Name Name schrieb:
Sind Ableton Push und Co nicht eher die Workstations von morgen?
finde ich nicht - für mich ist ableton kein qualitätssprung zu anderen sequencern sondern eine parallelentwicklung die mich persönlich nicht sonderlich interessiert.
das programm verleitet zu diversen spezifischen arbeitsweisen die mir nicht zusagen und dieser (meiner meinung) plakatvie utilitarismus (alles muss leuchten, blinken und muss irgendwie von selber und schnell gehen) widerspricht meinem zugang.
ich habe zwar live gekauft aber nutze es eigentlich nie.
ich möchte gerne das klassische spektrum an "tätigkeiten" bei, musikmachen haben (also ein "klavier" bedienen - sequentiell recorden, ohne timestretch als standardwerzeug arbeiten etc...
das einzige was ich definitiv nicht brauche ist eine hammermechanik bei der klaviatur - gestern habe ich noch demos vom kronos gehört und er hat schon ein paar vorteile: touchscreen, in track resampling ...etc...
und man muss das auch so sehen: man nehme ein aktuelles macbook pro, ableton suite mit push und einem midikeyboard, eine soundkarte - und man kommt in punkto kosten auf ebensoviel wie ein kronos x (zb)
dasss diese worstations aber ebenso ausreichen um vollkommen professionelle tracks inkl. aufnahme von externen audio - auch vocals - zu machen und (für mich) schon durch das erscheinungsbild einen katalysatorischen effekt auf die arbeit haben ist ein grosser punkt.
ich hatte ja schon einige male erwähnt dass ein freund von mir (kubansicher musiker) einen nicht allzuteuren tyros hat und mir aus dem gerät schon sachen vorgespielt hat wo ich echt verblüfft war - das hätte man 1:1 im radio spielen können...
wie gesagt workstations und auch "alleinunterhalter" geräte sind halt nicht "cool" oder stylish - aber es stellt sich die grundsätzliche frage was man mit geräten will und wie man deren nutzen quantiofiziert.
wenn man ganz neutral bedenkt WAS mit einm kronos x möglich ist und WAS er kostet kommtman schnell zum ergebnis dass jeder aktuelle monosynth der mehr als 250 euro kostet eigentlich kompletter wahnsinn ist.
ich denke mal (vermute) dass wir hier im forum
1: ein recht verzerrte perpektive haben zum thema "was ist nun relevant für einen erfolgreichen track" (und JA - ich rede von "kommerz" - also "alles" (von metal bis dance) das was sich verkaufen lässt und nicht als "kunst" oder "retro" bezeichnet weden muss nur weil es ein randprodukt ist
2: unsere spitzfindigkeiten zu einzelsounds ausser uns exakt niemanden interessieren
3: das forum und der tenor hier - bis auf ausnahmen - prinzipiell dem gerätekult und nicht dem prozess "musizieren" dient (habe ich ja lange genug auch betrieben und mache es immer noch)
ich will nun auseinanderhalten: sammeln inkl. evtl. wertgewinn, spass am schrauben mit gerät xy aus spieltrieb und zuletzt "musikmachen wie die echten" - also in dre tagen nen track den man verkaufen kann
und wenn man es nicht nur als zeitvertreib macht ist sicherrlich punkt 3 das wichtigste und sehr viele neuentwicklungen sind dann recht obsolet weil viel wenn auch spassig zu primitiv (im prinzip das meiste was aktuell neu ist...monosynths, simple analoge polyphone) es handelt sich dabei um einen "cultural lag" dass es nun so geräte gibt wie die volcas etc... das empfinde ich mittlerweile so als wäre man mit der lektüre von simmel bis zu goethe gelangt und würde dann erst wieder nur schundromane lesen ... das verstehe ich - im kontext einer subjektiven entwicklung - einfach nicht
praktisch betrachtet sind ja diese monsterworkstations die einzigen - in der evolutiven timeline - konsosteneten nachfolger der geräte denen wir gerne huldigen und sie können all das was man sich 1980, 1990 und 2000 gewünscht hätte
cheers