Fender Rhodes ersetzen - das Leiden unmoralischen Handelns!

Ich bin da - glaube ich - etwas altmodisch und möchte nicht mit drei verscheidenen Flügel- oder Rhodes-Sounds hantieren, sondern dengele mir i. d. R. in jeder Kategorie einen zurecht, den ich dann für alles nutze. Im Nord habe ich die goldene Mitte für alle Rhodesanwendungen noch nicht gefunden und warte noch auf das richtige Sampleset.

Bin etwa auf dem selben Kurs. Bei den Grand Pianos bin ich eigentlich fast zufrieden. Mit dem Velvet Grand und die neuen Piano Filters habe ich ein Piano gefunden, dass relativ universell einzusetzen ist. Da hat Nord wirklich eine gute Arbeit geleistet.
Bei den Rhodes bin ich noch nicht ganz überzeugt. Momentan ist der Nefertiti mein Favorit. Mit Hilfe des EQ (diesmal ohne Piano Filter...) auf meinem Nord Electro, habe ich ein Rhodes Klang erreicht das wirklich mehr als nur brauchbar ist. Relativ ähnlich wie in dieser Demo wo Ondre Y Pivec (Keyboarder bei Kennedy Administration) sein Können auf dem Nord Stage 3 in Beweis stellt (damals bevor noch das Update 2.0 veröffentlicht wurde), hörbar ab 1:30 :



Bin auch der Meinung, dass es sich wirklich lohnt genügend Zeit mit den vorhanden Samples zu verbringen, um auszuprobieren wie sie reagieren mit dem EQ, mit dem Compressor, mit den Piano Filters...
Auf dem Nord Stage kann man dank der beiden Slots optimal zwei Samples aus der Nord Piano Library layern. Wenn man noch Effekte benutzt (z. Bsp. Autopan) muss man nur darauf achten dass man für beide Slots den Effekt genau gleich einstellt...
Beim Nord Electro 6 ist es natürlich ein bisschen eingeschränkter. Trotzdem habe ich mit dem NE6 mehrere Presets programmiert die ein Sample aus der Piano Library (Nefertiti) mit einem Sample aus der Nord Sample Library mischen. Da muss man ein bisschen mit den Levels spielen, oder eine kurzes Release bei der Sample Section anwenden um nur den Anschlag zu betonen.
Ich freue mich bereits wenn die neuen Rhodes Samples und Filter für den Nord Electro 6 online gestellt werden.
 
Ja, genau das. Daran krankt etliches, zB wenn das Ausklingverhalten nicht stimmt, klingts unnatürlich, besonders in Verbindung mit dem Sustainpedal. Daran kranken leider die meisten Presets des S-30, auch wenn es sich auf den Aufnahmen der letzten Lounge garnicht mal so schlecht anhört, besser jedenfalls als das Rhodes aus Garage Band, wo man sowas erst garnicht einstellen kann.


Ja, dieses Phänomen kenne ich. Na ja, man kann da tatsächlich einiges falsch machen. Manche Presets Macher etwa wissen nicht, dass die Decayphase eines tatsächlichen Klavieres bzw. Rhodes keinesfalls exakt in das Sample Preset übernommen werden darf, sondern viel kürzer sein muss. Auch ist die Releasephase oft schlicht falsch eingestellt und reißt entweder nach Taste loslassen direkt ab oder ist zu lang, beides klingt unnatürlich, denn da geht es um Nuancen. Man muss wissen, dass ein Preset eigentlich idealisiert und das Klaviersample sehr gebügelt werden muss, damit man es als "authentisch" wahrnimmt. Insgesamt gibt es bei Preset Machern viel zu wenig Kenntnisse aus Instrumentenbau und Akustik. Für Synthsounds reicht das vielleicht, aber bitte nicht bei solchen Instrumenten.
 
Exakt. Insofern haben Daniel Fisher und auch Dave Weiser bei Kurzweil (und Anderen) einen sehr guten Job gemacht. Ebenso Stephane aka Barb, bis auf dessen Wurli, das hat im höheren Bereich ein sehr syntnetisches Abklingverhalten, da muß ich mit ihm nochmal sprechen, da ich nicht in die Tiefen der VAST Engine abtauchen möchte.

Beim Reface CP merkst Du das ganz deutlich, daß man da nicht auf renommierte Sounddesigner zurückgegriffen hat, besonders im Unterschied zum CP73/88, bei dem die Rhodes Sounds wohl von David Paich stammen, der sein Sivertop samplete, und auch das Wurli stammt von einem der US-Leute. Die samplen einfach anders, aber das Thema hatten wir ja schon vor Ewigkeiten schonmal :)

Bei Garage Band haben die früher mehrere Rhodes Versionen dringehabt, inzwischen nur noch Eine, und die hat immer den vollen Glockenkram beim Anschlag, egal wie laut/leise man spielt. Das ist sehr unschön.
 
Zuletzt bearbeitet:
@patilon, darf ich dann mal freweln bitte ?

und werfe damit das Kawai VPC1 in die runde

View: https://www.youtube.com/watch?v=rSLpUMTnjr8


plus pianoteq auf nem macbook z,bsp.
Das ist IMO top zuverlässig , eh für home/studio gebrauch.
klanglich in sachen Piano vielseitiger wie jede andere Lösung, imho,
E-Piano find ich jetzt auch gut ( version6/hab daneben das AAS Lounge Lizard. Das nimmt sich beides kaum mehr was).
und man "könnte", -so wie ich das auch oft mache-, das dann auch ITB mit VST/FX über ein Host programm laufen lassen bzw. sounds dort mixen ( nutze H-AU, freeware für mac) falls man bedarf hat. ;-)



das andere:
ich sehe dein eigentliches "problem" allenfalls auch darin das du anscheinend nur an herkömmliche ständer a la Jaspers, K&M etc. denkst beim Stage Piano etc. tipp.
Sobald man ne custom Keyboard-tisch Lösung in erwägung zieht lässt sich ein stage-Piano/Electro etc. plus minimoog oben drauf auch wesentlich flexibler handeln ;-)
Ich selbst hab mir meinen keyboardtisch selbst gebaut und hab die obere ebene schiebbar, die untere starr.
......ginge man mit ganz klaren Plänen zu nem schreiner baiserend auf so ner simplen konstruktion wie ich das hab dann würde das auch nicht alle Welt kosten.
Was für mich allein ohne werkstatt viel mühe war baut dir ein schreiner in nullkomma nix.
Ein bisschen tiefe im Raum würde man aber wohl auch mit custom tisch verlieren vs. Rhodes. ( einfach auch damits stabil steht )


zu Pianoteq hatte ich btw. neulich nen thread im VST Bereich gemacht ;-)
 
Pianoteq ist ein gutes Stichwort. Das läuft nämlich auch auf Raspberry Pi, und da kann man sich ein schönes Piano selbst bauen.

Haben schon ein paar Leute gemacht, und ich denke auch drüber nach.
Meine Kombi wäre Fatar Tastatur mt Doepfer MKE, iconnect MIO am RPi und entweder ein kleines Behringer UMC über USB dran oder die Addon-Karte von Blokas drauf.

Hier gibts was dazu:
https://www.forum-pianoteq.com/viewtopic.php?id=5351 (PDF, erster Beitrag)

Und hier:
http://files.luite.com/piano/
 
danke für die Tipps!
Mit der Selbstbaulösung hast du natürlich grundsätzlich recht, das könnte man schon auch in Erwägung ziehen.
Mehr als 73 Tasten breit sollte es nicht sein und Masterkeyboard + Computer wäre auch keine Option für mich,
da das zu weit vom Instrumentengefühl weggeht.. ich möchte den Computer ausgeschaltet lassen können.
Pianoteq kann auch überzeugende Rhodes?
 
Hi, ich habe ein SV-1 für zuhause und eine VOX Continental für unterwegs. Das erste hat das bessere Keyboard für Rhodessounds, das zweite ist schön leicht zu transportieren und hat ebenfalls sehr gute ePianos/aPianos (Grandstage), aber die Tastatur ist eher eine leichtgewichtete Hybridtastatur, die ich sehr gut finde, auch für Klaviere. Aber jemand, der einen Rhodesersatz möchte, sollte vielleicht besser eine gewichtete Tastatur benutzen. Ein kleiner Synth passt auch oben drauf.
 
ich möchte den Computer ausgeschaltet lassen können.

Du solltest den Link auch schon mal aufrufen und lesen, dann würdest Du sehen, daß Raspberry Pi kein Computer im Sinne eines Laptops ist, sondern ein spezialisierter Einplatinenrechner für Multimedia, der mit Linux läuft, vom Prinzip also genau das, was im Kronos steckt.

Und ja, Pianoteq kann sehr überzeugende Rhodes, einfach mal die Demos anhören.
 
Du solltest den Link auch schon mal aufrufen und lesen, dann würdest Du sehen, daß Raspberry Pi kein Computer im Sinne eines Laptops ist

sorry.. habs nicht gekennzeichnet, aber das war auf siebenachtel bezogen. .. kein Computer im Sinne eines Laptops..
ich weiß, hab mich mit Respberry Pi bisher einfach noch nicht befasst.. hab manchmal so meine Berührungsängste...
Angst vor Fortschritt oder so ;-)

Danke, werd ich machen!
 
Pianoteq kann auch überzeugende Rhodes?

Durchaus. Anfänglich wurde da mangelnde Lebendigkeit attestiert, da war auch was dran. Mittlerweile sind die beiden (Mk1 und Mk2) Modelle aber aus den Kinderschuhen raus. Bei den Models ist der Trick, dass man jede Menge Einfluss nehmen kann, wie das Ergebnis klingt. Ist also der Synthesizer unter den Rhodes-Imitaten. Allerdings braucht man dann die Pianoteq Version, die alle Parameter offenlegt, bei der Stage Version geht das nicht. Alles das, was einen bei Samples stören könnte, also hier ein Tick zu viel Bell, dort zuwenig Knurr, lässt sich regeln und zwar von grob bis feinste Nuancen. Kleiner extra Vorteil ist die Effect Section und da gehen auch Effect Chains, ganz wie Tradition Bodentreter. Im EP Expansion ist auch noch ein Wurli dabei, seit der letzten Revision auch super geworden. Pianoteq geht als Trial, aber frag erst jemanden, der die Demo gezogen hat, ob da auch die EPs dabei sein können.
 
Mittlerweile sind die beiden (Mk1 und Mk2) Modelle aber aus den Kinderschuhen raus
ich fand die Rhodes nicht sooo toll als ich die das erste mal testete. Das dürfte mit Pianoteq5 gewesen sein.
Hatte dann lounge Lizard besorgt.
Jetzt mit der V6 bei Pianoteq find ich die Rhodes auch amtlich. (hab ich kürzlich dank vergünstigung besorgt )
Hatte es mit Lounge Lizard verglichen. Es ist qualitativ auf demselben Niveau würde ich sagen.
Die presets tönen einfach ein mü anders. Bei Pianoteq hat man aber mehr zugriff denke ich, selbst in der einsteigerversion.
( bei den presets sind übrigens einige vom Klaus P. Rausch ;-) )
D.h. Pianoteq ist da (bei den Rhodes) heute auch mit ganz vorne dabei.

Demos ? ja, wenn man Pianoteq als demo lädt hat man zugang zu sämtlichen modellen !
man installiert so gesehen immer das ganze paket.
 
sorry.. habs nicht gekennzeichnet, aber das war auf siebenachtel bezogen. .. kein Computer im Sinne eines Laptops..
ich weiß, hab mich mit Respberry Pi bisher einfach noch nicht befasst.. hab manchmal so meine Berührungsängste...
ich weiss absolut was du meinst ;-)
überhaupt denke ich das wir in unserem musikschaffen ne gewisse ähnlichkeit haben...(wobei: ich (er-)"schaffe" ja nichts, bisher. Ich experimentiere nur rum......../das aber intensiv und wie ich meine auf hohem niveau)


ich war computer hasser ! bins immer noch !
sage aber trotzdem: solange du nen lappy irgendwo hinstellen könntest, rein vom platz her,
wäre mein rat nen lappy nicht von vornherein auszuschliessen.
(würde da selber aber macbook ner win-kiste massiv vorziehen)
Pianoteq ist mir glaube ich noch nie abgeschmiert. mein altes 2010er macbook hängt auch IMMER am strom und ist IMMER angeschaltet ( akku schon lange durch).
da fühlt sich nichts mehr wie PC an. auch am macmini läuft das heute so ( mit SSD !!) dass sich jeder Kronos 3x mehr wie PC anfühlt.

Pianoteq ist es wert !
es klingt fantastisch !!!
Piano wie Rhodes ....und wie Harfe, hehe

ich will kein Klavier mehr spielen..........und: "Pianoteq ist auch echt" ! ist einfach ein neues zeitalter.
ich persönlich mach aber auf Pianoteq ne gänzlich andere Musik als wie an nem echten klavier.
....auch dank dem umstand das ich velocity kurven einfach anpassen kann ( S-shape für mich)

Bei Rhodes klang finde ich kann man mit FX durchaus nen teil der lebendigkeit "wett machen" vs. nem echten



Edo Zanki am (echten) Rhodes. Ulla Meinecke

View: https://www.youtube.com/watch?v=fjr7SvWNJKQ
 
( bei den presets sind übrigens einige vom Klaus P. Rausch ;-) )

Ja, ich habe ein wenig geholfen. Auch die Idee mit den Effect Chains war meine, die Pianoteqs sind sehr offen für Input.

Demos ? ja, wenn man Pianoteq als demo lädt hat man zugang zu sämtlichen modellen !
man installiert so gesehen immer das ganze paket.

Ah, gut zu wissen, danke.

Die Parametrisierung ist natürlich eine große Hilfe, allerdings muss einem der bereitgestellte Basissound auch zusagen. Zwar kann man den ja extrem verbiegen, aber generell steht bei den Modells ja ein Ur-Instrument Pate.

Für mich tut es ein Rhodes eh nicht, ich habe aus all den mir zur Verfügung stehenden etwa ein halbes Dutzend Favoriten, jedes hat was Tolles an sich und kommt dann immer auf den Song an, welches passt.

Bei Samples sind es auch nicht immer viele V-Switches, die es ausmachen. Eins der Kronos Rhodessamples hat nur 3 und ist derzeit für bestimmte Sachen mein absoluter Favorit. Kann man also mal wieder sehen, wie individuell die Sache ist. Das everyone's darling habe ich in all den Jahren jedenfalls noch nicht unter die Finger gekriegt.
 
Hab jetzt mal mit der Demo von Pianoteq 6 Standard bissl rumgespielt. Bei den Rhodes sind ein paar Brauchbare dabei, aber wie Klaus schon bei Amazona schrieb, muß man sich meist erstmal bissl was anpassen, und das geht in der kleinsten Version nicht. Mir sind bei den Meisten zuviele Nebengeräusche wie Hammernoise dabei, die man erstmal rausdrehen muß, zumindest beim MKI.
Die MKII Presets von Klaus kommen mit da eher entgegen, Favorit ist das MKII Songwriter, aber auch hier mußte ich Hammer Noise rausdrehen.
Sehr fein fand ich die Möglichkeit, die Velocity der angeschlossenen Tastatur analysieren zu lassen, schade nur, daß das nicht global geht, sondern nur in jedem Preset einzeln, oder ich hab was übersehen.

Ich fand den Sound auch insgesamt irgendwie dumpf. Vielleicht mach ich auch was falsch.

Die Wurlis fand ich alle mehr oder weniger unbrauchbar, weil viel zu synthetisch, da müssen die wohl nochmal dran arbeiten. Ist mir unter diesen Umständen das Geld für die Standardversion nicht Wert, zumal dann für eine Raspberry Pi Lösung ja noch die Kosten für den RPi und dessen Peripherie dazukommen.

Ich bin möglicherweise von den Rhodes und Wurlis im Kurzweil doch etwas verwöhnt (oder auch verdorben), egal ob ab Werk oder im Soundset "Keys of Gold", denn im direkten Vergleich mit Pianoteq, Yamaha S-30, MX-61 und Garage Band klingen die out of the box immer noch am brauchbarsten. Gerade mein Lieblingspreset "Stereo Suitcase" war bei einem Jam mit @Jenzz so dicht an seinem VintageVibe mit nachgeschaltetem Chorus dran, daß die restlichen Teilnehmer nicht unterscheiden konnten, wer grad was spielte.

Bei Yamaha ist zB die Haltephase schon komisch eingestellt, daß es mit Sustainpedal dann total unnatürlich klingt, jedenfalls bei S-30 und MX-61. Nicht so bei der Motif ab ES. Nachdem es ja einen MX Editor gibt, der Patches der großen Motif laden kann, wäre ein Versuch mit den Werkssounds der ES/XS vielleicht einen Versuch Wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@microbug

Ah, gut zu wissen, dass in der Stage Version also gar nichts geht, auch nicht Hammer Noise einstellen. Eine Methode wäre also, in der Pro Version eine lange Liste von Presets abzuarbeiten (= also jemand wie ich muss das machen), die kann man dann auch in der Stage Version laden. Man könnte dann vom gleichen Preset einfach mehrere Versionen machen mit lediglich Nuancen Unterschiede. Kommt nämlich auch drauf an, mit welcher Tastatur die Presets gemacht bzw. vor Fertigstellung getestet werden. Ich probiere das zwar regelmäßig mit zwei Typen aus (gewichtet und pur Plastik), aber die globale Empfindlichkeit ist nicht nur bei jedem Keyboard anders, sondern oft auch noch individuell einstellbar. Ich merke mir das Thema mal.

Im Vergleich zu Samples schneidet das Pianoteq manchmal nicht so gut ab. Woran liegt's? Unter anderem an den processed Samples, was mittlerweile die Regel ist. Die Modelle dagegen sind purer Sound, was eigentlich vorteilhafter ist, hat man so umfangreiche Möglichkeiten, sich das zurechtzuschnitzen. Samples wiederum sind auf ready-to-produce gemacht, d.h. oft wird schon beim Recording für die Samples eine halbe Batterie an "geheimen Mitteln" verwendet, damit der Sound dann aus dem Stand raus z.B. für on stage geeeignet ist. Erinnert von der Methode her an Hihats in Drum Machines, die mit einer tatsächlichen Hihat nicht mehr viel zu tun haben. So einen Sound kriegt man normalerweise erst im Mixing Process, wo Compressor, EQ usw. an den Start gebracht werden.

Einen ersten Schritt in diese Richtung hatte ich bei Pianoteq mit den Effect Chain Presets versucht, das sollte auch noch weiter verfolgt werden. Ich scheue mich auch nicht, heftigen Einsatz der EQs zu berücksichtigen, auch bei den originalen Instrumente macht das Welten aus. Sogar beim Vintage Vibe, der Bass und Treble Regler (Kombi Regler) ist von besonderer Bedeutung. Keine Ahnung wievel db der macht, aber es ist ne Menge. Auch Low Cut am Pult ist manchmal eine gute Idee, das verhindert das beim Rhodes ungünstige Booming.

Dass du das Wurli nicht so dolle findest, wundert mich. Ich dachte, gerade das neu revisionierte Modell kommt so richtig gut. Aber beim Wurli sprechen die Musiker nicht so differenziert wie bei Rhodes, also weiß ich nicht genau, was es da an Erwartungshaltungen gibt. Sag mal an, damit ich mein Wurli Bild aktualisiere. (P.S.: Gibt übrigens einige Wurlis, nicht nur das bekannte 200er Modell, mein Favorit ist das 145er mit Tube Preamp, kennen die wenigsten aus eigener Erfahrung).
 
Echtes Rhodes ? Alles klar ;-)

Yamaha GS-1 !

Jenzz
Laut Herrn Zanki war's ein Yamaha GS2 (bei Yamaha bitte keine Bindestriche), also nur zwei Modulator-Generator-Pärchen statt derer vier wie beim GS1.

yam_gs1gs2_jan82_pg3637_key.jpg


EDIT: Bild hinzugefügt.
 
Ja, Zanki sagte das. Wird von Reinhold Heil bestätigt, der meinte, das sei Stefan Waggershausens GS2 gewesen. Zanki selber hatte das mal in einem Interview noch etwas differenzierter ausgeführt, es wären Layers im Multitracking eingespielt worden, dazu ein bisschen Emu II und Outboard Effekte, speziell Compressor. Nach meinem Dafürhalten ranken sich um diese Geschichte so einige Fasern ordentliches Seemannsgarn :)

Bei den Presets des GS1 ist jedenfalls eins dabei, das so schon und ohne weitere Zusätze sehr in Richtung Tänzerin geht.

Was oft vergessen wird: Es ist der geile Groove. Zweifler schauen eine Liveaufnahme, in der George Kochbek das mit DX7 spielt. Und nein, da hängt nicht heimlich noch ein TX816 Backstage dran.
 
Ja, Zanki sagte das. Wird von Reinhold Heil bestätigt, der meinte, das sei Stefan Waggershausens GS2 gewesen.

Ich dachte immer, es wäre der von Heil gewesen, weil stand im Studio rum.

Ist auf jeden Fall GS2, und das Preset das Gleiche wie Grönemeyer für "Männer" benutzt, einfach mal beide Tracks genauer anhören. Da ist so eine Modulation durch den Chorus drauf, die sich anhört wie laufende Räder, und in der Mitte klingts bissl hohl. Sorry für die dilettantischen Beschreibungen, bin halt kein Sounddesigner.

Lothar Krell hat das live 1985 allerdings auf den DX7 gespielt, da stand ich ganz vorne an der Bühne und konnte das deutlich sehen, und es war dort allerdings nicht das dem Original sehr nahe kommende Preset "Mieze 3", sondern das übliche "Full Tines".
 
Dass die betreffenden Presets GS1 und GS2 sich ähneln, überrascht mich nicht. Ich gehe davon aus, dass die mit jener inhouse Software auch Konvertieroptionen hatte, daher finden sich die nahezu gleich Sounds in allen First Generation FM von Yamaha. Selbst das Electric Piano Preset des CE20, ich hab das hier rumstehen, klingt verdächtig nach GS Sound. Es ist dieses etwas organisch hölzern klingende, was diese GS/CE Sounds haben, sobald es perkussiv und abseits Gitarre ist. Und mit entscheidend ist auf jeden Fall dieser geniale analoge Ensemble Effect, der ist auch in den CEs drin.

Fun Fact: Ein Keyboarder besitzt einen GS1 inklusive aller Memory Cards (diese legendäre Ledermappe im Filofax Style, wo die ganzen Streifen in einzelnen Fächern stecken). Als Ulla Meinecke vor ein paar Jahren in seiner Gegend gastierte, kam die auf einen Sprung rüber, hat sie ihm einen kleinen Besuch abgestattet, um das Instrument der "Tänzerin" wieder mal aus der Nähe zu sehen ..
 
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Dass du das Wurli nicht so dolle findest, wundert mich. Ich dachte, gerade das neu revisionierte Modell kommt so richtig gut. Aber beim Wurli sprechen die Musiker nicht so differenziert wie bei Rhodes, also weiß ich nicht genau, was es da an Erwartungshaltungen gibt. Sag mal an, damit ich mein Wurli Bild aktualisiere.

Das Problem mit den Pianoteq Wurlis ist in erster Linie der Baßbereich, der total synthetisch klingt, und selbst das Logical Preset klingt schlechter als das Wurli im Kurzweil oder meinem MX61. Hätte ich so nicht erwartet. Das Wurli im Reface CP finde ich dagegen richtig gut, als Einziges von dessen Sounds, die anderen waren nicht meins.
 
OK, da habe ich ein paar Anhaltspunkte, danke.

Wir sehen auch gerade an deinen Ausführungen, worum es eigentlich geht. Die besagten Samples sind ja nicht vom Instrument Out und dann in den Sampler, sondern zuerst so aufbereitet, wie der Macher sich das vorgestellt hat.

Beispiel: Wurlitzer Out > Amp in, z.B. Fender Twin Reverb > Dynamic Mic davor, etwa 30 cm Distance > Mixing Console In > EQing, Comp, Lo Cut, Gain Setting > ab in den Audio Recorder > Editing, Polishing (ist ne längere Liste) > Preset making inkl. SynthEngine Parameter verwenden > Effects

So also entsteht ein Multisample mit Preset.

Beim Pianoteq passiert das alles onboard, und zwar alles hinterher. Das ist sehr von Vorteil, wie oft höre ich Klagen über Samples, wo man eben nicht mehr allzuviel machen kann, außer optimieren oder verfremden.

Um das Pianoteq wie ein Sample klingen zu lassen, muss das so wie im Beispiel gemacht werden. Also als erstes Mal ran an den Amp, und das sollte einer sein, der was zu melden hat. Aber auch eine gute Aktiv-Box für Bühnenbedarf ist geeignet. Und dann den ganzen Rest. Ich kann fast garantieren, dass man damit ein besseres weil flexibleres Resultat bekommt, als nahezu jedes Wurli Samples dieses Planeten. Denn dazu kommt noch die völlige Einflussnahme auf Anschlag und all das.
 
Ich bin da wohl mit falschen Vorstellungen an die Sache rangegangen, weil ich dachte, man hat einen cleanen Grundsound und hat dann die Möglichkeit, die Parameter zu beeinflussen, mehr als bei einem Sample. Ich war allerdings auch von sofort einsetzbaren Presets ausgegangen, die man nur noch verfeinern muß, was aber nicht in den Maße der Fall ist, wie ich gehofft hatte.

Woran aber liegt der insgesamt dumpfe Klangeindruck? An meiner Hard-und Software kanns nicht liegen.
 
Ja, Zanki sagte das. Wird von Reinhold Heil bestätigt, der meinte, das sei Stefan Waggershausens GS2 gewesen. Zanki selber hatte das mal in einem Interview noch etwas differenzierter ausgeführt, es wären Layers im Multitracking eingespielt worden, dazu ein bisschen Emu II und Outboard Effekte, speziell Compressor. Nach meinem Dafürhalten ranken sich um diese Geschichte so einige Fasern ordentliches Seemannsgarn :)

Bei den Presets des GS1 ist jedenfalls eins dabei, das so schon und ohne weitere Zusätze sehr in Richtung Tänzerin geht.

Was oft vergessen wird: Es ist der geile Groove. Zweifler schauen eine Liveaufnahme, in der George Kochbek das mit DX7 spielt. Und nein, da hängt nicht heimlich noch ein TX816 Backstage dran.

Ich weiß ja nicht, wie löchrig Herrn Zankis Gedächtnis ist, aber in einem zeitgenössischen Interview in der Keyboards nannte er den GS1 als Klangquelle, den er benutzt habe, weil sowieso einer in Reinhold Heils Studio herumgestanden habe -- was plausibel scheint, da Heil zu diesem Zeitpunkt Yamaha-Endorser war.

Grönemeyer stand bis in die frühen 1990er immer mit einem GS2 auf der Bühne, und Männer oder Flugzeuge im Bauch (oder gleich das ganze 4630 Bochum Album) sind GS2 pur.

Stephen
 
aber in einem zeitgenössischen Interview in der Keyboards nannte er den GS1 als Klangquelle, den er benutzt habe, weil sowieso einer in Reinhold Heils Studio herumgestanden habe -- was plausibel scheint, da Heil zu diesem Zeitpunkt Yamaha-Endorser war.

Könnte schon löchrig sein.
Heil hatte aber einen GS2, den er auch auf der Bühne einsetzte, der orgelartige Sound zu Anfang von "Carbonara" stammt daraus. Die benutzten Presets hört man auch auf dem von Dir erwähnten Grönemeyer Album, und ich kenne beide Alben, also Bochum und 85555, sehr gut, und ich denke Du ebenso.

Beide haben diesen E-Piano Sound mit eingeschaltetem Ensemble benutzt, der macht genau den Sound, den ich oben etwas dilettantisch beschrieb. Habs grad nochmal angehört.
 
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Woran aber liegt der insgesamt dumpfe Klangeindruck? An meiner Hard-und Software kanns nicht liegen.

Weiter oben hatte ich das ja ausgeführt: Die Samples sind vorproduziert. Spiel mal ein beliebiges Rhodes pur, ohne jeden EQ am Amp oder Pult. Das klingt immer dumpf. So auch das pure Pianoteq EP Model und das ist auch richtig so. Jedes Rhodes Samples ist durchs Audio Editing marschiert und schon beim Recording vorgewaschen mit Comp, Amp Färbung usw. Das macht man eben mit den Models auch, ganz normale Sache. Am Pianoteq würde ich empfehlen, zuerst den Velocity Bereich einzustellen. Die meisten Presets haben Full Range, das ist tausendmal dynamischer als selbst ein Vintage Vibe Deluxe. Da kriegt man fast keine ppp und grade so pp hin, teils pro Taste unterschiedlich. Auch fff und ff lässt sich nicht klar gezielt treffen. Kann man ja alles im Velocity Fenster beobachten. Also würde ich den Bereich einschränken von mir aus 35 bis 100. Bei Rhodes ist manchmal der Bereich mf und f mit nahezu der gleichen Anschlagsstärke zu erreichen. Und bei der Brillanz nicht mit EQ sparen, da ist der 3-fach Prametric sehr praktisch, findet man in Effects.

Wg. GS1 > GS2: Kaum jemand hat die mal selber gespielt, daher auch die Verwirrung bei den Angaben Zanki & Co. Dabei ähnelt sich der Presetvorrat ziemlich. Hört man das nur auf einer Aufnahme, denkt man die sind identisch. Wie gesagt, selbst CE20 und CE25 sind nah an den GS dran, vor allem eben ist es der Ensemble Effect. Ohne alles Outboard klingt ein GS1 übrigens erstaunlich brav, dem muss man noch mit Kram beikommen, dass es fett wird. Bei Heil kann man auch das CE25 live sehen, der Orgelsound beim GS2 ist dem CE25 und auch CE20 sehr ähnlich und hat auch ziemlich viel Eigencharakter, ist klar von allen anderen FM Instrumenten zu unterscheiden.
 
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@microbug

Ich korrigiere mich: Die Stage Version kann zwar die Presets der größeren Versionen laden, ignoriert jedoch dabei die Parameter, die Stage selber nicht hat. Schade.
 
Erinnert von der Methode her an Hihats in Drum Machines, die mit einer tatsächlichen Hihat nicht mehr viel zu tun haben. So einen Sound kriegt man normalerweise erst im Mixing Process, wo Compressor, EQ usw. an den Start gebracht werden.

In meiner Combo hat sich mal ein Schlagzeuger mit E-Drum-Set vorgestellt.
Uns ist alles aus dem Gesicht gefallen, so professionell und amtlich hat das geklungen.
Das hättest Du 1:1 aufnehmen können.
Aber das Problem ist ähnlich wie beim Physical Modeling vs. Sample-Piano: Es klang halt doch nicht ganz so lebendig und nuanciert wie ein akustisches Schlagzeug.
Und mal ehrlich: Will man sowas in einer Bluesband?
 
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