Re: Delay für MiniMoog Voyager : Moogerfooger und Alternativ
Ich glaube, wir sind uns darüber uneins, welche Kriterien erfüllt sein müssen, um ein
Effektgerät als "analog" oder "digital" zu bezeichnen.
Ich bin – offenbar beratungsresistent – der Ansicht, dass ein Effektgerät sowohl zeit- als auch wertediskret arbeiten muss, damit ich es als "digitales Effektgerät" bezeichnen kann.
Dagegen bist Du der Ansicht, dass bereits allein die zeitdiskrete Arbeitsweise eines Effektgerätes genügt, um es als "digital" bezeichnen zu können. Wohl deswegen schriebst Du ja in Deiner ersten Post:
Sabatini schrieb:
Also anlog - im Sinne des Wortes - is da definitiv auch am Analolgdelay NIX.
Und dieses "anlog…is da…NIX" halte ich in seiner Absolutheit nach wie vor für falsch, wenn wir uns darüber unterhalten, ob ein Effektgerät analog oder digital aufgebaut ist.
Genau dieser Prozess aus dem Wiki Link Eimerkettemspeicher, beschreibt die ERSTE Stufe eines jeden Samplingprozesses. Sampling bedeutet nix anderes als einen Momentanwert einer Spannung festzuhalten. Wie dieser jetzt verarbeitet wird ist wieder etwas anderes.
Zur Einordnung eines Instrumentes oder Effektgerätes muss man alle Komponenten und Verarbeitungsschritte betrachten. Daher ist nicht "etwas anderes", das man unter den berühmten Tisch fallen lassen kann, ob ein Gerät für das, was seine Funktion für den Anwender ausmacht (z.B. Echo erzeugen oder Klang aufnehmen und transponiert über Tastatur spielbar machen), zeitdiskret Zahlen oder zeitdiskret Spannungen verarbeitet.
Sofern die Auflösung der Spannungswerte in Zahlenwerte fein genug ist, also sich die gesampleten Spannungstreppen fein genug auflösen lassen, ist das für das Ausgangssignal theoretisch unrelevant. Beide Delayarten geben am Augang wieder die Spannungsstufen der gesampelten Momentanwerte der Eingangsspannung aus.
Bei gleicher Samplerate (im BBD der Takt) wäre das Ausgangssignalsignal dann identisch!!!
Das ist – wie Du ja auch selbst schreibst – eine theoretische Betrachtung, die bei der Frage, ob man den vor sich befindlichen Kasten nun auf den Stapel "analoges Effektgerät" oder "digitales Effektgerät" wirft, nicht weiter hilft, da diese in der Realität existierenden Geräte nun einmal wahrnehmbare Verhaltensunterschiede aufweisen, die auch auf die Art der Ausführung zurückzuführen sind.
Schalte soviele BBD-Delays hintereinander, um bei einer Taktung von 44.1kHz eine Verzögerungszeit von einer Sekunde zu erhalten.
Vergleiche das akustische Ergebnis mit einem aktuellen Digitaldelay bei 44.1kHz Samplingrate und 1 sec Verzögerungszeit.
Welche Unterschiede sind hörbar?
Probiere mit einem BBD-Delay ein Signal über Feedback ohne Verlust im Eimerkettenspeicher zu halten (Looper-Anwendung).
Probiere das gleiche mit einem aktuellen Digitaldelay, bei dem das Feedback digital erzeugt wird.
Was passiert mit dem im Speicher gehaltenen Signal?