Gibt es Programme die Musiksoftware programmieren können?

Musik programmieren.
Musik per Algorithmus könnte folgendermaßen aussehen:
- Berücksichtigung von Stimmenführung: Verstimmiger Satz, Kontrapunkt, 12-Ton etc.
- Berücksichtigung von Harmonien: Moll-/Terzparallelen, Kadenzen, Modulationen - z.B. im Jazz (II-V-I) oder historisch (alte Musik, Klassik, Romantik, Moderne) etc.

Diese Regeln könnte man durchaus in Code gießen um die Syntax von Musik abzubilden (schätze, daß es da schon einiges *) an Software existiert).
Was jedoch die Semantik anbelangt, sähe eine Lösung des Problems weitaus komplexer aus - möglicherweise wäre hier ein Ansatz, dies über statistische Gewichtungen oder Mustererkennungen zu realisieren (um nicht das KI-Wort zu erwähnen).

*) In einem bescheidenen Rahmen können das bereits z.B. der Jupiter X(m)-Arpeggiator oder das Logic X Drummer Plugin - die erkennen bestimmte Kontexte bzw. Muster und erzeugen (manchmal) interessante Variationen - sehr praktisch.
 
wenn es schon software gibt, die beatles, oder nirvana songs "schreibt" wozu dann noch ne daw ?

siehe links oben

Ist doch Journalisten-Verarsche (die das natürlich gern annehmen).

Sowas gehört zur Sorte "ich nehm ganz viel Input, dreh an ganz vielen Schrauben, bis was halbwegs Brauchbares rauskommt und nenn das dann KI." Dabei ists bloß ein Algorithmus.

Da hat ja der 12-Jährige, der seine Pads mit 'yeah' 'bum' 'clap' bestückt, mehr Originalität.

Ich zitiere aus einem der Links:

Das Konzept ist dabei denkbar einfach. Wenn ihr das Plug-in auf einer Spur in der DAW öffnet, lässt sich eine MIDI-Akkordfolge importieren. Danach zeigt HouseEngine eine lange Liste von Presets an. Davon wählt ihr eins aus und hört euch bei laufender DAW eine Preview an. Wenn euch das Ergebnis gefällt, zieht ihr das entsprechende Preset einfach über Drag-amd-drop in die DAW, wo dann die entsprechenden MIDI-Noten auftauchen. Und selbst wenn ihr noch keine eigene Akkordfolge erstellt habt, hilft euch das Plug-in weiter und bietet eine Auswahl von Werks-Akkordfolgen.

So zaubert ihr ohne viel Kopfzerbrechen neue Akkordfolgen, Basslines oder Melodien.

Mit Programmen, die eigenständig Programme schreiben, hat es sowieso nichts zu tun.

Cee
 
Das eigentliche Problem mit KIs ist ein anderes:

Sobald man zulässt, dass eine Künstliche Intelligenz völlig selbstständig etwas entwickelt, das seinerseits zu eigenem, autonomen Handeln fähig ist, verliert der Mensch nach und nach die Kontrolle.

Irgendwann ist alles so kompliziert, dass der Mensch nicht einmal mehr begreift, was da genau vor sich geht...
 
Das eigentliche Problem mit KIs ist ein anderes:

Sobald man zulässt, dass eine Künstliche Intelligenz völlig selbstständig etwas entwickelt, das seinerseits zu eigenem, autonomen Handeln fähig ist, verliert der Mensch nach und nach die Kontrolle.
Was hat das mit der Frage zu tun: "Gibt es Programme die Musiksoftware programmieren können?"
 
das "etwas" von allein lernt wird noch kommen. also ein künstliches bewusstsein.

bis es soweit ist, muss man es der maschine lernen lassen.
 
Berücksichtigung
Das Wort ist schon herrlich vage ... berücksichtigen und programmieren in einem Satz zeigt, dass man mit in einem geringeren Abstraktionsgrad beginnen sollte zu programmieren. Etwa schon das Teilproblem "Was ist eine Synkope?" oder "was ist Swing/Shuffle" hält schon genug Überraschungen für den Programmierer mit musikalischem Anspruch parat, da ist man noch meilenweit entfernt von der Stilfrage.
 
Ja.


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https://www.youtube.com/watch?v=J9FB9tQLhUY


https://www.youtube.com/watch?v=TsPwRh1xSps

Und das nächste Level ist dann Machine Learning für Max/MSP und Pure Data:


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https://www.youtube.com/watch?v=YXyXaS86vwI&t=9s

Genau darum geht es doch nun gerade nicht (in Bezug auf die Eingangsfrage).
 
Das eigentliche Problem mit KIs ist ein anderes:

Sobald man zulässt, dass eine Künstliche Intelligenz völlig selbstständig etwas entwickelt, das seinerseits zu eigenem, autonomen Handeln fähig ist, verliert der Mensch nach und nach die Kontrolle.
Solange es keine technologische Basis gibt, auf der es funktionieren könnte, existiert das Problem überhaupt nicht.
 
Nein, es bedeutet nur - dass es verschiedene Levels von "KI" gibt - was ich meine ist eigentlich nur Machine Learnung und Big Data Processing, Mustererkennung. Eine Vorstufe.
Das Argument macht natürlich Sinn, wird von vielen auf dem Gebiet führenden Wissenschaftlern auch so vertreten, ist allerdings keinesfalls unumstritten.

Natürlich erscheint es wenig intelligent, auf denselben Input stumpf immer gleich zu reagieren, was ja der Hintergrund hinter dem Argument ist. Aber das trifft genauso auf einen Großteil der in praktischer Anwendung befindlichen Neuronalen Netze zu. Die werden einmal angelernt und bleiben dann im Betrieb so. In den meisten Fällen wo man solche einmal antrainierten (und dann im Betrieb mit gleichbleibenden Gewichtungen arbeitenden) neuronalen Netze (theoretisch) einsetzen könnte macht es dann auch keinen Sinn, weil gezielte Algorithmen mit weniger Ressourcen auskommen und dabei bessere Ergebnisse erzielen. Nach der Definition könnte AI auch im Bereich Neuronaler Netze erst dort anfangen, wo die Gewichte im fortlaufenden Betrieb von selbst angepasst werden. Für kritische Anwendungen kommt das aber üblicherweise überhaupt nicht infrage, weil per überwachtem Training und der anschließenden Verifikation mit anderen Trainingsdaten überhaupt erst feststellbar ist, ob das Ding jeweils tut was es soll.
 
Es ist aber natürlich nicht falsch, über die ethische Dimension von Technologien nachzudenken. Bevor es irgendwann zu spät ist. Wer als Kind nicht die Unendliche Geschichte gelesen und ein bisschen Gedanken darein investiert hat, kann freilich wenig mit meiner Befürchtung anfangen, dass wir durch die vielbeschworene Digitalisierung ins Nichts hinwegdriften. Hochtechnologie nimmt uns genauso viel Wahrhaftigkeit wie sie uns Komfort gibt. Wer bequem geworden ist, der kriegt eines Tages nicht mehr den Arsch hoch, wenn er mit existenziellen Problemen konfrontiert ist (siehe 20/21) und zu allem Übel auch noch das Internet ausfällt.
 
Das Argument macht natürlich Sinn, wird von vielen auf dem Gebiet führenden Wissenschaftlern auch so vertreten, ist allerdings keinesfalls unumstritten.

Natürlich erscheint es wenig intelligent, auf denselben Input stumpf immer gleich zu reagieren, was ja der Hintergrund hinter dem Argument ist. Aber das trifft genauso auf einen Großteil der in praktischer Anwendung befindlichen Neuronalen Netze zu. Die werden einmal angelernt und bleiben dann im Betrieb so. In den meisten Fällen wo man solche einmal antrainierten (und dann im Betrieb mit gleichbleibenden Gewichtungen arbeitenden) neuronalen Netze (theoretisch) einsetzen könnte macht es dann auch keinen Sinn, weil gezielte Algorithmen mit weniger Ressourcen auskommen und dabei bessere Ergebnisse erzielen. Nach der Definition könnte AI auch im Bereich Neuronaler Netze erst dort anfangen, wo die Gewichte im fortlaufenden Betrieb von selbst angepasst werden. Für kritische Anwendungen kommt das aber üblicherweise überhaupt nicht infrage, weil per überwachtem Training und der anschließenden Verifikation mit anderen Trainingsdaten überhaupt erst feststellbar ist, ob das Ding jeweils tut was es soll.
Oh, diese System konnten schon in den 80ern, spätestens in den 90ern unterschiedliche Angebote und Lösungen liefern. Das ist nicht der Punkt. Aber ein Schachspieler zB der nur einfach alle Züge kennt ist nicht halb so schlau wie einer, der weiss, was und wie er bewusst seine Züge und Strategie ändern oder optimieren kann - das ist "intelligenter".

Dabei ist das Problem "Schach" oder "Code" auch noch verschieden und bedarf des Verständnisses von Zusammenhängen auf sehr weitem Feld. So ein Code müsste ja fragen, was du suchst und was das Problem ist - Würde es nur eine Art Software schreiben, wäre es einfacher - aber noch immer komplex genug. Diese Art von Nachfragesystem gibt es eher nicht und müsste sich selbst ständig optimieren wie es Dinge erfassen könnte, die für das neue Programm nötig sind. Inkl User-Feedback und Realität vs. Modell.

Trainieren ist bereits in einem System zu sein, was bekannt ist - wenn du aber wirklich gute Lösungen willst, reicht das nicht.
Du müsstest erfassen können - also ein Pflichtenheft machen und sehen was dazu nötig ist als erster Punkt - alles danach ist eher zu maschinieren als dieser Punkt, vermute ich, inkl Verständnis der Probleme generell - die auch zu diesem Punkt gehören.

"Von selbst" kann nur eine sehr fertige Software sein, die dann Details ändert - wie Fenster schieben, größer, kleiner, GUI Elemente oder sowas vorschlagen und ändern, Farben, ggf. auch Synthese und Funktionen anders gruppieren - aber die Synthese selbst und den Zugang dazu und die Idee darüber - das wäre schwerer zu machen per KI. Der "Kreativteil", der natürlichere Teil.. immer da wird's schwer, egal wie man's nennen mag.
 
Das Wort ist schon herrlich vage ... berücksichtigen und programmieren in einem Satz zeigt, dass man mit in einem geringeren Abstraktionsgrad beginnen sollte zu programmieren. Etwa schon das Teilproblem "Was ist eine Synkope?" oder "was ist Swing/Shuffle" hält schon genug Überraschungen für den Programmierer mit musikalischem Anspruch parat, da ist man noch meilenweit entfernt von der Stilfrage.
Vollkommen richtig - deshalb schrub ich ja auch, daß die Syntax von der Semantik (der Musik) unterschieden werden sollte.

<Brainstorm>
Um die Syntax "in den Griff" zu bekommen, könnte man über eine FFT gegen Noten und Metren nachdenken - um die zeitliche Domäne in eine Frequenz-(hier: Noten-/Metren-)basierte Domäne zu überführen (und vice versa). Der "Trick" bestünde darin, die reine "Musikverlaufsebene" gegen eine abstrakte "Vogelperpektive" zu ersetzen - siehe analog dazu/ein wenig wie Differentiale und Integrale (über die man viele physikalische Zusammenhänge erklären kann).
Aber vielleicht ist dies auch nur eine spinnerte Idee - immerhin ist es eine ;-)
</Brainstorm>

EDIT: Rechtschreibung
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist aber natürlich nicht falsch, über die ethische Dimension von Technologien nachzudenken. Bevor es irgendwann zu spät ist. Wer als Kind nicht die Unendliche Geschichte gelesen und ein bisschen Gedanken darein investiert hat, kann freilich wenig mit meiner Befürchtung anfangen, dass wir durch die vielbeschworene Digitalisierung ins Nichts hinwegdriften. Hochtechnologie nimmt uns genauso viel Wahrhaftigkeit wie sie uns Komfort gibt. Wer bequem geworden ist, der kriegt eines Tages nicht mehr den Arsch hoch, wenn er mit existenziellen Problemen konfrontiert ist (siehe 20/21) und zu allem Übel auch noch das Internet ausfällt.
Klar ist das nicht falsch. In diesem Fall ist das aktuell aber eher im Bereich "was-wäre-wenn"-Philosophie einzuordnen und kein konkretes Problem. Konkrete Probleme hat die Menschheit ja auch zu genüge zu lösen.

In Bezug auf die "Macht von AI Technologie" sind die aktuellen Fragen eher so etwas wie: Ist es OK, alle Menschen und deren Verhaltensweisen in einen Topf zu werfen? Da werden ja zwangsläufig manche Menschen diskriminiert. Wobei ich nicht sagen kann, ob das Problem nicht genauso besteht, wenn Menschen entscheiden. Im Terrorismus- und Bürgerkriegsgebiet wurde ich z.B. auch einfach immer durchgewunken wegen meiner weißen Hautfarbe, ob ein Mensch das macht oder eine "rassistische" KI erkennt dass es vor Ort praktisch noch nie Verdächtige mit meiner Hautfarbe gab und man deswegen lieber die Taschen anderer Menschen durchwühlt macht vielleicht nicht den großen Unterschied. All diese KI hat aber immer nur die Macht, die Menschen ihr geben und keinerlei Möglichkeit, sich selbst Macht zu nehmen.
 
Ist es OK, alle Menschen und deren Verhaltensweisen in einen Topf zu werfen? Da werden ja zwangsläufig manche Menschen diskriminiert. Wobei ich nicht sagen kann, ob das Problem nicht genauso besteht, wenn Menschen entscheiden.
Ehe wir dieses Fass aufmachen, zurück zur Musik: Ist es richtig oder falsch, zunächst einmal unsere Musik zu analysieren und maschinell zu erschließen (das heißt, zu programmieren), also wieder mal unseren Eurozentrismus zu pflegen? Was ist mit der rhythmisch viel weiter entwickelten afrikanischen Musik oder die ursprüngliche aus Indien oder Südamerika oder Sibirien? Diskriminieren wir mit unserem Fokus nicht diese Musikkulturen? Oder im Gegenteil: Wenn die maschinelle Erschließung moralisch abzulehhnen ist, so ist es vielleicht auch eine Sache des Respekts, andere Kulturen verdammt noch eins in Ruhe zu lassen?

Ich beschäftige mich nun schon seit ein paar Jahren mit Musikprogrammierung und bin mir bewusst, dass ich mit 20% des investierbaren Aufwands schon recht weit komme, aber für die restlichen 20% 80% des Aufwands zu leisten wäre. Aber wozu eigentlich? Um Musiker arbeitslos zu machen? Denn das würde passieren, nicht weil programmierte Musik besser wäre, sondern weil sich das Ohr an ihre relative Informationsarmut gewöhnt, bald jegliche unregelmäßigen Eigenarten als Fehler ablehnt.

Das passiert ja heute Straß ab, Straß auf auf anderem Gebiet: Ist euch schon aufgefallen, dass diese kiezdeutsch-sprachigen instagramligen Schaufensterpüppchen und Wimperntussis alle irgendwie gleich aussehen? Mir müssen die ja nicht mehr gefallen, aber man sieht, dass offenbar ein paar wenige "Influencer" das Sagen haben.
Diese Gleichmacherei könnte auch der Musik drohen, wobei - ist das nicht eh schon so im Popbereich? Die ist doch auch programmiert, wenn auch nicht in Code, sondern in eingeschliffenen Routinen am Pult. Gibt es heute noch Conny Planks?

So lese ich weiter gemeinfreie notierte Musik und interpretiere sie, übersetze sie in eine maschinell eindeutige Sprache, meinetwegen in mehr oder weniger sterile Samples, um die Noten zum Klingen zu bringen und eben um interessierten Dritte zu zeigen, wie viel Programmierung in der notierten Musik steckt. (Wäre Beethoven heute Programmierer?) Meine Kreativität lässt also die Frage, wann welche Töne wie lange und wie artikuliert zu werden haben außer Acht, das ist alles Handwerk. Die Kreativität beschränkt sich allein auf die Umsetzung von Notationszeichen in Parameterwerte und auf die Klangcharakteristik und perspektivisch auf die klangliche Differenzierung zwischen Motiven, Phrasen und Themen, so dass ein Werk, ursprünglich komponiert für Klavier oder ein anderes Instrument klingt wie von Vögeln im Urwald orchestriert.

Die Semantik lasse ich also außen vor, wenn man so will, die erschließe ich mir nach Kräften weiterhin annähernd so, wie man es vielleicht an einer Musikhochschule lernen würde: Lesen, probieren, hören, andere mit meinen Versuchen belästigen, lernen. Diese auch zu programmieren wird mich dernst auch noch reizen, wenn die Syntax durch ist, aller Unkenrufe von heute zu Trotz, das würde ich gar nicht wollen. Ähnliches habe ich mal über mein Tonleiterngrid gedacht. Muss ich wohl versehentlich mal programmiert haben. Wie dem auch sei, falsche Töne, die ich nicht höre, kann ich so quasi über Bande entdecken, das geht schon in Richtung Semantik.
 
Es ist aber natürlich nicht falsch, über die ethische Dimension von Technologien nachzudenken. Bevor es irgendwann zu spät ist. Wer als Kind nicht die Unendliche Geschichte gelesen und ein bisschen Gedanken darein investiert hat, kann freilich wenig mit meiner Befürchtung anfangen, dass wir durch die vielbeschworene Digitalisierung ins Nichts hinwegdriften. Hochtechnologie nimmt uns genauso viel Wahrhaftigkeit wie sie uns Komfort gibt. Wer bequem geworden ist, der kriegt eines Tages nicht mehr den Arsch hoch, wenn er mit existenziellen Problemen konfrontiert ist (siehe 20/21) und zu allem Übel auch noch das Internet ausfällt.

Wer sich völlig von einer Sache abhängig macht - wie z.B. von seinem Handy - wer nur darüber seine Informationen bezieht, seine sozialen Kontakte pflegt und im Internet surft, der ist natürlich sehr leicht erpressbar:

"Ab jetzt gehorchst du und machst keine Probleme mehr. Wenn du weiterhin falsche Ansichten verbreitest, schalten wir dich ab - dauerhaft!"
 
"Ab jetzt gehorchst du und machst keine Probleme mehr. Wenn du weiterhin falsche Ansichten verbreitest, schalten wir dich ab - dauerhaft!"
Wenn "Abschalten" NUR das Online betrifft ist es doch fast das beste was einem widerfahren kann, das ewige Offline und dadurch das endliche RL \o/.
"Code/Technologien, von Menschen erschaffen, die in irgend einer Form ~/Code/Lebensformen angreift/zerstört/... ist meiner Meinung nach einer sehr große Gefahr, ja."(*1)
Nächster Schritt wäre evt. wenn der Code ~lebendig wird - arg gesponnen - wäre "PhAZe II" von? und noch bedenklicher wenn (*1) + eigene(s) Bewusstsein/Intelligenz/Seele/Kreativität ... .
ES könnte sich auch in Richtung Hacker entwickeln.
Das durchblättern des Geschichtsbuches lässt mich persönlich schlimmes ahnen. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Das eigentliche Problem mit KIs ist ein anderes:

Sobald man zulässt, dass eine Künstliche Intelligenz völlig selbstständig etwas entwickelt, das seinerseits zu eigenem, autonomen Handeln fähig ist, verliert der Mensch nach und nach die Kontrolle.

Irgendwann ist alles so kompliziert, dass der Mensch nicht einmal mehr begreift, was da genau vor sich geht...
Keine Ahnung ob es stimmt, aber es gibt angeblich Software für Gesichtserkennung , welche sich selbst modifizieren kann und die Entwickler den Code nicht mehr nachvollziehen können.
 
Genau darum geht es doch nun gerade nicht (in Bezug auf die Eingangsfrage).

Irgendwas is ja immer...

Code schreibt sich nicht von alleine. Mindestens mal Rahmenparameter müssen definiert sein, sonst kann man auch wahllos Audiosamples beliebiger Länge aneinander Reihen. Nennt man dann auch Rauschen, Artefakt oder Lärm.
 
... leicht OT - passt aber zu Algorithmen und vermeintlicher "KI":
Oh, diese System konnten schon in den 80ern, spätestens in den 90ern unterschiedliche Angebote und Lösungen liefern.
Jepp - wir reden hier von Expertensystemen z.B. implementiert mit der Programmiersprache Prolog.
Prolog-Systeme sind faktenbasiert und bilden Entscheidungsbäume ab wie: "was muß ich tun, wenn Anzeige A über 80% Temperatur anzeigt und Anzeige B einen Druckabfall von 10% anzeigt".
Angeblich ein Freund eines Freundes erzählte mir, daß so etwas z.B. in Atomkraftwerken oder kritischen Infrastrukturen wie in der Energiebranche verwendet wird.

Ist es OK, alle Menschen und deren Verhaltensweisen in einen Topf zu werfen? Da werden ja zwangsläufig manche Menschen diskriminiert.
Diskriminiert wird nur dann, wenn das Modell, welches einem Algorithmus oder einer KI zugrunde liegt nicht exakt genug ist ;-)
Ansonsten ist Diskriminierung ein (viel zu) großes Wort und bedeutet zunächst einfach nur "Unterscheidung" - nicht mehr und nicht weniger - und ist vollkommen wertfrei.

Abschweifung 1:
Desweiteren verwehre ich mich - als Homo Technicus - dagegen, daß Technologie per se moralisiert wird - was kann Technologie dafür, wenn sie z.B. im militärisch-industriellem Komplex eingesetzt wird?
Wir sollten hier also über Menschen reden - und nicht über die angebliche Gefährlichkeit einer möglichen KI (von der wir sowieso noch meilenweit entfernt sind).
German Angst.
Warum denken so viele Menschen: "Die Technik beherrscht uns - ich habe Angst davor und sehe große Gefahren" - statt: "Wir sollten die Technik beherrschen, um uns ihr nicht zu unterwerfen".

(aber 'was erzähle ich hier in neumittelalterlichen Zeiten, in denen Fakten und evidente Zusammenhänge geleugnet werden. Ein perfekter Zeitpunkt übrigens für Sekten - siehe QAnon).

Abschweifung 2:
Die Gleichheit aller Menschen ist eine Mär.
Alle Menschen sollten die gleichen Rechte besitzen - oder, wenn man denn so will: Alle Menschen sind vor Gott gleich (religiös argumentiert).
Die Welt (in meinen Augen) wird immer besser und gerechter und friedfertiger - und Diskriminierungs-/Gleichstellungs-MIMIMI halte ich für unnötig.
Abschweifung Ende.
 
Ich habe eine zeitlang nach Möglichkeiten gesucht, programmtechnisch auf "intelligente" Weise Zufälle einzugrenzen und zu automatisieren. Meine Software "brontologik" ist auf Prinzipien der einfachen Logik in Verbindung mit "fuzzylogic" (https://de.wikipedia.org/wiki/Fuzzylogik) aufgebaut.
In Max/Msp kann man sehrwohl das Programm befähigen Programmierschritte selber zu unternehmen (z.b. bpatcher).
Endziel wäre ein Programm, dass nur noch wenige Regler und Buttons enthält. Es fängt an zu spielen und ich regle eingentlich nur noch "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht". Diese Geschmacksmuster werde gespeichert und das Programm lernt auf diese Weise meinen Geschmack.
Habe ich die letzten 12 Jahre ein bisschen aus den Augen verloren, meine letzte Version war für das Monome geschrieben und waren meine ersten Schritte in diese Richtung.

(
https://vimeo.com/3108734
)
 
... leicht OT - passt aber zu Algorithmen und vermeintlicher "KI":

Jepp - wir reden hier von Expertensystemen z.B. implementiert mit der Programmiersprache Prolog.
Prolog-Systeme sind faktenbasiert und bilden Entscheidungsbäume ab wie: "was muß ich tun, wenn Anzeige A über 80% Temperatur anzeigt und Anzeige B einen Druckabfall von 10% anzeigt".
Angeblich ein Freund eines Freundes erzählte mir, daß so etwas z.B. in Atomkraftwerken oder kritischen Infrastrukturen wie in der Energiebranche verwendet wird.


Diskriminiert wird nur dann, wenn das Modell, welches einem Algorithmus oder einer KI zugrunde liegt nicht exakt genug ist ;-)
Ansonsten ist Diskriminierung ein (viel zu) großes Wort und bedeutet zunächst einfach nur "Unterscheidung" - nicht mehr und nicht weniger - und ist vollkommen wertfrei.

Abschweifung 1:
Desweiteren verwehre ich mich - als Homo Technicus - dagegen, daß Technologie per se moralisiert wird - was kann Technologie dafür, wenn sie z.B. im militärisch-industriellem Komplex eingesetzt wird?
Wir sollten hier also über Menschen reden - und nicht über die angebliche Gefährlichkeit einer möglichen KI (von der wir sowieso noch meilenweit entfernt sind).
German Angst.
Warum denken so viele Menschen: "Die Technik beherrscht uns - ich habe Angst davor und sehe große Gefahren" - statt: "Wir sollten die Technik beherrschen, um uns ihr nicht zu unterwerfen".

(aber 'was erzähle ich hier in neumittelalterlichen Zeiten, in denen Fakten und evidente Zusammenhänge geleugnet werden. Ein perfekter Zeitpunkt übrigens für Sekten - siehe QAnon).

Abschweifung 2:
Die Gleichheit aller Menschen ist eine Mär.
Alle Menschen sollten die gleichen Rechte besitzen - oder, wenn man denn so will: Alle Menschen sind vor Gott gleich (religiös argumentiert).
Die Welt (in meinen Augen) wird immer besser und gerechter und friedfertiger - und Diskriminierungs-/Gleichstellungs-MIMIMI halte ich für unnötig.
Abschweifung Ende.
Genau - darauf wollte ich hinaus - Geht für Operationen, Entscheidungsfindung bei Synthsuche und beim Arzt und als Richter. Aber eben nur wie es mal geplant ist - Da ist noch nicht viel Luft für Ethikdiskussionen, es ist einfach nur eine besondere Sprache - und auch faszinierend - ich habe mir wegen sowas meinen ersten Computer gekauft - oder kaufen lassen - ich war 11 ;-)
Damit konnte man das "so" nicht aber ich lerne wie "Eliza" funktioniert - wirkt auch clever, ist aber auch nur eine etwas bessere Verbindung von Strings. Ich spreche meist übrigens "nichttechnisch" weil ich denke, dass das auch inhaltlich rüber kommt - man wirkt ja trotzdem unfassbar eloquent.

Wir sind noch nicht wirklich angekommen - wir reden in D schon sehr viel früher über Technikfolgenabschätzung bei so etwas und denken zu weit an "denken" - es ist aber eher sowas wie Logikbausteine - das nicht an dich - du weisst das - aber an alle, die denken, dass dein Tesla morgen die Weltherrschaft übernimmt
 
Ich habe eine zeitlang nach Möglichkeiten gesucht, programmtechnisch auf "intelligente" Weise Zufälle einzugrenzen und zu automatisieren. Meine Software "brontologik" ist auf Prinzipien der einfachen Logik in Verbindung mit "fuzzylogic" (https://de.wikipedia.org/wiki/Fuzzylogik) aufgebaut.
In Max/Msp kann man sehrwohl das Programm befähigen Programmierschritte selber zu unternehmen (z.b. bpatcher).
Endziel wäre ein Programm, dass nur noch wenige Regler und Buttons enthält. Es fängt an zu spielen und ich regle eingentlich nur noch "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht". Diese Geschmacksmuster werde gespeichert und das Programm lernt auf diese Weise meinen Geschmack.
Habe ich die letzten 12 Jahre ein bisschen aus den Augen verloren, meine letzte Version war für das Monome geschrieben und waren meine ersten Schritte in diese Richtung.

(
https://vimeo.com/3108734
)

Ich kenn noch die analoge Version - oder die Hardware - die steht bei den Marsmäusen, hatte sie fürs SynMag fotografiert.
Und bei der Zurück zum Beton-Ausstellung. Das war cool - als Idee. Danke für das Berichten. Du bist ja immer tief in diesen Themen drin.

Lustig, dass es alle 5-10 Jahre einen neuen Namen gibt für eine Technik - die aber auch anders ist -aktuell wäre halt ML und KI auch ein bisschen. Aber KI stimmt selten wirklich. Karma wäre auch eine Art KI, ist aber genau genommen eher ein besserer Arpeggiator mit Plus - es ist schon mehr, aber eben nicht "selbstdenkend" - ich sag es nur nochmal.

@ ALLLE
Wir haben in "Nerd" noch ein paar so Threads zum Thema - das ist eigentlich da auch gut aufgehoben.
 
Ich weiß nicht. Vieles ist mir hier zu abstrakt gedacht und lässt gefühlte 5 bis 10 erforderliche Gedankengänge als Zwischenstation außer Acht.

Zunächst mal ne Mengenbetrachtung:

Kunst ist der Bereich, indem man sich bewegen muss, wenn man jemanden emotional berühren will. Musik ist eine Teilmenge davon. Definitionsgemäß erfordert ein Kunstwerk einen Willen oder eine Absicht; eine Schöpfungshöhe muss hier erreicht werden, die Triviales von Anstrengendem trennt. Der Algorithmus selbst fällt vielleicht unter die Klassifizierung als Kunstwerk, aber das Ergebnis dieses Algorithmus ganz sicher nicht. Ein Computerprogramm kann nicht schöpferisch tätig werden. ML bewegt sich innerhalb von vordefinierten Grenzen und orientiert sich an konkreten anderen Beispielen; es verändert sich selbst also nur in dem Rahmen, der vom Programmierer festgelegt wurde.

Was man hier faktisch will, ist nicht künstliche Intelligenz, sondern "echte Intelligenz", die in der Lage ist, anhand einer unspezifischen Idee eine konkrete Lösung zu entwickeln. Es steht dann die Frage im Raum, ob nichtmenschliche Intelligenz überhaupt gewillt ist, Kunstwerke zu schaffen, die dem Menschen gefallen würden.

Und wenn man ein umgangreiches Programm baut, das einen nach jeder Einzelheit fragt, die im Rahmen eines Musikstücks Sinn macht, dann ist dieses Programm nun mal nix anderes, als eine DAW mit einem raffinierten Wizard:

1. Welche Taktart willst du?
-> Auswahlmenü -> OK
2. Welches Tempo willst du?
-> Auswahlmenü -> OK
3. Welche Tonart willst du?
-> Auswahlmenü -> OK
4. Wie viele Tonspuren willst du?
-> Auswahlmenü -> OK
[...]
67. Welche Schwingungsform soll Oszillator 3 von VST-Synth X in Tonspur 7 haben?
-> Auswahlmenü -> OK
[...]
1431. Wieviel dB soll der EQ bei 1500 Hz ändern?
-> Auswahlmenü -> OK
[...]
2387. Wie lange soll das Stück werden?
-> Auswahlmenü -> OK
usw...

Diesen Prozess kann man selbstredend auch mit ML durchexerzieren und immer weiter auf die Spitze treiben, aber kann man das wirklich haben wollen? Das ist für mich nicht Musikmachen, sondern schlicht und ergreifend den Menschen an sich als Ursprung einer Idee aus dem Kreativitätsprozess (-> dann ist es nur noch ein Prozess) eliminieren. Keine Kunstwerke und wahrscheinlich auch seelenlose Ergebnisse bekommt man dann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vieles ist mir hier zu abstrakt gedacht und lässt gefühlte 5 bis 10 erforderliche Gedankengänge als Zwischenstation außer Acht.

Hmm, das gilt aber auch für Deinen Text.

Definitionsgemäß erfordert ein Kunstwerk einen Willen oder eine Absicht; eine Schöpfungshöhe muss hier erreicht werden, die Triviales von Anstrengendem trennt. Der Algorithmus selbst fällt vielleicht unter die Klassifizierung als Kunstwerk, aber das Ergebnis dieses Algorithmus ganz sicher nicht. Ein Computerprogramm kann nicht schöpferisch tätig werden.

Schöpfungshöhe ist ein Begriff aus dem UrhG und das dortige 'Werk' hat mit dem Kunstwerk ersteinmal nicht mehr zu tun, als dass das Wort drinsteckt. Ein autom. erstelltes Wildtierkamera-Foto ist ein UrhG-Werk, ebenso wie eine techn. Zeichnung eines Klokastens oder eine Merkelrede darunter fallen können.

Willen ist nicht nötig, Beethoven soll das Grundmotiv der 5. Symphonie beim Hören eines Vogelgesangs eingefallen sein.

Warum das Ergebnis eines Algorithmus 'ganz sicher' kein Kunstwerk und ein Programm 'nicht schöpferisch tätig' sein kann, behauptest Du also einfach, ohne Begründung und ohne brauchbare Definition, was Kunst ist.

Kunst ist auch keine 'konkrete Lösung':
Was man hier faktisch will, ist nicht künstliche Intelligenz, sondern "echte Intelligenz", die in der Lage ist, anhand einer unspezifischen Idee eine konkrete Lösung zu entwickeln. Es steht dann die Frage im Raum, ob nichtmenschliche Intelligenz überhaupt gewillt ist, Kunstwerke zu schaffen, die dem Menschen gefallen würden.

... und die Fragen, ob eine KI 'gewillt' sein muss und wie Du 'dem Menschen gefallen' festsetzt, sind offen.

Schwierige Zwischenstationen fehlen, sach ich mal...

Cee
 


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