Filmindustrie – die 10 Todsünden (oder Krankheiten moderner Blockbuster)

Gisel1990

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Gehört Ihr auch zu denen, die Kinokracher neueren Datums - sagen wir ab 2010 - zu 99% zum Kotzen finden? Über den Grund, warum das so ist, haben sich viele den Kopf zerbrochen, und fast immer kommen sie zu dem Ergebnis, dass CGI, also Computer, einen Film kaputt machen. Da bin ich ganz anderer Meinung: Gutes CGI wertet einen Film auf. CGI ermöglichte, die Serie Game of Thrones mit vergleichsweise geringem Budget in Kinoqualität auf den Fernseher zu bringen. Filme wie Avatar sind trotz inhaltlicher Mängel enorm unterhaltsam. Und selbst echte Kitsch-Gurken wie Mortal Engines sind wegen des gelungenen CGI-Art-Designs lohnend.

Nein der wahre Grund ist nicht so simpel, denn da sind eine ganze Reihe an Spaßverderbern beteiligt, die ich im Folgenden einfach mal der Reihe nach beim Namen nenne.

1) Wackelkamera
In den Anfängen hatten Kamerateams durch technischem Fortschritt alles dafür getan, das Bild möglichst ruhig zu bekommen. Auch bei Action-Szenen. Heute? Drauf geschissen. Je mehr Gewackel, desto weniger muss man sich bei der Action Mühe geben. Man sieht ja eh nichts richtig.

2) Zu viele Schnitte
Auch so ein Übel, das im Laufe der Jahre immer schlimmer geworden ist. Vordergründig soll es dem Film Tempo verleihen, tatsächlich geht's darum Geld zu sparen. Besonders in Kombination mit 1) ein echter Abtörner.

3) Nahaufnahmen
Ein weiterer Billig-Trick. Ist allerdings kein neues Phänomen, sondern schon immer beliebt gewesen, um Kosten am Set zu drücken. Besonders übel in Action-Szenen, beispielsweise in Schlachten. Wackelkamera, Sekunden-Schnitt, Nahaufnahmen. Man rafft zwar nicht, was abgeht, aber Hauptsache schnell und laut.

4) Zu dunkel
Wo nichts zu sehen ist, fällt nicht auf, dass der Film Kacke ist - praktisch. Wenn ihr mal wieder in einem Film nur Dunkelblau in Schwarz gesehen habt, einfach mal die Blu-Ray des Science Fiction Space Prey aus dem Jahre 2009 einlegen. Dieser mit geringem Budget gedrehte Independent-Streifen beweist, dass man einen Film in hell drehen kann, ohne dass es Scheiße aussieht.

5) Tonabmischung
Wird find ich immer krasser. In den Dialogen versteht man nichts, und wenn das Geballer losgeht, bluten die Ohren. Viele Entwicklungen kann ich ja nachvollziehen: Oft werden Entscheidungen aus Budgetgründen gefällt (siehe Punkt 1-4), manchmal weil der Markt globalisiert (siehe Punkt 9 und 10). Aber hier bin ich ratlos.

6) Jump-Scares
Wikipedia schreibt: Eine plötzlich abgespielte Film- oder Bildersequenz, die von einem ebenso plötzlich abgespielten, überlauten Geräusch begleitet wird. Dies ist kein modernes Phänomen, sondern ein Übel aus uralten Zeiten, das nicht totzukriegen ist. Aber: Dies ist der einzige Punkt, wo die moderne Filmindustrie am Lernen ist!

7) Schießereien, Explosionen, Martial Arts, Autoverfolgung und der ganze Scheiß
In Hollywood traditionell in den letzten 30 Minuten eingesetzt, neuerdings auch gerne über die komplette Länge des Films! Werke mit Keanu Reeves und Jackie Chan beispielsweise gehen mir deswegen so richtig auf die Eier.

8) Filmusik
Ich wage die provokante Behauptung, dass speziell produzierte Film-Musik in Filmen grundsätzlich nichts verloren hat. Ambiente Sounds, Rockmusik, epische Orchester - egal, Hauptsache es gibt was auf die Ohren. Warum eigentlich? Nichts ist nerviger als dieser obligatorische Lärmteppich, besonders, wenn er zum Höhepunkt immer lauter wird. Ist die Handlung lahm, mach die Musik lauter! Suckt der Streifen dann immer noch derbe, dreh den Amp auf 11. Am schlimmsten ist orchestrale, pseudoepische Mucke. Herr der Ringe ohne Musik? Undenkbar! Positivbeispiel ist die Eis am Stiel Reihe. Da war zwar auch ständig Musik am Dudeln, aber echte Stücke aus den 50ern und 60ern. Der eine oder andere Song hat's sogar in meine Playlist geschafft. Das selbe bei Tarantino-Filmen. Also, echte Stücke an den richtigen Stellen gerne. Dauerbeschallung zwecks Lärmbelästigung nein danke.

9) Alberner Humor
Mir war das zuerst bei den neuen Star-Wars-Filmen aufgefallen, nämlich als dieser Jar Jar Binks mir im Kino so dermaßen übel auf den Sack ging. Gerade im direkten Vergleich zu den alten Star-Wars-Filmen, die weniger affig waren. Obwohl Hollywood schon im 3. (alten) Teil mit Einführung der Ewoks andeutete, wohin die Reise geht. Mittler Weile gibt es in jedem Blockbuster diesen Fremdschäm-Humor, der meiner Theorie nach den chinesischen Markt bedient, womit die die Überleitung zum letzten Punkt perfekt ist ...

10) Kitsch!
Ich mochte noch nie asiatische Filme, weil die vor Kitsch nur so triefen. Klar, dass manch einer gerne für 2 Stunden in eine heile Welt eintaucht, in der es noch Gerechtigkeit gibt, wo Helden den Schwachen helfen, das Gute siegt und sich jedes Klischee bestätigt. Nur bei mir klappt dieses Eintauchen nicht, weil mich der Gegensatz: Film - Realität permanent rauskickt. Das sieht man extrem in Hollywood, die heutzutage auf den asiatischen Markt angewiesen sind, weswegen westliche Blockbuster in Sachen Kitsch von asiatischen Produktionen nicht mehr zu unterscheiden sind. Wir sind da also tatsächlich an der Kitsch-Obergrenze (nicht Schmerzgrenze, die die ist schon längst überschritten) angekommen. Die gute Nachricht: Schlimmer wird‘s nicht.

Fazit: Vieles scheint gegenüber modernen Filmen unfair, denn ein paar dieser Punkte sind eher subjektiv (7, 8), und andere keineswegs nur ein aktuelles Phänomen (6, 8). Aber die allermeisten (1, 2, 3, 4, 5, 7, 9, 10) sind Entwicklungen, die entweder ganz neu sind, oder in den letzten Jahren stark zugenommen haben.

Liege ich mit der Abarbeitung richtig, oder bin ich schon zu alt?
 
Wackelkamera.. Brrrr.. Bei so vielen Halterung die es heute gibt, ein Unding.
 
Wackelkamera.. Brrrr.. Bei so vielen Halterung die es heute gibt, ein Unding.

Das Bild ruhig zu kriegen, ist das geringste Problem. Es geht darum, dass Hollywood - auch Europäer - immer die große Show wollen, aber für kleines Geld. Dann holt man den obligatorischen Star in den Cast, denn ohne Star floppt jeder Film, das ist bekannt, und übrig bleibt ein Budget, mit dem du leider kein Avatar drehen kannst. Dann wird ganz tief in die Trickkiste gegriffen, siehe meine Punkte 1-4. Das Ergebnis ist eine Flut von Filmen, die oberflächlich rocken - Trailer <- passt, Cast <- passt, aber sich unter der Haube als Mogelpackung auf Speed entpuppen.
 
Mir ist das zu Pauschal für alle Kritik Punkte gibt es ausgezeichnete Gegenbeispiele oder waren schon immer bescheuert/schlecht. Den einzigen Trend den man konsequent verfolgen konnte sind Sinn entleerte Comic Verfilmungen, die mMn ihre Daseins Berechtigung als Fun Genre vor 20 Filmen verloren haben und jetzt nur noch nerven.

1) Wackelkamera
In den Anfängen hatten Kamerateams durch technischem Fortschritt alles dafür getan, das Bild möglichst ruhig zu bekommen. Auch bei Action-Szenen. Heute? Drauf geschissen. Je mehr Gewackel, desto weniger muss man sich bei der Action Mühe geben. Man sieht ja eh nichts richtig.

Da gibt es reichlich Beispiele bei denen die Methode effektiv genutzt wurde um die Action zu intensivieren und dem ganzen einen Crunchy Look zu verleihen. Und wie bei jeder Technik muss der Regisseur und Kameramann den entsprechenden Skill haben, wie zB in Michael Manns Miami Vice.

2) Zu viele Schnitte
Auch so ein Übel, das im Laufe der Jahre immer schlimmer geworden ist. Vordergründig soll es dem Film Tempo verleihen, tatsächlich geht's darum Geld zu sparen. Besonders in Kombination mit 1) ein echter Abtörner.

Auch das ist eine Kunst die Beherrscht werden muss, aber in der Tat die gebräuchlichste Art um mangelnde Kampfkunst von Schauspielern zu kaschieren (hat jemand Liam Neeson gesagt? ;-) )

Auf der anderen Seite fallen mir nen haufen Filme ein die ohne den schnellen Schnitt nicht funktionieren würden (Crank, Oceans Filme, Snatch, Shoot'em up, etc.)

3) Nahaufnahmen
Ein weiterer Billig-Trick. Ist allerdings kein neues Phänomen, sondern schon immer beliebt gewesen, um Kosten am Set zu drücken. Besonders übel in Action-Szenen, beispielsweise in Schlachten. Wackelkamera, Sekunden-Schnitt, Nahaufnahmen. Man rafft zwar nicht, was abgeht, aber Hauptsache schnell und laut.

Frage des Talents und des Einsatzes. The Raid bringt geniale Nahaufnahmen auf die Leinwand und Spiel mir das Lied vom Tod baut seine gesamte Spannung auf Nahaufnahmen auf.

4) Zu dunkel
Wo nichts zu sehen ist, fällt nicht auf, dass der Film Kacke ist - praktisch. Wenn ihr mal wieder in einem Film nur Dunkelblau in Schwarz gesehen habt, einfach mal die Blu-Ray des Science Fiction Space Prey aus dem Jahre 2009 einlegen. Dieser mit geringem Budget gedrehte Independent-Streifen beweist, dass man einen Film in hell drehen kann, ohne dass es Scheiße aussieht.

Auch da gibt's wieder gut und schlechte Beispiele. Bei Hereditary wird es genutzt um eine düstere und klaustrophobische Stimmung auf zu bauen ist aber im richtigen Moment hell genug um alles zu sehen.

6) Jump-Scares
Wikipedia schreibt: Eine plötzlich abgespielte Film- oder Bildersequenz, die von einem ebenso plötzlich abgespielten, überlauten Geräusch begleitet wird. Dies ist kein modernes Phänomen, sondern ein Übel aus uralten Zeiten, das nicht totzukriegen ist. Aber: Dies ist der einzige Punkt, wo die moderne Filmindustrie am Lernen ist!

Gab's schon immer und übermäßiger Gebrauch wird schon lange verpönt. Ein paar tun aber nicht weh ;-)

7) Schießereien, Explosionen, Martial Arts, Autoverfolgung und der ganze Scheiß
In Hollywood traditionell in den letzten 30 Minuten eingesetzt, neuerdings auch gerne über die komplette Länge des Films! Werke mit Keanu Reeves und Jackie Chan beispielsweise gehen mir deswegen so richtig auf die Eier

Werke mit Keanu Reeve und Jackie Chan zu vergleichen ist schon grenzwertig, was meist daran liegt das in Jackie Chan Filme extrem unkreative Choreografen am Werk sind. Aber um es mit Wolfgang M. Schmitts Worten zu sagen, John Wick will sich mehr als Action-Ballett und weniger als Film im klassischen Sinne verstehen und das empfinde ich als sehr gelungen.

Das Dauergeballer muss halt extrem gut gemacht sein, während Tenet mich in einer finalen Schlacht noch immer fordert und mit reißt, hab ich bei den letzten Michael Bay Filmen nach 20 Minuten nur noch gelangweilt.

8) Filmusik
Ich wage die provokante Behauptung, dass speziell produzierte Film-Musik in Filmen grundsätzlich nichts verloren hat. Ambiente Sounds, Rockmusik, epische Orchester - egal, Hauptsache es gibt was auf die Ohren. Warum eigentlich? Nichts ist nerviger als dieser obligatorische Lärmteppich, besonders, wenn er zum Höhepunkt immer lauter wird. Ist die Handlung lahm, mach die Musik lauter! Suckt der Streifen dann immer noch derbe, dreh den Amp auf 11. Am schlimmsten ist orchestrale, pseudoepische Mucke. Herr der Ringe ohne Musik? Undenkbar! Positivbeispiel ist die Eis am Stiel Reihe. Da war zwar auch ständig Musik am Dudeln, aber echte Stücke aus den 50ern und 60ern. Der eine oder andere Song hat's sogar in meine Playlist geschafft. Das selbe bei Tarantino-Filmen. Also, echte Stücke an den richtigen Stellen gerne. Dauerbeschallung zwecks Lärmbelästigung nein danke.

Dauerbeschallung find ich auch schwierig aber in welchem Film passiert das schon. Eigens entworfener Score kann schon sehr gut sein, aber halt auch nicht. Tenet, Blade Runner 2049, was ich bisher von Dune gehört habe, Bombe.

9) Alberner Humor
Mir war das zuerst bei den neuen Star-Wars-Filmen aufgefallen, nämlich als dieser Jar Jar Binks mir im Kino so dermaßen übel auf den Sack ging. Gerade im direkten Vergleich zu den alten Star-Wars-Filmen, die weniger affig waren. Obwohl Hollywood schon im 3. (alten) Teil mit Einführung der Ewoks andeutete, wohin die Reise geht. Mittler Weile gibt es in jedem Blockbuster diesen Fremdschäm-Humor, der meiner Theorie nach den chinesischen Markt bedient, womit die die Überleitung zum letzten Punkt perfekt ist ...

Den Quark gabs schon immer. Ich mach mir jetzt sicherlich keine Freunde, aber ich fand den Humor sämtlicher Bud Spencer Filme schon immer total albern und extrem daneben mit nervigen Figuren. Hat aber trotzdem extrem gut funktioniert. Warum sollte nicht regelmäßig jemand versuchen was ähnliches auf die Beine zu stellen?

10) Kitsch!
Ich mochte noch nie asiatische Filme, weil die vor Kitsch nur so triefen. Klar, dass manch einer gerne für 2 Stunden in eine heile Welt eintaucht, in der es noch Gerechtigkeit gibt, wo Helden den Schwachen helfen, das Gute siegt und sich jedes Klischee bestätigt. Nur bei mir klappt dieses Eintauchen nicht, weil mich der Gegensatz: Film - Realität permanent rauskickt. Das sieht man extrem in Hollywood, die heutzutage auf den asiatischen Markt angewiesen sind, weswegen westliche Blockbuster in Sachen Kitsch von asiatischen Produktionen nicht mehr zu unterscheiden sind. Wir sind da also tatsächlich an der Kitsch-Obergrenze (nicht Schmerzgrenze, die die ist schon längst überschritten) angekommen. Die gute Nachricht: Schlimmer wird‘s nicht.

Also der Asiatische Raum ist extrem groß und da gleich alles über einen Kamm scheren?
Beispiele für extrem lohnenswertes Asiatische Kino: Parasite, Old Boy, Into the Blue, The Raid, Paprika, I'm a Cyborg, I saw the Devil, Hardcore, etc. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen.
 
Es gibt nur ein Todsünde, und die heißt Marvel-Comics und irgendwelche amerikanischen Blödmänner, Transformerautos, Außerirdische oder Helden als Vorlage.

Das, und Krach und Bumm und Täterää in einer infernalischen Lautstärke, in der jeglicher Dialog verlorengeht.

Was aber ohnehin kein Verlust ist.

Kino interessiert mich schon seit 15 Jahren nicht mehr.

Stephen
 
@borg029un03 Danke, dass du dich so ausführlich mit meinen Argumenten auseinandersetzt. Grundsätzlich sind Gegenbeispiele keine Widerlegung, es wäre sogar komisch, wenn es diese nicht gäbe. Mir fällt sogar ein brandaktueller Film ein, der nicht einen einzigen der 10 genannten Fehler macht, und zwar der geniale Tarantino Once upon a time in hollywood! Ich erinnere als Beispiel nur an die famose Bruce Lee Szene, die in einem (oder maximal 2) Takes gedreht wurde. Also klar, es gibt hunderte Ausnahmen in den einzelnen Punkten, und jene Punkte, die schon immer ein Problem in Filmen waren und nicht erst seit 2010, hatte ich ja auch gekennzeichnet. Die waren nur der Vollständigkeit halber in der Liste, zumal sie mit Ausnahme der Jump-Scares, die tatsächlich weniger geworden sind, in aktuellen Filmen immer noch ihr Unwesen treiben.

Aber man kann ja gerne über einzelne Filme reden.

Wackelkamera, schnelle Schnitte, Nahaufnahmen, Dunkel fasse ich mal zu sammen. Du schreibst sinngemäß, wird ganz gezielt als Stilmittel eingesetzt. Ich finde es problematisch zu entscheiden, wann Stilmittel und wann nicht. Vor Augen habe ich immer diese typische Schlacht, wo man den Hauptcharakter in Nahaufnahme kämpfen sieht. Um ihn herum tobt - schemenhaft, verschwommen - die Schlacht, aber - man sieht nichts. Ich behaupte, alle Filme, auch Herr der Ringe und Game of Thrones nutzen gelegentlich diesen Trick, um Kosten zu sparen (wo sind eigentlich die Elefanten der Goldenen Kompanie btw?). Die haben dann aber auch die eine oder andere CGI-Kamerafahrt über's Schlachtfeld - die Mischung sorgt dann dafür, dass es trotzdem Spaß mancht, nicht billig wirkt und der Überblick nicht flöten geht. Bei der Mehrheit aller Produktionen ist das aber leider nicht so, hier ist das, was Geld kostet fast nicht zu sehen, dafür aber Punkt 1-4 umso mehr. Dass man hinterher immer sagt, das sei aus künstlerischen Gründen ganz bewusst so gemacht worden, ist klar.

Ich glaube z.B. auch, dass in Game of Thrones 8. Staffel Schlacht um Winterfell aus Kostengründen alles ziemlich dunkel war (was ja auch stark kritisiert wurde). Klar greift der Nachtkönig nicht tagsüber an, aber das kam den Geldgebern sicherlich nicht ganz ungelegen.

Keanu Reeve und Jackie Chan packe ich sehr wohl und ganz bewusst in dieselbe Schublade. Beide stehen für mich für niemals enden wollendes sinnloses China-Gekloppe. Bei Jackie Chan kommt für mich erschwerend noch hinzu, dass das wohl irgendwie auch noch lustig sein soll, was ich nicht nachvollziehen kann.

Und wo du Bud Spencer Filme ansprichst: Ja, das wäre vielleicht einen eigenen Thread wert. Was ist lustig, was nicht. Könnte man bei der Gelegenheit auch mal über die Eis am Stiel Reihe reden. Von der ich übrigens ein großer Fan bin, wie von den Bud Spencer Filmen :)
 
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Kino interessiert mich schon seit 15 Jahren nicht mehr.

Geht mir ähnlich. Es sind in etwa diese letzten 15 Jahre, wo die Niveaukurve asymptotisch nach unten geht. Das Schöne ist: Ich habe in meiner Sammlung die zahlreichen alten Filme (DVDs und Blu-Rays), und wenn ich den letzten Film geguckt habe, fang ich mit dem ersten wieder von vorne an. Manchmal ist ein schwaches Gedächtnis ein Vorteil ;-)
 
Ich war noch nie der Film und Kino-Fan, aber seit es 3D in den Kinos geht, hab ich dem komplett abgesagt. Es wird so unendlich viel Filmzeit in das Präsentieren von 3D Effekten (das typische Raumschiff fliegt auf den Zuschauer zu) investiert, selten im Sinne der Story oder des Films. Insgesamt wird Story immer schwächer. Hauptsache FX sind gut.
 
Also der Asiatische Raum ist extrem groß und da gleich alles über einen Kamm scheren?
Beispiele für extrem lohnenswertes Asiatische Kino: Parasite, Old Boy, Into the Blue, The Raid, Paprika, I'm a Cyborg, I saw the Devil, Hardcore, etc. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen.

Die genannten Filme kenne ich in der Tat nicht. Ich bin mit asiatischer Kultur auch aus anderen Gründen nicht so richtig warm, weswegen ich diese Filme vermutlich nicht mögen würde. (Das Gleiche gilt übrigens auch für Computerspiele, Literatur und Mangas). Ist Ansichtssache.

Hier ging es aber nicht um lohnenswert, sondern um Kitsch. Meine Beobachtung: Asiatische Filme sind traditionell extrem kitschig (Ausnahmen bestätigen die Regel, um dem Einwand, der kommen wird, gleich einen Riegel vor zu schieben). Hollywood AAA-Produktionen wurden in den letzten Jahren immer kitschiger. These: Man will den asiatischen, insbesondere den chinesischen Markt mitnehmen, um die steigenen Kosten rein zu holen.
 
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4) Zu dunkel
Wo nichts zu sehen ist, fällt nicht auf, dass der Film Kacke ist - praktisch. Wenn ihr mal wieder in einem Film nur Dunkelblau in Schwarz gesehen habt, einfach mal die Blu-Ray des Science Fiction Space Prey aus dem Jahre 2009 einlegen. Dieser mit geringem Budget gedrehte Independent-Streifen beweist, dass man einen Film in hell drehen kann, ohne dass es Scheiße aussieht.
Vielleicht ist das HDR deines TVs einfach nicht gut genug :wegrenn:
 
Ich war noch nie der Film und Kino-Fan, aber seit es 3D in den Kinos geht, hab ich dem komplett abgesagt. Es wird so unendlich viel Filmzeit in das Präsentieren von 3D Effekten (das typische Raumschiff fliegt auf den Zuschauer zu) investiert, selten im Sinne der Story oder des Films. Insgesamt wird Story immer schwächer. Hauptsache FX sind gut.

Einerseits nachvollziehbar. Andererseits ging es mir in diesem Thread wirklich nur um Blockbuster (siehe Thread-Titel). Mir scheint, dass du eher generell nicht der Typ für Blockbuster-Kino bist. Für Leute wie dich gibt es ja genug (nach wie vor tolle) Filme abseits von Hollywood und Co., aber um die soll es ja hier nicht gehen.
 
Wo ich sofort abdrehe ist wenn man in Filmen für Erwachsen diese "pseudotollen" CGI Effekte hat bei denen man schon aus dem Augenwinkel erkennt das es fake ist aber es im Film total "echt" gemeint ist.

Das finde ich regelrecht beleidigend und - wie ich schon mehrfach erwähnt in Vergangenheit - ist mir da der popeligtse Stop Motoin Effekt lieber, weil da über die "reale" Artifizialität oft sowas wie eine Metaebene entsteht die "hyperreal" wirken kann.

In nem Film eine Sequenz zu haben die aussieht wie aus Crysis 3 hingegen erzeugt nur Langeweile.

Lieber Roger Rabitt als Avatar - lieber Armee der Finsternis als Star Wars Angriff der Klo Krieger !!! :)
 
Das mit dem Sound hat mich auch immer genervt, aber seit ich 5.1 habe ist das Problem beseitigt. Zur Not könnte man da den Center lauter machen, ist aber nicht notwendig.
 
Wo ich sofort abdrehe ist wenn man in Filmen für Erwachsen diese "pseudotollen" CGI Effekte hat bei denen man schon aus dem Augenwinkel erkennt das es fake ist aber es im Film total "echt" gemeint ist.

Findest du, das ist ein Problem? Du redest wahrscheinlich von B-Movies a la Sharknado. Filme, wo man praktisch kein Budget hat, auch nicht für das bekannte Gesicht am Set. Ich rede von AAA. Inkl. Hollywood-Star. So ab 50 Millionen Budget aufwärts. Da gibt's schon seit 10 Jahren keine Probleme mit schlechter CGI. Und selbst B-Movie Effekte sind mittler Weile recht ansehnlich.
 
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Vlt wurde es schon genannt, habe nur den Eingangspost gelesen, aber es gibt ein "Schema F" nach der der perfekte Aufbau eines Films gestaltet wird. Ich habe leider vergessen, wie man diese Machart nennt, aber alle erfolgreichen Filme laufen so ab.
Gerade der Superhelden-Scheiss ist da ganz vorn dabei
 
Cool, ein Rant-Thread. Anstatt das zu feiern, was man mag, kotzt man sich lieber darüber aus, was man so alles doof findet. Ist nicht gesund und kostet nur wertvolle Lebenszeit.

PS, Ich mag Jar Jar Binks und hätte gerne gesehen, wo das mit ihm geendet hätte.
https://www.youtube.com/watch?v=ezcP-Ys_voY
 
Findest du, das ist ein Problem? Du redest wahrscheinlich von B-Movies a la Sharknado. Filme, wo man praktisch kein Budget hat, auch nicht für das bekannte Gesicht am Set. Ich rede von AAA. Inkl. Hollywood-Star. So ab 50 Millionen Budget aufwärts. Da gibt's schon seit 10 Jahren keine Probleme mit schlechter CGI. Und selbst B-Movie Effekte sind mittler Weile recht ansehnlich.

Nein ich finde das auch bei teuren Filmen ein deutliches Problem - ist halt mein Empfinden.
 
Kommt halt selten noch ein Film raus, der richtig gut ist. Star Wars lässt sich vom Gender- und Quotenquatsch mitreißen.
Wirklich große Filme findet man nur noch in den schlechten Bewertungen. "Mother" ist bsp so ein Film.

Der Großteil der Gesellschaft gibt sich mit Klamauk zufrieden, bei jedweder Form von Unterhaltung.
 
PS, Ich mag Jar Jar Binks und hätte gerne gesehen, wo das mit ihm geendet hätte.

Mal ne Frage, findest du die neueren Star Wars-Filme besser als die alten? Also vom Flair und vom Unterhaltungswert her?

Ich frag das, weil ich über das Thema schon mit vielen gesprochen habe, und nicht einer fand die neuen gut, geschweige denn besser. Mich interessiert das, weil ich Filmfan bin. Da beschäftigt man sich mit guten wie mit schlechten Dingen. Auch, wenn's Lebenszeit kostet. Passiert ganz automatisch.
 
Nix geht über die Teile 4-6, aber auch 1-3 kann man sich gut anschauen. Auch wenn da technologisch 20 Jahre zwischen sind, passt das Gesamtwerk.

Was danach kam ist "ideologische Gehirnwäsche" in einer schlechten Story verpackt mit schlechten Witzen und viel BlingBling. Meine Enttäuschung war groß, aber sehen "musste"ich sie alle :D
 
Nein ich finde das auch bei teuren Filmen ein deutliches Problem - ist halt mein Empfinden.

Ok, das sagen andere ja auch. Die Kritik an CGI in Filmen und dass das irgendwie alles falsch aussieht, ist mir nicht neu. Kann ich zwar überhaupt nicht nachvollziehen, aber gut. Nur dann muss auch klar sein, dass es Filme wie Game of Thrones dann nicht geben würde. Solche Drachen z.B. bekommst du mit Gummimodellen und Stop Motion nicht annähernd in der Qualität animiert.
 
Wenn die Story gut ist und die Umsetzung nicht gerade Augen-oder Ohrengeschwüre erzeugen, sind mir kleine technische und produktionstechnische Unzulänglichkeiten eigentlich egal.
 
Lass uns mal über Dune - der Wüstenplanet von 1984 (übrigens dem besten Musikjahr) reden. Ich hatte den damals als Kind im Kino gesehen und war schwer beeindruckt, nicht nur positiv. Erst mal hab ich nichts verstanden. Null. Ich hatte nach dem Film ein paar verstörende Szenen in meinen Kopf eingebrannt. Der Film selbst verging im Kino wie im Flug. Seit dem habe ich ihn noch ein paar mal gesehen und finde heute, er ist ein Geniestreich. Liest man im Nachhinein, welche Schwierigkeiten es bei der Entstehung gab, ist das um so erstaunlicher. Story? Belanglos. Dialoge? Schwachsinnig. Optik? Für damalige Verhältnisse gut, heute lachhaft. Was macht den Film zum Meisterwerk? Keine Ahnung. Manche Filme haben etwas Magisches, und dieses Magische wird immer seltender.

Soll von Dune übrigens bald ein Remix geben, bin echt mal gespannt drauf.

 
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Mal ne Frage, findest du die neueren Star Wars-Filme besser als die alten? Also vom Flair und vom Unterhaltungswert her?

Ich frag das, weil ich über das Thema schon mit vielen gesprochen habe, und nicht einer fand die neuen gut, geschweige denn besser. Mich interessiert das, weil ich Filmfan bin. Da beschäftigt man sich mit guten wie mit schlechten Dingen. Auch, wenn's Lebenszeit kostet. Passiert ganz automatisch.

Betrachtet man die Star Wars Filme unter einer weniger verträumten Perspektive sind das nicht mehr als solide produzierte Weltraum Schinken bei dem Episode 8 noch am besten weg kommt. Aber es gibt ja noch den technisch revolutionären Charakter der 70er der bis zu dem Zeitpunkt nie dagewesenen Bilder auf den Bildschirm gebracht hat. Story und Dialoge bewegen sich auf sehr mageren Niveau und werden durch ziemlich gute Schauspieler getragen.

Zur rechten Zeit am rechten Ort.

@Gisel1990 eine ganze Filmkultur zu meiden, weil es nur eine handvoll Exoten in die Cinestars geschafft haben, die vom Verleiher als Europakompatibel empfunden wurde ist eine schlechte Entscheidung. Zieh dir mal Parasite rein, danach wirst du asiatisches Kino anders wahr nehmen.
 
Lass uns mal über Dune - der Wüstenplanet von 1984 (übrigens dem besten Musikjahr) reden. Ich hatte den damals als Kind im Kino gesehen und war schwer beeindruckt, nicht nur positiv. Erst mal hab ich nichts verstanden. Null. Ich hatte nach dem Film ein paar verstörende Szenen in meinen Kopf eingebrannt. Der Film selbst verging im Kino wie im Flug. Seit dem habe ich ihn noch ein paar mal gesehen und finde heute, er ist ein Geniestreich. Liest man im Nachhinein, welche Schwierigkeiten es bei der Entstehung gab, ist das um so erstaunlicher. Story? Belanglos. Dialoge? Schwachsinnig. Optik? Für damalige Verhältnisse gut, heute lachhaft. Was macht den Film zum Meisterwerk? Keine Ahnung. Manche Filme haben etwas Magisches, und dieses Magische wird immer seltender.

Soll von Dune übrigens bald ein Remix geben, bin echt mal gespannt drauf.


Wer hält denn David Lynchs Dune für ein Meisterwerk? In dem Film versucht man sich die erste Hälfte am Buch zu orientieren und hat dann wohl festgestellt dass der Stoff zu komplex ist und man den nicht zu Ende erzählt bekommt und dann wird in der zweiten Hälfte einfach irgendwas erzählt was kaum noch Sinn macht.
 
@Gisel1990 eine ganze Filmkultur zu meiden, weil es nur eine handvoll Exoten in die Cinestars geschafft haben, die vom Verleiher als Europakompatibel empfunden wurde ist eine schlechte Entscheidung. Zieh dir mal Parasite rein, danach wirst du asiatisches Kino anders wahr nehmen.

Danke für den Tipp, werd ich machen und dann berichten.

Ich habe übrigens schon mehr als eine handvoll asiatischer Filme gesehen. Eher ein paar Hundert (oder zumindest angefangen). Bin auch wirklich der letzte, der etwas grundsätzlich meidet. Klar bin ich wegen der gemachten Erfahrungen jetzt zurückhaltend. Für einen Tipp bin ich immer offen.
 
Aus meiner Sicht liegt das Problem bei der Realisierung heutiger Filme hauptsächlich an dem grundlegenden Punkt, der so oft über vieles entscheidet = nämlich Geld.
Wenn ich schon sehe, dass beim Intro eines Films um 5-7 Produktionsfirmen gelistet werden, dann ist mir bereits an dieser Stelle klar = das wird vermutlich nix = und oft bewahrheitet sich das dann auch. Früher finanzierte z.B. 20th Century Fox, Paramount oder Columbia als Geldgeber gemeinsam mit der produzierenden Firma den ganzen Film. Abgesehen davon, dass ein Drehbuch passend/interessant sein muss, ist es essentiell wichtig, dass der Regisseur sein Werk versteht und die Schauspieler, sowie alles Andere auch (vorheriges Casting) gezielt steuert, bzw. steuern kann. Der Regisseur gibt praktisch dem ges. Film das "Gesicht", den Look und den Aufbau. Damit das gut funktioniert und das ges. Produktionsteam effektiv und zielführend arbeitet, braucht es Geld, was eben oft nicht bereitgestellt wird (das Budget wird im Vorfeld geplant = Kostenschätzung). Oft wird dieses vor der eigentlichen Produktion dann noch massiv gekürzt, womit der Film dann so gut (im Sinne von schlecht) sich am Ende präsentiert.

CGI ist übrigens eine Maßnahme, die heute nicht mehr wegzudenken ist. Wie gut oder schlecht diese realisiert wird, hängt natürlich von dem eingesetzten Fachpersonal ab. Ganz auf CGI zu verzichten, kann sich die Produktion heute praktisch gar nicht mehr leisten. Dabei meine ich keines Falls irgendwelche SciFi-Sequenzen, sondert teils völlig banale Situationen, bei den CGI eingesetzt wird. CGI wird heute selbst bei Serien, wie MONK oder HEROES hinzugefügt. Man realisiert ganze Strassen oder Stadthintergründe so. Soll eine Szene in NY gedreht werden, so wird diese im LA-Studio mit Hilfe von GreenScreens gedreht <- der Rest wird angepasst. Ist schneller und kostengünstiger umsetzbar.

Ich wage sogar zu behaupten, dass bei gut umgesetzten CGI niemand von euch hier dies als solches heute erkennen wird, bzw. vom reallife gedrehten Szenen wird unterscheiden können.
Ältere CGI-Sachen lassen sich heute natürlich schnell erkennen <- Forrest Gump z.B. besteht wohl zu 70% aus CGI-Material (aus 1994).

Bez. (fehlender) Gimbal bzw. unruhig gehaltene Kamera:
Dies ist selbstverständlich bewusst so. Eine extrem statisch gehaltene Szene ist natürlich auch ok, sofern diese von Regisseur so gewollt ist. Bei Nahaufnahmen einer Unterhaltung z.B. wäre eine so statisch ruhige Szene total langweilig. Durch die "unruhige" Kamera wird ein bewusstes Effekt erzeugt, der dem Zuschauer das Hineinversetzten in die Person ggü. vermittelt.
 
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