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Dogmatismus unter Musikern und Synth-Fans

  • #92
Nöö, das hab ich ja auch nicht behauptet.
Die Aussage würde ich so interpretieren:
Soll denn Jeder sein Instrument wegwerfen, weil Musikmachen mit dem Notebook gerade „in“ und angesagt ist?

Ob sich das immer zum Positiven verändert, wage ich mal zu bezweifeln.
Effektiver mag das vielleicht sein, aber ob das Ergebnis tatsächlich besser ist, sei dahingestellt.
Genau das liegt das Problem, kann gut sein dass die Hardware bei dir fürs Mixing und Mastering (darum ging es an der Stelle der Diskussion) besser funktioniert und es wird wahrscheinlich immer einen Hersteller der daran verdienen wird die alten Teile erneut aufzulegen, von daher wird es an Ersatz nicht mangeln. Aber es kann gut sein das jemand mit Software und einer Oberfläche die einem entsprechendes optisches Feedback auf die Eingaben gibt besser klar kommt oder einfach kein Raum oder Geld hat sich das alles in Hardware hinzustellen. Diese ganzen Vorurteile der alten Herren (denn mittlerweile zähle ich ja auch schon irgendwie dazu) ist wirklich nervig, als wolle man ihnen irgendwas nehmen wenn jemand einen anderen und vermeintlich einfacheren oder zumindest preiswerteren Weg gehen will. Ich vermisse hier ein wenig die Offenheit, die du afair vor 20 Jahren noch gehabt hast.

Ich kann nur für MICH behaupten was für MICH am besten funktioniert, ich sitze zumindest bei den Klangerzeugern irgendwo zwischen den Stühlen, nutze das was für mich von der Zielvorgabe gerade am besten funktioniert und das ist zumindest im Moment ganz weit von Vintage und Emulationen entfernt.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Audiohead
  • #93
Set der Erfindung des Buchdruckes (und damit auch des Flugblattes) kann jeder seinen Müll ungehindert rausblöken. Das Problem ist leider nicht neu, es scheint nur schlimmer zu werden. Und dass man sich wegen Bagatellen den Schädel einschlägt, ist auch nicht erst seit gestern so...

Anhang anzeigen 273620

Ja, aber da musste man noch gegen Geld Flugblätter drucken lassen, hat sich vorher noch dreimal überlegt was man genau schreibt und hat doch eher wenig Leute damit erreicht, je nachdem wie viel man verteilt hat. Heute geht das quasi umsonst und die Reichweite ist praktisch weltweit und das sofort. Ich denke schon, dass das einen Unterschied macht, weil wirklich jeder Vollidiot mit null Einsatz ins Rampenlicht kommen kann.

Und vorallem bekommen die lautesten Schreihälse die meiste Aufmerksamkeit. Früher wäre das so in der Form und Größenordnung wohl nicht gegangen.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: NicGrey, sllk und betadecay
  • #95
Heute geht das quasi umsonst und die Reichweite ist praktisch weltweit und das sofort.

Das Internet ist eine Insel der Privilegierten, auf die weite Teile Asiens, Afrikas und Südamerikas keineswegs freien Zugriff haben. Aber so weit brauchen wir gar nicht reisen: Die niedrigste Einstiegshürde ist die Fähigkeit, überhaupt erst mal lesen und schreiben zu können. Damit hat alleine ein Achtel der deutschen Bevölkerung bereits erhebliche Defizite.
 
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  • Daumen hoch
M.i.a.u.: einseinsnull
  • #96
Eigentlich wäre die Antwort ja - wie man hier lesen kann, mich verwirrt die gereizte Stimmung.

Überlege einen Service in dem alles was normal beschrieben wird gegen eine monatliche Gebühr vom Eigelb zu trennen..

Tut mir leid, dass es so vielen offensichtlich so mies geht..
 
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  • #97
"naja, entscheide das selbst wenn Dir zweidimensionale Sounds reichen ..."

Vielleicht sind hier auch viele mehr Techniker als Musiker.

Für Techniker wäre das vermutlich genauso ein Armutszeugnis, aber es wäre definitiv ein Fehler davon auszugehen, dass hier nur Musiker sind oder jeder Musiker hier nur in dieser Eigenschaft schreibt.

Jedenfalls schön, dass Dir das nach nur 35 Jahren Onlinedebatten schon aufgefallen ist. :)
 
  • #98
Jemand schreibt: "eine Hardwarestrecke klingt räumlicher als eine reine ITB-Produktion" oder "Behringer taugt nichts", meint aber eigentlich: "nach meiner Erfahrung gelingen mir mit Hardware räumlichere Mixe" bzw. "bisher habe ich mit Geräten der Firma B. eher schlechte Erfahrungen gemacht, und mir daher eine negative Meinung gebildet".

Die Kommunikation, die die TE als überflüssig empfand lautete sinngemäß: "Nur das eine Plug-in von den 5000 existierenden, was ich gerade kenne und benutze ist gut, ausnahmslos alle anderen sind scheiße, und wenn Du eines dieser anderen benutzt dann hörst Du halt nix und hast keine Ahnung".

Problem #1 ist, dass diese Information schon rein sachlich nur falsch sein kann, denn Urs oder Sascha kochen auch nur mit Wasser, für Problem #2 sind dann geduldige und erfahrene Therapeuten zuständig.
 
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  • #102
Für TicToc (Konsument und Produzent) reicht's allemal

Das war mein Wink mit dem Zaunpfahl, die gegenwärtige Situation nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Weder was die Anzahl der Anwesenden angeht, noch deren teilweise unterirdischen Gepflogenheiten miteinander. Zu TikTok und Konsorten brauchen wir nicht abschweifen; hier vor Ort gibt es genug zu fegen.
 
  • #103
Jemand, der nur Videos guckt weil er nicht schreiben kann verbreitet jedenfalls weniger Hass und Unsinn wie die Leute die schreiben können. Insofern ist Analphabetismus niciht das Problem, er könnte die Lösung sein!
 
  • Gute Idee
M.i.a.u.: Audiohead und ganje
  • #104
Die Kommunikation, die die TE als überflüssig empfand lautete sinngemäß: "Nur das eine Plug-in von den 5000 existierenden, was ich gerade kenne und benutze ist gut, ausnahmslos alle anderen sind scheiße, und wenn Du eines dieser anderen benutzt dann hörst Du halt nix und hast keine Ahnung".
Das ist dann entweder ein sehr misslungener Versuch, zu sagen, dass man mit diesem Plugin gute Erfahrungen gemacht hat … oder ein „Dogma“ das aus der Motivation des „Recht haben wollens“ (was meistens auf: die sollen endlich mal peilen, dass ich hier der größte Checker bin hinausläuft) geäußert wird. :dunno:

Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es eben auch einfach diese misslungenen Kommunikationsversuche gibt.
 
  • #105
Es gibt aber genug Appelle an den guten Umgang im Forum. Lesen die Leute das nicht?
 
  • #106
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es eben auch einfach diese misslungenen Kommunikationsversuche gibt.

Dass es auch öfters mal vorkommt, dass ein interessanter inhaltlicher Diskurs von einem Dritten als Zankerei wahrgenommen wird liegt meines Erachtens nur am Empfänger.

Insofern war das natürlich nur eine absichtliche Übertreibung von mir: Ich denke nicht, dass die TE sich durch "wenn Dir zweideimensionale Sounds reichen" persönlich angegriffen gefühlt hat, ihr Thema lautete ja "Dogmatismus".

Es ist halt einfach völlig überflüssiger Gedankansalat, dass es nur 1 Plug-in gäbe, was mehrdimensional klingt während alle anderen nur "zweidimensional" klingen. Das ist erfundener Unsinn der Marke "mein Gott ist aber größer als Deiner". Das wäre mein Problem damit.
 
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  • #107
Alle, die resolut vorgetragene und verteidigte Überzeugungen mit Dogmata verwechseln, rege ich an, mal in sich zu gehen und ihre Wortwahl zu hinterfragen. Der Begriff ist ungeeignet für Werturteile. "Es heißt das Filter, nicht der" ist eher ein Dogma – genauso unbegründet wie dass Heiden ins Fegefeuer kämen – als "dieses Plug-in ist kacke, jenes superplusgut und alle, die was anderes nutzen, sind taub". Diese Aussage ist trumpdumm, weiter nix.

Noch niemand konnte bisher meinen Verdacht entkräften, @Solar Chrome wäre als Jahresendspäßle auf reine Provokation aus. Aber von mir aus, soll sie.
 
  • #110
Es reicht doch, wenn nicht wenig Threads hier immer in eine Art Zankerei enden.
Nein; Wohl nicht. Jetzt gibt es schon Threads, wo man über die Streitereien "streitet"
Das ist wahrlich originell...
Oder eher nicht in Anbetracht, da es manch ähnlich gelagerten Thread schon gibt...
 
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  • #113
Genau das liegt das Problem, kann gut sein dass die Hardware bei dir fürs Mixing und Mastering (darum ging es an der Stelle der Diskussion) besser funktioniert und es wird wahrscheinlich immer einen Hersteller der daran verdienen wird die alten Teile erneut aufzulegen, von daher wird es an Ersatz nicht mangeln. Aber es kann gut sein das jemand mit Software und einer Oberfläche die einem entsprechendes optisches Feedback auf die Eingaben gibt besser klar kommt oder einfach kein Raum oder Geld hat sich das alles in Hardware hinzustellen.

Diese ganzen Vorurteile der alten Herren (denn mittlerweile zähle ich ja auch schon irgendwie dazu) ist wirklich nervig, als wolle man ihnen irgendwas nehmen wenn jemand einen anderen und vermeintlich einfacheren oder zumindest preiswerteren Weg gehen will. Ich vermisse hier ein wenig die Offenheit, die du afair vor 20 Jahren noch gehabt hast.

Ich kann nur für MICH behaupten was für MICH am besten funktioniert, ich sitze zumindest bei den Klangerzeugern irgendwo zwischen den Stühlen, nutze das was für mich von der Zielvorgabe gerade am besten funktioniert und das ist zumindest im Moment ganz weit von Vintage und Emulationen entfernt.
Jeder muss doch für sich selbst entscheiden, was man persönlich favorisiert.
DIE Lösung für alle gibt es nicht!

Sicherlich hängt der Einsatz des entsprechenden Werkzeugs auch von anderen Faktoren ab.

Ich nutze für das Mastern natürlich auch Software, keine Frage. Aber dennoch ist mein DBX 160 SL Kompressor immer noch musikalischer, als jedes meiner PlugIns. Daher wird der auch weiterhin noch verwendet. Ich kann ihn viel feiner justieren.

Der gute Hardware-EQ wurde schon vor ewigen Zeiten durch Software ersetzt, auch von den ganzen Delay- und Reverb-FX stecken heute fast keine mehr im Rack.
Es wird also immer das Beste aus beiden Welten eingesetzt.
Viele Hardwaregeräte würde ich jetzt auch nicht mehr kaufen, aber die sind nunmal da.

Was mich betrifft.
Es ist leider immer das gleiche Problem.
Ich war und bin immer technologieoffen, setze natürlich auch Computer ein.
Es ist also nicht der Punkt, das ich mich dagegen sperre und das grundsätzlich ablehne.
Der ständige Versuch, mich „bekehren“ zu wollen und mir vorzuwerfen, das der Opa ja eh keine Ahnung hat und „alles falsch macht“, nervt mich ziemlich. Meist kommt das von Leuten, die mich nicht kennen.

Es wäre ja ganz schön, wenn man einfach mal versucht mich zu verstehen, aber dazu müsste man sich auch mal mit meiner Arbeitsweise auseinandersetzen.
Die ist ja nicht vom Himmel gefallen, sondern hat sich über mehrere Jahrzehnte immer wieder weiter entwickelt.

Wenn ich beispielsweise reale tonnenschwere Kirchenglocken binaural aufnehme, dann kann ich das mit keinem PlugIn emulieren. Das trifft für alle meine akustischen Instrumente zu.
Eine Klangschale zu reiben, den Sound langsam aufzubauen, lässt sich mit dem Rechner nicht umsetzen.
Statt aufwändiger Field-Recordings könnte ich fertige Samples nehmen, aber ist es das, was meine Hörer erwarten?

Fertigsoße schnell zusammengeklickt? Zack.
Presets gedrückt? Klack.
4/4 tel Beat reingenagelt? Tschack.
Dann ist mein Album in 2 Wochen fertig und nicht erst nach 6-7 Monaten und klingt genau so, wie ich es nicht haben will.

Für manche Leute mag sich das akustische Ergebnis fast identisch anhören, aber es wäre dann nicht „echt“.
Mir ist das enorm wichtig!

Ich weiß selbst sehr gut, das ich Tapeloops auch digital emulieren kann, aber es ist doch nicht so intuitiv, als direkt mit echtem Band zu arbeiten.

Ich könnte mit VCV-Rack fast mein gesamtes Modularsystem ITB ersetzen, das habe ich nie bestritten. Die feinen Reglerbewegungen bekomme ich damit aber nicht hin. Mit Hardware ist das eine völlig andere Arbeitsweise, die mir Software einfach nicht bieten kann. Ich spiele beispielsweise gerne mit Feedback und FM, aber das kann ein Programm in der gewünschten Güte nicht leisten, das es mir analoge Hardware ersetzen könnte.

Vielleicht ist mein Anspruch auch nur zu hoch, weil ich den Unterschied von einer digitalen Filterbank und einer, mit von Hand gewickelten Spulen, hören kann und letzteres vorziehe.
Weil ich den Unterschied von einem Minimoog PlugIn zum echten alten originalen Minimoog höre und lieber an den riesigen Knöpfen drehe. Sorry, die feinen Schwebungen habe ich mit keiner Software bisher erreichen können.
Ein echtes Rhodes oder eine alte B3 klingt eben anders und das spielt sich auch völlig anders. Warum hört das denn Niemand?

Kurz:
Ich bin der alte weiße Mann und habe keine Ahnung.
 
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  • #115
Mir scheint aber zunehmend genau das Inhalt vieler Debatten zu sein - wir reden sehr, sehr viel über Equipment, aber nicht über das Musikmachen.
Man muß eigentlich gar nicht über das Musikmachen reden. Die Musik die man macht sagt das was man zu sagen hat. Immer. Egal ob es Tanzmusik
oder anspruchsvoller Ausdruck irgendwelcher Gedanken ,Emotionen oder Erlebnisse ist.
Auch "now playing" ist gut. Man muß ja nicht nur`s Stöffche von Forumskollegen hören oder nur sein Eignes Gebräu zum verköstigen geben.
 
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  • #116
Mein subjektives Empfinden ist einfach, dass die Negativität hier im Forum zugenommen hat...
Zumindest sind viele Themen von einem guten Miteinander weit entfernt...

Teilweise wird ein Rechtfertigungsdruck erzeugt, der nicht mehr normal ist...
Aber sei es drum... Gewisse Dynamiken kann man nicht aufhalten...
 
  • Zustimmung
M.i.a.u.: wellental

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