Akademiker und Gesellschaft aus "Bei Techno denken…"

Ich werde mich jetzt aus diesem Thread verabschieden. Das hat nichts mit Kapitulation, das Letzte Wort haben oder "Der Klügere gibt nach" zu tun. Auf meine zuletzt gestellten Frage erwarte ich keine Antworten. Diese sollen lediglich Denkanstöße - keinesfalls Provokation - sein, die dabei helfen sollen, den Groll in einigen Köpfen zu mindern. Das würde mich wirklich sehr freuen. Ich möchten mich nun einfach nur wieder anderen Themen widmen (mein Intellijel Multigrain ist nach zweieinhalb Monaten heute endlich angekommen :))

Danke für die interessante Diskussion!

PS: Falls ich an irgendeiner Stelle nicht gewaltfrei kommuniziert haben sollte, entschuldige ich mich dafür. Entsprechendes Feedback gerne per PN.
 
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Danke für deine Teilnahme.

Mir ist schon klar, dass dieser Thread für den ein oder anderen Akademiker schwierig ist und man dass dann alles am liebsten auf Pauschalisierung und Therapiebedarf beim TE runter brechen möchte. Mir war früher auch nicht klar, dass so ein Schein absolut überhaupt keinen Wert zu haben scheint, wenn man da mit Null Verständnis, der absoluten Grundlagen in seinem Fach, mit Bestnoten durchkommt.

Erklärt aber auch warum es für eine KI mittlerweile ein leichtes ist so eine Masterarbeit zu schreiben. Scheint sehr wenig auf Denkleistung und Verständnis als mehr auf Auswendiglernen aufgebaut zu sein. Das war aber bei meinen Prüfungen und Weiterbildungen auch nicht anders. Das hat alles rein gar keinen Wert. Um so trauriger, dass darauf so viel Wert in Deutschland gelegt wird.

Und nun wieder ein Einzelfall. Die eine Neueinstellung bei uns hat noch nicht mal eine Ausbildung gemacht, also reiner Autodiktat und der ist sooo gut in dem was er macht. Warum das so ist? Er hat sich das alles selbst beigebracht, weil er den Job liebt und er wollte alles bis ins kleinste Detail verstehen, war dann 10 Jahre selbstständig in dem Fachbereich und ist nun bei uns, was für ein Segen im Vergleich zu manch Master-Absolventen bei uns.

Gehe niemals nach dem Titel, außer vielleicht bei Arzt, Anwalt etc., sondern nach dem Menschen. Titel sind Schall und Rauch!

"Hey, ich habe einen Master!" "Hey, ich habe heute schwarze Socken an!" Beides ist komplett äquivalent, außer für der HR im Bewerbungsprozess.
 
Du verurteilst Menschen, die Du gar nicht kennst. Ohne zu wissen, was diese geleistet und auf was sie verzichtet haben, um da zu sein, wo sie jetzt sind.

leute zu verurteilen die du nicht kennst ist exakt das, was du hier tust, wenn du behauptest, dass menschen ohne bildungsabschlüsse sich auf freien stücken dazu entscheiden hätten lieber geld zu verdienen und zu konsumieren.

das ist zynisch und weltfremd und wirkt so, als ob du überhaupt keine menschen ohne bildungsabschluss kennst.

vor allem wie stellst du dir eigentlich eine welt vor, in der alle leute immer nur studieren?

Anhand welcher Kriterien bewertest Du das? Nach Deinen eigenen?

durch vergleichen. man schaut sich an was der eine macht und dann vergleicht man das mit dem, was jemand anderes so macht.

wenn ich von studierten leuten, die ich schulen soll, anfängerfragen gestellt bekomme, dann lässt das schlüsse aufs gesamtsystem zu. es hat offenkundig erhebliche mängel.

das gleiche gilt für prozessbevollmächtigte der gegenseite, die gegen mich verlieren weil sie nicht mal die grundlagen des verfahrensrechts kennen - oder keine lust haben ihr wissen anzuwenden.

Wer sollte Deiner Meinung nach denn den Bildungsauftrag bekommen: YouTube, Coca Cola...?

warum sollte denn überhaupt jemand den "auftrag" bekommen, andere zu bilden? bilden kann man sich nur selbst, egal ob innerhlab oder außerhalb von hörsäälen.

du suchst einfach nur einen rechtsfertigungsgrund dafür, warum anderen, die in der gleichen vorlesung waren wie du aber nicht eingeschreiben sind, nicht an der prüfung teilnehmen dürfen, um damit deine eigene priviligiertheit auf dem arbeitsmarkt zu rechtfertigen.

dein diplom wäre überhaupt nicht wert, wenn alle eines hätten. also wünsche dir besser keine verwirklichte chancengleichheit, so wie die, die ich fordere.
 
Ich meinte fundamentale Änderungen.

ach so, nun, es spricht absolut für dich wenn du so weit denkst, aber...

dann bist du ein Realist und versuchst nicht das System selbst, sondern Dinge innerhalb des Systems zu ändern? Mehr kann man nicht verlangen.

...das ist halt das, was erst mal geht.

es ist zum einen etwas persönliches: manche menschen brauchen das gefühl, das ergebnis ihrer arbeit auch ab und zu zu sehen, und das geht halt in der realpolitik besser als sein leben lang nur expertisen und utopien zu publizieren.

zum anderen hat "realpolitik" (oder wir könnten es auch "reformismus" nennen) auch etwas damit zu tun, was man für motive hat: wenn du humanist bist, bietest du deinem nachbarn konkrete hilfe an wenn er schmerzen hat oder hungert, auch wenn du in dieser zeit schn wieder nicht an deinem buch über die revolution schreiben kannst oder darüber, wie man die probleme im ansatz verhindert hätte.

deswegen erfüllt meine eigene arbeit auch oft den tatbestand der wissenschaftlichkeit nicht; ich publiziere nicht bzw. jedenfalls nicht alleine und unter meinem namen, weil das einfach so viel zeit kostet, die investiere ich lieber um irgendwo eine seele zu retten.

in der realpolitik kommt hinzu, dass du auch messbare erfolge nachweisen können musst, um vom gegner, mitbewerbern und ggf. auch den eigenen anhängern ernst genommen zu werden.
wer will schon mit leuten eine revolution machen, die nicht mal in der lage sind an der demokratie teilzunehmen. oder zwiebel zu schälen, you get the idea.

die ganz großen sachen sollte man auch einfach nicht alleine machen, darüber haben hoffentlich stets die massen die kontrolle. :)

Selbst ist meines Erachtens weich nur in Grenzen möglich. Wenn ich der Meinung wäre, man könnte das System allumfassend mitgestalten, dann wäre ich freufreu.

die arbeit in parteien, verbänden und parlamenten ist oft für die tonne und mit viel frust verbunden. aber wo ist die alternative? ganz alleine geht ja noch weniger.

das mag sich komisch anhören wenn ich das so sage, aber ich benutze organisationen für meine/unsere zwecke.
deswegen bin ich auch kein parteisoldat, sondern habe ein relativ breites netzwerk.

Sicher haben deine Beispeile Relevanz für Mancheiner und ich stehe sogar eine kleinere Wirkung im gesellschaftlichen Konext zu. Dein Erfolgserlebnis ist die Niederlage eines Anderen.

man sollte sich die 1-2 punkte rausgreifen, die einem am wichtigten sind, und wo man denkt, dass man etwas beitragen kann.
dabei sollte man dann alle 1-2 jahre über sein wirken reflektieren, um dinge rechtszeitig zu verändern, bevor man die lust verliert oder allzugroße fehler macht.

Neoliberale Sparpolitik. Da wos brennt wird ertwas gelöscht, während irgendwo anders gerade wieder ein Feuer aufflammt. Die Bodenlosen Töpfe sind immer leer.
Insgesamt wird der Qualitätsstandard schlechter, wegen schlechter Politik. Überall, außer in der Verwaltungsverwaltung und anderen ausgewählten Bereichen.
In Brandenburg wurden gerade Finanzkürzungen für die Schulen beschlossen.

Ich glaube einfach nicht an deine Methode, nicht für eine allgemeine Verbesserung oder vielleicht eine wirkliche Verbesserung.

ja, genau, vor diesem hintergrund, dass es viele baustellen gibt, hast du absolut recht.

dennoch kannst du halt nur etwas verändern, wenn du etwas versuchst.

das aufgeben oder pausieren ist legitim - aber kannst du es wirklich gut begründen?

Was du machst ist Demokratie im Microkosmos, was ich auch nicht in Abrede stellen will.

man beobachte, welche themen im parlament mehrheitsmäßig auf der kippe stehen, und schlage dann dort zu - und nicht bei themen, wo man gegen eine wand laufen würde.

Wer sich Merz 2025 nicht vollkommen verarscht vorkommt

merz will dass die bundeswehr die größte armee in europa wird. sie ist aber schon die größte armee in europa. das ziel ist also schon schwachsinn. ich kann solche kasper überhaupt nicht ernst nehmen. :)

aber selbst in dieser partei gibt es hin und wieder vernünftige leute, mit denen sich ein glas wein lohnt, vor allem wenn sie bezahlen.

Ich eine Entwicklung dieser Art nicht, obwohl sie theoretisch möglich wäre.

die nächste krise kommt, das ist sicher. dann ist man entweder organisatorisch und programmatisch darauf vorbereitet viele gewerkschaftsmitglieder zu rekrutieren und auf die straße zu bringen oder auch nicht.

in den letzten jahren bin ich auch wieder bei der kunst angekommen und sitze viel zu hause, 20 jahre vollzeitaktivismus sind genug. jetzt sind die jungen mal dran, habe ja genug rekrutiert, die jetzt in orgendwelchen positionen sitzen.
 
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