Woher kommt dieser metallische Sound am Anfang von "People Are People" von Depeche Mode?

FlorianH

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Hallo!
Ich habe gerade wieder mal People Are People von DM gehört, und am Anfang ist mir sofort dieser metallische Sound aufgefallen. Weiß jemand (sicher!), woher dieses Sample kommt?


Grüße
 
Mikro (Fieldrecorder) und Küchengeräte.
Oder hier in diesem Song eher Industrie-Geräusche.

Kannste ganz leicht selbst machen.
Solche metallischen Schläge müsste ich noch in meiner Sample Lib haben.
Aufgenommen mit nem Zoom H5. Kannste gern haben, for free.
 
Das haben die mit einem Fieldrecorder draußen aufgenommen, in dem sie auf alles mögliche raufgekloppt haben. So sind viele andere Sounds auch entstanden.
In Studio wurde das im Sampler (Synclavier) eingelesen und dann tonal gespielt, 2ter Sound im Pitch etwas tiefer.

Der Song Pipeline besteht laut Aussagen von Gareth Jones (Daniel Miller?) zu 100% aus Samples, Aufnahmen aus dieser Fieldrecording Session.
 
Haben die nicht von den Einstürzenden Neubauten geklaut?
Nein. Was sollten sie auch "geklaut" haben? Die Idee, den Klang eines Nicht-Musikinstruments als musikalisches Element zu verwenden, ist ja beileibe keine Erfindung der Neubauten. Wollte man so argumentieren, müsste man vielmehr fragen, ob die Neubauten nicht bei der Musique Concrète "geklaut" haben.
 
Nein. Was sollten sie auch "geklaut" haben? Die Idee, den Klang eines Nicht-Musikinstruments als musikalisches Element zu verwenden, ist ja beileibe keine Erfindung der Neubauten. Wollte man so argumentieren, müsste man vielmehr fragen, ob die Neubauten nicht bei der Musique Concrète "geklaut" haben.
Dann habe ich wohl etwas zu salopp ausgedrückt.
DM hat sich dann eben von den Neubauten inspirieren lassen. Das geht doch in Ordnung, oder?
 
Produzenten waren Daniel Miller, A&R bei Mute Records, und Gareth Jones, der in dieser Zeit auch mit den Einstürzenden Neubauten arbeitete und bei der Produktion von PEOPLE ARE PEOPLE gleichzeitig Toningenieur war. Jones‘ Erfahrung mit der Industrial-Klangästhetik der Einstürzenden Neubauten beeinflusste die Herangehensweise bei Depeche Modes Produktionen in dieser Zeit.
 

Diese Abhandlung strotzt mit „alternativen Fakten“...

Die alte Mähr von PaP und dem Emulator II.
Afaik war das alles die damals noch monophone Samplingeinheit des Synclavier II und der Hall die Räumlichkeiten vom Hansa Studio.

War natürlich nicht dabei, aber allein das EII Vorstellungsdatum und der VÖ Termin sind einfach zu knapp.
 
Diese Abhandlung strotzt mit „alternativen Fakten“...

Die alte Mähr von PaP und dem Emulator II.
Afaik war das alles die damals noch monophone Samplingeinheit des Synclavier II und der Hall die Räumlichkeiten vom Hansa Studio.

War natürlich nicht dabei, aber allein das EII Vorstellungsdatum und der VÖ Termin sind einfach zu knapp.
Das mit dem Hall steht doch auch da? Aber grundsätzlich ist natürlich alles an Infos im Web zu hinterfragen. Wer war schon dabei und kann es sicher behaupten?
 
Diese Abhandlung strotzt mit „alternativen Fakten“...

Die alte Mähr von PaP und dem Emulator II.
Afaik war das alles die damals noch monophone Samplingeinheit des Synclavier II und der Hall die Räumlichkeiten vom Hansa Studio.

War natürlich nicht dabei, aber allein das EII Vorstellungsdatum und der VÖ Termin sind einfach zu knapp.

Der EII wie auch der EI waren vor allem willkommene Sampler, wenn es darum ging die Songs live darzubieten, ohne das Synclavier mitschleppen zu müssen. Naja leicht war der EII auch nicht, aber nicht so teuer :cool: Auch war der EII die erste Wahl, wenn es darum ging erste rudimentäre Songideen zu Hause umzusetzen.
Während Martin Gore viel Demos nur mit dem DX7 erstellte, war Alan Wilder eher mit dem EII verbandelt.

Sein erstes Recoil Werk 1+2 ist unter massivem Einsatz des EII entstanden. Einige Presets aus den gängigen EII Libs findet man dort, als auch gesampeltes Material vom Synclavier. (DM Stuff)
 
Diese Abhandlung strotzt mit „alternativen Fakten“...

Die alte Mähr von PaP und dem Emulator II.
Afaik war das alles die damals noch monophone Samplingeinheit des Synclavier II und der Hall die Räumlichkeiten vom Hansa Studio.

War natürlich nicht dabei, aber allein das EII Vorstellungsdatum und der VÖ Termin sind einfach zu knapp.

okay,aber wenn der Artikel nur so von alternativen Fakten "strotzt"...was stimmt denn noch nicht?
Müsste dann ja noch ne ganze Menge mehr sein sonst wäre Deine Behauptung ja kaum besser als die "alternativen Fakten",die Du anprangerst ;-)
 
Ich habe das mal rausgeholt aus dem SOS Artikel:
"That song was a lot about sampling and the room," says Gareth Jones. "The monophonic Synclavier was a big part of the sound — we didn't have the polyphonic sampler until the fifth album [1986's Black Celebration] — and we also had an Emulator II and my own AMS. These were used all the time, and since only the Synclavier stored samples, a lot of what we did was recorded onto tape; track by track.
"I was working with Einsturzende Neubaten, who in the early days made a lot of art music that featured the sound of banging metal," he says, referring to the German band whose name means Collapsing New Buildings. "I didn't use their sounds on 'People Are People', but certainly I embraced their aesthetic. It was a very fertile time, because I was introducing Einsturzende Neubaten to sequencers and we were using sampled metal with Depeche Mode, and having had that one expedition into the industrial wilderness with hammers and sticks we were then taking sounds from anywhere. Of course, as reflected later in the 'People Are People' video that was shot on HMS Belfast, we felt that banging metal was a very brutal and intense noise, and so a lot of that was built into the song."
 
okay,aber wenn der Artikel nur so von alternativen Fakten "strotzt"...was stimmt denn noch nicht?
Müsste dann ja noch ne ganze Menge mehr sein sonst wäre Deine Behauptung ja kaum besser als die "alternativen Fakten",die Du anprangerst ;-)

Natürlich etwas überspitzt ;-)

PaP wurde am 12.3.84 veröffentlicht, die LP SGR im September 84. Der EII ist sicherlich auf der Platte vertreten, aber bei People are People glaube ich das nicht.
Natürlich bekommen so Leute wie Jones und Miller auch mal neue Geräte etwas früher, aber das ist mir „gefühlt“ alles zeitlich zu eng.
Die Aufnahmen müsste doch spätestens im Februar 84 durch gewesen sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das mal rausgeholt aus dem SOS Artikel:
"The monophonic Synclavier was a big part of the sound — we didn't have the polyphonic sampler until the fifth album [1986's Black Celebration]…"
Ich gehe davon aus, dass mit "polyphonic sampler" die optionale polyphone Sampling-Einheit des Synclavier gemeint ist (und nicht etwa der Emulator II, denn sonst würde sich Gareth Jones ja selbst widersprechen, wenn er sagt, dass sie auch einen Emulator II gehabt hätten).

"…and we also had an Emulator II and my own AMS. These were used all the time, and since only the Synclavier stored samples, a lot of what we did was recorded onto tape; track by track."
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von so einer Aussage eines unmittelbar Beteiligten halten soll, denn man konnte natürlich auch mit dem Emulator II Samples speichern.
 
Ich sach' mal so, selber sampeln macht Spaß und man lernt 'ne Menge ;-) Wir hatten '87 so 'ne Kecksdose aus Blech in der Küche fallen lassen und mit dem FZ-1 + billigem Mikrofon gesampelt, das klang auch schon recht gut ;-) Auch aus der Zeit bzw. was früher, ein Wassebehälter aus Keramik zur Luftbefeuchtung, wenn er an den Heizkörper knallt mit 'nem SK-1 gesampelt. ;-)
 
Ja, da hast du Recht. Ich hab mich auch schon im samplen versucht, aber bis auf verschiedene "Donnngggg"- oder "Plinnnggg"-Klänge hab ich da noch nichts rausbekommen.
 
Nein. Was sollten sie auch "geklaut" haben? Die Idee, den Klang eines Nicht-Musikinstruments als musikalisches Element zu verwenden, ist ja beileibe keine Erfindung der Neubauten. Wollte man so argumentieren, müsste man vielmehr fragen, ob die Neubauten nicht bei der Musique Concrète "geklaut" haben.

FM Einheit und Mark Chung würden das wahrscheinlich anders sehen.

Die Neubauten hatten seinerzeit mit Gareth Jones an der Halber Mensch gearbeitet, bei der Jones viele One-shot-Sounds per AMS DMX von Hand einflog und auf der Mehrspurmaschine zu Loops und Rythmusstrukturen arrangierte (höre Yü-Gung, z. B.). Das geschah ebenfalls in den Hansa-Studios, im Prinzip Tür an Tür. Darauf kann man sich dann seinen Reim machen.

Es gbt ohnehin zu Depeche Mode sehr viele alternative Fakten von Leuten, die sich zu Experten ernannt haben: Die Drums bei People Are People sollen ja auch Industriesamples gewesen sein, wo -- wie im Video zu sehen -- telegen auf ein Autowrack russischer Provenienz eingeschlagen wurde. Dabei sind die Drums durch die Bank Linn LM-1.

Die Experten, die anderes behaupten, haben selbstverständlich noch nie eine LM-1 unter den Fingern gehabt und nennen eine LinnDrum auch LM-2. Und verweisen auf das monophone Synclavier...

Stephen
 


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