Es gibt von einem tschechischen Anbieter ein weiteres Interface für den Polysix. Das einzig Wahre wäre IMO eine Austauschplatine fürs Assignerboard, auf dem das Interface von Ricard schon integriert ist. Damit liessen sich die ganzen Säureopfer mehr als nur wiederbeleben.
Eine Anleitung zu meinem damaligen Umbau gibts nicht, außer einer handgeschmierten Schaltungdzeichnung, die ich aber sicher nicht mehr besitze. Ist aber nicht schwer. Besorg Dir die Pinouts beider Bausteine (der im Polysix heißt als Originalchip 2114) und verbinde die jeweils identischen Daten- und Adressleitungen miteinander. Da der 2114 nur ein 4bit SRAM ist, nur D0 bis D3 verbunden, D4 bis D7 bleiben frei. Die solltest Du dann aber auf Masse legen oder verwenden, dazu komme ich gleich noch.
Der 2114 ist ein 1024x4 Bit SRAM. Die Größeren haben dann 1024x8 oder 2048x8 Bit und ein anderes, größeres Gehäuse. Der erwähnte 6116 ist genau doppelt so groß und 8bit breit, also 2048x8. Das bedeutet, daß er exakt eine Adressleitung mehr hat als der 2116, die A10. Wenn Du nun A0-A9 vom Sockel des 2114 zum 6116 führst und die A10 an einen Schalter anschließt, der diese Leitung entweder auf Plus oder auf Masse legst, hast Du bereits den Speicher des Polysix verdoppelt, also 2 umschaltbare Bänke. So hab ich das damals gemacht. Der 6116 saß dabei auf einer Adapterplatine Marke Eigenbau, dafür hab ich ne Lochraster genommen und so zwei einreihige Sockelverbinder, an denen ich dann die Signale abgreifen konnte. Die Lochraster sollte eine Doppelseitige sein, denn man muß die Verbinder oben festlöten.
Nun wird bei dieser Mimik aber nur der halbe Chip genutzt, mit ein wenig Zusatzaufwand bekommst Du noch 2 weitere Bänke raus. Dazu werden die 4 Datenleitungen von der 2114-Fassung an entweder einen Chip mit 2 4fach Treibern geführt, die sich getrennt aktivieren lassen, Das muß aber ein bidirektionaler sein wie zB 74HC(T)245. Auf der Seite zur alten Platine hin schaltet man dann immer eine Leitung aus jeder der beiden Hälften zusammen, auf der Seite des neuen Speicherchips werden alle 8 Leitungen an die Datenleitungen geführt. Wenn man jetzt einen weiteren Schalter an die Enable-Leitungen der beiden 4er Hälften anschließt, kann man die andere Hälfte des Speichers nutzen. Die beiden Enable-Leitungen müssen aber dazu gegenläufig geschaltet sein, also entweder mit einem doppelpoligen Schalter, der jede Leitung gegenläufig versorgt, oder mit einem Inverter, der zwischen beiden Leitungen sitzt, im einfachsten Fall ein Transistor (Standardschaltung, findet sich im Netz). Für den Aufbau auf Lochraster empfiehlt sich ein Treiberchip mit linearem Pinout, also wo die Eingänge auf der einen Seite und die Ausgänge auf der andere Seite liegen, so wie beim LS245. Wichtig ist, daß der DIR-Pin des Treiberchips mit der /WE-Leitung des SRAM verbunden ist (und auch schaut, daß die Richtung entsprechen dem Pegel stimmt), sonst bekommt man keinerlei Daten in oder aus dem Speicher.
Die Chips nennen sich octal transceiver, und es gibt da welche, die ein lineares Pinout haben und in 2 Hälften teilbar sind. Genaue Bezeichnung muß ich selbst nachschauen, aber evtl hat nordcore einen Tip, bin da nicht mehr auf dem aktuellsten Stand.
Nachtrag: hab gerade keinen passenden Chip gefunden, mit zwei Quad Bus Transceivern vom Typ 74LS243, wahlweise auch als HCT-Ausführung, geht's auch.