Ambient Performance - wie macht man das, was braucht man ?

[FixedFilter]

Oder: Ambient ist ein japanischer Garten - je aufgeräumt, desto gut. Ambient ist die Kunst der Reduktion. An der ich allerdings oft scheitere: Ach, ist etwas monoton, also hier noch ein Sound dazu, da noch einer... Hups... jetzt ist es ja völlig überladen. Also wieder weg damit. Oder zumindest ausdünnen: nicht alle Sounds gleichzeitig. Bei zu vielen Flächensounds gibt das sonst nur noch Matsch.

Ein Stück, was das in meinen Augen sehr schön demonstriert, ist "Waiting for Cousteau" vom gleichnamigen Album des sonst gar nicht so ruhigen Jean-Michel Jarre. Das Stück ist 46 Minuten lang und im Prinzip kann man das Stück als Endlosschleife laufen lassen und würde die Wiederholung außer beim Ausfaden am Ende gar nicht wirklich merken.

 

[FixedFilter]

Ich bin eher mit dem Begriff "New Age" groß geworden oder im Yoga dann "Entspannungsmusik".

Wobei man da schon ein wenig differenzieren muss, für was man die Musik nutzt. Viel "Entspannungsmusik" ist in meinen Augen z.B. nicht für Meditation geeignet, weil sie durch zu schnelle Rythmen oder abwechslungsreiches Gitarrenspiel viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen will, was bei Meditation überhaupt nicht hilfreich ist. Da sind eher monotone Strukturen prima, die sich höchstens wie ein sehr lang gezogener Fluss durch das flache Gelände bewegend nur sehr wenig verändern.

 

[Golden-Moon]

Es stimmt schon das Ambient vom Hall lebt. Es ist allerdings auch die Kunst das es nicht nur ein "Brei" ist sondern das man schon irgendwie eine gewisse Struktur in den Sounds erkennt.

 

[Sulitjelma]

Wobei man da schon ein wenig differenzieren muss, für was man die Musik nutzt. Viel "Entspannungsmusik" ist in meinen Augen z.B. nicht für Meditation geeignet, weil sie durch zu schnelle Rythmen oder abwechslungsreiches Gitarrenspiel viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen will, was bei Meditation überhaupt nicht hilfreich ist. Da sind eher monotone Strukturen prima, die sich höchstens wie ein sehr lang gezogener Fluss durch das flache Gelände bewegend nur sehr wenig verändern.

Da bin ich ganz bei Dir. Zum Ende der Yoga-Stunde wurde dann meist gefragt "konntet Ihr Euch gut zu der Musik entspannen ?" und bei manchen Stücken ging das wirklich schlechter. Meditation nach Musik ist auch wieder anders, das darf dann (bei mir) gerne etwas sphärisches mit vielen Obertönen sein. Hier könnte vielleicht "Dark Ambient" manchmal auch passen.

Zu monoton - also z.B. nur Monochord - fand ich dann auch wieder nicht gut. Klangschalen und Gongs schon eher. Wenn man "nur" Synthesizer hat, geht natürlich manches auch nicht oder nur eingeschränkt. Hatte den Eindruck, dass bei Brian Eno auch etliche akustische Instrumente dabei sind.

Der "Cousteau" würde für eine Entspannung sicher gehen. Habe gerade den Mittagsschlaf-Test gemacht .

 

[John_Doe]

Das könnte auch 1h Wasserplätschern sein - mit Wind und allem.
Prinzipiell könnte man auch Reaktor standalone und ein entsprechendes Patch verwenden. Die Möglichkeiten sind endlos. Vielleicht liegt auch da das Problem.

 

[Sulitjelma]

Stimmt, Naturgeräusche sind auch schön. Reicht mir teilweise schon zum Entspannen, ist aber gleichzeitig ein schöner Hintergrund für Stücke. Habe entsprechende CDs hier und auch schon für Stücke verwendet. Selber aufnehmen ist natürlich noch besser, was ich zumindest mit Handy öfter mache. Also z.B. der kleine norwegische Bach, an dem ich im Sommer gezeltet habe.

 

[John_Doe]

Klar, schöne Außenaufnahmen gehen immer. Aber oft funktionieren auch die absurdesten Geräusche. Da kann man noch ein "schönes" Pad drüberlegen auch ein bißchen Spannung mit nicht so schönen Pads oder sabbelnden Aliens reinbringen, während heruntergepitcht im Hintergrund eine Waschmaschine läuft, ein Hund bellt, Kinder spielen, Dielen knarren ...
Da kann man die Zuhörer recht lange unterhalten. Ab und an mal die Pauke knallen lassen, damit sie nicht einschlafen ... :D

 

[Sulitjelma]

...die komplexen Sounds regeln dann den Rest.

Habe einen Test mit 8 Softsynth-Spuren gestartet und Ein- und Ausblenden, meist 3 wirklich aktiv. Das Ergebnis war für einen ersten Versuch schonmal besser als gedacht. Irgendwie hatte ich mir den Satz gemerkt. Danke für die Anregung.

 

[Sulitjelma]

Andere Baustelle : Mittlerweilen habe ich einige Videos angesehen. Der kreative Prozess ist dort anders, als ich das bisher kenne. Zunächst wird meist ein erster Sound entwickelt und dann kurz etwas eingespielt. Während das als Loop abläuft dann noch 2 bis 3 weitere, die dann dazu erklingen. Das ganze erfolgt in Bitwig - dort scheint das sehr elegant zu gehen. In Cubase habe ich ja eher nur eine globale Loop-Funktion. Klar ich könnte natürlich auch den jeweiligen Track vervielfältigen...In punkto Modulatoren hat Cubase nun auch etwas nachgelegt, natürlich noch nicht in meiner Version (pro 13). Ich könnte mir vorstellen, dass auch dies für Live-Performance ein nützliches Feature ist.

Ist die Frage, ob es hier einen besseren Workflow eröffnet, wenn ich mir auch noch Bitwig zulege, ggf. erstmal die kleine Version (Cubase würde ich dann erstmal längere Zeit nicht weiter updaten). Aktuell gibt es auch Rabatte für Bitwig. Die mittlere Version wäre immer noch günstiger wie das Cubase Upgrade.

Ich weiß dass es auch erstmal eine Demo gäbe und dass ich eh derjenige bin, der entscheiden muss. Vielleicht hat aber trotzdem jemand eine Empfehlung. Gibt es Bitwig-Umsteiger ?

Ansonsten sieht man eben Abelton Live in den Videos, Cubase ist mir nirgends untergekommen.

 

[FixedFilter]

Andere Baustelle : Mittlerweilen habe ich einige Videos angesehen. Der kreative Prozess ist dort anders, als ich das bisher kenne. Zunächst wird meist ein erster Sound entwickelt und dann kurz etwas eingespielt. Während das als Loop abläuft dann noch 2 bis 3 weitere, die dann dazu erklingen. Das ganze erfolgt in Bitwig - dort scheint das sehr elegant zu gehen. In Cubase habe ich ja eher nur eine globale Loop-Funktion. Klar ich könnte natürlich auch den jeweiligen Track vervielfältigen...In punkto Modulatoren hat Cubase nun auch etwas nachgelegt, natürlich noch nicht in meiner Version (pro 13). Ich könnte mir vorstellen, dass auch dies für Live-Performance ein nützliches Feature ist.

Ist die Frage, ob es hier einen besseren Workflow eröffnet, wenn ich mir auch noch Bitwig zulege, ggf. erstmal die kleine Version (Cubase würde ich dann erstmal längere Zeit nicht weiter updaten). Aktuell gibt es auch Rabatte für Bitwig. Die mittlere Version wäre immer noch günstiger wie das Cubase Upgrade.

Ich weiß dass es auch erstmal eine Demo gäbe und dass ich eh derjenige bin, der entscheiden muss. Vielleicht hat aber trotzdem jemand eine Empfehlung. Gibt es Bitwig-Umsteiger ?

Ansonsten sieht man eben Abelton Live in den Videos, Cubase ist mir nirgends untergekommen.

Cubase würde ich eher als Entwicklungswerkzeug im Studio sehen oder als Backingsystem für eine fest abgestimmte Show. Für Live-Sachen gibt es von Steinberg das Produkt "VST Live", das hat "Flex Loops", DMX Einbindung, usw.

Ableton und Bitwig sind als Produkte für Live-Auftritte konzipiert, das ist Cubase nicht. Daher sind das zwei unterschiedliche Anwendungszwecke. Thorsten Quaeschning von Tangerine Dream nutzt z.B. Cubase im Studio für Songentwicklung und auf der Bühne Ableton.

 

[Sulitjelma]

Die einfachste Antwort: einfaches Ambient ist mind. ein Pad Sound, der sich leicht verändert und viel Hall darauf. Eigentlich hast Du bereits in Cubase schon alles, was Du brauchst. Du kannst Dir vielleicht noch das kostenlose VST Valhalla Supermassive holen, das hat sehr lange Hallzeiten, was gut ist für Ambient.
Mehr ist das ja letztlich auch im Video nicht. Er springt mal von einem Sound zu einem anderen, ändert vielleicht Einstellungen in den Sounds oder in den Halleffekten, aber faktisch war es das ja. Der Vorteil an mehreren Synths ist eigentlich, dass man Sounds schon vorauswählen kann und dann von einem Sound langsam auf einen anderen überblendet oder Sounds parallel laufen lässt.
Du kannst Deine Hardware Synths und Effekte parallel zu den Software Synths und Effekten verwenden, daher hast Du bereits jetzt mehr Geräte als nötig.
Was die Musik im Video auszeichnet ist, dass er mehrere Sounds parallel laufen lässt, teilweise auch Sequencen vorbereitet hat, die er mit reinnimmt und nach kurzer Zeit wieder ausfaden lässt, das macht es abwechselungsreicher. Überall ein wenig oder viel Hall drauf, dann fadet der Sound langsam aus und Du kannst ohne Probleme zu anderen Sounds wechseln, ohne dass Lücken entstehen.

Einen einfachen Weg das erstmal in Ansätzen (ohne Neukauf und dawless) umzusetzen, habe ich jetzt mit meinem Montage gefunden. 8 meiner Sounds auf Part 1-8 wozu ich auch Volumen-Fader habe. Dazu üppig Delay und Reverb als Master-FX. Variationen habe ich zusätzlich zur Soundauswahl bei Verwendung des MW, da ich hier meistens Modulationen im Sound programmiert habe. Es ist mit dem Montage bestimmt noch viel mehr möglich, wo ich mich bisher zu wenig auskenne. Um entspannt etwas spielen zu können, gefällt mir das alles schonmal gut, sofern ich das Speichern der Performance nicht vergessen habe. Nebeneffekt : Wenn man schon so ein Schlachtschiff hat, wird es so für mehr wie lineares Sound-Design genutzt.

Ein zweites Gerät als Hintergrund (Iridium o.a.) und dann doch alles in Cubase würde vom Platz, Bedienbarkeit und Audio-Interface her auch noch gehen.

Um hörbare Stücke zu generieren, ist der Weg in Cubase mit Midi-Spuren, vielleicht für mich doch besser/ einfacher. Hier habe ich durch die Videos viele Anregungen bekommen in eine andere Richtung zu gehen.

@alle : An der Stelle auch ein Dankeschön für die vielen Tipps.