Inspiration für passende Drummachine oder Groovebox gesucht

Henk Reisen

Ist doch so. Oder?
Hallo zusammen,

ich mache die Drums in meinen Stücken seit Äonen mit NI Maschine, aber da nach einem Softwareupdate und daraus resultierenden Maschine-Abstürzen (erst einmal) nichts mehr läuft, überlege ich, auf ein rechnerfreies Stand-Alone-System umzusteigen, sprich: Einen Drum Computer oder eine Groovebox. Ob ich überhaupt umsteige, weiß ich nicht, das soll erst einmal eine Bitte um Hilfe bei der grundlegenden Marktsondierung sein. Preislich würde ich gerne unterhalb von 400-500 Euro bleiben, aber nach meiner ersten Recherche befürchte ich, dass das ein frommer Wunsch bleiben wird.

Wichtig sind für mich ein paar Parameter:
- samplebasiert!
- eigene synthetische Klangerzeugung (analog, VA, FM, was auch immer) nice to have aber nicht notwendig
- leichtes Durchsteppen oder -scrollen der Samples und Drumsets zum Anspielen und Auffinden des passenden Sounds
- gerne Pads zum Einspielen der Drums
- Sequenzer- und Songfunktionen egal, ich sequenziere ausschließlich per MIDI in Cubase
- deshalb vernüftige MIDI-Einbindung notwendig, möglichst per 5-Pol
- ein paar Einzelausgänge wünschenswert um zumindest BD, SN und HH vom Rest zu trennen
- möglichst mehr als eine handvoll Sounds gleichzeitig spielbar (in Maschine habe ich gerne zwei oder drei Groups mit je 16 Sounds)
- Library mit schon zusammengestellten Drumsets und guten Samples wünschenswert

Falls das relevant ist: Meine Drum-Sound-Ästhetik geht in Richtung Hip Hop, Soul, D&B sowie CR78, Oberheim DMX, Linndrum und akustische Sets. 808 und 909 und stark elektronisch geprägte Sounds spielen eigentlich kaum eine Rolle. Handhabung und Bedienungslogik müssen für mich funktionieren, und ich bin ich solchen Dingen sehr einfach gestrickt. Ich vermute Elektron-Geräte fallen deshalb eher raus, plappere hier aber nur nach, was so geredet wird und habe keine Erfahrung damit.

Was ich schon gesehen habe:
- Novation Circuit Rhythm, Roland TR-6s und TR-8S sehen eigentlich interessant aus, haben aber entweder keine Pads, keine Einzelausgänge oder beides. Insbesondere Erstere finde ich aber trotzdem sehr spannend.
- Die aktuellen MPCs kämen in Frage, sind sind mir aber etwas zu teuer, gerade wenn ich auf Einzelausgänge bestehen sollte.
- Ich schiele ein bisschen in Richtung älterer, gebrauchter MPCs, kenne deren Handhabung und Funktionsumfang aber schlecht.
- Etwas Gebrauchtes wäre sowieso klasse.

Falls ihr Ideen oder Meinungen dazu habt: Immer her damit!

Danke!
Henk
 
Ich verstehe den Zweck nicht. Für mich widerspricht sich das irgendwie: Ein Gerät mit Pads zum Einspielen, aber der Sequenzer wird eh nicht genutzt?
Weshalb dann nicht Maschine in den Midi Controller Modus versetzen und mit Drum Plugins wie Battery und Co. arbeiten. Ggfls. auch nur bis die Probleme softwareseitig gelöst sind?
 
Wenn du mit dem Maschine Workflow zufrieden bist, würde sich natürlich anbieten, deine jetzige Maschine gegen ne gebrauchte Maschine+ auszutauschen.
Einzelouts kannste bei Maschine+ und den MPCs/Force per ClassCompliant Interface z.B.: UMC1820 für kleines Geld hinzufügen. Mit deinen angepeilten 500€ haut des aber net ganz hin.
 
MPC 1000 würdest du für deine 500€ bekommen.

Da hättest du vier (sechs) Einzelouts und könntest dir deine Drumkits nach Lust- und Laune selbst erstellen.

Speicher max 128 MB sollte dir bei Drumsounds dicke ausreichen.

Achte darauf, dass alle Slider, Fader, Knöppe, Pads und Jog-Wheel ihren Dienst tun und du die schwarze Version herbekommst.

Aber da du den internen Sequencer verschmähst wüsste ich nicht, was gegen einen VST Sampler/Sample Player spricht.
Als reinen Expander wäre mir die MPC zu schade. Die will gekitzelt werden.
 
Da Du eh mit Computersequencer arbeitest: Eigentlich willst Du einen Sampler und Pads. -> Gebrauchter Akai S1000 (o.ä.) + Korg Nanopad
 
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Cubase als Sequenzer ist für mich nicht die Vorstellung von rechnerfreies Stand-Alone-System.

Da widersprichst du dir selber.
 
Also das mit dem Rechner als Sequenzer verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz, gerade wenn es auch darum geht, sich davon unabhängig zu machen. Aber genau zu den Sequenzern in der TR-8S vs. MPC One möchte ich etwas sagen, was mir wichtig ist:
Neuere Grooveboxen oder Drummies haben gegenüber vielen älteren (ich meine jetzt nicht die ganz alten Drummachines, sondern eher die Geräte aus den 90ern) das Problem, daß sie einfach nicht flexibel zu programmieren sind. Es fehlt oftmals die Möglichkeit, Noten so zu setzen, wie ein Drummer sie spielen würde. Wenn ich in der TR-8S anfange, einen Beat im Sechzehntelraster zu programmieren und an irgendeiner Stelle merke, daß ich da gerne was triolisches oder was schnelleres einbauen möchte, ist das unter Umständen schlicht und einfach nicht möglich. Ich kann vielleicht mit einer Rollfunktion kleine "Wirbel" einbauen oder mit einer Swing- oder Shufflefunktion so etwas wie einen triolischen Groove "nachbilden" aber das ist oftmals nur für das gesamte Pattern möglich, nicht nur für eine kurze Phrase und kann sehr unbefriedigend sein. Was ist denn, wenn ich mal in einer schnellen Notenfolge, die ich mit der Rollfunktion erstellt habe, mehrere Instrumente abwechselnd hören will, nicht nur das eine, dessen Spur ich gerade bearbeite? Was, wenn ich mal nur für die Dauer einer Achtelnote innerhalb eines Sechzehntel-Patterns drei triolische Sechzehntel, also 24stel Noten einbauen möchte? Und genau solche Sachen spielen viele Drummer ständig, völlig intuitiv.
Mit älteren Geräten wie z.B. allen Roland MCs vor der 707, RM1X, MPCs usw. ist das problemlos möglich, selbst mit der allzu oft verspotteten MC-303 kann man immerhin bis zu einer Auflösung von 32tel Noten "normale" und triolische Skalen innerhalb eines Patterns miteinander kombinieren. Das Problem dabei ist, die Übersicht nicht zu verlieren - man muss wissen, was man tut und an welcher Stelle im Pattern man sich befindet. Und meine Vermutung geht dahin, daß sich viele, die damals mit einer MC-303, eben nicht immer wussten, was sie taten, darüber aufgeregt und die Schuld dem Instrument gegeben haben. Die Hersteller sahen sich dazu veranlasst, diese Möglichkeiten schlicht und einfach zu streichen und damit die Funktionalität dieser Geräte ganz massiv zu beschneiden. Das führte dazu, daß man keine "Fehler" mehr machen konnte aber eben mit vielen Geräten auch keine so interessanten Beats mehr. Und natürlich reicht eine einfache Sechzehntel-Skala für vieles aus aber es sollte einem bewusst sein, wofür das eben nicht mehr reicht und nicht darauf "hängenbleiben", wenn man eigentlich darüber hinaus will.
Also wäre meine Empfehlung ganz klar - Nimm eine MPC, einen Deluge oder eine ältere Groovebox, wie die MC-909, RS-7000 oder RM1X. Selbst sämtliche Elektron-Boxen, die MC-707 oder alle Electribes sind da weniger flexibel. Die haben zwar wieder andere Sachen, wie Polymetrik usw. das kann man aber in vielen Grooveboxen auch durch Copy und Paste nachbilden (sicher auch nicht in allen).
Was Polyphonie angeht - Ein Drummer hat zwei Arme und zwei Beine - also vier "Stimmen" - und benutzt die nur äußerst selten genau gleichzeitig. Es ist sehr viel entscheidender, welche Sounds man an welcher Stelle benutzt, um eine angemessene Intensität zu erzeugen. Klanglich sollte man aber über ein ausreichendes Maß an Druck einzelner Instrumente verfügen (was meistens auch der Fall ist).
So, das war ziemlich viel Gesabbel aber diese Entwicklung beschäftigt mich schon sehr lange und ich hoffe da dringlichst auf Besserung in neuen Geräten.
 
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Persönlich würde ich eher nach dem Grund suchen, warum Maschine nach dem Update immer abstürzt. Einfach ne Version zurück kommt nicht in Frage?
 
@Tom Noise
Ich verstehe den Einwand und vielleicht ist das auch ein gangbarer Weg. Ich habe jetzt übergangsweise schon den Maschine-Controller mit Groove Agent genutzt, was ja eine solche Kombi wäre. Für mich hat das vor allem deshalb nicht funktioniert, weil ich die Sampleauswahl mit der Maus machen musste und nicht am Controller durchsteppen konnte. Vielleicht habe ich es aber auch nicht richtig gerafft, den Controller gut zu belegen oder bin zu schnell vor den Mühen der Umgewöhnung zurück geschreckt. Absolut denkbar. Mein Verdacht ist es, dass mir ein geschlossenes System da mehr entgegen kommt.

@Rends
Die angestrebte Rechnerunabhängigkeit bezieht sich nur auf die Drums.
Ich arbeite seit Atari-Zeiten mit Cubase, das immer DER Sequenzer und die Zentrale meines Setup sein wird. Davon kann und will ich mich nicht unabhängig machen. DAWlessness ist nicht meins.

Worum ich mich bemühe, ist eine rechnerunabhängige Klangerzeugung. Wenn der Rechner nicht funktioniert, kann ich trotzdem mit meinen Hardwaresynths spielen, Sounds Schrauben, Demos live einspielen und mit Handy oder Tonband aufnehmen. Da geht ein bisschen was ohne Rechner. Nur bei den Drums bin ich völlig abhängig. Das überlege ich zu ändern.

Und klar: Ich bemühe mich zeitgleich, denn Rechner und NI Maschine wieder flott zu bekommen. Ich nehme das Problem nur als Anlass, mal unverbindlich in eine neue Richtung zu denken.

@alle: Danke für die konkreten Tipps! Das gucke ich mir alles mal genau an. 👍
 
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akai s 1000 (oder auch s 2000)
wurde ja schon genannt...
oder eben ne gebrauchte mpc 1000 , wobei der sequencer darin dann sinnlos sein würde.
(absamplen bzw. geladene samples auf pads legen geht aber fix.
weiss nur nicht genau welche grösse an sample libarys die mpc 1000 verdaut bzw.
du vielleicht erstmal nen workflow erarbeiten musst,
die samples vom rechner zu übertragen.
da du den maschine controller schon hast, wäre es aber wohl besser da herauszufinden,
wie der einzubinden wäre,
dann sparst du dir die ausgaben.
 
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