Akustikprofil eines Lautsprechers abnehmen

SYGER

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Hi Zusammen,
ich nutze im Studio das Steven Slate VSX-Kopfhörersystem als Abhöre, das funktioniert für mich sehr gut.
Zusätzlich höre ich noch testweise vorm Release auf verschiedenen anderen Gebrauchslautsprechern und lustigerweise sind meine Autolautsprecher das analytischste Tool was ich habe. Das sind die Standardlautsprecher aus einem ca. 12 Jahre alten Hyundai i20.
Egal wie oft und wo ich einen Track vorher schon gehört hab - die Dinger decken immer nochmal irgendwas auf. Ich akzeptiere das und hinterfrage es schon nicht mehr :) Offenbar sind das meine NS-10M ;-)
Jetzt würde mich aber interessieren, wie ich das Soundprofil der Auto-Lautsprecher "abnehmen" kann. Ziel wäre es, das dann in einem EQ in der DAW nutzen zu können.
Zur Verfügung steht ein Sure SM58 (vermutlich nicht hilfreich) und ein Zoom H6 mit der Standard-Mikrofonkapsel.
Meine Fragen:
  • Welche Mikrofonstellung beim Zoom wenn ich an der Hörposition sitze? 90° oder 120°?
  • Welchen Testsound sollte ich nehmen? Irgendeine Art von Rauschen? Pink?
  • Wenn ich die Aufnahme dann in der DAW abspiele, müsste ich beim Testsound ja nur das Profil der Aufnähme mit einem EQ nachbauen, oder seh ich das falsch?
Danke und liebe Grüße,
Sebastian
 
Bau dir am besten einen "Kunstkopf" und befestige da zwei Mikrofone
an Ohrposition.

Ich würde da Messmikrofone nehmen, da relativ linear. Die von Behringer sind da
günstig und sehr brauchbar.

Ich wusste nicht, dass man jetzt seine eigenen Räume in VSX laden kann,
aber wenn dann sollte irgendwo beschrieben sein, aus welcher Art Signal da
so´n Response erstellt wird.

Wenn es dir nur um den Frequenzgang geht, wäre ein Sweep am sinnvollsten,
aber ganz so einfach ist es wohl nicht.
 
Danke Dir! Ich weiss nicht ob man eigene Räume hochladen kann, aber es gibt ein "linear"-Profil, das müsste ja dann mit einem EQ funktionieren wenn ich es richtig verstehe.
 
Du kannst eine IR (Impulse Response) Deines Autos aufnehmen. Das geht mit dem Voxengo Deconvolver:

Dann noch ein IR VST einschleifen und fertig ist der Lack:

Wenn das Auto ein wenig Hall dabei hat oder Du Spass hast, eine IR des Kölner Doms abzuspielen, dann sollte eines dieser Tools helfen. SIR1 ist quasi die Ursuppe:
 
Denk auch, dass da im Auto noch eine ganze Reihe mehr Dinge eine Rolle spielen können.

Rein von der Akustik her. Wie dieser sehr spezielle Raum mit Musik umgeht. Es gibt beispielsweise Effekte, die man mit einem oder zwei Mikros, mit denen man das versucht einzumessen, nicht vollständig abbilden kann.

(Sprich, auch wenn ich einen "Church" Reverb Effekt nutze, ist die Erfahrung, in einer richtigen Kirche zu sitzen, nochmal eine ganz andere.)

Und dann noch ganz weitere Dinge: Farben, Gerüche, Sachen, die man emotional mit dem Auto verbindet.
Das spielt alles eine Rolle. Und ist viel mehr als Voodoo.

Hab neulich erst von einer Studie gelesen, dass in einem Krankenhaus Medikamente reduziert werden konnten. Allein, weil man von komplett weißen Wänden zu farbigen Wänden und einem angepassten Farbkonzept gewechselt ist. Es ist erstaunlich, wie stark solche Dinge wirken.

Also ich denk, es ist es auf jeden Fall wert, das rein akustisch mal einzumessen und es zu versuchen.
Man lernt nur dazu ...

Aber dann nicht ärgerlich sein, wenn es nicht ganz das Ergebnis bringt, was du dir erhoffst.
 


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