(Analoger) Vibrato Effekt

7f_ff

7f_ff

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Hallo Freunde,

ich wollte mal gern wissen, wie ein Vibrato "technisch" funktioniert,
speziell meine ich in analogen Effektgeräten (z.B. Bodentreter für Gitarristen).
Im WWW finde ich bei meiner Suchanfrage keine konkreten Hinweise darauf,
"welche Technik" direkt dahinter steckt.
(Was ein Vibratoeffekt ist, und was er bewirkt ist mir allerdings klar.)

Wer weiss wie's funktioniert?


Gruss
 
"klassisch" ist der Einsatz eines modulierten Delay-Effekts. Klassisch sage ich deshalb, weil in den Anfangszeiten der elektronischen (Pop-)Musik gerne der Gesang so verändert wurde. Also relativ kurze Delayzeit, und der LFO moduliert ziemlich langsam, also im hörbaren Bereich, die Delayzeit. Das Resultat ist eine Stimme mit Vibrato, aber unnatürlich technoartig. Wird kaum mehr eingesetzt, obwohl es eigentlich immer noch interessant klingt heute.

Früher hatte man oft nicht viel mehr als ein Analog- oder Digitaldelay als Effektgerät, und machte damit alles, also Echo, Chorus, Flanger, Hall, Metallsound, Sampler, Harmonizer/Pitch Shifter, und eben auch künstliches Vibrato. Heute, wo viele Kompaktmixer schon die ganze Palette von Digitaleffekten eingebaut haben, wird das Delay nur noch selten so kreativ wie früher eingesetzt.
 
7f_ff schrieb:
Hallo Freunde,

ich wollte mal gern wissen, wie ein Vibrato "technisch" funktioniert,
speziell meine ich in analogen Effektgeräten (z.B. Bodentreter für Gitarristen).
Im WWW finde ich bei meiner Suchanfrage keine konkreten Hinweise darauf,
"welche Technik" direkt dahinter steckt.
(Was ein Vibratoeffekt ist, und was er bewirkt ist mir allerdings klar.)

Wer weiss wie's funktioniert?


Gruss

Wie? Ich würde meinen, der Pegel des Signals wird über eine Verstärkerstufe geregelt die ihrerseits z.B. von einem einfachen Generator gesteuert wird.
In den alten Bodentretern oder in Verstärkern - man hatte früher bei vielen Gitarrenamps sowas eingebaut waren auch nur Modulationstiefe und Frequenz wählbar


Schaltung (Fender) http://runoffgroove.com/professor.html

Bauanleitung (PDF) http://www.rainers-elektronikpage.de/Baumappe_Vibratorbaustein.pdf
 
Aloha .-)

Man muß die Begriffe auseinander halten:

Vibrato = Tonhöhenmodulation
Tremolo = Amplitudenmodualtion

Vibrato funktioniert meist über eine modulierte Delaystrecke... Man könnte auch sagen: Chorus, bei dem das Direkt-Signal fehlt = Vibrato. Manche Bodentreter bieten ja beides (TC SCF Chorus / Flanger / Pitch Modulator oder Roland / Boss CE-1)

Tremolo ist eine reine Lautstärkenmodulation, wie bei manchen Fender Amps eingebaut, im Wurlitzer Piano (...obwohl VIBRATO dransteht !... Ebenso beim Suitcase-Rhodes... Ist im Prinzip ein Panning, steht aber auch VIBRATO dran .-), oder diversen Bodentretern (Dunlop TS-1)...

Jenzz
 
Danke!
Ich hab zwar auch ein Delay mit LFO, hab daran natürlich überhaupt nicht gedacht :oops:
Hardwaredjungel 8)


psicolor schrieb:
Jenzz schrieb:
Vibrato funktioniert meist über eine modulierte Delaystrecke

Also n Delay bei dem permanent an der Delayzeit rumgedreht wird?

Das würde mich auch interessieren.
Wird durch die Änderung der Delayzeit auch gleich die Tonhöhe beeinflusst?


Gruss
 
Aloha .-)

Genau, die Delayzeit wird laufend verlängert oder verkürzt. Der Witz dabei ist, daß sich ja immer ein kurzer Signalteil innerhalb des Speichers befindet (in einem analog / BBD-basierten Delay also quasi in den 'Eimern' / Kondensatoren). Während dessen wird aber durch die Modulation die Auslesegeschwindigkeit geändert. Verkürzt sich sich, erscheinen die Signale quasi schneller am Ausgang der Delaystrecke und die Tonhöhe hat sich erhöht, verlängert sie sich, brauchen die Signale länger und er Ton ist tiefer als die 'Originaltonhöhe'. Entscheidend ist also die Modulation (auch deren Wellenform), nicht das Delay selber (das muß natürlich schon einige ms lang sein, sonst hört man nichts vom Effekt...).

Jenzz
 
Vielen Dank, sehr gute Erklärung, Jenzz :supi:

Eine anknüpfende Frage: Wenn ich ein sehr extremes "Vibrato" möchte, dass über mehrere Oktaven
nach unten und oben zur originalen Tonhöhe moduliert wird, wird dann eine höhere Modulationtiefe
des LFO's oder/und eine längere Delayzeit benötigt - oder wird was anderes dafür benötigt?


Gruss
 
Wie stark Tonhöhenänderung ist hängt von der Delayzeit und der Modulationstiefe und auch der Modulationsgeschwindikeit ab.

Wenn man z.B. Delayzeit und Modulationstiefe fest lässt wird die Tonhöhenänderung bei zunehmender Mod-Geschwindikeit größer.

Über mehrere Oktaven ist natürlich schon krass. Man muss auch bedenken, daß bei langer Delayzeit das 'Vibrato' auch entsprechend der Delayzeit später einsetzt.

Jenzz
 
7f_ff schrieb:
Eine anknüpfende Frage: Wenn ich ein sehr extremes "Vibrato" möchte, dass über mehrere Oktaven
nach unten und oben zur originalen Tonhöhe moduliert wird, wird dann eine höhere Modulationtiefe
des LFO's oder/und eine längere Delayzeit benötigt - oder wird was anderes dafür benötigt?
naja, dafuer wuerde ich eine art harmonizer oder besseren pitch-shifter verwenden. btw. das EHX Ring-Thing macht ganz gutes Vibrato und Shifting.
 
irgendwo wird auch musikalisch schluss sein _ ich würde dann beim synthesestrang einfach weiter vorne anfangen und die vco´s direkt hoch und runter gliden lassen bzw einen pitchshifter hinzuziehen (wenn es denn samples sind) der diese arbeit "sauberer"macht - wenn dass das ziel sein sollte - bei höheren modulationsfrequenzen wird das dann wie bei logFM auch irgendwann atonal werden ...
 


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