Ich versteh ja das du fragst, aber die Unterschiede könnten kaum grösser sein.
Omnisphere ist praktisch ein "Rompler für Filmmusik". Womit ich nix gegen die Synthesemöglichkeiten sagen will, aber letztlich kauft man das Ding weil man viele *gute* Sounds (fast) fertig haben will. Sozusagen ein moderner und legitimer Nachfolger der EMU-Module (Orbit, Planet Phatt & Co.)
Komplete ist vor allem *VIEL*, bietet also die "Gefahr", das man (nur) Presets nutzt - vor allem wenn man auch mal Musik machen will. Dann wäre aber Kore die bessere Wahl (und ist m.E. auch viel eher der Konkurent zu Omnisphere). Der NI-Soundauswahlmechanismus ist sehr gut (besser als die gute Lösung in Omnisphere) und das Konzept der Handvoll "rausgelegten" Soundparameter finde ich recht überzeugend. (Und bietet dann *grob* vergleichbares: man kann vorhandene Sounds etwas anpassen, in Kore vorgedachter, in Onmisphere komplizierter mit etwas mehr Spannweite. )
In Komplete bekommst du mit Massive einen prima Brot und Butter Synth, mit dem kann ich gut typische Synthesizersounds schrauben. FM8 ist m.E. der Hit, wenn man FM lernen will, über die Klangqualität streiten sich die Leute etwas (m.E. besser als sein Ruf, aber das fast schon "analoge Gefühl" eines breiten Sweet Spots, wie es ein FS1R bietet, brachte zumindest der FM7 nicht rüber. )
Reaktor ist Ding für sich, wenn du das im Komplete kaufst, wird es sein Dasein als "runtergeladene Ensemble Schleuder" verbringen. Als Emulation eines analogen Modularsynths ist das Ding eine Fehlbesetzung, die vorhanden "Analogmodule" zusammen zu Patchen klingt einfach nicht wirklich überzeugend. (Nicht das es nicht ginge da was anständiges rauszuholen, dazu muss man sich aber echt reinarbeiten. ) Die meisten Ensembles, die Spaß machen sind dann auch eher Sampleloopschleudern und Frickeltools.
Mit Absynth hatte ich nur wenig gemacht, ich denke aber, das Ding macht einen guten Teil der Sounds die du suchst.
Guitar Rig ist speziell, für uns Syntheisten eher semi-brauchbar, da finde ich die Effektsektion von Omnisphere flexibler. Wenn du mal eine Katzendarmband mischen solltest: nimm auch die DI-Signale auf, besser als ein mittlermäßiger echter Amp, der semiqualifiziert mikrofoniert wurde, klingt das Ding auf jeden Fall.
Der Pro53 ist ohne Controller Mist (zu fizzelig), mit (BCR2000) hat er mir schon Spaß gemacht. Der zeigt aber schön die Schwäche vom Komplete auf: woher soll ich bitte vorher wissen, ob ich nun den Pro53 oder Massive nehmen soll? Und wenn es der Pro53 besser kann, dann ist das eigentlich ein Mangel des Massive.
Battery und Kontakt sind *die* Standardprogramme für die jeweilige Aufgabe - und auch wenn der Inhalt schon etwas abgenudelt ist, taugt er dennoch eine Menge. Deren Nützlichkeit hängt schwer davon ab, was du in der Richtung schon hast, in der Ableton Suite wird man die beiden sicherlich nur wenig vermissen, mit der prima integrierten Ableton-Drum-Lösung kann (prinzipiell) kein VST mithalten. (Im Sonar fand ich die jeweiligen "Ersatzprogramme" allerdings arg dünne - da hat mir Battery doch gefehlt. )
Entscheidung also letztlich: willst du heute bestellen, morgen auspacken und am Sonntag abend den ersten Track mit dem neuen Sound fertig haben - dann hol dir Eric Persing als Sounddesigner ins Haus. Der Sound ist zwar etwas teurer, aber das ist er auch wert.
Möchtest du monatelangen Spielspaß, endlos rumfummeln, tausend Sachen ausprobieren und generell den Dingen huldigen, denen wie hier im Forum huldigen, dann hol dir Komplete.
P.S: Ich hatte mal ein Komplete 4, das ich dann wieder abgeben musste - lange Geschichte, die aber nix mit seiner Qualität zu tun hat. Deshalb die etwas merkwürdige Erfahrungsgeschichten-Perspektive.