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Ambient Performance - wie macht man das, was braucht man ?

Sulitjelma

||||||||||
Hallo,
weil ich bisher nur Tracks aufnehme (in Cubase) und daraus etwas zusammensetze, würde ich mich gerne einmal eine (einfache !) Live Performance ausprobieren. Am besten ohne irgendetwas kaufen zu müssen. Was ich habe :

- diverse Hardware-Klangerzeuger, wovon ich aber nur 2 gleichzeitig betreiben kann, da mein Audiointerface (M4) nur 2 Eingänge hat. Ein Mischpult habe ich nicht. Auch größere wie Montage, Kronos, Iridium-Desktop (der hat auch Pads) sind dabei, die vielleicht nützliche Funktionen bieten ?
- ebenso auch Software-Klangerzeuger
- diverse FX als Software (Delay, Reverb)

Mein grundlegendes Verständnis-Problem ist, wie ich einen durchgängigen Klangteppich hinbekomme und gleichzeitig auch Variationen ohne dass Lücken entstehen. Brauche ich da noch ein Gerät Hardware/ Software was das ganze steuert/ zusammensetzt ? Würde das auch mit Cubase gehen ? Dort würde ich allerdings gerne das ganze als Audiospur aufnehmen. Würde das überhaupt gehen, wenn ich gleichzeitig Loops abspiele oder ist das einfach das falsche Programm ?

Um ein Beispiel zu geben was mir vorschwebt, hier das Video vom Protein. Ist da im Hintergrund noch eine Steuereinheit bzw. Software, die das ganze erst ermöglicht ?

 
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M.i.a.u.: SirAdrianFish
Na, da hast du doch schon einiges. Cubase kenne ich leider nicht.

Martin benutzt Ableton zur Steuerung und zum Mixing, da hat er z.T. MIDI-Patterns drin und auch die Effekte (Stepic als Sequenzer, Enso als Looper und meist Valhalla Supermassive als Reverb). Ohne Mixer oder ein größeres Audiointerface geht halt nicht so viel Hardware. Aber der Iridium ist duotimbral, also schon 2 Geräte in einem. Software kann man sich so viel laden, bis der Rechner hustet.

Die Frage bei Cubase ist, was du alles parallel aufnehmen kannst. Ich mache meinen Live-Kram mit Maschine (siehe YouTube-Link in meiner Signatur), da nutze ich die interne Sampling-Funktion zur Aufnahme, indem ich einfach dem Master-Bus absample. Da ist dann alle Hard- und Software mit drin. Was aber auch bedeutet, dass nachträgliche Korrekturen nicht mehr gehen. Die Frage ist, ob du in Cubase auch den Master-Bus zur Aufnahme abgreifen kannst. Oder kannst du 2 Softsynths und das Audiointerface gleichzeitig in je eine einzelne Spur aufnehmen? Dann kannst du das nachher bouncen und hast alles für die Nachwelt erhalten.

Problematisch würde das bei einem größeren Set (also nicht so ein einzelner Track wie beim Nerdlich): da muss man entweder jedes neue Projekt nachladen (gibt Pausen) oder alle Tracks geschickt in ein Projekt verpacken.
 
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M.i.a.u.: Sulitjelma und Feedback
Bleibt noch zu erwähnen, dass man absolut keine Hardware braucht, das geht alles mit Software. 😉
 
Die einfachste Antwort: einfaches Ambient ist mind. ein Pad Sound, der sich leicht verändert und viel Hall darauf. Eigentlich hast Du bereits in Cubase schon alles, was Du brauchst. Du kannst Dir vielleicht noch das kostenlose VST Valhalla Supermassive holen, das hat sehr lange Hallzeiten, was gut ist für Ambient.
Mehr ist das ja letztlich auch im Video nicht. Er springt mal von einem Sound zu einem anderen, ändert vielleicht Einstellungen in den Sounds oder in den Halleffekten, aber faktisch war es das ja. Der Vorteil an mehreren Synths ist eigentlich, dass man Sounds schon vorauswählen kann und dann von einem Sound langsam auf einen anderen überblendet oder Sounds parallel laufen lässt.
Du kannst Deine Hardware Synths und Effekte parallel zu den Software Synths und Effekten verwenden, daher hast Du bereits jetzt mehr Geräte als nötig.
Was die Musik im Video auszeichnet ist, dass er mehrere Sounds parallel laufen lässt, teilweise auch Sequencen vorbereitet hat, die er mit reinnimmt und nach kurzer Zeit wieder ausfaden lässt, das macht es abwechselungsreicher. Überall ein wenig oder viel Hall drauf, dann fadet der Sound langsam aus und Du kannst ohne Probleme zu anderen Sounds wechseln, ohne dass Lücken entstehen.
 
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M.i.a.u.: Sulitjelma, Feedback, Lumm und eine weitere Person
@colectivo_triangular macht doch auch gerne schöne Klangteppiche in seinen YT Videos mit wenig Gear..
 
Das Video hier besteht letztlich nur aus einem Drone Sound aus dem Rechner und dazu der Sound, der aus dem Pro VS Mini kommt. Und je abwechslungsreicher man mit den Sounds arbeitet, desto weniger langweilig klingt es.


 
Du kannst Tools wie Nova3 (Freeware) nutzen, die Sequencer-Trigger könnten sich gegenseitig beeinflussen, damit steuerst Du eine Handvoll guter Plugins an und webst schon mal einen guten Ambient-Teppich im Hintergrund, der aber nicht statisch ist. Darüber kannst Du dann einen Flächenleger nutzen, den beim Spiel modulieren oder Du haust sowas wie Erica Zendelay drauf und modulierst das… Am Ende hast Du zwar viel Zufall, aber auf jeden Fall kein 1 Noten Ambient (was ich tatsächlich auch höre, wenn ich einschlafen möchte). BPM runtersetzen ist natürlich auch klar….
 
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M.i.a.u.: Sulitjelma
  • #10
Was du auch machen kannst ist mit langen Delays beim Pad rumzuexperimentieren.
Oder auch mehrere längere Pad-Loops erstellen und dann vom einen in den anderen faden.
Auch während des Tracks/Loops mal an den Reverb Settings rumschrauben.
 
  • #11
So viele Antworten in der kurzen Zeit - ich bin beeindruckt.

Erstmal eine generelle Frage : Ist Live dann in Wirklichkeit meist "Semi-Live" ? D.h. es werden überwiegend vorher eingespielte "Schnipsel" abgespielt und vielleicht noch an einem oder zwei Klangerzeugern wirklich live etwas eingespielt ? Oder anders ausgedrückt, das ganze bekommt schonmal eine vorgefertigte solide Basis und dann wird noch ein kleiner Anteil verändert ?

@Cirrus : Wenn es mit "nur Software" einfacher wird, wäre das ein guter Ansatz zum Anfangen.

@FixedFilter : Im Prinzip ist das Video schonmal eine gute (bessere) Anregung für erste Gehversuche und wenn lange Hallfahnen für die Übergänge reichen ist das ja einfacher als gedacht. Von den Tönen her ist das dann wohl vor allem so, dass alles was nach Melodie bzw. Dur/Moll klingen könnte wie Terzen, Sexten...vermieden wird.

@betadecay : Ich denke schon dass in Cubase aufnehmen und abspielen parallel geht. Bei den Softsynths muss man am Ende rendern, aber Modifikationen lassen sich aufzeichnen. Von der Bedienung her ist es allerdings nicht schön, da ich kein Kontroller-Board habe. Vielleicht geht das alles dann aber in Abelton besser ?

@nox70 : Danke, Nova3 schaue ich mir an.

Das Protein-Video finde ich übrigens auch nicht besonders spektakulär, ich würde da schon mehr Sounds nehmen wollen. Ich denke aber, dass es hier vorrangig um die Vorstellung des Synths geht und mir ging es eben vorrangig um das Prinzip dahinter.
 
  • #13
Genau sowas mach ich auch (da merkt halt keiner, wenn ich Mist baue: "Das sollte genau so sein!"...).

Ich sehe immer zu, dass ich irgendwas habe, das von alleine Töne produziert, die ich dann im Klang bearbeiten kann (also Instrumente mit Arpeggiatoren/Sequencern/MIDI-Loopern, Soma COSMOS oder die selbstdudelnden Spiele aus Electroplankton auf dem Nintendo DS), und dann etwas zum live Dazuspielen. Gerne auch noch geräuschhafte Komponenten, auch immer mal wieder abmikrofonierte Sachen.
Für mich ist live ein Mixer essenziell zum Ein- und Ausfaden der einzelnen Instrumente - und in den Aux-Wegen habe ich immer einen Hall und ein Delay.
Manchmal übe ich gezielt mit superminimalistischen Setups (z. B. Reface CS, Hall und Mixer) und bin häufig selbst überrascht, was da plötzlich für Klangteppiche herauskommen.

Gerade im Ambientbereich gibt es von reinen Softwarekünstlern bis zu experimentellen Sets, die von akustischen/mechanischen Instrumenten geprägt sind - nimm dir einfach dein Equipment vor, suche deine Lieblingssounds raus und versuche, die unter einen musikalischen Hut zu bekommen...

Schöne Grüße
Bert
 
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M.i.a.u.: Sulitjelma, Feedback, Kavenzmann und 2 andere
  • #14
finde ich übrigens auch nicht besonders spektakulär […] ich würde da schon mehr Sounds nehmen wollen
Gerade für Ambient ist "mehr Sounds" oder "spektakulär" kontraproduktiv. Ambient ist - wie Brian Eno so schön definiert - am besten wie eine gute Tapete: Du bemerkst sie nicht wirklich, aber sie macht den Raum schöner. So, wie man nicht zehn verschieden gemusterte Tapeten ins Zimmer klebt, so nimmt man für Ambient nicht zu viele Sounds.
 
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M.i.a.u.: Bernie, Sulitjelma, Kavenzmann und 3 andere
  • #16
Erstmal eine generelle Frage : Ist Live dann in Wirklichkeit meist "Semi-Live" ? D.h. es werden überwiegend vorher eingespielte "Schnipsel" abgespielt und vielleicht noch an einem oder zwei Klangerzeugern wirklich live etwas eingespielt ? Oder anders ausgedrückt, das ganze bekommt schonmal eine vorgefertigte solide Basis und dann wird noch ein kleiner Anteil verändert ?
Ganz einfach: das kommt darauf an.

Ich mache dass so, dass ich zwar MIDI-Patterns habe, aber die Instrumente teilweise (un)mute, oder an der Lautstärke oder am Cutoff oder an sonstwas drehe und auch zwischen den Patterns wechsle. Und beim Nerdlich lege ich auch Wert darauf, ab und zu doch mal was an den Pads oder einem Keyboard zu machen. Ich habe aber nur 2 Hände, da muss irgendwas vorgefertigt sein.

Martin spielt ab und zu mit Kopfhörer, da nimmt er dann eine Sequenz auf, die er dann im weiteren Verlauf loopt.

Ein guter Controller ist da eigentlich unabdingbar. Egal ob Maschine oder Push. Ich mappe mir in Maschine immer die für einen Track wichtigsten Parameter auf die Master-Macros, davon habe ich immer 8 im Blick, und dass ist schon eine ganze Menge. Damit kann man schon mehrere Instrumentengruppen und Instrumente abfrühstücken, meist will man ja gar nicht an allen 50 oder mehr Knöppen drehen, die so ein Pigments hat (2 Oszis mit N Parametern, dazu noch 3 LFOs, diverse Hüllkurven, 2 Filter und was weißichnochalles), die meisten fasst man ja gar nicht an. Sonst muss man ständig zwischen den Instrumenten hin- und herschalten, und das ist live nicht wirklich hilfreich.
 
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M.i.a.u.: Sulitjelma, Feedback und Audiohead
  • #18
das ist im prinzip die frage, wie man elektronische musik live spielt (oder spielen sollte),
und darauf gibt es keine, oder sehr viele antworten:
grundsaetzlich ist schon mal die frage, ob man ein festgelegtes, komponiertes arrangement hat,
oder eher eine 'jam session' mit voellig offenem ergebnis anstrebt. oder irgendwas dazwischen.
und was der eigene beitrag als 'interpret' dabei sein soll.

ich selber verfolge verschiedene ansaetze:
zum einen, (eher) komponiert, mit daw (bitwig, frueher ableton).
da habe ich so 8 bis 12 kanaele mit je einem loop (oder generativen dingsbums)
von 1..paar takte, und steuere deren lautstaerke (und/oder andere parameter)
mit dem midicontroler. virtuelles mischpult.
ausserdem gibts noch send effekte, delay, flanger,filter etc. deren send level (oder auch paramter)
ebenfalls per controler gesteuert werden.
daraus arrangiere ich dann das stueck.
ist zu einem guten teil reproduzierbar, aber eben nie gleich.
damit mir das nicht zu langweilig wird ist dann (ggf.) noch eine band dabei ;).

zum anderen mit pure data.
da habe ich frueher auch den ansatz aus live mehr oder weniger
kopiert, bin aber dazu uebergegangen mit leerem speicher (abgesehen von einer festplatte voll
samples, modularaufnahmen und fieldrecordings) zu starten.
das war so eine art dj-ing mit fieldrecordings ansatz.
dazu nehme ich dann ein paar noten und granulargeschwurbel als loops auf,
und kleistere dann noch alles mit hall und delays zu.
ist nicht so richtig reproduzierbar, ausser ich erinnere mich genau welche samples
ich verwendet habe, und was ich gespielt habe...

vielleicht kann man ja die ansaetze (nicht nur ambient) live zu spielen
irgendwie kategorisieren... das waren ja jetzt auch erst 2 (recht aehnliche).
 
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M.i.a.u.: Sulitjelma
  • #19
Erstmal eine generelle Frage : Ist Live dann in Wirklichkeit meist "Semi-Live" ? D.h. es werden überwiegend vorher eingespielte "Schnipsel" abgespielt und vielleicht noch an einem oder zwei Klangerzeugern wirklich live etwas eingespielt ? Oder anders ausgedrückt, das ganze bekommt schonmal eine vorgefertigte solide Basis und dann wird noch ein kleiner Anteil verändert ?

Nicht unbedingt – zumindest wenn wir über Ambient reden (eine Technoperformance ohne Loops oder Sequenzen wird schwierig).

Aber es braucht natürlich ein paar Tricks, man hat nur zwei Hände. Ewige Hallfahnen, endlose modifizierbare Delays oder ganz einfach das Sustain-Pedal, während der Sound genug langsame Veränderungen beinhaltet, um nicht zu langweilen.

Man nehme als Beispiel dieses uralte Ding von mir hier. Ist jetzt eher n halber Schotte weil für eine gute Ambient-Performance zu nervös, aber hier gibt es trotz Ableton keinen einzigen Clip, weder Audio noch Midi. Einfach Spur machen, Sustain rein, und dann alles aufeinander schichten, die komplexen Sounds regeln dann den Rest.

 
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M.i.a.u.: Sulitjelma und betadecay
  • #20
Erste Gehversuche in Cubase : Mehrere Softsynth-Spuren, Hall-PlugIn auf Stereo Out. Ein- und Ausblenden über das Cubase-Mischpult, danach alles in eine Spur gerendert. Geht ! Enso (Demo-Version) ausprobiert - da muss man sich aber schon länger mit beschäftigen. Ist mir vielleicht auch erstmal zu kompliziert. Bisher habe ich allerdings keinen Looper. Diesen extrem hall-lastigen Sound bei Ambient mag ich eigentlich nicht so. Mit einem Looper könnte ich das umgehen ?
 
  • #21
Diesen extrem hall-lastigen Sound bei Ambient mag ich eigentlich nicht so. Mit einem Looper könnte ich das umgehen ?
Nein. Der Looper wiederholt Dinge wie ein Endlostonband, mehr nicht. Hall schafft Raumeindruck. Versuch es mit weniger Hall, aber ohne wird Ambient schwierig.
 
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M.i.a.u.: notreallydubstep
  • #22
Nicht vergessen: Jeder findet im Idealfall seine eigene Herangehensweise, damit man eben nicht alles nur endlos kopiert.
Klar ist es nützlich erstmal zu lernen, wie andere das evtl. angehen.

Aber erlaubt ist eben, was gefällt!
Ich würde vor der Performance erstmal eine Idee oder zumindest eine kleine Notenspur entwickeln.
Vor allem, wenn man nicht der ganz große Instrumentalist ist und sich schwer tut, Musik aus den Fingern fließen zu lassen.
Hall + Echo helfen, können aber, gerade wenn man das noch nicht so gut dosieren kann, alles zuschmieren und es kommt immer nur Klangbrei hinten raus.

Ich finde es hilfreich, Klänge und melodieartige Notenfolgen erstmal ohne viel Effekt zu entwickeln und dann erst mit Effekten zu arbeiten.
Es ist immer verlockend, mit 2-3 Noten eine Klangwand durch Hall + Echo zu generieren. Damit hat man aber im Normalfall "nur" einen Hintergrund geschaffen, auf dem dann weitere, spielerische Elemente platziert werden können.

Merke: Man muss nicht gleich eine epische Performance entwickeln!
 
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M.i.a.u.: Golden-Moon und Sulitjelma
  • #23
Nicht vergessen: Jeder findet im Idealfall seine eigene Herangehensweise, damit man eben nicht alles nur endlos kopiert.
Klar ist es nützlich erstmal zu lernen, wie andere das evtl. angehen.
...
Habe ich auch so vor. Vieles an eigenen Sounds und Stücken sind im Lauf der Jahre entstanden, eine Erweiterung / Ergänzung in Richtung Live Performance wäre aber vielleicht schön - zusätzlich zum bisherigen Schema 1. Sound-Design 2. Einspielen 3. Zusammensetzen.

Herausforderungen sind dann erstmal das Technische aber auch sicher bzgl. der Pad-Sounds für den Hintergrund. Ich habe zwar eine große Pad-Sammlung, aber das sind eher keine Drone-Sounds, weil die im Zeitrahmen von 1-2 Minuten mit verschiedenen Tönen eingesetzt wurden und sich Variationen beim Einspielen eher auf Zuregeln der FX beschränkten. Mit längereren Klangteppichen/ Drones muss ich mich also erstmal beschäftigen. Anderes wie z.B. dezente FX-Sounds und Glöckchen kann ich sicher auch so einsetzen wie bisher.

Eine andere Herausforderung ist sicher auch mit weniger Sounds auszukommen - bisher verwende ich da 30-40 pro Stück (20 - 30 Minuten). 10 Minuten sind vielleicht auch erstmal ein guter Rahmen. Oder es passt eben doch mit so vielen Sounds, wenn die dezent im Hintergrund laufen. Mal sehn....

Das ganze ist entspannt und auch interessant für mich. Die Zeit dafür ist da und ich habe keinen Druck, weil die anderen Sachen ja schon exisitieren.
 
  • #24
Erste Gehversuche in Cubase : Mehrere Softsynth-Spuren, Hall-PlugIn auf Stereo Out. Ein- und Ausblenden über das Cubase-Mischpult, danach alles in eine Spur gerendert. Geht ! Enso (Demo-Version) ausprobiert - da muss man sich aber schon länger mit beschäftigen. Ist mir vielleicht auch erstmal zu kompliziert. Bisher habe ich allerdings keinen Looper. Diesen extrem hall-lastigen Sound bei Ambient mag ich eigentlich nicht so. Mit einem Looper könnte ich das umgehen ?
Ambient lebt von Hall und Delay
 
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M.i.a.u.: betadecay
  • #25
Nicht vergessen: Jeder findet im Idealfall seine eigene Herangehensweise, damit man eben nicht alles nur endlos kopiert.
Klar ist es nützlich erstmal zu lernen, wie andere das evtl. angehen.

Aber erlaubt ist eben, was gefällt!
Ich würde vor der Performance erstmal eine Idee oder zumindest eine kleine Notenspur entwickeln.
Vor allem, wenn man nicht der ganz große Instrumentalist ist und sich schwer tut, Musik aus den Fingern fließen zu lassen.
Hall + Echo helfen, können aber, gerade wenn man das noch nicht so gut dosieren kann, alles zuschmieren und es kommt immer nur Klangbrei hinten raus.

Ich finde es hilfreich, Klänge und melodieartige Notenfolgen erstmal ohne viel Effekt zu entwickeln und dann erst mit Effekten zu arbeiten.
Es ist immer verlockend, mit 2-3 Noten eine Klangwand durch Hall + Echo zu generieren. Damit hat man aber im Normalfall "nur" einen Hintergrund geschaffen, auf dem dann weitere, spielerische Elemente platziert werden können.

Merke: Man muss nicht gleich eine epische Performance entwickeln!
Das Problem bei Ambient ist eh, dass der Begriff leider nicht einheitlich benutzt wird. Geprägt wurde er durch Brian Eno und ist dadurch eigentlich so definiert, wie Fanwander es oben beschrieben hat. Oder in den Worten von Eno:

"Ambient music is intended to induce calm and a space to think. Ambient music must be able to accommodate many levels of listening attention without enforcing one in particular; it must be as ignorable as it is interesting."

Die Grundidee: eine Musik zu schaffen, bei der es im Prinzip nicht wichtig ist, wo Du einsteigst. Hintergrund war sein eigenes Erlebnis am Flughafen Köln-Bonn, wo die damals gespielte Musik aus seiner Sicht schrecklich war. Das Ideal für ihn ist, dass ein Fluggast jederzeit den Raum betreten kann und die Musik jederzeit zugänglich ist. Also wo es egal ist, ob Du bei Minute 1 oder Minute 35 dazukommst. Daher auch das Stück "Music for Airports" oben.

Viel Musik, die unter dem Label "Ambient" läuft, ist aber so nicht aufgebaut, sondern es geht dort hauptsächlich um "ruhige Musik".
 
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M.i.a.u.: Bernie, Feedback und betadecay
  • #26
Das Problem bei Ambient ist eh, dass der Begriff leider nicht einheitlich benutzt wird. Geprägt wurde er durch Brian Eno und ist dadurch eigentlich so definiert, wie Fanwander es oben beschrieben hat. Oder in den Worten von Eno:

"Ambient music is intended to induce calm and a space to think. Ambient music must be able to accommodate many levels of listening attention without enforcing one in particular; it must be as ignorable as it is interesting."
Exakt.

Als Ausnahme mag ich nur Dark Ambient gelten lassen, der darf auch mal etwas unangenehm sein und sich in den Vordergrund drängeln... Oder auch schon mal nervig monoton sein.

Die Grundidee: eine Musik zu schaffen, bei der es im Prinzip nicht wichtig ist, wo Du einsteigst. Hintergrund war sein eigenes Erlebnis am Flughafen Köln-Bonn, wo die damals gespielte Musik aus seiner Sicht schrecklich war. Das Ideal für ihn ist, dass ein Fluggast jederzeit den Raum betreten kann und die Musik jederzeit zugänglich ist. Also wo es egal ist, ob Du bei Minute 1 oder Minute 35 dazukommst. Daher auch das Stück "Music for Airports" oben.
Oder die sich auch an jeder beliebigen Stelle durch eine Durchsage unterbrechen lässt, ohne dass man das Gefühlt hat, etwas verpasst zu haben.

Viel Musik, die unter dem Label "Ambient" läuft, ist aber so nicht aufgebaut, sondern es geht dort hauptsächlich um "ruhige Musik".
...die ich eher als Downtempo/Chillout etikettieren würde. Aber auf mich hört ja immer keiner... ;-)
 
  • #27
Eine andere Herausforderung ist sicher auch mit weniger Sounds auszukommen - bisher verwende ich da 30-40 pro Stück (20 - 30 Minuten). 10 Minuten sind vielleicht auch erstmal ein guter Rahmen. Oder es passt eben doch mit so vielen Sounds, wenn die dezent im Hintergrund laufen. Mal sehn....
Um Himmels willen... ;-)

Wie @fanwander schon schrieb: Ambient ist eine Tapete. Und ich ergänze: Ambient ist kein Schlachtengemälde. Eher ein Stilleben - ein Tisch, ein Schale, etwas Obst, fertig. Kein 4-Gänge-Menü.

Oder: Ambient ist ein japanischer Garten - je aufgeräumt, desto gut. Ambient ist die Kunst der Reduktion. An der ich allerdings oft scheitere: Ach, ist etwas monoton, also hier noch ein Sound dazu, da noch einer... Hups... jetzt ist es ja völlig überladen. Also wieder weg damit. Oder zumindest ausdünnen: nicht alle Sounds gleichzeitig. Bei zu vielen Flächensounds gibt das sonst nur noch Matsch.

Ich arbeite grade an einem Track für die morbide Challenge: 9 Instrumente, aber nie alle gleichzeitig. Mehr kann ich auch mental gar nicht im Überblick behalten.

Hör mal hier rein und zähl die Instrumente in jedem Track:

Das wird sicher sehr überschaubar.

Natürlich werden es mehr Instrumente, wenn du 2 oder 3 Tracks für eine Performace aneinander klebst. Da wird jeder schon das eine oder andere Instrument nur für sich haben wollen.
 
  • #29
Und dann gibt es ja noch die Kategorie "New Age". Die Grenzen sind zum Teil fließend.
Ja, die sind in verschiedene Richtungen fließend. Bei mir geht Ambient Musik oft in sequenzerbasierte Parts über, das wäre dann eher Berlin School.
Aber erlaubt ist eh alles.
 
  • wunderbar
M.i.a.u.: Sulitjelma
  • #30
@betadecay : Gefällt mir gut - tatsächlich steht jetzt Brian Eno auf meiner Wunschliste. So ganz fremd ist mir solche Musik mit 40jähriger Erfahrung in Yoga und Entspannungstechniken allerdings nicht. Übertrieben melodiös ist nicht mehr so meins, hier ist das gut. Wie @nox70 höre ich auch gerne ruhiges/ entspannendes vor dem Schlafengehen. Schläft sich deutlich besser mit wie direkt nach einem Action-Film. Meine bisherige Musik hat auch entspannenden Charakter, da sind meist nicht mehr als 2 Sounds gleichzeitig zu hören. Höre ich aber mehr beim Autofahren oder Wandern. Die Kategorie "vor dem Schlafengehen" kann ich noch nicht so. Vom "Schlachtengemälde" möchte ich mich hier deutlich distanzieren :opa:.

Was ich schon immer nachahmen möchte ist der hier. Keine Ahnung ob Live, vermutlich eher nicht. @FixedFilter : Ich bin eher mit dem Begriff "New Age" groß geworden oder im Yoga dann "Entspannungsmusik" oder "Meditationsmusik".
Im Verlauf des langen Stückes kommen aber sicher einige Sounds zusammen, ohne dass es ein "Schlachtengemälde" ist.

 
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M.i.a.u.: Bernie

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