22.10.2011 – Bernd-Michael Land live

Bernie

|||||||||||||||
"Das Lächeln der Bäume" - Quadrophonisches Konzert

RUK - Rumpenheimer Kulturverein e.V., 63075 Offenbach, Schloßgartenstraße 1
Beginn: 20.00h

11-10-22-RUK-vorn.jpg






Die Musik.
Im Gegensatz zu meinen anderen Projekten, möchte ich hier gerne die leiseren Töne anschlagen.
Auch wenn die Klänge „dazwischen“ von den meisten Menschen überhört und ignoriert werden, so sind sie doch vorhanden.

Mein erklärtes Ziel ist es dabei, die unauffälligen Geräusche des Hintergrundes aus dem urbanen Leben, mit all seiner Hektik und seinen Konflikten, aus der Tektronik einer Großstadt, einzufangen.
Es gilt aber auch, natürlich gewachsene Konstruktionen und Formen aus der Natur, makro oder mikroskopische Organismen, sowie absurde Utopien, klanglich darzustellen und auf elektronischem Weg neu zu definieren.

Der Mensch sollte nicht nur das dominante Zwitschern eines Vogels auditiv wahrnehmen, sondern auch die Reduktion, also das leichte Säuseln der Blätter und das leise Knarzen der Äste zweier starker Bäume im Abendwind.
Das Lächeln der Bäume…

Die wichtigste Eigenschaft dieser Musik ist der Inhalt, jedoch ohne eine zu hohe Authentizität zu schaffen, das ist nicht gewollt. Es soll die eigenen Ideen und Gedanken nur anreißen, die eigene Phantasie anregen und zum Träumen animieren.

Mein Arbeitswerkzeug und Medium ist hierbei stets der elektronische Synthesizer, als äquivalent zur menschlichen Sprache. Nur er bietet mir die enge Verknüpfung von Kreation, Kommunikation und Ausführung in klaren Strukturen.

Ein elementarer Bezugspunkt, bei der auditiven Wahrnehmung, ist die Beziehung von Klang und imaginärem Raum. Eine Bewegung des Klanges innerhalb dieses Raumes, kann hier sehr interessante Möglichkeiten im Raum- und Zeitkontext schaffen.

Der Zuschauer / Zuhörer erlebt die Klänge aus einem quadrophonischen Lautsprechersystem als etwas musikalisch Unbekanntes, da sie nicht der alltäglichen Hörpraxis entsprechen und durch zeitliche Aspekte eine fremde Umgebung definieren.
 
Bernie schrieb:
"Das Lächeln der Bäume" - Quadrophonisches Konzert

RUK - Rumpenheimer Kulturverein e.V., 63075 Offenbach, Schloßgartenstraße 1
Beginn: 20.00h

Hört sich sehr spannend an, leider für mich zu der Zeit unerreichbare Ferne.
Viel Erfolg / Spaß dabei
 
Cyborg schrieb:
Hört sich sehr spannend an, leider für mich zu der Zeit unerreichbare Ferne.
Viel Erfolg / Spaß dabei
Jou, ist mal was anderes.
Echte Quadrophonie gibts ja heute kaum noch bei Livekonzerten, ist einfach zu viel Aufwand.
 
Hi Bernie,

wäre gerne gekommen - aber leider muss ich am Samstag nach München zu einer Synthie Messe bei Just Music! Ich wünsche Dir und deinen Gästen aber einen tollen quadrophonischen Abend!
 
Bernie schrieb:
Echte Quadrophonie gibts ja heute kaum noch bei Livekonzerten, ist einfach zu viel Aufwand.
Was ist dabei der hohe Aufwand, dass man vier identische Lautsprecher/Monitore mitschleppen muss, vielleicht noch inklusive vier Ständer passend dazu?
 
Z. B. muß man sich Gedanken machen, wie man die einzelnen Kanäle/Spuren im
Raum verteilt. Also keine einfache L/R-Zuordnung mehr.
Mischpultarbeit ist anspruchsvoller.

Die Raumaufteilung hat auch Auswirkungen auf das Stück an sich, wenn man die
Sache ernsthaft betreiben will.
 
Zotterl schrieb:
Die Raumaufteilung hat auch Auswirkungen auf das Stück an sich, wenn man die
Sache ernsthaft betreiben will.
Naja, ich vermute, das wird dann "irgendwie kreativ" gemacht, ohne genauere Definitionen, stattdessen "nur" mit groben Konzepten. In neuen Räumen darf man sich ja sowas erlauben, da es kaum Vergleichsmöglichkeiten in diesem neuen Raum gibt. Kurz gesagt wäre ein grosser Unterschied, aus meiner Sicht, die DYNAMIK der Soundquellenpositionen, im Gegensatz zur STATIK bei Stereo, naja Panorama wird ja in der Regel nicht dynamisch ausgereizt. Wie nun diese Dynamik sein soll, kann schwer als gut oder schlecht bewertet werden, höchstens immer als "anders". Ich denke dabei eher an Begriffe wie parallel, gegenläufig, zirkulär, Drehung im/gegen Uhrzeigersinn, Drehung um Punkt (x,y) mit Radius r. Zusätzlich zu den Klangobjekten kommt also noch die "Quellenort-Choreographie" hinzu. Jetzt fragt sich nur noch, welche Hard-/Softwaretools es schon zu diesem Zweck gibt?

Eine Idee wäre: "Bernd-Michael Land live" wird im 2D Raum mit Klängen geschrieben. Jeder Buchstabe ist ein Klang, alle Buchstaben werden gleichzeitig langsam "geschrieben", d.h. die Klänge bewegen sich im Raum langsam, je nach Buchstabenform.
 
TonE schrieb:
...wird ja in der Regel nicht dynamisch ausgereizt...
Ausgereizt wurde und wird (!) das tatsächlich eher im Bereich der Neuen Musik.

Über Stockhausen brauch ich wohl nichts mehr zu sagen; da haben wir Spezialisten.

Interessanterweise auch vor einiger Zeit in Donaueschingen erlebt, bei einem
Konzert mit Liveelektronik (Strobelstiftung Freiburg). Aber das nur nebenbei.

Andererseits: wenn ich daran denke, dass sich im Bereich Film 5.1-Sound immer
mehr etabliert, warum sollte dann nicht auch die Quadrophonie zurückkehren?
 
das ding am ganzen, mischpulte und pas sind doch alle auf stereo ausgelegt.
und wenn man ein spezielles quadraphonisches mischpult mit 4 ausgängen hat und joysticks um die sounds im raum zu bewegen, braucht es immer noch 2 pas dahinter, da 4 kanäle.
 
Soundwave schrieb:
das ding am ganzen, mischpulte und pas sind doch alle auf stereo ausgelegt.
und wenn man ein spezielles quadraphonisches mischpult mit 4 ausgängen hat und joysticks um die sounds im raum zu bewegen, braucht es immer noch 2 pas dahinter, da 4 kanäle.

alles machbar.... schon in den späten 70gern hatte ich das Vergnügen, 8-Kanal "Tonbandkonzerte" in der Akademie der Künste, Berlin zu geniessen. Mit aktueller Technik sollte es dann erst recht möglich sein. Spezielle Effekte, so es dann solche geben soll, könnte man vorproduziert ablaufen lassen während ansonsten das Konzert live dazu läuft. Außerdem muss 4-Kanal ja nicht heißen, dass es solche speziellen Effekte gibt wie sie z.B. auch Pink Floyd anwendete. Dort hörte man Schritte die das Publikum im Saal umkreisten und dabei langsam näher kamen. (Mehrkanal, mindestens 4 Kanäle + dynamischer Raumsimulation, Anfang der 80ger..
 
Soundwave schrieb:
das ding am ganzen, mischpulte und pas sind doch alle auf stereo ausgelegt.
und wenn man ein spezielles quadraphonisches mischpult mit 4 ausgängen hat und joysticks um die sounds im raum zu bewegen, braucht es immer noch 2 pas dahinter, da 4 kanäle.

alles machbar.... schon in den späten 70gern hatte ich das Vergnügen, 8-Kanal "Tonbandkonzerte" in der Akademie der Künste, Berlin zu geniessen. Mit aktueller Technik sollte es dann erst recht möglich sein. Spezielle Effekte, so es dann solche geben soll, könnte man vorproduziert ablaufen lassen während ansonsten das Konzert live dazu läuft. Außerdem muss 4-Kanal ja nicht heißen, dass es solche speziellen Effekte gibt wie sie z.B. auch Pink Floyd anwendete. Dort hörte man Schritte die das Publikum im Saal umkreisten und dabei langsam näher kamen. (Mehrkanal, mindestens 4 Kanäle + dynamischer Raumsimulation, Anfang der 80ger..
 
klar ist es machbar, aber es ist eben ein schon noch ein bisschen mehr wie wie 4 boxen mitschleppen...
das quadraphonie mischpult könnte wahrscheinlich auch mit max/msp, einer soundkarte mit 4 ausgängen und midijoysticks realisiert werden.

trotzdem, muss zuerst alles realisiert werden.
 
Soundwave schrieb:
klar ist es machbar, aber es ist eben ein schon noch ein bisschen mehr wie wie 4 boxen mitschleppen....
Stimmt. Man braucht auch wesentlich mehr Kanäle für das Routing.
Soundwave schrieb:
das quadraphonie mischpult könnte wahrscheinlich auch mit max/msp, einer soundkarte mit 4 ausgängen und midijoysticks realisiert werden.
Ich mag keine Rechner auf der Bühne, nehme nur Hardware mit.
 
TonE schrieb:
Bernie schrieb:
Echte Quadrophonie gibts ja heute kaum noch bei Livekonzerten, ist einfach zu viel Aufwand.
Was ist dabei der hohe Aufwand, dass man vier identische Lautsprecher/Monitore mitschleppen muss, vielleicht noch inklusive vier Ständer passend dazu?
Es müssen auch identische Lautsprecher sein. Ich nehme dafür einfach 4 kleinere Aktivboxen, da kann man direkt die Lautstärke einzeln nachjustieren, ist je nach Raum etwas anders (wird eingemessen)
 
TonE schrieb:
Zotterl schrieb:
Die Raumaufteilung hat auch Auswirkungen auf das Stück an sich, wenn man die
Sache ernsthaft betreiben will.
Naja, ich vermute, das wird dann "irgendwie kreativ" gemacht, ohne genauere Definitionen, stattdessen "nur" mit groben Konzepten. In neuen Räumen darf man sich ja sowas erlauben, da es kaum Vergleichsmöglichkeiten in diesem neuen Raum gibt.
Es gibt da schon ein kalres Konzept. Es ist auch festgelegt, welche Klänge doch eher statisch im Raum verbleiben, als Monosignal oder diagonal in Stereo und welche Signale gezielt auf einer bestimmten Position stehen oder im Raum wandern.
Verschaltet wird das über einen Quadrophonie-Prozessor mit 4 VCAs und einem LFO, der auch in der Tiefe regelbar ist. Somit lassen sich auch Signale von links nach rechts oder von vorn nach hinten pannen, im Raum drehen lassen, subtil oder hart. Die VCAs laufen über 4 Mixerkanäle und sind auf die Sub geroutet:
Kanal 1 -Gruppe 1-2 links
Kanal 2 -Gruppe 1-2 rechts
Kanal 3 -Gruppe 3-4 links
Kanal 4 -Gruppe 3-4 rechts
Somit kann ich jedes Signal Stereo in durchschicken (über den Master) und den Anteil im Quadprozessor über den Subgruppenregler stufenlos beimischen oder gezielt durch Anwahl der Routingskanäle und mit dem Panning einen Sound z. B. ganz gezielt auf Lautsprecher 3 schicken.
Viele Naturklänge und Pads sind extra dafür optimiert worden, um im quadrophonischen Gesamtbild die beste Wirkung zu erreichen. Gemischt wird das dann mit Sounds aus monophonen kleinen Analog-Maschinchen. Dazu spiele ich live noch den Micro-X und das Haken Continuum.
Hab dann wirklich alle Hände voll zu tun.
 
Cyborg schrieb:
alles machbar.... schon in den späten 70gern hatte ich das Vergnügen, 8-Kanal "Tonbandkonzerte" in der Akademie der Künste, Berlin zu geniessen.
Stockhausen hatte die Mehrkanaltechnik sogar noch viel früher eingesetzt. Inspiriert wurde ich im Frühjahr beim Besuch bei Herrn Müller im alten WDR Studio für elektronische Musik. Ich habe dort einige Sachen anhören dürfen und bin bald vom Stuhl gefallen, wie faszinierend doch Mehrkanaltechnik ist.
 
Bernie schrieb:
Es gibt da schon ein kalres Konzept....Hab dann wirklich alle Hände voll zu tun.
Hi Bernie, einfach machen :supi:

Dabei fällt mir ein weiterer Vorteil der alten LP ein: Quadrophonie ließ sich darauf pressen -
mit CD geht das nicht (oder gibts da auch schon Entwicklungen?)
 
Zotterl schrieb:
Dabei fällt mir ein weiterer Vorteil der alten LP ein: Quadrophonie ließ sich darauf pressen -
mit CD geht das nicht (oder gibts da auch schon Entwicklungen?)
Naja, man könnte ja in 5.1 oder 7.1 auf DVD aufnehmen, das würde dann aber auf einer Surroundanlage völlig anders klingen.

In unserer modernen Welt, wo man bei 300 Sachen im Intercity-Klo im Internet surfen kann, werden die Leute einfach immer bequemer und fauler.
Das Essen wird heute nach Hause gebracht, die Musik und Filme gibts gratis im Netz, statt anstrengenden Sex mit der Freundin, onaniert man am PC, es gibt eigentlich kaum einen Grund (außer der Arbeit vielleicht...), heute nochmal vor die Tür zu gehen.
Da ist es doch schön, das es noch ein paar Dinge gibt, die einen dazu zwingen, abends mal wegzugehen.
:piano: :musikmach: :welle: :hupfdrone: :alien: :alien: :massen: :ultrafrolic: :banane: :party:
 
Bernie schrieb:
Zotterl schrieb:
Dabei fällt mir ein weiterer Vorteil der alten LP ein: Quadrophonie ließ sich darauf pressen
Echt? Da bräuchte man aber einen speziellen Plattenspieler oder wie funktioniert das?
Soweit ich weiß, waren zumindest die Tonabnehmersysteme der Plattenspieler
quadrophoniefähig.

War nicht Schulzes Irrlicht in Quadro?
 
Dann war meine TEAC 3440, mit der ich 4-Spur-Playback machte, sozusagen
nur ein "Abfallprodukt" der Quadrophonie :shock:
 


News

Zurück
Oben