Synthflation - Gear preppen als Inflationsschutz?

H

Hammerbrooklyn

Guest
Nach fast 20 Jahren ohne Inflation (im Sinne des EZB-Ziels unter 2 % zu bleiben) und sogar mit teilweiser Befürchtung vor Deflation kehrt das Schreckgespenst aufgrund (verkürzt dargestellt) hoher und steigender Nachfrage ("Corona-Nachholeffekte") bei gleichzeitigem Produktionsrückgang, gestiegenen Transport-/Energie-/Bauteil-/Rohstoffkosten zurück. Selbst die EZB räumt inzwischen ein, dass die Inflation wirklich da ist und nicht nur auf/drei Monate beschränkt.

Im vergangenen Jahr erhöhten Sequential und Waldorf ihre Preis um rund 10 %. Yamaha legt im Herbst/Winter bei Digitalpianos und womöglich auch anderen Produkten nach. Gerade habe ich gesehen, dass die Roland MC-707 jetzt 999 Euro bei Thomann kostet und es würde mich nicht wundern, wenn andere Händler den Preis ebenso nach oben korrigieren.

In anderen Branchen gibt es ähnliche Entwicklungen, aber es soll hier nur um Synths gehen. Gerade in D weckt(e) die Inflation Urängste aufgrund zweier Hyperinflationen im vergangenen Jahrhundert. Dazu wird es sicherlich erstmal nicht kommen, aber ob die Löhne auch entsprechend anziehen, lässt sich noch nicht genau sagen.

  • Wie habt ihr es in Bezug auf euer Gear?
  • Jetzt nochmal schnell zugreifen, bevor alles teuerer wird?
  • Gear als Inflationsschutz?
  • Freuen, dass ihr Gebrauchtes vielleicht zu eurem damaligen Neupreis verkaufen könnt?
  • Angstsparen, da alles teuerer wird?
  • Interessant sind natürlich auch Infos, ob andere Hersteller diese Entwicklung nachholen

Verfolge hiermit keine bestimmte Absicht, finde es einfach nur spannend zu sehen, wie mit Inflation in diesem Teilbereich umgegangen wird. Wie gesagt, es soll um Synthesizer/Musicgear gehen ohne politische Diskussionen über Euro, EZB, Fiskalpolitik, Gründe (dafür gäbe es den Funktionsraum).
 
  • Wie habt ihr es in Bezug auf euer Gear?
  • Jetzt nochmal schnell zugreifen, bevor alles teuerer wird?
  • Gear als Inflationsschutz?
  • Freuen, dass ihr Gebrauchtes vielleicht zu eurem damaligen Neupreis verkaufen könnt?
  • Angstsparen, da alles teuerer wird?
  • Interessant sind natürlich auch Infos, ob andere Hersteller diese Entwicklung nachholen

Bin "leider" nur spaßgetrieben - wenn mich was interessieren könnte, versuche ich es zu erwerben, egal wie so die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung ist.
Aber stimmt schon, einen Einfluss hat die wirtschaftliche Entwicklung schon ein wenig - in letzter Zeit ertappe ich mich hin und wieder bei dem Gedanken, dass es bestimmt besser ist, das Zeug schon hier zu haben (Synthprepper halt). Im Fall der Fälle hat man dann wenigstens das ganze Spielzeug am Start und kann sich durch die Krise dudeln.
Also wenn ich entscheidungsmäßig auf der Kippe stehe, tendiere ich eher zum kaufen / "sichern".
Es darf halt nur nie der Strom abgeschaltet werden :)

Was allerdings mein Kaufverhalten in letzter Zeit stärker beeinflusst hat als die Inflation, sind Synths/Instrumente, die ich mir eigentlich holen wollte, aber dann plötzlich (aus welchem Grund auch immer) vom Markt verschwunden sind (also als Neuware verschwunden).
Da tendiere ich jetzt auch eher zu ner schnelleren Kaufentscheidung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Hyperinflation wird es nichts nutzen.

Ich bin momentan eher am ausgeben als am sparen... 0-Zins und Inflation sei dank
 
Alles wird teurer? Also meine letzte Anschaffung wurde kurz vor dem Kauf billiger.. Thomann wollte für den Peak auf einmal statt 1249 nur noch 1099 Euro. Win-win, da ich den Peak sowieso kaufen wollte.
Im übrigen sehe ich das recht entspannt: wenn ich in der Lage bin, auf oder für etwas zu sparen, dann kann ich auch etwas mehr zahlen. Das ist dann eben so. Was ich eventuell noch kaufen würde, dauert wohl noch -> Behringers Versionen von VCS3, SH-5, TwoVoice und das Solina-Modul
 
Zuletzt bearbeitet:
Neugeräte mit Ausnahme von Kleinstserien bzw. Boutique-Herstellern teilen meines Erachtens das Schicksal aller Unterhaltungselektronik. Unmittelbar nach dem Neukauf kannst Du von einem Wertverlust von mindestens 30% ausgehen, da es sich dann unabhängig von der konkreten Nutzung bereits um ein Gebrauchtgerät handelt. In spätestens 2-3 Jahren gilt das Gerät zudem als technisch veraltet, da die Hersteller dann den nächsten "heißen Scheiß" am Start haben. Demgegenüber steht die vergleichsweise geringe Chance, tatsächlich die TB-303 der Zukunft zu erwischen.

Ich habe für mich daraus bereits vor geraumer Zeit den Schluss gezogen, nur noch gebraucht zu kaufen. Synth-Prepping halte ich von daher für wenig sinnvoll, zumal sich das Preis-Niveau bei den echten Vintage-Schätzchen bereits jetzt völlig von deren realem Gebrauchswert fürs Musizieren abgekoppelt hat. Obwohl, wenn irgendwo so ein SH-5 herumstände ...
 
Ich entscheide eigentlich selten aufgrund momentaner Preise. Ich schaue, was es mir wert ist. Klar gibt es dann immer mal was, was im Sale in Frage kommt, zum Normalpreis aber nicht.
Ich bin bei der Fantom 7 jetzt sehr froh, mich Ende 2019 zu dem Kauf entschiefen zu haben. Wären jetzt garantiert über 500 € mehr. Zu dem Preis würde ich sie wahrscheinlich nicht kaufen.
Ich fahre für mich besser, zu kaufen, wenn ich was brauche. Kostet dann vielleicht mal einen Batzen mehr, aber dafür kaufe ich weniger. Ich nehme halt keine Schnäppchen mit, die ich vielleicht mal gebrauchen kann, die dann aber doch nur rumstehen.
 
Was allerdings mein Kaufverhalten in letzter Zeit stärker beeinflusst hat als die Inflation, sind Synths/Instrumente, die ich mir eigentlich holen wollte, aber dann plötzlich (aus welchem Grund auch immer) vom Markt verschwunden sind (also als Neuware verschwunden).
Da tendiere ich jetzt auch eher zu ner schnelleren Kaufentscheidung...
Da hätte das Freizeitpreppen tatsächlich noch irgendwo Sinn ;-)
 
Ich fahre für mich besser, zu kaufen, wenn ich was brauche. Kostet dann vielleicht mal einen Batzen mehr, aber dafür kaufe ich weniger. Ich nehme halt keine Schnäppchen mit, die ich vielleicht mal gebrauchen kann, die dann aber doch nur rumstehen.
An der Börse gilt ja die Weisheit "Hin und her macht Taschen leer" und das sehe ich auch so. Ein wohlüberlegter vielleicht anfangs etwas teurerer Kauf rechnet sich über eine lange Nutzungsdauer.
 
Abwarten bis die Synthpreise noch weiter steigen und dann schalte ich folgende Kleinanzeige:

„Tausche Jupiter 6 gegen Penthouse Loft in B-Friedrichshain.“
 
Alles verkaufen, was nicht genutzt wird, keine Neuanschaffung aus Vorsorge, alle Neukäufe nur nach gründlicher Recherche, einem Bedenkzeitraum und sowieso nur Qualität. Wenn ich das richtig sehe, sind bei Sound Imperium die Xoxbox Kits und aufgebauten Geräte ausverkauft. Wenn da nichts mehr nachgeliefert wird, ist ein toller 303 "Klon" vom Markt .Aber die machen auch gerade Urlaub.....Das würde sich wahrscheinlich ohne Verzögerung auf die Gebrauchtpreise auswirken. Da ärgere ich mich ein wenig....wollte eine zweite Xoxbox neu kaufen.
Ob jetzt eine 303 von Cyclone 329 Euro oder 400 kostet wäre mir wohl egal.....
 
Kauft lieber Gitarren, die gehen nicht kaputt.

Wer auf die 303 oder 808 der Zukunft spekuliert, kauft sich ine neues Notebook oder Macbook, installiert Abelton Live drauf und mottet die Kiste für die nächsten 20 Jahre ein
 
Abwarten bis die Synthpreise noch weiter steigen und dann schalte ich folgende Kleinanzeige:

„Tausche Jupiter 6 gegen Penthouse Loft in B-Friedrichshain.“
als Miete für 3 Monate? Die Immobilienpreise und Mieten steigen doch im selben Zeitraum auch...
 
Zuletzt bearbeitet:
ja die Erklärung wollte ich eigentlich weglassen... aber dann dachte ich wieder an die Ironie, die es in Internetzeiten so schwer hat... immer is was
 
Wie habt ihr es in Bezug auf euer Gear?

Ich benutze mein Zeug zu intensiv, als dass es eine Chance hätte, nochmal großartig im Wert zu steigen.
Und wenn was alt und veraltet ist, dann kommt es weg.
Das hat bei mir keine Chance, dann nochmal 20 Jahre bis zum "Vintage-Status" zu reifen.
 
Sollte die Inflation stark ansteigen, werden die Synths mein geringstes Problem sein.

Denke ich auch. Wen interessieren Synths in einer Inflations-Situation? Die werden einem dann vermutlich eher nachgeschmissen, weil nicht besonders wichig in dieser Situation. Kunst und Kultur stehen dann vermutlich nicht im Vordergrund der Dinge, in die finanziert werden, also gesellschaftlich wie auch privat.
 
Denke ich auch. Wen interessieren Synths in einer Inflations-Situation? Die werden einem dann vermutlich eher nachgeschmissen, weil nicht besonders wichig in dieser Situation. Kunst und Kultur stehen dann vermutlich nicht im Vordergrund der Dinge, in die finanziert werden, also gesellschaftlich wie auch privat.

Wir haben seit Monaten die höchste Inflation seit 30 Jahren und hier wird trotzdem munter diskutiert, gekauft und verkauft. (Was ja auch verständlich ist, da aktuell kein Grund zur Panik besteht.)

Bei einer Hyperinflation gäbe ich dir Recht, aber davon sind wir weit entfernt bei den rund 6 Prozent aktuell.

Deswegen ja auch das Thema hier. Bisher zeigt sich die Tendenz, dass keiner Käufe vorzieht aufgrund antizipierter Preiserhöhungen, auf der anderen Seite aber trotzdem konsumiert wird, da Inflation plus Niedrigzinsen weniger Sparanreize setzen. Alles natürlich bezogen auf Gear.
 
...bei den rund 6 Prozent aktuell...

Wobei auch die aktuellen 6% sich nicht durch das gesamte Sortiment ziehen, sondern eher auf eine verfehlte Energiepolitik und selektive Preistreiberei zu begründen sind, insofern sehe ich momentan wenig Grund zu Panikkäufen.
 
Wobei auch die aktuellen 6% sich nicht durch das gesamte Sortiment ziehen, sondern eher auf eine verfehlte Energiepolitik und selektive Preistreiberei zu begründen sind, insofern sehe ich momentan wenig Grund zu Panikkäufen.
Damit meine ich die offizielle Inflationsrate des Statistischen Bundesamtes.
Ob die einen Warenkorb über Synthesizer führen, glaube ich nicht. Den müsste Thomann rausrücken 😅

Edit: du meinst wohl auch das Gesamte, habe ich wohl falsch gelesen 🙈
 
Ihr solltet Rme Interfaces horten die sind kaum noch verfügbar.
Wenn RME aber für längere Zeit nichts produzieren und verkaufen kann steht die Existenz der Firma auf dem Spiel.
Wenn es die Firma RME nicht mehr gibt, dann wird auch der Treibersupport eingestellt.
Dann sind diese Interfaces aber auf mittlere bis längere Sicht nur noch teurer Elektroschrott.
 
Wenn es die Firma RME nicht mehr gibt, dann wird auch der Treibersupport eingestellt.


Oder man darf dann einfach nicht updaten und ggf. nicht dann mit dem Rechner ins Netz, so wie bei den Ataris und Amigas die heute noch eingesetzt werden?


Wer das antizyklische kaufen in der Vergangenheit verpasst hat, dem wünsche ich heute ganz viel Glück, toi toi toi.

Oder jetzt antizyklich, genauso wie früher man nicht wusste ob dies oder jenes so hipp wird, so ist doch jetzt auch.
Ich hatte mir bspw. als FM niemand interessierte, einen Yamaha TX81Z (für 100€, aber auch kurz davor ein TX7 für 100€ verkauft) und ein DX9 gekauft
Der TX81Z kostet mittlerweile das Doppelte, aber bringt mir ja nichts, ich will natürlich auch damit spielen.

Bei den höherpreisigen Synths ist es Risiko, bspw. ein Prophet 600 kostet derzeit noch um die 2k, was im Verhältnis noch gut ist,
ein Roloand alpha juno oder jx3p werden vielleicht immer relativ günstig bleiben, die sehen einfach in der Zukunft noch zu futuristisch aus :)
 
Oder man darf dann einfach nicht updaten und ggf. nicht dann mit dem Rechner ins Netz, so wie bei den Ataris und Amigas die heute noch eingesetzt werden?
Das ist durchaus praktikabel.
Der Wiederverkaufswert und der pekuniäre Werterhalt als Inflationsschutz ist damit aber passé.
 
der pekuniäre Werterhalt als Inflationsschutz ist damit aber passé.

Ja, aber wie soll der Schutz denn aussehen?

Musikern Gear als Investion zu empfehlen ist in sofern eine gute Idee, wenn die "Investition" genutzt wird, bspw. ein UREI 1176 klingt auch super, auch wenn das Brot dreimal soviel kostet.
Aber Inflationsschutz:
Was macht man dann: alle 3 Monate Gear verkaufen als Schutz?
Tausche MiniMoog gegen 10 Brötchen, 1kg Äpfel, 2 Brokkoli ...?
Wieviel Gear braucht man um wirklich vor einer Inflation geschützt zu sein oder wieviele Geigen von Antonio Giacomo Stradivari?

Die Frage, ob als Schutzt es eher ein Verleih oder Studio zum Mieten sein müsste mit Cashflow (wie Anleihe oder Immobilien die nach Aktien und ETFs als Inflationschutz genutzt werden), das widerrum setzt Kosten für Service, ggf. Miete oder weitere Investionen vorraus, vorrausgesetzt der Bedarf an entsprechnd einkaufter Gear zum Ausleihen besteht dann auch...
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe zum Spaß türkische Musikshop HP angeklickt...
Roland TR-8S locker flockig 930€...
Keine Ahnung wie das türkische Preisniveau vor der Abwertung war... Und ob sie überhaupt noch etwas verkaufen...
Aber es ist verständlich, wenn Geld beim Zusehen dahinschmilzt, werden Reserven für alles ausgegeben, was da ist.
Da ist der Preis dann egal.
 


News

Zurück
Oben