Der unglaublich positive Dolby Atmos Plauder-Thread :)

Bjørn-65

Bjørn-65

Das ist aber Poesie,herrgottnochmal! (Malmsheimer)
Ich habe lange gezögert, dann aber in den letzten zwei Monaten mich intensiv mit Dolby Atmos in meinem kleinen Heimstudio beschäftigt. Gerade bei elektronischer Musik eröffnen sich mMn tolle Möglichkeiten.

Da gibt es viele spannende Erkenntnisse und noch mehr Fragen, die ich gerne mit Euch teilen möchte. Vieles geht tatsächlich kostengünstig mit Bordmitteln der DAWs und evtl. mit bereits vorhandenem Equipment, so ist es jedenfalls bei mir gewesen, dazu später mehr.

Eine dringende Bitte: Mir ist völlig klar, dass viele hier Dolby Atmos überflüssig, überhaupt doof finden und nur für einen Marketinggag der Industrie halten. Das ist absolut o.k. und ich kann sehr gut verstehen, dass man dies auch so sehen kann. Zu dem durchaus berechtigten Thema "was soll das?" / "TutdasNot?" gibt es diesen:


Thread.

Dieser neue Thread hier ist für die gedacht, die Atmos gern bei der Produktion eigener Musik einsetzen möchten oder es vielleicht schon tun.
 
Viel Geld wollte ich für die Einrichtung meines Atmos-Setups nicht ausgeben und habe daher überlegt, ob ich aus ohnehin vorhandenem Zeugs erstmal etwas zum Testen zusammenbauen kann. Ein echter Kostenfaktor sind natürlich die Boxen / Monitore; glücklicherweise hatte ich aus den letzten dreißig Jahren privaten Musikmachens neben meinen aktuellen drei Neumann KH120A noch meine alten Tannoys und Tapcos (Mackie) herumstehen. Damit hatte ich schon einmal die glorreichen "7" zusammen:


IMG_5749 2.JPG
IMG_5750 2.JPG


Für die "Heights" wollte ich natürlich auch zumindestens zwei Monitore, dafür habe ich dann tatsächlich Geld ausgeben müssen.

Es sind dann die kleinen Adam Audio d3v geworden (Paar ca. 320,-€), die zum einen leicht sind und zum anderen ein Stativgewinde besitzen, so dass sie gut unter die Decke montiert werden konnten:

IMG_5751 2.JPG

Ein aktiver Subwoofer war auch vorhanden, so dass von den Monitoren her ein 7.1.2 System zum Testen vorhanden war.

Das nächsten Thema: Audiointerface mit 10 (!) Ausgängen.

Meine SSL Big Six ist super, hat aber keine Einzel- oder Aux-Ausgänge.
Im Rack eingeschraubt war noch mein uraltes Firewire MotU 828 II. Das hat zwar, wie viele andere Interfaces auch, nur 8 Einzelausgänge, allerdings lässt sich der Stereo Main-OUT auch gesondert ansprechen, so dass man ingesamt auf 10 Ausgänge kommt. (Macusersind fein raus, da dort ja auch mehrere Interfaces gleichzeitig gehen)

DIe DAW ist bei mir Cubase Pro 13 auf dem PC. Cubase Pro hat bekanntlich bereits seit längerem einen Atmos Renderer eingebaut, so dass man ohne weitere Kosten gleich loslegen kann. (Falls da jemand Fragen hat, nur zu :))

Es folgte dann viel "Experimentiererei", um zumindest zu Testen erst einmal auf eine Basiseinstellung zu kommen, die gleich laute Monitore hat und so "symmetrisch" ist, dass es erst einmal klingt.

Und - das tut es! Den Rest des Tages war ich erst einmal "weg vom Fenster", nicht mehr ansprechbar und habe völlig begeistert wie ein kleines Kind Klänge "durch die Gegend fliegen" und um mich herumkreisen lassen. Ein Riesenspaß!

Mit der Zeit kriegt man sich dann natürlich wieder ein und überlegt etwas ernsthafter, was man mit der "neuen Freiheit" bei der elektronischen Musik so alles anstellen kann.
 
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Vorsicht vor klanglich sehr unterschiedlichen Monitoren, ansonsten finde ich dein Projekt toll.
Alle Finger nach oben!

Bei mir waren Genelec, JBL und Adam zB sowas von nicht kompatibel - es passt dann schon eher, wenn es einigermaßen sonst passt, aber das Mehrkanalding finde ich prinzipiell gut. Auch wenn nicht jeder es hören können wird und dafür ggf. nicht den Aufbau hat - so ist es ja durchaus möglich. Es wird immer machbarer weil Apple das ZB durchgehend nutzt und so weiter.
 
Danke:)

Ja - die Monitore klingen unterschiedlich und das hört man auch, wenn z.B. Klänge von vorn nach hinten wandern.

Zum Ausprobieren und Spaß haben ist es erst einmal super, ich mache das ja nur privat.

Und da man, wenn man es dann doch mal weiterreicht, das dann eher als binaurale Datei rausgibt, mixe ich im Moment am Ende wahrscheinlich eh für den Kopfhörer.
 
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Ja, so einen ähnlichen Spaß habe ich mir auch gegönnt. Habe dafür aber tatsächlich extra Dinge gekauft... die vorderen drei Monitore für Atmos sind bei mir Presonus Eris 7 XT und der Rest (2 seitlich, 2 hinten und 4 oben) sind Presonus Eris E5. Für die 4 oben habe ich mir selber Haltungen konstruiert, die Position mit dem kostenlosen Dolby Atmos Raumtool berechnet und dort angebracht. Für die Ansteuerung habe ich zwei gebrauchte Behringer ADA8200 gekauft.

Nun fehlt eigentlich nur noch der letzte Schritt... die Kabel für die Stromversorgung und Ansteuerung verlegen. Dazu bin ich bisher nicht gekommen, es sind entweder immer die Arbeit oder die Lust dazwischen gekommen. Muss ich jetzt mal endlich angehen.
 
Für ein billiges hochwertiges Surround Setup muss ich tatsächlich IKs Monitor Bundle empfehlen... Es ist richtig günstig und ermöglicht eben auch komplexe Surround Konfigurationen...
https://www.ikmultimedia.com/products/iloudmtm/index.php?p=immersive

Für 4k Euro bekommt ein komplettes System...Wenn ich das richtig sehe ist es eine 7.1.4 Config... Da ist wahrlich ein Schnäppchen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Alternativ erlaubt Logic zb das Wandeln von Mehrkanalton in Binaural zum Monitoring über Kopfhörer

Und Apple Music bietet Binaural Mix als Medium an, macht besonders mit AirPods Spaß , weil die auch Headtracking unterstützen- was die Lokalisation erst ermöglicht
 
Für ein billiges hochwertiges Surround Setup muss ich tatsächlich IKs Monitor Bundle empfehlen... Es ist richtig günstig und ermöglicht eben auch komplexe Surround Konfigurationen...
https://www.ikmultimedia.com/products/iloudmtm/index.php?p=immersive

Für 4k Euro bekommt ein komplettes System...Wenn ich das richtig sehe ist es eine 7.1.4 Config... Da ist wahrlich ein Schnäppchen...


7.1.4. ist die ausdrückliche mindestempfehlung von dolby zum abhören.

zum mischen könnte man durchaus auch einfach auf eine halbwegs ordentliche hifi lösung setzen. leztlich ist das dann auch genau das system, auf dem der konsument ja später auch abhört.

mir würden relativ viele minuspunkte zu atmos einfallen, und ich würe es nicht zum mischen empfehlen, wenn das zielformat sowieso nur downmixes sind.

aber da hier nur positives gewünscht ist mal einen positiven punkt: atmos und auro dürften gegenüber allen alternativen der absolut effizienste weg zum ziel sein.
 
Ja, so einen ähnlichen Spaß habe ich mir auch gegönnt. Habe dafür aber tatsächlich extra Dinge gekauft... die vorderen drei Monitore für Atmos sind bei mir Presonus Eris 7 XT und der Rest (2 seitlich, 2 hinten und 4 oben) sind Presonus Eris E5. Für die 4 oben habe ich mir selber Haltungen konstruiert, die Position mit dem kostenlosen Dolby Atmos Raumtool berechnet und dort angebracht. Für die Ansteuerung habe ich zwei gebrauchte Behringer ADA8200 gekauft.

Nun fehlt eigentlich nur noch der letzte Schritt... die Kabel für die Stromversorgung und Ansteuerung verlegen. Dazu bin ich bisher nicht gekommen, es sind entweder immer die Arbeit oder die Lust dazwischen gekommen. Muss ich jetzt mal endlich angehen.
Da hast Du es sehr konsequent und gut durchgezogen (7.1.4 ist ja tatsächlich die Dolby-Empfehlung) :cool: Und Du hast damit ein homogeneres Klangbild, als ich es (im Moment) habe.

Ein Tipp vielleicht für die Deckeninstallation: Da da oben wahrscheinlich eh Deckensegel zur Schalldämmung sind, kann man die Audio- und Stromkabel darüber gut verstecken. Kann man auf dem Foto oben in Beitrag #2 ansatzweise erkennen.

Alternativ erlaubt Logic zb das Wandeln von Mehrkanalton in Binaural zum Monitoring über Kopfhörer

Und Apple Music bietet Binaural Mix als Medium an, macht besonders mit AirPods Spaß , weil die auch Headtracking unterstützen- was die Lokalisation erst ermöglicht
Genau, das kann Cubase mit dem eingebauten Renderer auch. Ich habe das sowohl mit Cubase als auch mit Logic getestet, funktioniert ganz gut. (Bei mir Neumann NDH30 mit dem RIME-Plugin.)
Sehr angenehm finde ich, dass man damit die "In-Kopf-Lokalisation" etwas entschärft.

Auf der anderen Seite habe ich echt Probleme, binaural die Höhen-Kanäle "über Kopf" zu hören, wie geht Euch dass? Vorne-Hinten-Seiten, alles wunderbar, nur die Heights? Bei mir nicht einzuschätzen.

Da brauche ich ich die Monitore - und ja - es macht einfach auch mehr Spaß mit Monitoren - und darum geht es ja in erster Linie. :)

Apple Music will ich auf jeden Fall auch noch testen, da ist ja einiges etwas anders...
 
Da hast Du es sehr konsequent und gut durchgezogen (7.1.4 ist ja tatsächlich die Dolby-Empfehlung) :cool: Und Du hast damit ein homogeneres Klangbild, als ich es (im Moment) habe.

Ein Tipp vielleicht für die Deckeninstallation: Da da oben wahrscheinlich eh Deckensegel zur Schalldämmung sind, kann man die Audio- und Stromkabel darüber gut verstecken. Kann man auf dem Foto oben in Beitrag #2 ansatzweise erkennen.


Genau, das kann Cubase mit dem eingebauten Renderer auch. Ich habe das sowohl mit Cubase als auch mit Logic getestet, funktioniert ganz gut. (Bei mir Neumann NDH30 mit dem RIME-Plugin.)
Sehr angenehm finde ich, dass man damit die "In-Kopf-Lokalisation" etwas entschärft.

Auf der anderen Seite habe ich echt Probleme, binaural die Höhen-Kanäle "über Kopf" zu hören, wie geht Euch dass? Vorne-Hinten-Seiten, alles wunderbar, nur die Heights? Bei mir nicht einzuschätzen.

Da brauche ich ich die Monitore - und ja - es macht einfach auch mehr Spaß mit Monitoren - und darum geht es ja in erster Linie. :)

Apple Music will ich auf jeden Fall auch noch testen, da ist ja einiges etwas anders...

Hast du auch Headtracking ? Ohne Headtracking funktioniert das meines Erachtens nicht richtig. Selbst im Raum mit Lautsprechern werden kleinste Bewegungen des Kopfes zur Lokalisationsschärfe benutzt. Ich hatte mal ein Smyth Realiser System und bin letztendlich bei AirPods gelandet, gibt aber bestimmt noch andere Modelle die Headtracking können.. Bei den AirPods mischt man ja auch gleich auf die größte Hörerschaft und hat das Zielmedium -Apple Music Binaural - um letztendlich auch einen Markt zu bedienen ..

Check mal Apple Music und aktuelle AirPods Pro aus, das haut dich um der Binaural Content. Du drehst den Kopf und die Sache bleibt am Ort stehen ;-)
 
Wie löst Ihr das Thema Referenzhören?

Sam Ryan hat einen (eh sehr lesenswerten) Blogbeitrag My Atmos Mixing Manifesto geschrieben, Zitat zum Thema Atmos Reference:
  • Make sure to listen to Dolby Atmos in Headphones. Apple music will stream Spatial Audio and Tidal and Amazon Dolby Binaural.
  • It is a bit complicated but possible to get Apple Music to play 7.1.4 Dolby Atmos without speakers using a 16 channel audio aggregate like loopback and route the channels into the Immerse Virtual Studio plugin. With the immerse plugin you can solo speakers to really get a sense of how the panning was done. FYI Dolby Atmos over steaming services has a lossy compression algorithm and when you solo speakers it becomes noticeable
Loopback muss ich mal testen, es sei denn, Ihr habt eine andere Idee?
 
Also die iLoud Page möchte unten 7 und oben nochmal 4 Boxen plus Subwoofer.
Das ist schon was, man kann sowas auch erreichen - Ggf. lohnt sich auch ein Kompromiss. Um zB die Raumhöhen abzufangen.
Allerdings komme ich meist auf die Stockhausen'sche Quadrofonie zurück, bzw. Quad und ein Sonderspeaker oben mittig oder sowas. Dazu muss man dann zwar speziell mischen - aber es würde gehen und hat einen großen Effekt. Bin nicht sicher, ob der Center so wichtig ist für Non-Film-Musik, ist aber Standard, also macht es leider weniger Sinn sich sehr abzukapseln vom "Standard". Als Live-Aufführung wäre sowas toll, aber so ein Set kann man leider nicht gut aufbauen. Die meisten Testanlagen waren so eng, dass man schon sehr wenig Sweetspotzone hat. Das ist dann einfach für dich. Das muss man schon so sehen und das ist ja auch cool.

Die Apple-Sache hatte ich auch, bis meine Airpods kaputt gingen. Das ist schon cool, geht leider nur mit Apple-Hörern und das können sie nicht gut, die gehen recht schnell kaputt. Als Outlet ist es aber ideal, denn da ist es ja quasi Standard. Und viele hören mit Hörern. Das ist ganz sicher eine gute Idee.

Wenn du Logic nutzt, kannst du recht viel von "vorher" machen. Ob es Verluste oder sowas durch das Prinzip Atmos gibt, müsste man wirklich ausprobieren und ggf. weiss das jemand. Ich habe zwar schon Surround gemischt, aber Atmos gab es da noch nicht.
 
@Bjørn-65 Ein aus meiner Sicht guter, sinnvoller und interessanter Ansatz, um in die Materie einzusteigen und diese Kennenzulernen. Geld in die Hand nehmen und das System upgraden kann man dann immer noch 👍 .
 
zum mischen könnte man durchaus auch einfach auf eine halbwegs ordentliche hifi lösung setzen. leztlich ist das dann auch genau das system, auf dem der konsument ja später auch abhört.
Das hatte ich auch überlegt und mich gefragt, wie dann das diskrete Mischen direkt aus der DAW in die einzelnen Boxen funktioniert? Hifi-Receiver, die Atmos decodieren können, benötigen doch ein fertiges ADM-File?
 
Bin nicht sicher, ob der Center so wichtig ist für Non-Film-Musik, ist aber Standard, also macht es leider weniger Sinn sich sehr abzukapseln vom "Standard". Als Live-Aufführung wäre sowas toll, aber so ein Set kann man leider nicht gut aufbauen. Die meisten Testanlagen waren so eng, dass man schon sehr wenig Sweetspotzone hat. Das ist dann einfach für dich. Das muss man schon so sehen und das ist ja auch cool. (...)

Wenn du Logic nutzt, kannst du recht viel von "vorher" machen. Ob es Verluste oder sowas durch das Prinzip Atmos gibt, müsste man wirklich ausprobieren und ggf. weiss das jemand. Ich habe zwar schon Surround gemischt, aber Atmos gab es da noch nicht.
Der Center scheint tatsächlich so ein Thema zu sein, weil unsere lang geschulten Stereo-Hörgewohnheiten mit der Phantommitte erstmal gut bedient sind.
Im Moment mache ich ganz gute Erfahrungen mit "einigem" Basiszeug im Atmos-Bed nur Rechts-Links, Reverbs in 7.1.2 im Bed und dann viel Spaß in einzelnen Objects "überall".

Das hätte den praktischen Vorteil, dass alles, was in den beiden "Stereo-Speakern" passiert, aus einer klassischen Subgruppe in der DAW kommen kann, die dann eben so mit Summen-plugins wie z.B. Kompressoren bearbeitet werden kann („Glue“), wie wir das alle kennen.

Der Center hat scheinbar eine ganz spezielle Wirkung, weil er eben auch von einem beliebigen Punkt im Raum eine klare Mittenlokalisation ermöglicht.
(Auch im Kopfhörer binaural klingt das anders. Ich würde gern mal damit experimentieren, ganz bewusst in den binauralen Einstellungen im Renderer bei einem Object den Center auf "off" zu setzen (also weder "near" noch "mid" oder "far") um als einziges Klangelement die "In-Kopf-Lokalistation" zu haben, während der "Rest" sich "aussen herum" abspielt.

Je länger man darüber nachdenkt: Vielleicht kann der Center so ein "Sonderfall" / "Effektkanal" ähnlich wie der LFE sein? :kiffa:
 
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Hast du auch Headtracking ? Ohne Headtracking funktioniert das meines Erachtens nicht richtig. Selbst im Raum mit Lautsprechern werden kleinste Bewegungen des Kopfes zur Lokalisationsschärfe benutzt. Ich hatte mal ein Smyth Realiser System und bin letztendlich bei AirPods gelandet, gibt aber bestimmt noch andere Modelle die Headtracking können.. Bei den AirPods mischt man ja auch gleich auf die größte Hörerschaft und hat das Zielmedium -Apple Music Binaural - um letztendlich auch einen Markt zu bedienen ..

Check mal Apple Music und aktuelle AirPods Pro aus, das haut dich um der Binaural Content. Du drehst den Kopf und die Sache bleibt am Ort stehen ;-)
Das ist echt ein Punkt. Headtracking habe ich nicht. Bis jetzt höre ich Atmos-Musik-Streams (Tidal) mit meinen LG Tone Free In Ears, die auch Headtracking können. Leider auch da: "Rundum" in der Ebene super, "oben" nix. Wenn nur die Air Pods Pro nicht so teuer wären... (Ein bekannter Toningenieur (erinnere den Namen gerade nicht) hat mal gesagt, binaurales Hören von Atmos-Mixen im Kopfhörer gebe vielleicht "60% des Hörerlebnissses wieder, wie man es auf einem "echten" Atmos-Monitorsystem hat. Ich glaube, da ist was dran. Vielleicht ist auch noch in den nächsten Jahren bei der Forschung / Entwicklung noch Luft nach oben und mehr möglich?)

Unser Gehirn ist eh ein seltsames Ding. Ich muss da immer an das arme Huhn denken, dem Wissenschaftler eine "schielende" Prismenbrille aufgesetzt haben. Das Huhn "pickte dann zuerst immer daneben", bis es sich nach ein paar Tagen darauf eingestellt hatte. Ist es vielleicht so ein kleines bisschen beim binauralen Surroundhören?

Jedenfalls: Michael G Wagner hat sich mit dem Thema Headtracking für Atmos intensiv beschäftigt: Atmos, NDH30 Kopfhörer und Headtracking

Vielleicht sollte ich das mal testen.

Daneben habe ich tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass Objekte, die sich ein winziges bisschen hin- und herbewegen, besser lokalisiert werden, insbesondere dann, wenn es sich um Mono-Objekte handelt. Wahrscheinlich auch, weil unser Gehirn so funktioniert, das es "Dinge um uns herum, die sich leicht bewegen, vorsichtshalber mal Besorgnis erregend findet"? :)
 
Der Center scheint tatsächlich so ein Thema zu sein, weil unsere lang geschulten Stereo-Hörgewohnheiten mit der Phantommitte erstmal gut bedient sind.
Im Moment mache ich ganz gute Erfahrungen mit "einigem" Basiszeug im Atmos-Bed nur Rechts-Links, Reverbs in 7.1.2 im Bed und dann viel Spaß in einzelnen Objects "überall".

Das hätte den praktischen Vorteil, dass alles, was in den beiden "Stereo-Speakern" passiert, aus einer klassischen Subgruppe in der DAW kommen kann, die dann eben so mit Summen-plugins wie z.B. Kompressoren bearbeitet werden kann, wie wir das alle kennen.

Der Center hat scheinbar eine ganz spezielle Wirkung, weil er eben auch von einem beliebigen Punkt im Raum eine klare Mittenlokalisation ermöglicht.
(Auch im Kopfhörer binaural klingt das anders. Ich würde gern mal damit experimentieren, ganz bewusst in den binauralen Einstellungen im Renderer bei einem Object den Center auf "off" zu setzen (also weder "near" noch "mid" oder "far") um als einziges Klangelement die "In-Kopf-Lokalistation" zu haben, während der "Rest" sich "aussen herum" abspielt.

Je länger man darüber nachdenkt: Vielleicht kann der Center so ein "Sonderfall" / "Effektkanal" ähnlich wie der LFE sein? :kiffa:
Ich sehe den Center als tradierten Zusatz an, weil Sprecher eben von vorn kommen. Wenn du da sehr sehr prägnante Sounds bewusst hin legst, könnte das vielleicht spannend sein.

Das müsste auch ich nochmal ausprobieren, da ich heimlich auch mit deinem Gedanken spiele - also Multikanal im Studio zu haben. Weil es geht.
Und weil Logic sowas gut kann.
Ich bin ja sonst Hardware-Musiker, heute. Aber eben nur weil das stabiler ist.

Die Menge und Position der einzelnen Speaker stelle ich auch nur wegen der Kosten in Frage. Ich habe aktuell zwei doch sehr gute Adams rechts und links des Breitmonitors. da könnte man ohne Probleme sicher eine kleine Adam wie du hast dazwischen setzen.

Glaube schon, dass diese kleine ziemlich viel bringt - zum probieren. Bin nur grade nicht in Spendierlaune, weil ich einiges an hohen Kosten zu erwarten habe. D3V sind glaubich schon gut genug für Richtung und Erkennung. Die werden als Paar verkauft, was den Center nicht so gut macht. Dazu kommt noch, dass der Sound ggf. dann nicht ebenbürtig sein könnte.
Aber mit einfachen Ständchen kann man die um sich herum platzieren. Und in 300€ Schritten sich dann weiter bewegen..

Ich halte Subwoofer für überbewertet, habe einen ziemlich großen. Aber es kommt drauf an, für was.

Ja, genau - dieses Ausprobieren mit den Quellen - das würde ich machen, ideal aber ohne sich alles vorher kaufen zu müssen, so nach und nach.
Ich denke, dass eine Box, die man sehr weit nach oben bringt und die nach unten strahlt auch schon den Job machen kann, wo man nicht oben ein volles Quad-System aufbauen muss. Auch wenn oben hinten oder oben vorn natürlich eine Raumerfahrung ist.

Würde also eher schauen, ob man nicht die beiden hinten natürlich lässt - das würde ich nicht wegrationalisieren. Aber dafür die Raumeindrücke von oben bekommt, ggf. sogar unten hinten. Die beiden Seiten - na - da wird man schon mehr was vermissen,
also würde man dann bei einem Paket von 4 + 2 + 2 landen.
Die 2er würde ich klein ausführen, die Stereos vorn sehr gut und hinten könnte man auch etwas sparen.

Ich glaube, dass die eher für Raum als für Klang wichtig sind, dh - wenn da nicht jede machbare Frequenz möglich ist, wäre das "verkraftbarer" mit der heutigen Technik, denn da kommt ja schon sehr viel raus.

Dh - 600€ für die D3Vs, vielleicht auch noch ein Paar für die Seiten und vorn natürlich "anständig", weil dann kommen da die meisten Sachen her und später ggf. noch nen Center in klein, leider gibt's die ja nicht einzeln.


Aber - wenn das alles gleichberechtigt ist, also wie in der Neuen Musik, dann kann man das so nicht fahren, denke aber trotzdem, dass es ein Kompromiss ist, über den ich auch schon länger nachdenke.

die beiden Rückboxen hab ich, ich nutze die für Plattenspieler auf der gegenüberliegenden Raumseite bisher.
Und bei dir sieht das ja ähnlich aus.

600€ finde ich vertretbar. Für den Rest und blendet die anderen eben erst einmal aus.
Das sind meine Gedanken dahinter.
 
@Plasmatron … obwohl - spannend: Beim nächsten Kirchenkonzert halte ich den Kopf mal bewusst super still: ob ich dann den Hall oben über mir im Kirchenschiff nicht mehr höre? 🤔 Ich werde berichten. 😎
 
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(...) Ja, genau - dieses Ausprobieren mit den Quellen - das würde ich machen, ideal aber ohne sich alles vorher kaufen zu müssen, so nach und nach.
Ich denke, dass eine Box, die man sehr weit nach oben bringt und die nach unten strahlt auch schon den Job machen kann, wo man nicht oben ein volles Quad-System aufbauen muss. Auch wenn oben hinten oder oben vorn natürlich eine Raumerfahrung ist.
Ich wollte auch erst einmal anfangen und experimentieren, ohne ein Vermögen auszugeben.
Und trotz der o.g. Einschränkungen macht auch das binaurale Mischen auf Studio-Kopfhörern wirklich Spaß, ganz ohne zusätzliche Kosten.
(...)
Ich glaube, dass die eher für Raum als für Klang wichtig sind, dh - wenn da nicht jede machbare Frequenz möglich ist, wäre das "verkraftbarer" mit der heutigen Technik, denn da kommt ja schon sehr viel raus.
Sehe ich auch so. Mein Cinematic Rooms Plugin läuft zu ganz neuer Form auf, gerade die Heights öffnen das Klangbild selbst mit einem Mono Instrument spektakulär nach oben. und das, obwohl ich nur 2x die Adams d3v oben habe.

Überhaupt ist das Thema "Raum / Hall" da auch wieder irgendwie "neu". Hier gibt es einen Beitrag zum Thema Crossfeed Control am binauralen Beispiel eines im "Kreis laufenden" Erzählers mit Hall Aus Cinematic Rooms. Wenn da mit den Parametern Crossfeed level / Delay und Rolloff (Höhendämpfung) gespielt wird, passieren spannende Dinge bzgl. der Ortung: Atmos - Crossfeed Control in Cinematic Rooms
Aber - wenn das alles gleichberechtigt ist, also wie in der Neuen Musik, dann kann man das so nicht fahren, denke aber trotzdem, dass es ein Kompromiss ist, über den ich auch schon länger nachdenke.
jepp - Sobald man Frequenzkritisches (Paradebeispiel wäre ein Piano) zwischen unterschiedlichen Boxen hin- und herschiebt, wird man Unterschiede / Artefakte hören. Das sollte aber - finde ich - keineswegs abschrecken. Erstmal probieren und - wie einige schon gesagt haben - dann, wenn man wirklich auf Dauer Feuer gefangen hat und dabei bleiben will, nach und nach upgraden.
die beiden Rückboxen hab ich, ich nutze die für Plattenspieler auf der gegenüberliegenden Raumseite bisher.
Und bei dir sieht das ja ähnlich aus.

600€ finde ich vertretbar. Für den Rest und blendet die anderen eben erst einmal aus.
Das sind meine Gedanken dahinter.
Die Tapcos (Rears) habe ich tatsächlich gleichzeitig an den Subausgängen des Quantum hängen, wenn ich mal nur ein bisschen herumdaddeln will. :)
 
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@Plasmatron … obwohl - spannend: Beim nächsten Kirchenkonzert halte ich den Kopf mal bewusst super still: ob ich dann den Hall oben über mir im Kirchenschiff nicht mehr höre? 🤔 Ich werde berichten. 😎

Ne da reichen Millimeter - außerdem hast du schon eine Vorstellung eingespeichert .

Test dazu ist einfach, du kannst mit verbundenen Augen in einen neuen, dir nicht bekannten Raum, und hast alleine durch die Impulsantworten eine Vorstellung , wie groß der Raum sein müsste, eventuell auch eine ungefähre Beschaffenheit. Das funktioniert aber auch andersherum,..
 
Dann ermöglichen dir 2 feststehende Ohren ja schon eine Ortung, nur die Lokalisationsschärfe wird geringer.. und die Laufbewegung ist ja unterschiedlich, weil dein Kopf ungleichmäßig geformt ist, ein interessanter Aspekt der mit bei der Einmessung auf einen Realiser erst richtig klar wurde

So.: der Realiser ist immer noch der Holy Shit unter den Simulatoren.
 
Zuletzt bearbeitet:
So.: der Realiser ist immer noch der Holy Shit unter den Simulatoren.
Oh - ein Schnäppchen. :shock::)

Im Ernst: Klar, unsere Hörgewohnheiten spielen da eine Riesenrolle und wenn man das einfach "abstellt", indem man das Klangbild unter dem Kopfhörer plötzlich rechts und links an den Ohren "statisch festtackert", macht das sicher einen Unterschied und wirkt irritierend.
 
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Übrigens, kleiner Hinweis: Das Neumann - RIME-Plugin verursacht leider derzeit in Cubase direkt beim Start böse Abstürze:

IMG_5672.JPG

Wollte ich nur drauf hingewiesen haben. Steinberg sagt, ich soll Neumann fragen... tue ich dann mal und werde berichten....
 
Das hatte ich auch überlegt und mich gefragt, wie dann das diskrete Mischen direkt aus der DAW in die einzelnen Boxen funktioniert? Hifi-Receiver, die Atmos decodieren können, benötigen doch ein fertiges ADM-File?

ich denke du kannst das genau so machen wie mit der bastellösung auch und das am rechner dekodieren... aber du hast natürlich recht, dass der zu den boxen passende verstärker das dann unter umständen nicht kann und/oder dass man dann den decoder mitkaufen muss und ihn aber dann nicht braucht.

meine idee dahinter war eigentlich eher, dass du im hifibereich ein 7.1.4. komplettsytem von focal für unter 2000 euro bekommst, man die auch viel second hand für die hälfte findet, es vorgefertigte aufstellanleitungen dafür gibt usw. usf., aber ich mag andere aspekte übersehen haben.
 
Genau - da bräuchte man vermutlich einen Verstärker mit den Einzel Ein-/ Ausgängen, keine Ahnung, ob es sowas gibt.

Daneben erwartet Dolby Atmos grundsätzlich Fullrange-Monitore, so dass jedenfalls kleine Surround-Satelliten nicht ideal wären. (Falls Du so etwas meinen solltest.?)
 


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