Analoge Stereo-Filterbox für härtere Aufgaben

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Anonymous

Guest
Ich durfte mir die letzten Wochen mehrere Effektpedale von einem Arbeitskollegen (spielt Gitarre) ausleihen und finde, dass die Tretminen viel besser als die internen Effekte meiner Elektron Geräte (AR, AK, und OT) klingen.

Zum Verzerren/Aufpimpen von Percussion-Loops und Beats suche ich momentan eine analoge Stereo-Filterbox die hauptsächlich für härteres Techno (ja fast schon Schranz) geeignet ist und hoffe, dass jemand eine Kaufempfehlung für mich hat.
Multi-FX Geräte im Rack-Format wie z.B. von Lexicon fallen weg, weil ich finde, dass die Bauweise nicht zum Schrauben geeignet ist.


Was ich bisher gefunden habe:

OTO Biscuit:
Eigentlich geil, aber zu extrem für meine Zwecke. Ist zwar Stereo, aber das bitcrushen ist mir zu rauschig / noisig.

Sherman / Rodec Restyler:
Finde ich gut, ist aber nicht mehr verfügbar.

Jomox M/T-Resonator:
Finde ich vom Klang her richtig klasse, aber in den Youtube-Videos sieht es so aus, als gäbe es jeden Regler 2mal (für den linken und rechten Kanal) - muss ich bei einer Stereo-Konfiguration tatsächlich mit beiden Hände den gleichen Effekt verändern?


Kennt jemand noch andere Filterboxen (Waldorf 2-Pole und Sherman Filterbank fallen weg weil Mono) ?
 
Vermona Filter lancet? Ah nee, zu zahm und auch nur Mono. Die Sherman gabs auch mal in einer Stereo Ausführung. Sonst evtl. Software?
 
Ich hab' die MFC42 von Akai. Ist zwar ein 19"-Gerät, kann aber auch angewinkelt als Desktop aufgestellt werden, da die Unterkante/Rückseite schräg verläuft.
Sie quieckt, verzerrt und verdreckt sehr. Sie rauscht aber auch verhältnismäßig stark, insb. wenn der interne Verzerrer aufgedreht wird.
Sie hat einen getrennten Mono und Stereo-Teil + kann fast alle Parameter über MIDI senden und empfangen.

Hier findest Du einen älteren Track in Arbeit von mir in dem ein Cwejman S1mk2 durch die MFC42 geschickt wird. Ersterer ist ja eher wenig dreckig.
 
klarer Favourit: Sherman / Rodec Restyler

das teil klingt saugut von zahm bis brutal und ist dazu sehr übersichtlich aufgebaut. das ding ist für 1000 jahre gebaut. findet man gebraucht noch zu recht günstigen preisen.
 
Danke - dann werde ich mal nach einem gebrauchten Restyler Ausschau halten.

Schade, dass es so wenig YouTube Videos zum dem Teil gibt.
 
Also eigentlich hatte ich mich ja für den Sherman / Rodec Restyler als All-in-1 Filterbox entschieden, aber jetzt bin ich zufällig auf den Niio Analog Iotine Core 2 und seinen kleinen Bruder den Track Thickener gestoßen.

Hat jemand Erfahrung mit einem dieser Geräte und ist der extrem hohe Preis überhaupt gerechtfertigt?

Ein Niio Analog Iotine Core 2 ist mit 1.390,00 € mehr als doppelt so teuer wie eine Sherman Filterbox und der Track Thickener ist mit ca. 900,00 € Euro auch kein Schnäppchen und doppelt so teuer wie der Restyler.



Niio Analog - Track Thickener






Niio Analog - Iotine Core 2

 
Nicht analog, aber stereo, vielseitig, gut und dreckig klingend und gebraucht günstig zu bekommen:
Kombination aus Alesis Philtre und Bitrman.

Benutze ich seit Jahren und wüsste nicht, wie ich ohne auskäme.

Schöne Grüße,
Bert
 
ich würde verzerren und filtern getrennt machen - zb beim akaiMFC klingt die zerre einfach unterirdisch ... gibt sicher auch anwendung für soeinen sound aber allgemein eher NAJA.

als filter ist der akai OK - also eher n verzerrer davor -> tubeman1 evtl. ....
 
Den Deucetone schaue ich mir mal näher an. Sieht interessant und vorallem bezahlbar aus. Das könnte zusammen mit dem Restyler eine schöne Kombi werden.
 
Als Verzerrer der nicht so ultraharten Art (nennen wir es lieber mal Overdrive) taugt auch ein SPL Charisma, bei den aktuellen Preisen allerdings lieber gebraucht besorgen.

Ansonsten hat das Retroverb Lancet auch nen eingebauten Zerrer, aber auch nicht ultrahart (für Schranz reichts aber), ist nur halt nicht Stereo. Wenn Du es flexibler willst wäre ein Modular dafür eine Überlegung, aber das gibt ein Riesen-Einfallstor für G.A.S. und bei Eurorack wirste gleich von der Modulvielfalt erschlagen. Persönlich mag ich für sowas die heftigeren Filter am liebsten, die also gleich Filter & Zerre vereinen wie z.B. Polivoks Filter oder die Korg MS Typen (Korgasmatron & Co). Plague Bearer ist auch ganz nett für sowas.
 
@changeling

Ich bin gerade echt am überlegen, ob ich die "Stereo-Pflicht" vernachlässigen sollte und ab jetzt nur noch nach dem gewünschten Klangergebnis suche. Dann kämen auch wieder die Vermona Filter in Frage, die ich klanglich eigentlich sehr gut finde.

In einer Sache bin ich mir aber nach wie vor sicher: Kein Bitcrusher wie der OTO Biscuit oder extreme Distortion-Pedale - das ist mir zu verrauscht und schmutzig. Ich werde mir Deine Vorschläge auf jedenfall mal anschauen.

Wenn ich bei diesem Video sehe, was ein Jomox T-Resonator ab 0:06 mit der laschen Kickdrum anstellt, würde ich das Teil ja am liebsten direkt bestellen, aber da oft vor den heftigen Feedbacks gewarnt wird und manche das Teil gleich zusammen mit einem Limiter kaufen bin ich noch etwas unschlüssig - günstig ist er ja schon...


 
ViolinVoice schrieb:
Jetzt bin ich von den beiden Niio Analog Dingern total angefixt.

Ich finde die Dinger auch klasse, aber der Preis ist mir definitiv zu hoch. Werde am Wochenende mal wieder Lotto spielen ;-)
 
ViolinVoice schrieb:
Und er ist auf jeden Fall erschwinglicher!
Jo, die Bedienung ist auch nicht so frickelig und durch großen beleuchteten Schalter und Regler und die 2-farbigen LED-Anzeigen, sieht man auch live immer gleich was los ist. Außerdem ist der Envelope-Folower sehr schnell, das Filter ist so immer sschön im Takt.
Ich mag das Ding total.
Restyler-02.jpg
 
ViolinVoice schrieb:
Die YouTube Videos sind leider nicht so berauschend.

Sind weitere Soundquellen vom Restyler bekannt ?

Youtube ist auch nicht die Welt. Der Restyler ist super und klingt auch geil, die Schaltung stammt wohl von Sherman.
 
Den Restyler würde ich sehr gerne mal antesten, aber den hat leider kein Händler in meiner Nähe.

Gerade den Envelope-Follower finde ich ziemlich interessant. Damit müssten ja theoretisch ähnliche Kickdrum Feedbacks wie beim T-Resonator möglich sein. Per Overdrive wäre auch eine gut dosierte Distortion machbar.
 
zu deiner frage wegen dem m-resonator. ich habe einen und liebe und hasse ihn :D
die kiste ist wenn du willst immer stereo, warum alles doppelt ist, liegt daran das es 2 filter mit integriertem lfo, fm und cutoff sind die ineinander laufen und sich gegenseitig beeinflussen. sowas schwebte mir schon seit beginn meiner musikschaffung vor, aber jeder dem ich das erzählt habe hat mich für verrückt erklärt :D

vorteil: klingt genial, brachial, unortodox und krank, kann sogar als eigenständiger bass oder fiepsynth genutzt werden :D
auf kikdrums oder snaredrums oder synths is das teil der hammer. auch grade live sehr witzig

nachteil: man findet nie zu den einstellungen wie vorher wieder zurück, schon allein durch die schwankungen ist es auch wurscht ob das teil so eingestellt ist wie vorher, ein limiter/compressor dahinter ist unbedingt ratsam(gleiches auch bei sherman), die potikappen die jürgen verwendet hat sind der letzte chinamüll, jeder poti hat auf links/rechtsanschlag ne andere markierung - also sollte man gegen paar eur mal austauschen die teile
 
s-tek schrieb:
die kiste ist wenn du willst immer stereo, warum alles doppelt ist, liegt daran das es 2 filter mit integriertem lfo, fm und cutoff sind die ineinander laufen und sich gegenseitig beeinflussen.

Genau das wollte ich die ganze Zeit wissen - Danke.
Dann plane ich in meiner Kalkulation schon mal einen Limiter mit ein.
 
Sammy3000 schrieb:
s-tek schrieb:
die kiste ist wenn du willst immer stereo, warum alles doppelt ist, liegt daran das es 2 filter mit integriertem lfo, fm und cutoff sind die ineinander laufen und sich gegenseitig beeinflussen.

Genau das wollte ich die ganze Zeit wissen - Danke.
Dann plane ich in meiner Kalkulation schon mal einen Limiter mit ein.
Ein großes Problem an der Kiste.
Leider knallt die Dose manchmal schon bei einer kleinen Reglerbewegung dermaßen böse durch, das es schon nervig ist.
Ich habe auf der Bühne nicht die Ruhe, um damit zu arbeiten, daher ist die nur noch im Studioeinsatz.
Der Limiter bringt dir da nicht besonders viel, denn das üble Feedback-Gepfeife ist ja trotzdem kaum erträglich, das möchte man live nicht erleben, daas alle aufhörren zu tanzen und sich die Ohren zuhalten.
Ich finde beide Jomox Resonatoren für live ungeeignet, sind zu schwer unter Kontrolle halten. Außerem sieht man im Dunkeln nix, die schwarzen Knöppe auf dem schwarzen Kasten sind nicht gut zu bedienen und zu dicht beieinander.
 
am ende nimmst du einfach n tausi in die hand und baust dir ne filterbank aus eurorackmodulen in ein DIY-case ....

soundmäsig sicher keine schlechte alternative bei den richtigen modulen.
 
kl~ak schrieb:
am ende nimmst du einfach n tausi in die hand und baust dir ne filterbank aus eurorackmodulen in ein DIY-case ...
;-) Ist nur halt nicht so hands on, aber es spricht ja eigentlich auch nichts dagegen eine Grundverkabelung gesteckt zu lassen.

Und Stereo-Filter-Module gibt's ja auch schon fertig mit Normalisierungen:
Korgasmatron, Micro Hadron Collider oder in teuer MMF-2 von Cwejman.
 
ich hatte irgendwie das gefühl es geht um studioarbeit und relativ simple patches -> also man hat zeit um genau das einzustellen was man will.

ich schleife sehr oft audiomaterial durch meien modular - wenn ich zu hause musik mache und polyphones brauche neheme ich den virus als klangquelle aber das modular als filter etc. -> das hat natürlich seine grenzen udn geht nur für chords zum sampeln usw.


=> war ja auch nurn so n gedanke, weil ich für mich die erfahrung gemacht habe das ein gut sortiertes modular am ende billiger ist als gefühlte 100 onetrickponys die sich auf der weide in den hintern zwicken (kleine FX die nicht miteinander über cv-kommunizieren können)
 


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