Arturia DrumBrute vs. Roland TR-09

Horn

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Arturia DrumBrute und Roland TR-09 sind zwei aktuelle „Drum-Machines“, die sowohl bzgl. des Anschaffungspreises als auch bzgl. der Möglichkeiten vergleichbar sind. Zurzeit habe ich beide zuhause und schreibe diese Zeilen in erster Linie, um mich selbst zu vergewissern, ob ich sie beide brauche oder nur eine davon - und wenn, dann welche …

Vorwegschicken möchte ich, dass ich beide Instrumente sehr mag. Allerdings haben auch beide aus meiner Sicht einige Nachteile.

Dementsprechend ist meine +/- - Liste natürlich vollkommen subjektiv:


DrumBrute

+ Übersichtliche, intuitive Bedienung!
(Man braucht für dieses Gerät wirklich keine Bedienungsanleitung. Nach 5 Minuten ist alles klar.)

+ Stufenlos regelbare Swing- und Zufallsfunktionen
(Beide funktionieren sehr musikalisch und liefern zum Teil Ergebnisse, von denen man selbst positiv überrascht ist.)

+ Musikalisch inspirierend!
(Man kommt nicht nur zu den bereits vorbedachten Ergebnissen, sondern das Arbeiten mit der Maschine führt auch zu neuen Ideen.)

+ Vielfalt der Sounds
(Es sind mit dem Reverse-Cymbal, den „Congas“ und „Maracas“ einige sehr schöne Sounds dabei, die der TR-09 fehlen.)

+ Polyrythm-Mode

+ Step-Repeat-Effekte
(Während der Performance ansprechende Breaks zu erzeugen ist damit ein Kinderspiel.)

- Nur Mono-Ausgang, kein Panning, kein Audio über USB
(Wer mit einem riesigen analogen Mischpult arbeitet, der wird die Einzel-Ausgänge nutzen und den mag das nicht stören, für Heimstudio-Musiker wie mich ist das aber ziemlich doof.)

- Sound einiger Instrumente vergleichsweise dünn
(Die Bassdrum der TR-09 haut beide Bassdrums des DrumBrute jederzeit weg, klingt dabei definierter und hat mehr Attack. Ob man die Electro-Becken des Drumbrute oder die LoFi-Samples der TR-09 lieber mag, ist Geschmacksache - zumindest die HiHat der TR-09 klingt für meine Ohren aber musikalischer. Die Snare ist fetter bei der TR-09, klingt aber nicht unbedingt besser.)

- Song-Mode ist mit nur 16 Patterns ein schlechter Witz!
(Es mag ja sein, dass viele Leute heute loop-basiert nur mit Patterns arbeiten. Aber wenn man schon einen Song-Mode integriert, dann sind 16 Patterns ein schlechter Witz. Wenn man die Songs wenigstens automatisch chainen könnte - geht aber anscheinend auch nicht.)

- Probleme bei Firmware-Updates

- MIDI-Control-Center findet DrumBrute nach Firmware-Update auf dem Mac nicht mehr
(Bei dem Versuch, ein Firmware-Update durchzuführen, landete ich sowohl am Mac als auch am PC immer wieder bei der Fehlermeldung, das Gerät würde nicht erkannt. Dann habe ich gemacht, was Arturia empfiehlt, nämlich den Drumbrute-Treiber im Audio-MIDI-Setup des Mac zu löschen. Nun funktionierte endlich das Firmware-Update nach einer weiteren halben Stunde Fummelei. Jetzt aber erkennt das Arturia-Programm Midi-Control-Center den DrumBrute nicht mehr und ich kann damit keine Einstellungen vornehmen. Grausig! Solche Dinge sollten wirklich funktionieren, bevor ein Produkt auf den Markt kommt.)


Roland TR-09

+ Fetter Sound!
(Bass, Snare und Toms klingen fetter als beim DrumBrute, was bei der Snare gar nicht unbedingt gut ist.)

+ Stereo-Ausgang mit Panning sowie 5 Stereo-Kanäle über USB mit freier Belegung!
(Für Recording hat man mit der TR-09 damit in null Komma nichts ein tolles Ergebnis, zumal die USB-Anbindung in der DAW wirklich tadellos, ohne erkennbaren Zeitversatz, absolut tight funktioniert. Eine Spur für die Bass, eine für die Snare, eine für die Becken, eine für Toms, eine für Claps - z. B. …)

+ Kompakte Abmessungen
(Manche mögen das ja nicht. Ich liebe es.)

+ Stromversorgung über Batterie oder USB, kein Netzteil nötig
(Wenn ich doch sowieso das Gerät über USB anschließe, dann kann auch gleich der Strom über USB kommen, finde ich. Diese alten Stecker-Netzteile sind m. E. nicht mehr zeitgemäß.)

+ Eingebauter Lautsprecher

+ Vergleichsweise hohe Speicherkapazität mit brauchbarem Song-Mode

+ Kompressor

+ Bisher keinerlei Bugs

- Umständliche Bedienung!
(Um zum Beispiel ganz einfach ein Pattern zu kopieren, muss man in der richtigen Reihenfolge nacheinander 10 (!) Tasten drücken - beim DrumBrute sind es drei! - Ohne Bedienungsanleitung ist man absolut aufgeschmissen. Und die hat dann auch noch das Format eines Medikamenten-Beipackzettels.)

- Winzige Bedienelemente
(Dies nur der Vollständigkeit halber. Mich stört es eigentlich nicht.)

- Musikalisch weniger inspirierend
(Ich persönlich komme mit der TR-09 nur zu den bereits vorgedachten Ergebnissen. Eine musikalische Inspiration geht von dem Instrument für mich nicht aus. Es ist „nur“ ein Werkzeug, mit dem man Ideen gezielt umsetzen kann.)


Fazit

Licht und Schatten in beiden Fällen. Braucht man nun beide? Oder reicht eine davon? Oder ist das Arbeiten mit solchen „Hardware-Drum-Computern“ ohnehin antiquiert?


Klangbeispiele folgen.
 
SynthUser0815 schrieb:
Licht und Schatten in beiden Fällen. Braucht man nun beide? Oder reicht eine davon?

Hardware macht mir persönlich immer mehr Spass als Softwarefummelei. Keine Taster,Knöpfe oder Regler. Mist!!
Ein Smartphone werd ich mir wohl auch erst kaufen,wenns die mit Wählscheibe gibt. :lollo:

Im Ernst jetzt.Ich hab den DrumBrute, der fetzt ein ist super zu bedienen und macht richtig Spass. Softwareprobleme sind natürlich richtig ärgerlich.
Die Roland 09 gefällt mir vom Sound nicht so besonders. Eine 08 würde ich definitiv nehmen.
Gibts aber nicht...also kam der Tanzbär her. Und der ist richtig gut.
MFB hab ich irgendwie übersehen und der Dominion1 mit seiner Patchbay gefällt mir seehr gut.
Vom Dumbrute kann man natürlich noch viel mehr erwarten zu bedienen ohne das MCC zu öffnen aber gut. Ich finde den trotzdem richtig gut gelungen. :lol:
Wieso gibts das eigentlich nicht als App das MCC????
 
Ich kann nur was zum Brute sagen. Ich hatte den mal vom Kollegen geliehen und fand die Bedienung auch wirklich intuitiv, gut und durchdacht. Ich hab mich letztendlich gegen den Drumbrute entschieden weil mir die Kicks einfach nicht zugesagt haben, die klangen für meinen Geschmack einfach nicht akzentuiert genug. Mit dem sound der tr-09 oder original 909 kann ich nicht so viel anfangen. Letztenendes hab ich mich für die tr-08 entschieden, klingt echt gut - die Bedienung könnte an der einen oder anderen Stelle etwas komfortabler sein wie beispielsweise pattern a zu b kopieren etc. aber vielleicht kommt das ja noch...
 
Hier dann mal ein kleines Hörbeispiel: Kleine Improvisation in G-Moll - 2 Spuren JX-03, Bass aus dem Voyager. In den ersten 12 Takten kommen die Drums von der TR-09, in den Takten 13 bis 24 kommen sie aus dem Drumbute mit Kick 1. Die letzten 8 Takte kommen ebenfalls aus dem Drumbrute - aber mit Kick 2.
 

Anhänge

  • Drummachine Demo.mp3
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