Anfängerfrage: Womit nehmt Ihr auf?

moogist

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In den letzten 15 Jahren habe ich mein Zeug immer auf DAT aufgenommen. Die hervorragende (unkomprimierte) Aufnahmequalität und die einfache Bedienung (wie ein Tapedeck) hat mir in dieser Zeit gut gefallen. Mittlerweile neigt sich die Lebenszeit (des Laufwerks) meines Recorders - und ich fürchte auch des gesamten Mediums - gewaltig dem Ende entgegen. Daher meine Frage: Womit nehmt Ihr auf?

Ich vermute mal: Viele nehmen direkt im Rechner auf Festplatte auf. Gibt es auch Rechner unabhängige Lösungen? Wenn ja - was würdet Ihr empfehlen?
 
Auf Festplatte. Zur Sicherheit habe ich noch 3 externe Festplatten wie ich die Backups drauf spiele.
Wenn es ganz sicher lagern soll, dann spiele ich ein ZIP File auf dem Online-Server.
 
Wie intercorni: redundante HDDs.
Ich nehme mobil auch auf einen 19" HDD-Rekorder auf, ziehe das Zeug dann aber später auf USB-Platten. Archiviert wird auf zwei getrennte Platten und DVDs. Die DVDs kopiere ich alle paar Jahre um, weil deren Lebensdauer fragwürdig ist. Am besten zur Lagerung sind tatsächlich Festplatten geeignet.

Schönen Gruß in meine alte Heimat!

Frank
 
Wenn man keine Lust auf das Gerödel im Rechner hat: Alesis Masterlink HD Recorder + CD Brenner.

masterlink_front_lg.jpg
 
Ich nehme immer noch völlig altmodisch auf meinen vier Adat Classic (Blackface 48KHz) auf und mische dann über ein DAT (als Sicherungskopie) parallel auf den Rechner zusammen, zum Schneiden und Mastern.
Mir reicht diese Qualität dicke aus und das ganze Arbeiten mit den Adats geht alles sehr schnell und einfach von der Hand. Die ollen Dinger laufen absolut zuverlässig und ohne Macken, da ich fast jedes Tape nur maximal für ein Projekt verwende, hab ich auch keinen Ärger mit Bandabrieb. Aus einer Studiauflösung habe ich mehrere hundert nagelneue ADAT Cassetten bekommen und nicht ma 50cent je Cassette bezahlt, die Tapes waren oft nur mit einer Spur und 5 Minuten bespielt.

Ich bin der Meinung, das die ganze Recordingtechnik, die vor 15 Jahren noch absolut High-End war, heute doch nicht sooo schlecht sein kann. In meinem Homestudio reicht mir das aus.´Wenn die ollen Dinger dann mal den Geist aufgeben, werde ich auf ein moderneres 24-Spur System umsteigen, natürlich auch wieder Hardware.
 
XCenter schrieb:
Sorry, aber Langzeitarchivierung auf CDr ist ein No-Go. :doof:

Warum? Und was heißt "Langzeit"? Ich habe noch Backups auf CDR bis Anfang der 90er zurück, die problemlos laufen. Ist das noch nicht Langzeit? Backups auf HD hab ich parallel auch, da sind manche HDs mittlerweile gehimmelt oder im komplett anderen Anschluss-Format und müssen teilweise umständlich ausgelesen werden. DAT Backups machen mittlerweile öfter mal Dropouts. Ich mein die Frage echt ernst, das höre ich zum ersten Mal und vielleicht sollte ich dann mal umdenken.
 
Fast alle meine Backup-CDR aus den 90ern haben Schwachstellen / Lesefehler o.ä., und die wurden damals mit einem sauteuren Teac Brenner gebrannt. CDR halte ich für so ziemlich die vergänglichste Archivierungsform, Zumal es ja überhaupt kein Problem darstellt die Daten von einer HD gelegentlicha auf eine neue, grössere, schnellere oder sonstwie zeitgemässere zu Kopieren;
Zudem ist Serverplatz saubillig geworden, und IMHO fast die Sicherste Archivierungsform (zumindest werde ich niemals eine 99,xx %ige Ausfallsicherheit haben, im Gegensatz zu meinem Provider)
 
CDR hängen extrem von den Medien ab. Da gibt es recht verbreitet ziemlichen Schrott. Das weiß man nur leider erst hinterher.
 
Hm, bisher hatte ich da mehr Probleme mit anderen Medien als mit CDR.
Naja, kann ja trotzdem nicht schaden meine ganzen alten Backups zusätzlich mal auf ne neue HD zu überspielen und zusammenzufassen. Mehr Zeit müsste man nur haben, mir fehlt definitiv ein Praktikant ...
 
Noiseprofessor schrieb:
XCenter schrieb:
Sorry, aber Langzeitarchivierung auf CDr ist ein No-Go. :doof:

Warum? Und was heißt "Langzeit"? Ich habe noch Backups auf CDR bis Anfang der 90er zurück, die problemlos laufen. Ist das noch nicht Langzeit? Backups auf HD hab ich parallel auch, da sind manche HDs mittlerweile gehimmelt oder im komplett anderen Anschluss-Format und müssen teilweise umständlich ausgelesen werden. DAT Backups machen mittlerweile öfter mal Dropouts. Ich mein die Frage echt ernst, das höre ich zum ersten Mal und vielleicht sollte ich dann mal umdenken.

Na, das wundert mich aber, daß Du da noch nichts von gehört hast. Mittlerweile wird es ja sogar auf jedem der Privatsender verbreitet (O.K., ich nehme einfach mal an, daß Du so einen Kram nicht guckst).
CD(R)s sind ein recht unsicheres Medium für die Langzeitarchivierung. Wie von Fetz bereits angedeutet ist hier die Schwankungsbreite jedoch extrem groß. Das geht von nahezu unlesbaren CDs nach bereits einem Jahr (Billig-CD, auf der Fensterbank gelagert) über leichten Aussetzern nach fünf Jahren bis zu unversehrten CDRs nach 14 Jahren. Kommt halt sehr auf die Qualität des Rohlings sowie der Lagerung an. Fakt ist jedoch: früher oder später gehen sie alle in die Binsen.

Ich halte es da mit dem Vorschlag, den Mic vor langer Zeit mal gemacht hat: redundante Backups (also mehrfache) der Daten auf HDDs und alle paar Jahre auf neue Platten (und neue Technologie -Stichwort SATA) upgraden und die alten Daten überspielen. Dazu am besten noch eine Festplatte mit den wichtigsten (oder auch allen - gibt ja schon 2 TB Platten), verschlüsselten Daten in's Bankschließfach.

Ansonsten würde ich Dir bei der Aufnaheme ruhig zu einem der atuellen, digitalen Handheldrecorder raten. Wenn Dir das doch etwas zu spielzeugmäßig ist, dann kommt evtl. noch ein Tascam SS-R05 CF-Card Recorder infrage (wobei ich die CF-Karten da jedoch auch schon auf dem aussterbenden Ast sehe).
 
Mr. Roboto schrieb:
Ansonsten würde ich Dir bei der Aufnaheme ruhig zu einem der atuellen, digitalen Handheldrecorder raten. Wenn Dir das doch etwas zu spielzeugmäßig ist, dann kommt evtl. noch ein Tascam SS-R05 CF-Card Recorder infrage (wobei ich die CF-Karten da jedoch auch schon auf dem aussterbenden Ast sehe).


Diese Handheld Teile mögen okay sein, aber die find ich für mein Studio äußerst unpraktisch, bin da mehr der 19" Typ, XLR Anschlüsse oder mindestens symmetrische Klinken sind mir auch immer noch die liebsten.
Aufnahmen mache ich persönlich sowieso nur noch auf HD im Rechner und sichere alles doppelt auf HD und DVD-R. Es ging mir bei meiner Frage mehr um die ganzen alten Backups, die bisher noch nicht auf HD überspielt sind. Und bisher habe ich mir darüber echt noch keinen großen Kopf gemacht, da alle CDRs bisher problemlos liefen.
 
Mr. Roboto schrieb:
Dazu am besten noch eine Festplatte mit den wichtigsten (oder auch allen - gibt ja schon 2 TB Platten), verschlüsselten Daten in's Bankschließfach.

das ist imo ein wichtiger punkt: backups sollten an verschiedenen orten aufbewahrt werden. die redundanten platten nützen nämlich nichts, wenn sie im schrank nebeneinander stehen und beim nächsten wohnungsbrand oder wasserschaden oder erdbeben ist der einzige vorteil, den du durch redundante platten hast der, dass die platten sich bei ihrer kollektiven vernichtung nicht so einsam fühlen müssen.

ich für meinen teil mache gar keine backups. was weg ist, ist weg. das befreit ebenso, wie es belastet ;-)
 
Die einzigen CDRs die von Anfang der 90er bei mir noch problemlos laufen sind von Kodak. Alle anderen von mir in frühen Jahren verwendeten (Nicht-)Marken zeigen Alterschwächen.

@haesslich:
ja, räumliche Trennung ist in letzter Konsequenz auch nur vernünftig. Muss aber jeder selbst wissen, wie weit er das treiben mag. Wenn bei mir die Bude abbrennt hab ich andere Probleme. Dann sind erst einmal die geliebten Synths für´n Arsch.
 
Mit CD-R habe ich auch keine guten Erfahrungen machen können. Nach 3 Jahren zeigen manche schon erste
Ausfallerscheinungen. Problematisch sind aber auch alte DAT-Tapes. Da konnte ich nur noch wenige retten.
 
Na dann hab ich wohl noch Schwein gehabt. Danke aber für die Warnung, das Überspielen nehme ich mal als Vorsatz für das neue Jahr!! :supi:
 
Dagegen spricht u.U. der Preis pro GB.
Technisch eine interessante Idee. Nach meiner Erfahrung sind USB-Sticks recht robuste Medien. Wir haben in unserer Firma (Systemhaus) so einen Degausser zum Zerstören von gebrauchten HDDs. Mein USB-Stick hat dreimal eine "Feldbestrahlung" erhalten und funktioniert einwandfrei. Selbst die auf dem Stick befindlichen Daten sind noch ok. Soviel ich weiß sind USB-Sticks nicht kompostierbar und dürften einige Jahre halten. ;-)
 
Q960 schrieb:
haesslich schrieb:
ich für meinen teil mache gar keine backups. was weg ist, ist weg. das befreit ebenso, wie es belastet ;-)

So sehe ich das auch. Und die Musik für meine Werbekunden bekomme ich auch so noch zusammen!

Bravo! Ich mach das auch so.
Wozu soll man den ganzen Kram denn speichern? Ein Archiv macht doch nur Arbeit und ist völlig ohne Sinn. Jedenfalls möchte ich in 20 Jahren ganz sicher keinen Remix von meinem aktuellen Zeugs machen, das weiß ich heute schon.
Wenn ich ne CD fertig habe, werden die alten Zwischenschritte überwiegend vernichtet, das braucht doch kein Aas mehr.
 
Bernie schrieb:
Ein Archiv macht doch nur Arbeit und ist völlig ohne Sinn.

Fertiges Material wegzuspeichern ist ja nun wirklich kein Aufwand und ab da macht ein Archiv nicht wirklich Arbeit. Und was den Sinn angeht: ich war froh beim Reissue meiner ersten drei Alben diese um ein paar Archivperlen erweitern zu können. Völlig unsinnig, also?! Etwas weniger Dogma wäre wohl sinnvoller.
 
interessant wie einige zu dem Thema stehen. Ich wäre schon etwas enttäuscht, wenn meine Sachen plötzlich alle ins Nirwana verschwunden wären weil ich zu faul für eine Sicherung gewesen bin. Ist einem Freund von mir schon mal passiert. Alle seine songs aus den Jahren 95-2004 sind für immer weg. So ist das halt, wenn man die Daten nur auf einer Festplatte hat und die dann hops geht.
Ich persönlich mache Backups gleichzeitig auf verschiedene Medien. Je nach Wichtigkeit natürlich mehrfach.
PS: Aufnahmen mache ich direkt in der DAW auf die HD.
 
XCenter schrieb:
Fertiges Material wegzuspeichern ist ja nun wirklich kein Aufwand und ab da macht ein Archiv nicht wirklich Arbeit. Und was den Sinn angeht: ich war froh beim Reissue meiner ersten drei Alben diese um ein paar Archivperlen erweitern zu können. Völlig unsinnig, also?! Etwas weniger Dogma wäre wohl sinnvoller.
wenn ich ein Album fertig habe, brauche ich die anderen Sachen nicht mehr, sie sind für mich abgeschlossen. Ich hab auch keine Lust, irgendwelche "ollen Kamellen" wieder herauszukramen und daran weiterzumachen. Man entwickelt sich doch auch weiter und hat heute auch technisch ganz andere Möglichkeiten. Ich bin sehr kreativ und hab so viele neue Ideen, das ich da schon garnicht richtig dazu komme, diese musikalisch alle umzusetzen.
 
Ich hab auch keine Lust, irgendwelche "ollen Kamellen" wieder herauszukramen und daran weiterzumachen....
genau, ich lösche auch regelmäßig alten kram, von dem man erst mal denkt, das mache ich irgendwann mal fertig usw....... ich habe vor kurzem angefangen, alte dats durchzuhören (um sie dann wegzuschmeißen...) ein paar sachen sind gut, die kommen erstmal aufn rechner, aber sonst kommt alles in die tonne, das befreit :lol:
wenn ich das hier lese, mehrfache backups, regelmäßig umkopieren auf neue hds, bankschließfächer usw.… das kostet doch alles nur zeit und geld, dafür habe ich von beidem nicht genug, evtl. macht das bei profis sinn, für den zuhausefrickler finde ich das etwas maßlos......
 
ich glaube das mit den backups bezog sich teilweise auch auf daten verschiedener arten, also nicht nur recordings. sondern grafiksachen, dokumente, filme, mp3 etc...
 
wenn ich das hier lese, mehrfache backups, regelmäßig umkopieren auf neue hds, bankschließfächer usw.… das kostet doch alles nur zeit und geld, dafür habe ich von beidem nicht genug, evtl. macht das bei profis sinn, für den zuhausefrickler finde ich das etwas maßlos......

naja, vielleicht wollen einige Leute einfach nur einen Teil ihrer kreativen Schaffens-Vergangenheit bewahren. Aber das muss natürlich jeder selbst wissen, was er behält und was er nicht mehr braucht. Jeden angefangenen Schnipsel zu behalten, halte ich auch eher für belastend.
 


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