Ein paar Fragen zu: Midi - Master - Slave - Thru - usw.

Guten Tag allerseits,

bevor ich zu den eigentlichen Fragen komme, kurz ein paar Worte zu mir:
Angemeldet habe ich mich vor 2 Wochen und seit dem schon recht viel Zeit hier mit Lesen verbracht.

Synthesizer haben mich schon immer fasziniert, obwohl ich eigentlich aus einer völlig anderen Ecke komme (als Kind und Jugendlicher Trompete, dann E-Gitarre: anfangs Hairmetal, später Hardrock, Hardcore, Metal...), in der ich mich die letzten 25 Jahre aufgehalten habe.

Meinen ersten Synthesizer habe ich mir vor geschätzt 15 Jahren gekauft. Es war (und ist noch immer) der Novation KS-4.
Er gefiel mir damals optisch ;-) Auch die vielen Knöpfe und Potis fand ich sehr spannend und war auch entsprechend überrascht, was da über Kopfhörer so alles rauskommt.
Nun habe ich vor einiger Zeit festgestellt, dass mir der ganze Gitarrenkram nicht mehr sonderlich viel Spaß macht.
Ich beschloss, mich in eine andere Richtung zu orientieren.
Also habe ich begonnen, diverses Equipment zu verkaufen und nach Antesten und Lesen von reviews bzw. dem Anschauen von YT-Videos einige Sachen anzuschaffen.


Und wie sollte es anders sein - früher oder später stolpert man über diese Midi-Geschichte und versteht gefühlt .... garnichts!
Auch wenn es altmodisch ist und ich im Grunde ein totaler Technik-Idiot bin, habe ich mich mit den Bedienungsanleitungen der Geräte auseinandergesetzt und sie nach bestem Unwissen verkabelt!!!

Das sieht wie folgt aus:
Drumbrute Impact -> Kenton Box Thru-5 -> Novation KS-4, Minilogue XD, Monologue

Ich denke, es ist mir irgendwie auf unerklärliche Weise gelungen, dass die Geräte nach der Pfeife des Drumbrute tanzen.
Zumindest kann ich feststellen, dass sie auch nach Minuten vom Timing her nicht auseinander laufen. Zufall??

ABER:
Wenn ich den Drumbrute stoppe (also nur ein Pattern anhalte, das Gerät aber natürlich nicht ausschalte), dann läuft die Sequenz im Monologue plötzlich ab diesem Zeitpunkt nur noch im gefühlt halben Tempo weiter.
Ich habe vorher immer mal geschaut, ob das Tempo der Synthesizer mit dem des Drumbrute übereinstimmt. Tut es - wenn er 122 vorgibt, steht es bei den Sklaven auch bei 122.
Lasse ich den Brute wieder laufen, galoppiert der Monologue auch wieder im gewünschten Tempo, auch wenn es dann nicht mehr auf der Zählzeit 1 beginnt, da er ja noch am abspielen war und ich irgendwann zum testen einfach wieder Play beim Brute gedrückt habe (was aber nicht das Problem ist)

In der Bedienungsanleitung finde ich leider nichts, was mir hilft.
Allerdings weiß ich nicht einmal, wie dieser Fehler überhaupt zu benennen sein könnte?? Und dann wird es schwierig, danach zu suchen.

Und:
Ich habe gestern noch eine Novation Circuit Mono Station bekommen. In deren Handbuch finde ich zwar etwas darüber, wie man die Midi-Kanäle verändert, aber es ist mir überhaupt nicht klar geworden, ob es grundsätzlich immer einer Einstellung bedarf, die das jeweilige Gerät als Slave festlegt. Oder reicht es, auch die Mono Station auf Midi-Kanal 10 einzustellen und sie weiß dann automatisch, dass sie das Tempo vom Brute nehmen soll?

Der Drumbrute war ab Werk auf Midi-Kanal 10 gestellt. Das habe ich nicht verändert und bei den Synth auch auf 10 gestellt. Ich glaube auch, dass ich es geschafft habe, den Brute als Maser und die anderen beiden als Slave bzw. Empfänger zu stellen.


Ich möchte aber nicht gänzlich ausschließen, dass ich möglicherweise auch Inhalte der jeweiligen Bedienungsanleitungen nicht richtig verstanden habe.
Ich muss schon feststellen, dass ich mich damit immer unheimlich schwer tue !! Das war leider noch nie anders, aber ich versuche es dennoch immer wieder ;-)
Aufgeben gilt nicht!



Viele Grüße und danke für´s Lesen!!!

Frank
 
ist es wirklich ein "fehler", wenn drumcomputer und hardware seqeuncer by default time code senden und empfangen? ich denke es ist sinnvoll so. (ob es auch üblich ist, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, so hab ich zuletzt 1990 gearbeitet.)
 
Nun, ich habe da eine Vermutung wie es sein könnte, weil das zb. bei meiner K-Station so ist.

Angenommen du hast eine Sequenz (Arpeggiator) die sich automatisch der MIDI Clock anpasst und beim Fehlen dieser freilaufend ist.
So weit so gut. Dann gibt es aber noch die tempoabhängigen Effekte wie zb. Delay, Phaser, LFO, etc...

Bei einigen Patches in meiner K-Station (fast baugleich wie dein KS-4) sind die Effekte zwar ans Tempo gebunden, synchronisieren sich aber nicht automatisch mit der MIDI Clock.
Genauso wie beim JP8000. Dh. selbst wenn die Sequenz der Clock folgt, gehen die Effekte davon aus, dass das interne Tempo einzuhalten ist.
Das hat aber in allererster Linie mit der Programmierung und Einstellung der Effekte und deren Synchronisation zu tun. Es ist ja nicht immer gewollt dass die Effekte auch zu einem externen Takt synchronisiert werden.

Im übrigen, würde ich nicht unbedingt Kanal 10 verwenden, sondern idealerweise Kanal 1.
Normalerweise ist Kanal 10 für Drums reserviert (Alter Zopf aus GM-Zeiten), und daher kann es sein dass einige Synths auf diesem Kanal schweigen, keine Befehle entgegen nehmen oder sich etwas abnormal verhalten. Wenn es möglich ist, Kanal 1 verwenden. Damit kommt so gut wie jedes MIDI Gerät klar.
 
Danke "einseinsnull" für die Info, auch wenn ich die Antwort nicht so recht verstanden habe.

Wie würde man das denn zeitgemäßer machen?

Ich müsste ggf. anmerken, dass ich keinen PC mit software zur Hilfe nehmen möchte, um irgend etwas darüber zu verwalten.
 
@Tax-5:
Danke für die Nachricht - das habe ich sogar kapiert ;-)

Dann werde ich als nächsten Schritt versuchen, den Midi-Kanal 1 bei den Geräten zu verwenden.
Das mit dem Delay etc. war mir allerdings völlig neu - bzw, darauf wäre ich so nie gekommen.
 
Am Drumbrute solltest du den Midikanal aber nicht verändern.
Die Kanäne, die man an den Geräten einstellen kann, sind meistens nur für den Empfang zuständig. Am Drumbrute ist also 10 richtig, damit man ihn bei Bedarf auch mal extern von z.b. einem anderen Seqeuncer ansteuern kann.
Bei den Synths würde ich persönlich durchnummerieren 1,2,3... dann kann man sie irgendwann auch extern anspielen oder Modulationen vornhemen.
 
Wie würde man das denn zeitgemäßer machen?

es ging nicht um dich sondern um die werkseinstellung von geräten.

es gibt so circa 3 verschiedene methoden, wie midigeräte sich gegenseitig folgen können, und MTC (SMPTE over MIDI) ist die gebräuchlichste.

dein gerät hat das senden von MTC offenbar ab werk eingeschaltet. deswegen funktioniert es, ohne dass du weißt warum.

die alternative wäre, dass es ab werk auch ausgeschaltet sein könnte. dann würde es jetzt nicht funktionieren, und du wüsstest auch nicht warum.

deswegen finde ich es fast besser so wie es ist. :)


ich würde übrigens fast darauf wetten wollen, dass der drumbrute auch sofort damit aufhört selbst zu laufen, wenn er seinerseits MTC bekommt, z.b. von einem computer oder einem anderen drumbrute.

dass man start, stop, und quarterframes NICHT synchonisieren will, aber trotzdem mehrere geräte in reihe schaltet, das ist vermutlich einfach der weniger häufige anwendungsfall.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ laux: Danke für Deine Antwort!
Offenbar hatte ich mich zu früh gefreut und geglaubt, das Thema ansatzweise verstanden zu haben.
Das scheint ja nicht der Fall zu sein.
Ich war tatsächlich der Ansicht, die Geräte müssten alle auf einen gleichen Kanal eingestellt sein, damit sie die "Zeitvorgabe" vom Drumbrute verstehen.
Dann werde ich diese Variante mal probieren.
Vielleicht passen sie ja auch zufällig vom Timing her zusammen und meine Einstellung hat gar nicht funktioniert ?!

Dann vermute ich, dass diese Info über das Timing generell empfangen wird, sobald die Geräte irgendwie mit einem Midikabel verbunden sind, oder ist das jetzt ein Denkfehler?


Wie kann es eigentlich sein, dass zu diesem Thema immer wieder so viele Fragen auftauchen - ich bin da ja offenbar nicht alleine.
Es müsste doch so etwas wie allgemeingültige, verständliche Erklärungsansätze für die Vorgehensweise geben.
Oder gibt es da so viele denkbare Szenarien, was die Kommunikation zwischen den Geräten angeht, dass man das gar nicht verallgemeinert darstellen kann?

Ich denke, dass das was ich vorhabe, eigentlich eine grundsätzlich eher nicht so komplizierte Angelegenheit sein sollte, da es für mich ja nur um den Faktor Zeit / Timing geht.


@ einseinsnull: ok, jetzt habe ich Dich besser verstanden!!

Ich glaube, bei mir kommen 2 Faktoren zusammen:
1. ich habe zuvor noch nie etwas mit Midi am Hut gehabt (habe bei der Gitarre zwar ein Effektboard mit reichlich Treterchen genutzt, aber die waren schön hinereinander geschaltet. DAS habe ich sogar hinbekommen...
2. Mutter Natur hat mich nicht gerade mit dem größtmöglichen Maß an techn. Verständnis ausgestattet
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den meisten Sequenzer gibt es folgende Möglichkeiten diese auf Sync einzustellen.

Intern; der Sequenzer taktet nach seiner inneren Uhr. Ob er sich dabei wie ein Master verhält, hängt einzig davon ab, ob ein weiterer Sequenzer am Midiout hängt, dessen Clock auf “Extern”
Gestellt ist. Der Midikanal ist nicht relevant.

Extern; der Sequenzer taktet nach der Uhr, eines am Midi In angeschlossenen Sequenzers.

Both/Auto; der Sequenzer taktet vorrangig von extern. Er taktet jedoch intern, wenn extern keine clock reinkommt.


Eine weitere Möglichkeit des Syncronisierens bietet beim Monologe der Trigger in. Bei Verbindung zu einem anderen Sequenzer, wird bei Empfang eines Gate Trigger Signals, der Sequenzer des Monologue immer um einen Step weitergeschaltet. Hier verhält sich der Monolog so, dass er stehen bleibt, wenn der Master gestoppt wird.
 
es gibt midi nachrichten, die pro kanal unterwegs sind, und es gibt welche, die mit kanälen nix zu tun haben. time code gehört da definitiv dazu. :)
 
Der Novation KS hat extra Presets für Synchronisation, HyperSync genannt, schau Dir diese Einstellungen mal im Handbuch an. Das ist eim Unterschied zur K-Station.

Ansonsten wirf mal einen Blick in meine Signatur, da findest Du Links zu MIDI Grundlagen, die empfehle ich Dir, zu lesen.
 
Ach so,lieber 110. der standard ist nicht mtc, sondern midi clock. :opa:
Es gibt nur wenige Geräte, die mit mtc was anfangen können... Und einige Geräte haben eine automatische Einstellung, dass, wenn sie midi clock empfangen, diese nutzen, und sonst die eigene nehmen. Und, midi clock hat keinen midi kanal.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein frohes, neues Jahr Euch allen und nochmals vielen dank!!
So viele hilfreiche Infos in so kurzer Zeit - das kenne ich auch diversen Gitarrenforen nicht ganz so...
 


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