechen und aufstehen. Er möchte, da wo das Rhodes steht, einfach einen digitalen Klavierersatz stehen haben, damit er Modular und Mischer in "Griffweite" hat. Da sein Minimoog auf dem Rhodes steht und auch nirgendwo anders wirklich Platz hat, sollte das halt eben rein vom Aufbau möglichst Rhodes-ähnlich sein. Theoretisch könnte er einen Doppel-Keyboard-Ständer mit unten einem Nordstage hinstellen und oben dem Minimoog. Aber das wird dann halt alles sehr technisches Gerümpel. Mit dem Rhodes ist das bisher halt recht stimmig für ein Wohnzimmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den roten SV-1 finde ich sehr schick.
Hat das Korg Grandstage nicht auch schöne Rhodes drinnen? Die Pianos sind auf jeden Fall fantastisch.
 
Sehe dafür bspw. am Platz des Rhodes statt dessen

Variante A: Schöner Wohnen mit Rhodes
Vintage-style E-Piano mit Moog on Top (z.B. Crumar Seven oder wie erwähnt Zarenbourg)

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oder

Variante B: Pragmatische Lösung
2-fach Keyboardständer mit Nordlead Elektro oder SV-1 oder Yamaha CP88 in Verbindung mit Moog

Der CP klingt übrigens auch ganz hervorragend (ab ca. 11:10), siehe Sonicstate / NAMM


View: https://youtu.be/8iWU_pKbOZc?t=666
 
Ich bin so einer und berichte gerne. Ich hatte ein Rhodes Mk. I, das wirklich gut in Schuss war und mir viel Spaß gemacht hat. Für die Bühne benötigte ich noch eine transportable Variante, die zusätzlich auch Akustikpianos bot. Da ich das SV-1 toll fand, habe ich es mir gekauft. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich auch für Rhodes-Aufnahmen immer mehr das SV-1 heran gezogen habe. Die Tastatur spielt sich gerade für E-Pianos hervorragend, die wenigen Effekte passen genau und die Töne lassen sich einzeln stimmen, so dass ich mir ein in sich minimal verstimmtes Rhodes basteln konnte, das immer leichte Schwebungen liefert und wunderbar lebt. Das echte Rhodes wurde immer weniger genutzt, irgendwann verpackt zur Seite gestellt und nach ein paar Jahren verkauft. Manchmal finde ich das schade, weil ein Rhodes einfach wahnsinnig toll aussieht, aber bereut habe ich den Verkauf nie.

Ich teile die Einstellung einiger Kommentatoren hier - sinngemäß: unbedingt behalten, wer weiß, was in ein paar Jahren ist - aus grundsätzlichen Erwägungen nicht. Ein Instrument sollte gespielt werden. Wenn man es nur besitzt, um den Verkauf nie zu bereuen, ist es wertlos. Man belastet sich selbst mit unnötigem Besitz und dem Gedanken, dass man ja noch mal da irgendwo dran müsste, und man enthält denjenigen Musikern, die dringend ein Rhodes benötigen, ein potenzielles Instrument vor. Und das nur, weil man keine Entscheidungen treffen mag.

Ich habe mein Rhodes an zwei Jazzstudenten aus meiner Stadt verkauft, die schon quer durch die Republik gefahren waren, um ein gutes Gerät zu finden. Die beiden waren hellauf begeistert und haben hier bei mir bestimmt zwei Stunden virtuos darauf gespielt. Der Preis war für beide Seiten fair. Die Jungs sind glücklich, ich auch, und das Instrument wird kompetent und regelmäßig genutzt. Ist doch toll!

Mein SV-1 benutze ich inzwischen ausschließlich im Studio und ausschließlich für Rhodes, Wurlitzer und Clavinet-Sounds. Auf der Bühne nutze ich ein Nord Electro 5D, das noch viel kleiner und leichter ist und bessere Akustikpianos und vor allem Orgeln bietet. Für Rhodes-Aufnahmen im Studio greife ich aber immer zum SV-1.

Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich verstehe jeden, der gerne Rhodes spielt und ein Original besitzen möchte. Für mich funktioniert es aber anders besser.

Ach so: Einen Synth kannst du natürlich weder auf ein SV-1 noch auf ein Nord-Teil stellen. Aber da findet sich sicher eine Lösung, und ein Rhodes nur zu behalten, weil es so ein toller Ständer ist, ist etwas blasphemisch, finde ich. ;-)

Du bringst es auf den Punkt, danke.

Selten eine so intelligente und differenzierte Aussage hier im Forum gelesen.

Stephen
 
Tastatur ist übrigens Oberklasse - beste Keys die ich je im Studio hatte. Dafür sauschwer das Ding. Kann man zu zweit grade so anheben.

Als Gesamtkunstwerk inkl. Bedienung, Erscheinung, Feeling und Sound kann ich's sehr empfehlen. Ist aber wie immer auch Geschmacksache. Hatte nie vorher ein so inspirierendes klassisches Instrument. Einschalten, 3 sek warten und los.

das klingt ja schonmal gut!

Vielen dank für den ausführlichen Bericht Henk Reisen!

Was ich vielleicht noch erwähnen sollte.. ich setze das Rhodes nur für langsam melancholischen Kram ein, hab von dem typisch
jazzigen Rhodes Stil gar keine Ahnung und typische Effekte mit breitem Stereochorus sind zb. auch gar nicht mein Ding,
da das für meinen Geschmack den ursprünglichen Klang eher kaschiert als verbessert, es muss für mich also immer nah dran
am trockenen puren Ursprungsignal liegen, also in erster Linie sehr intim klingen (entsprechend bleibt auch der Chorus des Juno 6
immer ausgeschaltet).

Florian hats schon perfekt beschrieben oben, danke dafür!

>Kollege @patilon macht Musik mit seinem umfangreichen Modularsystem ganz links und spielt dazu Klavier.
>Das geht so Richtung Kiasmos / Olafur Arnalds und so.
Außer das hier.. :) Ich suche dafür eigentlich noch einen Mitmusiker, was bisher noch nicht so ganz geklappt hat. Ich würde es auch
gern allein probieren, bisher ist es aber bei rein instrumentalen Klavierstücken geblieben.
Da sich bzgl. Zusammenarbeit aber noch nichts konkretes ergeben hat, würd ich eben auch gern mal allein in diese Richtung schnuppern.

Korg Grandstage/Zweifach-Keyboardständer kommt erstmal nicht in Frage, das gefällt mir nicht. Das Zarenbourg hat mich überhaupt
erst auf die Idee gebracht, dass so ein Tausch unter Umständen und einiger Zeit des Nachdenkens und dem Gebrauch vieler Konjunktive
eventuell und ganz vielleicht in Frage kommen könnte.

Hat jemand Erfahrung mit dem Crumar Seven?
 
Hat jemand Erfahrung mit dem Crumar Seven?

Leider noch nicht, möchte ich aber noch gerne mal ausprobieren.
Ich hatte aber bis letzte Woche ein Crumar Mojo 61 in dem ein Teil der Sounds vom Crumar Seven ebenfalls integriert sind. Rhodes, Wurli, upright Piano, Clavinet, sind in beiden Instrumente vertreten und haben, so viel ich weiss die gleiche Qualität. Von der Hammond Emulation war ich nicht total überzeugt. Dafür sind die Rhodes, Wurli und Clavinet wirklich gut. Und mit wirklich gut meine ich, besser als auf dem Nord Electro, es kann dynamischer gespielt werden, mit mehr Velocity layers. Mit einem Smartphone kann man die Sounds noch recht detailliert editieren und abspeichern.

Was ich unbedingt ausprobieren möchte ist die Tastatur. Das Crumar Seven gefällt mir optisch sehr gut, bis auf die LED-farbigen beleuchtete Potis. Da hätte ich lieber ganz klassische Potis ohne Beleuchtung. Weil, sei es im Studio oder auf der Bühne, da macht der Crumar Seven bestimmt eine gute Figur. Und wie schon oben erwähnt, in meinen Ohren klingt es auch ganz ordentlich.
 
ah super, danke! wie war dein Eindruck vom upright piano oder war das bei dir einfach weniger im Fokus?
ja.. auch meine Meinung mit der Optik.
 
Upright Piano...cool das es dabei ist, aber qualitativ nicht vergleichbar mit Nord. Ich habe das Crumar Mojo 61 ehrlich als erst für die Hammond Emulation gekauft. Zwei Jahre lang war ich recht zufrieden, aber jetzt kommt ein HX3 System von MAG Custom Organ.

Dann habe ich eigentlich die Rhodes, Wurli, Clavinet, CP-70 die wirklich die positive Überraschung war. Es gibt deutlich weniger Auswahl als bei der Nord Piano Library, dafür ist die Qualität besser - also Qualität vor Quantität, eindeutig.
So viel ich weiss hat aber Crumar jetzt ein Italian Grand Piano im Programm so dass die akustische Pianos schon besser auskommen sollten.

Aber für Pianos, in Live Situationen finde ich mein Nord Electro 6 wirklich optimal. Da bin ich genau der Meinung wie Henk Reisen. Diese kleine Nord haben nicht nur Pianos (grosse Auswahl und brauchbare Qualität), sondern sie haben auch eine wirklich coole Hammond Emulation mit Drawbars, die Möglichkeit Samples zu laden, ist kompakt und leicht und sehr einfach zu bedienen. Eigentlich eine guter Kompromiss. Optisch gibt es sicher cooler als Nord...da finde ich der Crumar Seven wirklich interessant, mit einer guten Mischung aus Vintage Flair mit moderne Elemente.
 
Das war keine Absicht, ist mir nur so rausgerutscht! Ehrlich! ;-)
Ist immer auch eine Frage, als was für eine Art Musiker man sich empfindet. Eine befreundeter Keyboarder sieht sich selbst vorrangig als PIANIST, d.h. er spielt und besitzt einen Flügel, ein Rhodes und ein Wurlitzer und fährt diese Sachen (neben seinen anderen Keyboards) konsequent mit seinem Van, einer Sackkarre, einem entsprechenden selbst entworfenen Keyboardständer- Gestell zu den Gigs. Er braucht das Feeling einer guten Tastaturmechanik für seinen Anschlag und den Resonanzkörpers eines richtigen Pianos.

Ich selber habe auf elektrischer Orgel gelernt, ich fühle mich als Keyboarder und Synthesizerspieler, der auf elekrtisch verstärkten Plastikkeyboards groß geworden ist. Mir "reicht" (noch) ein Nord Electro, obwohl ich meinen (geerbten) Steinway-Flügel sehr liebe und schon länger von einem Wurlitzer 200 träume...
 
ja.. vielleicht muss man bei Crumar noch bisschen Geduld mit besseren Samples haben. Stimmt.. große Begeisterung liest man
noch nicht heraus.. wobei zumindest über die Hardware nichts schlechtes berichtet wird. Hab gestern mal nach den Abmessungen
geguckt.. 45cm in der Tiefe waren es glaub ich.. das wird auch schon sehr knapp für den Minimoog.

Er braucht das Feeling einer guten Tastaturmechanik für seinen Anschlag und den Resonanzkörpers eines richtigen Pianos.
Das versteh ich total.. hab mit Klavier nur minimale Auftrittserfahrung, aber einmal war es ein EPiano.. abgesehen davon, dass das
Ding klanglich eher Einsteigerklasse hatte, fehlt da auch völlig das Gefühl, an so einem Ding zu sitzen, wobei ich jetzt speziell von
Klavier ohne Band- oder Gesangsbegleitung spreche. Im Bandkontext würd ich das nicht so kritisch sehen.
Klar.. und es hängt natürlich auch davon ab, woran man gewöhnt ist.
 
Wäre nicht das mit dem Minimoog daraufstellen können als Vorgabe, würde ich mal einen Blick auf die neuen Yamaha CP73/88 werfen, wurde ja oben schon genannt. Das ist quasi ein großes Reface CP mit vielen Zusatzfearures vor allem für die Bühne, und mit Samples von US Sounddesignern, was man auch deutlich hört, die Sounds sind fantastisch (Eins der Rhodes Samples stammt von David Paichs Silver Top), um Längen Besser als im Reface. Nebenbei auch starke Konkurrenz für die Nord Teile, weil auch nachladbare Sounds angeboten werden. Davon jetzt noch ne 61er Version ...

Gibts ne wunderbare Demo von Woodys Piano Shack dazu.

Wenn alle Stricke reißen laß Dir was von Chris Radtke aka Keyboardmanufaktur und Rhodes Service Berlin bauen, er war mal hier im Forum vertreten, ist aber wohl nimmer aktiv.
 
danke für den Tipp! Die Vorgabe ist leider wirklich fix. Zu allem optischen Übel würde bei Geräten in normaler Keyboardform
ja noch zusätzliche Tiefe benötigt werden. Das Rhodes schaut nach vorn gerade mal 17-18cm über den Minimoog hinaus.
Es soll auch einfach dieses altmodische Erscheinungsbild beibehalten werden, wobei ich diese schrägen Bedienpanels auch
sehr angenehm finde und eingebaute Lautsprecher sind auch ein Vorteil. Es scheint da wohl neben Zarenbourg/Seven kaum
was anderes in Frage zu kommen und grad das Zarenbourg ist leider wirklich ganz schön kostspielig.
 
Wäre nicht das mit dem Minimoog daraufstellen können als Vorgabe, [...]

Wobei ich mich dann frage, wieso ein schöner Keyboardtisch mit Aufsatz von K&M keine Option wäre.

Viel mehr Platz nach oben und in die Breite nimmt der auch nicht weg.

Stephen
 
Wobei ich mich dann frage, wieso ein schöner Keyboardtisch mit Aufsatz von K&M keine Option wäre.

Viel mehr Platz nach oben und in die Breite nimmt der auch nicht weg.

Eben. Der 18950/52 zB. Superstabil, sowie Verstellbar in Breite und Höhe. Hatte ich selbst und nur wegen der nicht machbaren 3. Ebene durch einen Jaspers ersetzt.
 
In Verlängerung zum Modular stehen auch noch Juno 6 und MS-20 an der Wand.
Dafür steh ich genau hinterm Rhodes.. im Anschluss an den Juno 6 wird das ganze von einem Wintergarten begrenzt,
die zusätzlichen 15-17cm nach hinten sind also ungünstig und wenn ich vorm Minimoog stehe, steh ich direkt "am" Rhodes..
das ist mit einem Yamaha CP73 oder ähnlichem auch nicht mehr möglich, da man sich dann ca. 17cm vorbeugen müsste,
zudem:

und eingebaute Lautsprecher sind auch ein Vorteil.

Ist halt dann so, dass es nur eine sehr begrenzte Auswahl gibt, aber wenns nicht ins Suchschema passt,
passt es nun mal nicht, ist ja okay.
 
Nebenbei auch starke Konkurrenz für die Nord Teile, weil auch nachladbare Sounds angeboten werden.
Du weißt, dass Nord eine ziemlich ausführliche und gut gepflegte Samplebibliothek in allen Bereichen anbietet und dass man auch eigene Samples mappen und auf die Geräte schieben kann? Oder habe ich die Gegenüberstellung falsch verstanden?
 
Du weißt, dass Nord eine ziemlich ausführliche und gut gepflegte Samplebibliothek in allen Bereichen anbietet und dass man auch eigene Samples mappen und auf die Geräte schieben kann? Oder habe ich die Gegenüberstellung falsch verstanden?

Das weiß ich, und von Yamaha kommt genau sowas, daher ja der Vergleich. Die Rhodes bei Nord sind allerdings nicht jedermanns Geschmack, sodaß es jetzt eine weitere Wahlmöglichkeit gibt.
Das mit den nachladbaren Sounds wird bei Woody im Video gesagt.
 
Das weiß ich, und von Yamaha kommt genau sowas, daher ja der Vergleich. Die Rhodes bei Nord sind allerdings nicht jedermanns Geschmack, sodaß es jetzt eine weitere Wahlmöglichkeit gibt.
Ah, alles klar. Ich hatte deine Aussage missverstanden im Sinne von "im Gegensatz zu Nord... ", Danke für die Erläuterung!
Ja, bei den Nord-Rhodes bin ich auch noch nicht so glücklich geworden wie z. B. beim SV-1. Überraschend, finde ich. Ich glaube auch nicht, dass die Samples an sich schlecht sind, sondern dass es wie von dir punktgenau formuliert eher eine Geschmacksfrage ist. Vielleicht fehlt mir auch die Individualstimmung der einzelnen Noten zum Glücklichsein, oder die für mich passende Velocitykurve ist nicht dabei oder was auch immer. Gerade letzteres - also die V-Kurve, nicht "was auch immer" ;-) - wird mMn von unbedarfteren Spielern gerne unterschätzt. An solche Kleinigkeiten sollte man sich mal einen Nachmittag dransetzen, bevor man einen Sound oder ein Instrument als unbrauchbar einordnet. Diese Arbeit nervt, lohnt sich aber fast immer.
 
Die Rhodes bei Nord sind allerdings nicht jedermanns Geschmack,

Kein Rhodes ist jedermanns Geschmack.

Deshalb macht es ja nur das Gießkannenprinzip. Und die unterschiedliche Herangehensweise der Sounddesigner. Da gibt es so manches Corporate Property Know How, und zwar bei allen. Deshalb klingen die Ergebnisse auch verschieden, was je kein Fehler ist. Ein tolles Bimmel-Rhodes Typ Styx: Babe ist weißgott nicht immer zu gebrauchen, genausowenig wie das obertonkastrierte Modell, das für Backings im Blues und Smooth Jazz gedacht ist.

Da Rhodes Samplesounddesign eine ziemlich komplexe Angelegenheit ist, gibt es reglm#ßig inhouse Software, die den Kunden nicht zugänglich ist. Die Gründe für diese Vorenthaltung lasse ich mal weg. In jeder Software wird alles feinstjustiert und am Ende einfach ins proprietäre Format exportiert, im Falle Nord übrigens lossless compressed, was viel Speicherplatz spart.

Yamaha hat also für sein neues Piano ne Menge zu tun, auch wenn die Factory Bestückung scheinbar ziemlich gelungen ist. Wundert mich bei denen aber auch nicht, die stecken schon ewig einen Haufen Geld in diese Entwicklung. Wenn die klug sind, schieben die speziell auf dem Rhodes und Wurlitzer Sektor flott möglichst viele Varianten raus, um den Nord Vorsprung aufzuholen. Korg hats beim Grandstage etwas versemmelt.
 
Kein Rhodes ist jedermanns Geschmack. Deshalb macht es ja nur das Gießkannenprinzip. Und die unterschiedliche Herangehensweise der Sounddesigner.
Und da ich finde, dass Nord und die involvierten Sounddesigner es in anderen Kategorien, insbesondere bei den Akustikpianos, absolut vortrefflich machen, bin ich erstaunt, dass ich bei den Rhodes-Sounds keins finde, das für mich als Allround-Rhodes funktioniert. Ich bin da - glaube ich - etwas altmodisch und möchte nicht mit drei verscheidenen Flügel- oder Rhodes-Sounds hantieren, sondern dengele mir i. d. R. in jeder Kategorie einen zurecht, den ich dann für alles nutze. Im Nord habe ich die goldene Mitte für alle Rhodesanwendungen noch nicht gefunden und warte noch auf das richtige Sampleset.
 
Bei Nord sind nur 8 Rhodes Sampleinstrumente im Angebot, das ist nicht mehr zeitgemäß und wird im norduserforum.com auch immer wieder thematisiert. Auch nur 2 Wurlitzer geht in 2019 nicht.

Weil ich ja seit Jahren für die arbeite, weiß ich aber warum: Fehlende Manpower. Kann sein, dass u.a. Yamaha und Dexibell jetzt den Verantwortlichen auf die Sprünge helfen.

Bei anderen Companies ist das praktischer gelöst. Da wird im Team gearbeitet und die Jobs werden verteilt von der Instrumentenaufnahme übers Editing bis zum fertig konfektionieren im Zielformat plus Presets für bestimmte Instrumente und abschließend die Demotrack-Arie. Das geht aber nur, wenn Companies sich auch ein so großes Team leisten, Clavia ist aber verglichen mit Yamaha und Korg recht klein. Wo Clavia noch gut vorne ist, ist der Bereich Acoustic Piano für Stage Bedarf, da hängt speziell Korg hintendran.
 
auch wenn die Factory Bestückung scheinbar ziemlich gelungen ist. Wundert mich bei denen aber auch nicht, die stecken schon ewig einen Haufen Geld in diese Entwicklung.

Besser gelungen als bei Reface CP, das hab ich grad zum zweiten Mal wieder rausgeworfen, weil nur das Wurli besser war als beim Kurzweil, von dem ich etwas verwöhnt bin, was E-Pianos angeht. Schade, daß die vom CP kein 61er anbieten, das wäre genau mein Ding.

Zu dem, was Henk oben ansprach, gibts bei Kurzweil das beste Beispiel, daß man aus den Werkssamples mit Finetuning noch mehr rausholen kann als die eh schon guten Werkssounds tun: die Soundsets des Franzosen Barb aka Stéphane Garangio, von denen Keys of Gold mein Liebling ist.

Ich kenne übrigens einige, die genau aus dem Grund mit dem Rhodes sich einen Kurzweil zum Nord dazustellen.


Mein derzeitiges Rhodes und Wurli für Live besteht aus einem umgebauten Yamaha S-30, der allerdings auch etwas Finetuning bei einigen Sounds braucht. Vielleicht gönne ich dem noch die PLG-PF Karte, aber das ist Plan B, zumal die Tastatur leider die aus SY22/35 ist, also nicht besonders schön zu spielen. Dank Yamahas nichtstandard-Matrix kann ich die noch nichtmal ohne größeren Act ersetzen, sonst hätte ich das längst getan.
 
@Klaus P Rausch: Ja, das leuchtet ein, danke für die Einordnung!
Ich hätte gedacht, das z. B. die acht Rhodesvarianten aus der Nord-Bibliothek von der Zahl her eher großzügig wären, aber es überrascht mich jetzt auch nicht festzustellen, dass ich da offenbar nicht auf dem neusten Stand bin.
 
Hat einer von euch eine Ahnung, warum die von mir oben schon mal erwähnte Funktion der Einzelstimmung der Noten - zumindest in meiner Wahrnehmung, was ungefähr nichts heißt, da ich kein guter Marktbeobachter in diesem Bereich bin - nicht zum Standard geworden ist? Mich hat das wirklich glücklich gemacht, als ich es entdeckt und die Wirkung erfahren habe. Und ich bin wirklich kein Stimmungsfuchs oder Absoluthörer oder sonstwie besonders feinsensorisch in diesem Bereich. Das fehlt mir beim Nord ein wenig, aber auch ansonsten - bei Synths z. B. - fänd ichs toll. Besser als Analog Feel oder Random Pitch oder solche auch ganz interessanten, aber unkontrollierbaren Tonhöhenmodulatoren.

Schwierig in der Umsetzung ist es doch wohl auch nicht. Ist das so wenig nachgefragt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du meinst sowas wie Microtunings? Gab es bei einigen Synths, angefangen vom DX7II über den ersten Nordlead bis hin zu einigen aktuellen Modellen.

Ist wohl eher weniger genutzt worden.
 
Zu dem, was Henk oben ansprach, gibts bei Kurzweil das beste Beispiel, daß man aus den Werkssamples mit Finetuning noch mehr rausholen kann als die eh schon guten Werkssounds tun: die Soundsets des Franzosen Barb aka Stéphane Garangio, von denen Keys of Gold mein Liebling ist.

Ist mit Fine Tuning das Soundshaping mit Envelopes, Velocity, V-Switch Übergänge etc. gemeint?
 
Ist mit Fine Tuning das Soundshaping mit Envelopes, Velocity, V-Switch Übergänge etc. gemeint?

Ja, genau das. Daran krankt etliches, zB wenn das Ausklingverhalten nicht stimmt, klingts unnatürlich, besonders in Verbindung mit dem Sustainpedal. Daran kranken leider die meisten Presets des S-30, auch wenn es sich auf den Aufnahmen der letzten Lounge garnicht mal so schlecht anhört, besser jedenfalls als das Rhodes aus Garage Band, wo man sowas erst garnicht einstellen kann.
 


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