ahh chor mit analogem synth

Soljanka schrieb:
fanwander schrieb:
Das klassische Aaah wird mit nicht mit dem analogen Synth alleine gemacht. Man braucht dazu immer ein statisches Resonanzfilter, das die relevanten Vokal-Frequenzen betont. Ein klassisches beispiel ist das Polymoog-Resonator-Video von Kenneth Elhardt:

Die relevanten Frequenzen wurden ja schon in dem Video von der Schulung benannt.

Der Moog Midi-Murf dürfte ein guter Ersatz für das Gerät sein.
Wenn man sich die Knöppe anschaut könnte man sogar denken, dass der Murf davon inspiriert ist.

Nicht ganz: Der MURF ist eine Festfilterbank, also eine Reihe parallel geschalteter Bandpaßfilter, deren Ausgangspegel von Null bis Voll geregelt werden können. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die einzelnen Bänder auch automatisiert über Pattern öffnen und schliessen zu lassen. Auf die Frequenzen und die Resonanz der Bänder hat man jedoch keinen Einfluss.

Der Resonator des Polymoog bestand dagegen aus drei parallel geschalteter Filter, die als Low Pass, Band Pass oder High Pass geschaltet werden konnten und deren Frequenz, Resonanz und Pegel jeweils einstellbar waren.
 
Jörg schrieb:
Danke! :nihao:
Ich mag die minimalistischen Chöre, die man aus ganz einfachen Analogen rauskitzeln kann, sehr gerne.

Auf unserer "Intersection" ist ein Chor aus dem Polysix drauf, hier bei 3:30 gut zu hören:
[ http://soundcloud.com/jebiel/intersection-snippets (•Soundcloud AUDIOLINK) ]

Allerdings kein Ahh-Chor...

Auch ganz groß. :supi:

Vielleicht kannst Du ja mal detailliert beschreiben, wie Du das aus den alten Korg raus gelockt hast.
 
Ähhhh.... wenn ich das noch wüsste. :selfhammer:

Das sind ja beides supersimple Kisten wo man im Prinzip gar nicht so viel machen kann. Das Geheimnis ist eine Pulswelle mit der genau richtigen Pulsbreite (Trial & Error) für den leicht näselnden Grundklang, und relativ viel Resonanz auf dem Tiefpassfilter, bei der man wieder genau diesen Sweet Spot treffen muss, um sich dem Vokal anzunähern.
Ich gehe da nicht unbedingt wissenschaftlich ran, eher intuitiv....
 
serge schrieb:
[…]
Nicht ganz: Der MURF ist eine Festfilterbank, also eine Reihe parallel geschalteter Bandpaßfilter, deren Ausgangspegel von Null bis Voll geregelt werden können. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die einzelnen Bänder auch automatisiert über Pattern öffnen und schliessen zu lassen. Auf die Frequenzen und die Resonanz der Bänder hat man jedoch keinen Einfluss.

Der Resonator des Polymoog bestand dagegen aus drei parallel geschalteter Filter, die als Low Pass, Band Pass oder High Pass geschaltet werden konnten und deren Frequenz, Resonanz und Pegel jeweils einstellbar waren.

Ja, nicht ganz.
Aber im Ergebnis sehr ähnlich. Man kann die Frequenz zwar nicht Einstellen, aber dadurch, dass es 8 Filter – jeder auf einer bestimmten Frequenz – sind ist das auch nicht nötig.
Auf eine regelbare Resonanz kommt es – wenn ich das richtig verstanden habe – auch nicht so sehr an.
Habe da die Tage mal mit experimentiert und man kann damit ganz ähnlich dem Resonator-Beispiel Klänge formen.
Zb aus einer sehr fetten Flöte des CS-50 mal eben ein nasales SAX machen.
 
Ähnlich sind die Ergebnisse, und auf alle Fälle ist eine Festfilterbank besser als keine Festfilterbank. Ich will auch nicht sagen, dass das eine besser ist als das andere, aber ein frei einstellbarer Resonator hat gegenüber eine Festfilterbank zwei Vorteile:

Die freie Einstellbarkeit der Filterfrequenzen
Unumgänglich, wenn man bestimmte Formantfrequenzen genauer treffen will, als es mit einer Festfilterbank möglich wäre, und/oder von der spezifischen "Färbung" der jeweils vorhandenen Festfilterbank weg möchte (alle Filterbänke habe ihren jeweils eigenen Klang, selbst bei voll aufgedrehten Bändern).

Das Resonieren
Die Formanten, die Du mit einer Festfilterbank nachbauen kannst, bilden letztlich Betonungen im Frequenzspektrum eines Instruments nach. Ein Resonator macht das auch, zusätzlich kann er aber auch das "Nachschwingen" bestimmter Instrumentenbestandteile nachbilden. Dieses Nachschwingen kann sich im harmlosen Fall in deutlich schmaleren Frequenzbändern äußern, als dies bei einer resonanzlosen Festfilterbank der Fall ist, im Extremfall (und den kann man einstellen, hurra!) aber kann ein solches Band auch nach einem Pegelabfall des Eingangssignals noch kurze Zeit nachschwingen – so wie es manche Gehäusebestandteile eines akustischen Instruments machen, oder die Resonanzsaiten einer Sitar.

Eine Festfilterbank erlaubt wiederum einen komplexeren und einfacher einstellbaren Formantkurvenverlauf, weil sie schlicht mehr Bänder hat – während bei Resonatoren typischerweise bei drei (Moog, Korg), selten auch vier Bändern (Cwejman) Schluß ist, geht's bei Festfilterbänken bei acht Bändern erst los, es gibt welche mit elf, vierzehn und sechzehn Bändern, und wer einen EMS Vocoder 5000 sein eigen nennen darf (nein, ich nicht), gebietet schlussendlich über 20 Bandpässe (und über einen Tief- bzw. Hochpaß an den Rändern).

Ich – äh – habe offenbar eine kleine Schwäche für Filterbänke & Resonatoren…im Ernst, ich liebe die Dinger, egal ob Filterbank oder Resonator. Die Solostimme ab 4:58 ist ein schlichter Sägezahn durch einen Nachbau der EMS-Oktavfilterbank:
src: http://soundcloud.com/wolfgangschaltung/metalpin#t=4:58
 


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